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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.

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auch unter dessen Mitwirkung der endgültige Bauplan von Oberbaurat Etzel festgestellt. Bemerkenswert sind ferner die Brücken über die Glatt und Thur.

Literatur: Placid Weißenbach, Die Eisenbahnverstaatlichung in der Schweiz. Sonderabdruck aus Arch. f. Ebw. 1905; Die Eisenbahnen der Schweiz. Zürich 1913 u. 1914.

Dietler.


Vereinigte Staaten von Amerika (United States of America). Eisenbahnen.

Inhaltsverzeichnis: Einleitung. - I. Entwicklung des Eisenbahnnetzes. - II. Geschichtliches. - III. Bau, Anlagekosten, Rechtsgrundlagen, Staatsunterstützung. - IV. Organisation, Aufsicht. - V. Arbeiterverhältnisse. - VI. Betriebsmittel, Verkehr, Verkehrsergebnisse. - VII. Tarife. - VIII. Finanzen. - IX. Unfälle. - X. Quellen und Literatur.

Die V., die größte Republik der Welt, haben einschließlich Alaska und der Sandwich-Inseln sowie der Küstengewässer einen Flächeninhalt von 9,383.029 km2 und rd. 100 Mill. Einwohner (im Jahre 1914). Sie werden begrenzt im Norden von Britisch-Nordamerika (Kanada), im Osten vom Atlantischen Ozean, im Süden vom Golf von Mexiko und der Republik Mexiko, im Westen vom Stillen Ozean. Unter den Verkehrsmitteln spielen bei weitem die bedeutendste Rolle die Eisenbahnen. Landstraßen von der Beschaffenheit der europäischen Heerstraßen sind verhältnismäßig wenige vorhanden, eine lebhafte Schiffahrt besteht nur auf den großen Seen und an den Küsten, sie ist auf den großen Strömen, zu deren Regulierung nur wenig geschehen ist, und auf den Kanälen - außer dem Eriekanal - nur schwach entwickelt. Erst im Verlauf des Weltkriegs hat die Seeschiffahrt an Bedeutung gewonnen. Diese Erscheinung erklärt sich daraus, daß, sobald der Bau von Eisenbahnen in England begonnen hatte, man in den V. die Wichtigkeit und die Überlegenheit dieses neuen Verkehrsmittels erkannte und nunmehr unter Vernachlässigung der anderen ausschließlich den Bau dieses vollkommensten Verkehrsmittels förderte, das sich schnell von Osten nach Westen verbreitete und wesentlich zur Erschließung und Besiedlung der von der Kultur fernliegenden Landesteile beitrug.

I. Entwicklung des Eisenbahnnetzes.

Schon im Jahre 1808 wurde im Kongreß der V. von Eisenbahnen gesprochen, allerdings in abfälliger Weise. Im Jahre 1807 soll bereits eine Straßenbahn (Pferdebahn) in Boston bestanden haben. Die erste Eisenbahn wurde im Jahre 1827 im Staate Maryland für eine Strecke der späteren Baltimore-Ohio-Eisenbahn genehmigt, ihr erster Abschnitt wurde am 22. Mai 1830, allerdings zunächst für den Betrieb mit Pferden, eröffnet. Erst später ist auf ihr der Dampfbetrieb eingeführt worden.

Die weitere Entwicklung des Eisenbahnbaues ergibt sich aus nachstehender Tabelle, deren Zahlen für die Jahre 1830-1879 dem Census der V. aus dem Jahre 1880 (Bd. IV, 289, 290), für die späteren Jahre bis 1889 dem Eisenbahnhandbuch von Poor und von 1890 an dem amtlichen statistischen Bericht des Bundesverkehrsamtes entnommen sind:


JahrEngl. MeilenJahrEngl. Meilen
(Ende Dez.)(1 Meile =(Ende Dez.)(1 Meile =
1·61 km)1·61 km)
1830401889161.276
18357971890167.1911
18402.7551895184.628
18454.6101900198.964
18508.5711905225.196
185520.1991910240.439
186028.9201913249.803
186532.9961914252.231
187049.1681915253.789
187572.6751916254.0462
188093.3491917253.626
1885128.967

