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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.

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Die vorliegenden Zahnstangen-Bauarten kann man in 3 Gruppen zusammenfassen:

1. Leiterstangen (Riggenbach, Bissinger-Klose, Maschinenbauanstalt Bern, Strub);

2. Stufenstangen (Abt);

3. liegende Doppelstange (Locher-Stehlin, Peter).

1. Leiterstangen,

Bauart Riggenbach, zeigen Abb. 267, 268, und 269. Zwischen 2 -Eisen sind gewalzte


Abb. 267.
Zähne von trapezförmigem Querschnitt kalt eingenietet. Soweit die Zähne in den Wangen stecken, erhalten sie wegen leichterer Ausführung

Abb. 268.
kreisrund abgedrehte Zapfen, oben und unten geebnet, um das Drehen der Zähne zu verhindern. Für die Verzahnung wird Evolventenverzahnung gewählt, bei der die Zähne des Rads durch Evolventen, die der Zahnstange durch ebene Flächen begrenzt werden, da hierbei die Zahnform auch bei verschieden tiefem Eingriff, der wegen Abnutzung von Laufrädern und Schienen nicht zu vermeiden ist, immer richtig bleibt.

Die Zähne haben die in Abb. 267 und 269 gezeichnete Form; ihre Abmessungen sind von der Größe des Zahndrucks und dem Abstand der Wangen abhängig und bewegen sich innerhalb der nachstehend angegebenen Grenzen.


Zahnstärke am Kopfa = 29 - 36 mm
Zahnstärke am Fußb = 46 - 55 mm
Zahnhöheh = 32 - 46 mm
Zahnlänge zwischen
den Wangenl = 100 - 140 mm
Zahnzapfendurchmesserd = 35 - 42 mm
Radzahnbreitem = 60 - 100 mm
Die notwendigen Spielräume
wegen wagrechter
Verschiebung
der Fahrzeuge b = 76 - 74°
Flanschenbreite B = 50 - 70 mm
Stegstärked = 12 - 15 mm

Die Teilung der Stangenzähne t beträgt 80-110 meist 100 mm. Der Abstand tu des unteren Zahns vom Stangenende ist zur Erreichung größeren Scheerwiderstandes größer wie der t0, des obersten Zahnes. Die Wärmelücke E beträgt bei der geringen Länge von 3·0 - 3·5 m der Zahnstangenstücke nicht mehr wie etwa 2 mm und ist nur sehr wenig veränderlich,
Abb. 269.
Abb. 270.

daher nahezu t = t0 + tu + E. Die Zahnstangen werden aus zähem, nicht zu hartem Flußeisen, auch aus Stahlformguß hergestellt.


Abb. 271, Abb. 272.

Man hat namentlich auf gemischten Bahnen wegen höherer Lage der Zahnräder die Zahnstangen höher gelegt, was durch höhere Wangen oder durch höhere Wangen mit besonderem

Die vorliegenden Zahnstangen-Bauarten kann man in 3 Gruppen zusammenfassen:

1. Leiterstangen (Riggenbach, Bissinger-Klose, Maschinenbauanstalt Bern, Strub);

2. Stufenstangen (Abt);

3. liegende Doppelstange (Locher-Stehlin, Peter).

1. Leiterstangen,

Bauart Riggenbach, zeigen Abb. 267, 268, und 269. Zwischen 2 -Eisen sind gewalzte


Abb. 267.
Zähne von trapezförmigem Querschnitt kalt eingenietet. Soweit die Zähne in den Wangen stecken, erhalten sie wegen leichterer Ausführung

Abb. 268.
kreisrund abgedrehte Zapfen, oben und unten geebnet, um das Drehen der Zähne zu verhindern. Für die Verzahnung wird Evolventenverzahnung gewählt, bei der die Zähne des Rads durch Evolventen, die der Zahnstange durch ebene Flächen begrenzt werden, da hierbei die Zahnform auch bei verschieden tiefem Eingriff, der wegen Abnutzung von Laufrädern und Schienen nicht zu vermeiden ist, immer richtig bleibt.

Die Zähne haben die in Abb. 267 und 269 gezeichnete Form; ihre Abmessungen sind von der Größe des Zahndrucks und dem Abstand der Wangen abhängig und bewegen sich innerhalb der nachstehend angegebenen Grenzen.


Zahnstärke am Kopfa = 29 – 36 mm
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den Wangenl = 100 – 140 mm
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Die notwendigen Spielräume
wegen wagrechter
Verschiebung
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Die Teilung der Stangenzähne t beträgt 80–110 meist 100 mm. Der Abstand tu des unteren Zahns vom Stangenende ist zur Erreichung größeren Scheerwiderstandes größer wie der t0, des obersten Zahnes. Die Wärmelücke E beträgt bei der geringen Länge von 3·0 – 3·5 m der Zahnstangenstücke nicht mehr wie etwa 2 mm und ist nur sehr wenig veränderlich,
Abb. 269.
Abb. 270.

daher nahezu t = t0 + tu + E. Die Zahnstangen werden aus zähem, nicht zu hartem Flußeisen, auch aus Stahlformguß hergestellt.


Abb. 271, Abb. 272.

Man hat namentlich auf gemischten Bahnen wegen höherer Lage der Zahnräder die Zahnstangen höher gelegt, was durch höhere Wangen oder durch höhere Wangen mit besonderem

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[452/0484] Die vorliegenden Zahnstangen-Bauarten kann man in 3 Gruppen zusammenfassen: 1. Leiterstangen (Riggenbach, Bissinger-Klose, Maschinenbauanstalt Bern, Strub); 2. Stufenstangen (Abt); 3. liegende Doppelstange (Locher-Stehlin, Peter). 1. Leiterstangen, Bauart Riggenbach, zeigen Abb. 267, 268, und 269. Zwischen 2 [Abbildung] -Eisen sind gewalzte [Abbildung Abb. 267. ] Zähne von trapezförmigem Querschnitt kalt eingenietet. Soweit die Zähne in den Wangen stecken, erhalten sie wegen leichterer Ausführung [Abbildung Abb. 268. ] kreisrund abgedrehte Zapfen, oben und unten geebnet, um das Drehen der Zähne zu verhindern. Für die Verzahnung wird Evolventenverzahnung gewählt, bei der die Zähne des Rads durch Evolventen, die der Zahnstange durch ebene Flächen begrenzt werden, da hierbei die Zahnform auch bei verschieden tiefem Eingriff, der wegen Abnutzung von Laufrädern und Schienen nicht zu vermeiden ist, immer richtig bleibt. Die Zähne haben die in Abb. 267 und 269 gezeichnete Form; ihre Abmessungen sind von der Größe des Zahndrucks und dem Abstand der Wangen abhängig und bewegen sich innerhalb der nachstehend angegebenen Grenzen. Zahnstärke am Kopf a = 29 – 36 mm Zahnstärke am Fuß b = 46 – 55 mm Zahnhöhe h = 32 – 46 mm Zahnlänge zwischen den Wangen l = 100 – 140 mm Zahnzapfendurchmesser d = 35 – 42 mm Radzahnbreite m = 60 – 100 mm Die notwendigen Spielräume [FORMEL] wegen wagrechter Verschiebung der Fahrzeuge ∢ β = 76 – 74° Flanschenbreite B = 50 – 70 mm Stegstärke δ = 12 – 15 mm Die Teilung der Stangenzähne t beträgt 80–110 meist 100 mm. Der Abstand tu des unteren Zahns vom Stangenende ist zur Erreichung größeren Scheerwiderstandes größer wie der t0, des obersten Zahnes. Die Wärmelücke E beträgt bei der geringen Länge von 3·0 – 3·5 m der Zahnstangenstücke nicht mehr wie etwa 2 mm und ist nur sehr wenig veränderlich, [Abbildung Abb. 269. ] [Abbildung Abb. 270. ] daher nahezu t = t0 + tu + E. Die Zahnstangen werden aus zähem, nicht zu hartem Flußeisen, auch aus Stahlformguß hergestellt. [Abbildung Abb. 271, Abb. 272. ] Man hat namentlich auf gemischten Bahnen wegen höherer Lage der Zahnräder die Zahnstangen höher gelegt, was durch höhere Wangen oder durch höhere Wangen mit besonderem

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/484>, abgerufen am 05.07.2024.