Die Länge der in den einzelnen Jahren gebauten Eisenbahnen ist eine sehr schwankende. Bis zum Jahre 1848 bleibt sie unter 1000 Meilen. In den folgenden Jahrzehnten bewegte sie sich (abgesehen von den Jahren des Bürgerkrieges 1860-1864) zwischen 1000 bis 3000 Meilen, von 1880 bis 1890 finden wir ganz ungeheuerliche Zahlen, 1886 rd. 8000 Meilen, 1881 9900 Meilen, 1882 11.600 Meilen, 1887 12.900 Meilen, sodann flaut der Eisenbahnbau bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wieder ab, um sich von 1907 an bis zum Beginn des Weltkriegs wieder zu steigern. Im Jahre 1917 findet sich zum ersten Mal eine Verminderung, da 420 Meilen außer Betrieb gesetzt sind. Im Jahre 1917 kamen auf 100 Quadratmeilen 8·53 Meilen, auf 10.000 Einwohner 24·39 Meilen Eisenbahnen.

In den V. herrscht das System der Privatbahnen unter Privatverwaltung. In den ersten Jahren des Eisenbahnzeitalters haben einzelne Bundesstaaten (Massachusetts, Pennsylvania, Michigan, Illinois, Indiana und Georgia) kleine Strecken Eisenbahnen auf Staatskosten gebaut, die aber sehr bald von den benachbarten Bahnen aufgesaugt sind. Zurzeit ist eine Bundesstaatsbahn in Panama. Der Bund hat die meisten Eisenbahnen in Alaska angekauft und das Netz durch Bau von Staatsbahnen

1 Von hier an für das Rechnungsjahr 1. Juli bis 30. Juni.
2 Von hier ab wieder Kalenderjahr.

auch unter dessen Mitwirkung der endgültige Bauplan von Oberbaurat Etzel festgestellt. Bemerkenswert sind ferner die Brücken über die Glatt und Thur.

Literatur: Placid Weißenbach, Die Eisenbahnverstaatlichung in der Schweiz. Sonderabdruck aus Arch. f. Ebw. 1905; Die Eisenbahnen der Schweiz. Zürich 1913 u. 1914.

Dietler.


Vereinigte Staaten von Amerika (United States of America). Eisenbahnen.

Inhaltsverzeichnis: Einleitung. – I. Entwicklung des Eisenbahnnetzes. – II. Geschichtliches. – III. Bau, Anlagekosten, Rechtsgrundlagen, Staatsunterstützung. – IV. Organisation, Aufsicht. – V. Arbeiterverhältnisse. – VI. Betriebsmittel, Verkehr, Verkehrsergebnisse. – VII. Tarife. – VIII. Finanzen. – IX. Unfälle. – X. Quellen und Literatur.

Die V., die größte Republik der Welt, haben einschließlich Alaska und der Sandwich-Inseln sowie der Küstengewässer einen Flächeninhalt von 9,383.029 km2 und rd. 100 Mill. Einwohner (im Jahre 1914). Sie werden begrenzt im Norden von Britisch-Nordamerika (Kanada), im Osten vom Atlantischen Ozean, im Süden vom Golf von Mexiko und der Republik Mexiko, im Westen vom Stillen Ozean. Unter den Verkehrsmitteln spielen bei weitem die bedeutendste Rolle die Eisenbahnen. Landstraßen von der Beschaffenheit der europäischen Heerstraßen sind verhältnismäßig wenige vorhanden, eine lebhafte Schiffahrt besteht nur auf den großen Seen und an den Küsten, sie ist auf den großen Strömen, zu deren Regulierung nur wenig geschehen ist, und auf den Kanälen – außer dem Eriekanal – nur schwach entwickelt. Erst im Verlauf des Weltkriegs hat die Seeschiffahrt an Bedeutung gewonnen. Diese Erscheinung erklärt sich daraus, daß, sobald der Bau von Eisenbahnen in England begonnen hatte, man in den V. die Wichtigkeit und die Überlegenheit dieses neuen Verkehrsmittels erkannte und nunmehr unter Vernachlässigung der anderen ausschließlich den Bau dieses vollkommensten Verkehrsmittels förderte, das sich schnell von Osten nach Westen verbreitete und wesentlich zur Erschließung und Besiedlung der von der Kultur fernliegenden Landesteile beitrug.

I. Entwicklung des Eisenbahnnetzes.

Schon im Jahre 1808 wurde im Kongreß der V. von Eisenbahnen gesprochen, allerdings in abfälliger Weise. Im Jahre 1807 soll bereits eine Straßenbahn (Pferdebahn) in Boston bestanden haben. Die erste Eisenbahn wurde im Jahre 1827 im Staate Maryland für eine Strecke der späteren Baltimore-Ohio-Eisenbahn genehmigt, ihr erster Abschnitt wurde am 22. Mai 1830, allerdings zunächst für den Betrieb mit Pferden, eröffnet. Erst später ist auf ihr der Dampfbetrieb eingeführt worden.

Die weitere Entwicklung des Eisenbahnbaues ergibt sich aus nachstehender Tabelle, deren Zahlen für die Jahre 1830–1879 dem Census der V. aus dem Jahre 1880 (Bd. IV, 289, 290), für die späteren Jahre bis 1889 dem Eisenbahnhandbuch von Poor und von 1890 an dem amtlichen statistischen Bericht des Bundesverkehrsamtes entnommen sind:


JahrEngl. MeilenJahrEngl. Meilen
(Ende Dez.)(1 Meile =(Ende Dez.)(1 Meile =
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1830401889161.276
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Die Länge der in den einzelnen Jahren gebauten Eisenbahnen ist eine sehr schwankende. Bis zum Jahre 1848 bleibt sie unter 1000 Meilen. In den folgenden Jahrzehnten bewegte sie sich (abgesehen von den Jahren des Bürgerkrieges 1860–1864) zwischen 1000 bis 3000 Meilen, von 1880 bis 1890 finden wir ganz ungeheuerliche Zahlen, 1886 rd. 8000 Meilen, 1881 9900 Meilen, 1882 11.600 Meilen, 1887 12.900 Meilen, sodann flaut der Eisenbahnbau bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wieder ab, um sich von 1907 an bis zum Beginn des Weltkriegs wieder zu steigern. Im Jahre 1917 findet sich zum ersten Mal eine Verminderung, da 420 Meilen außer Betrieb gesetzt sind. Im Jahre 1917 kamen auf 100 Quadratmeilen 8·53 Meilen, auf 10.000 Einwohner 24·39 Meilen Eisenbahnen.

In den V. herrscht das System der Privatbahnen unter Privatverwaltung. In den ersten Jahren des Eisenbahnzeitalters haben einzelne Bundesstaaten (Massachusetts, Pennsylvania, Michigan, Illinois, Indiana und Georgia) kleine Strecken Eisenbahnen auf Staatskosten gebaut, die aber sehr bald von den benachbarten Bahnen aufgesaugt sind. Zurzeit ist eine Bundesstaatsbahn in Panama. Der Bund hat die meisten Eisenbahnen in Alaska angekauft und das Netz durch Bau von Staatsbahnen

1 Von hier an für das Rechnungsjahr 1. Juli bis 30. Juni.
2 Von hier ab wieder Kalenderjahr.
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[101/0114] auch unter dessen Mitwirkung der endgültige Bauplan von Oberbaurat Etzel festgestellt. Bemerkenswert sind ferner die Brücken über die Glatt und Thur. Literatur: Placid Weißenbach, Die Eisenbahnverstaatlichung in der Schweiz. Sonderabdruck aus Arch. f. Ebw. 1905; Die Eisenbahnen der Schweiz. Zürich 1913 u. 1914. Dietler. Vereinigte Staaten von Amerika (United States of America). Eisenbahnen. Inhaltsverzeichnis: Einleitung. – I. Entwicklung des Eisenbahnnetzes. – II. Geschichtliches. – III. Bau, Anlagekosten, Rechtsgrundlagen, Staatsunterstützung. – IV. Organisation, Aufsicht. – V. Arbeiterverhältnisse. – VI. Betriebsmittel, Verkehr, Verkehrsergebnisse. – VII. Tarife. – VIII. Finanzen. – IX. Unfälle. – X. Quellen und Literatur. Die V., die größte Republik der Welt, haben einschließlich Alaska und der Sandwich-Inseln sowie der Küstengewässer einen Flächeninhalt von 9,383.029 km2 und rd. 100 Mill. Einwohner (im Jahre 1914). Sie werden begrenzt im Norden von Britisch-Nordamerika (Kanada), im Osten vom Atlantischen Ozean, im Süden vom Golf von Mexiko und der Republik Mexiko, im Westen vom Stillen Ozean. Unter den Verkehrsmitteln spielen bei weitem die bedeutendste Rolle die Eisenbahnen. Landstraßen von der Beschaffenheit der europäischen Heerstraßen sind verhältnismäßig wenige vorhanden, eine lebhafte Schiffahrt besteht nur auf den großen Seen und an den Küsten, sie ist auf den großen Strömen, zu deren Regulierung nur wenig geschehen ist, und auf den Kanälen – außer dem Eriekanal – nur schwach entwickelt. Erst im Verlauf des Weltkriegs hat die Seeschiffahrt an Bedeutung gewonnen. Diese Erscheinung erklärt sich daraus, daß, sobald der Bau von Eisenbahnen in England begonnen hatte, man in den V. die Wichtigkeit und die Überlegenheit dieses neuen Verkehrsmittels erkannte und nunmehr unter Vernachlässigung der anderen ausschließlich den Bau dieses vollkommensten Verkehrsmittels förderte, das sich schnell von Osten nach Westen verbreitete und wesentlich zur Erschließung und Besiedlung der von der Kultur fernliegenden Landesteile beitrug. I. Entwicklung des Eisenbahnnetzes. Schon im Jahre 1808 wurde im Kongreß der V. von Eisenbahnen gesprochen, allerdings in abfälliger Weise. Im Jahre 1807 soll bereits eine Straßenbahn (Pferdebahn) in Boston bestanden haben. Die erste Eisenbahn wurde im Jahre 1827 im Staate Maryland für eine Strecke der späteren Baltimore-Ohio-Eisenbahn genehmigt, ihr erster Abschnitt wurde am 22. Mai 1830, allerdings zunächst für den Betrieb mit Pferden, eröffnet. Erst später ist auf ihr der Dampfbetrieb eingeführt worden. Die weitere Entwicklung des Eisenbahnbaues ergibt sich aus nachstehender Tabelle, deren Zahlen für die Jahre 1830–1879 dem Census der V. aus dem Jahre 1880 (Bd. IV, 289, 290), für die späteren Jahre bis 1889 dem Eisenbahnhandbuch von Poor und von 1890 an dem amtlichen statistischen Bericht des Bundesverkehrsamtes entnommen sind: Jahr Engl. Meilen Jahr Engl. Meilen (Ende Dez.) (1 Meile = (Ende Dez.) (1 Meile = 1·61 km) 1·61 km) 1830 40 1889 161.276 1835 797 1890 167.191 1 1840 2.755 1895 184.628 1845 4.610 1900 198.964 1850 8.571 1905 225.196 1855 20.199 1910 240.439 1860 28.920 1913 249.803 1865 32.996 1914 252.231 1870 49.168 1915 253.789 1875 72.675 1916 254.046 2 1880 93.349 1917 253.626 1885 128.967 Die Länge der in den einzelnen Jahren gebauten Eisenbahnen ist eine sehr schwankende. Bis zum Jahre 1848 bleibt sie unter 1000 Meilen. In den folgenden Jahrzehnten bewegte sie sich (abgesehen von den Jahren des Bürgerkrieges 1860–1864) zwischen 1000 bis 3000 Meilen, von 1880 bis 1890 finden wir ganz ungeheuerliche Zahlen, 1886 rd. 8000 Meilen, 1881 9900 Meilen, 1882 11.600 Meilen, 1887 12.900 Meilen, sodann flaut der Eisenbahnbau bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wieder ab, um sich von 1907 an bis zum Beginn des Weltkriegs wieder zu steigern. Im Jahre 1917 findet sich zum ersten Mal eine Verminderung, da 420 Meilen außer Betrieb gesetzt sind. Im Jahre 1917 kamen auf 100 Quadratmeilen 8·53 Meilen, auf 10.000 Einwohner 24·39 Meilen Eisenbahnen. In den V. herrscht das System der Privatbahnen unter Privatverwaltung. In den ersten Jahren des Eisenbahnzeitalters haben einzelne Bundesstaaten (Massachusetts, Pennsylvania, Michigan, Illinois, Indiana und Georgia) kleine Strecken Eisenbahnen auf Staatskosten gebaut, die aber sehr bald von den benachbarten Bahnen aufgesaugt sind. Zurzeit ist eine Bundesstaatsbahn in Panama. Der Bund hat die meisten Eisenbahnen in Alaska angekauft und das Netz durch Bau von Staatsbahnen 1 Von hier an für das Rechnungsjahr 1. Juli bis 30. Juni. 2 Von hier ab wieder Kalenderjahr.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/114>, abgerufen am 24.11.2024.