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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.

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II. Salonik-Monastir.

Diese Linie wurde mit Firman vom 15./27. Oktober 1890 an ein deutsches Syndikat konzessioniert. Die seitens der Pforte gewährte Ertragsgarantie sichert eine jährliche kilometrische Mindestbruttoeinnahme von 14.300 Fr. zu. Die Konzession lautet auf 99 Jahre und setzt den Eintritt des staatlichen Rückkaufsrechtes nach 30 Jahren fest.

Die Linie (219 km) ist in einer Länge von 96 km, d. i. bis Vertekop, am 9. Dezember 1892 eröffnet worden, während der restliche Teil bis Monastir am 13. Juni 1894 dem Verkehr übergeben wurde. Die Betriebführung der Linie wurde gegen eine feste Entschädigung der Betriebsgesellschaft der orientalischen Eisenbahnen überlassen. Eine Verlängerung an das Adriatische Meer ist in Aussicht genommen.

Der Bau gestaltete sich ziemlich schwierig; schon in der Nähe von Salonik waren zahlreiche Wildbacharbeiten und unweit davon mehrere größere Brückenbauten notwendig, so die 158 m lange Brücke über den Gallico und die Eisenbrücke von 330 m Länge zu 12 Öffnungen von je 27·36 m Lichtweite über den Vardar. Die Bahn überschreitet sonach den Gebirgskamm Vodena in anhaltender Steigung von 25%0. In diesem Teil der Bahn ergab sich die Notwendigkeit zahlreicher Kunstbauten; auf einer Länge von 14 km befinden sich 13 Tunnel und 9 große Viadukte.

Infolge der Balkankriege sind 213 km dieser Linie auf griechisches Gebiet, die übrigen 16 km mit der Endstation Monastir auf serbisches Gebiet zu liegen gekommen.

In den Betriebsverhältnissen war jedoch keine Änderung eingetreten, bis anfangs Oktober 1915 die griechische Regierung den Betrieb übernahm.

An Fahrbetriebsmitteln besaß die Bahn damals 13 Lokomotiven und 289 Wagen.

III. Salonik-Dedeagadsch.

Die Konzession wurde im Oktober 1892 einem unter der Firma "Compagnie des Chemins de fer de jonction Salonique-Constantinople" durch die Banque imperiale Ottomane in Verbindung mit belgisch-französischen Bankinstituten gebildeten Konsortium erteilt.

Die Pforte gewährt eine Ertragsgarantie, u. zw. sichert sie eine jährliche Bruttoeinnahme von Fr. 15.500 f. d. km zu.

Die Konzessionsdauer beträgt 99 Jahre; nach 30 Jahren kann die Bahn rückgekauft werden.

Die Linie (519 km), die in den Jahren 1894 und 1895 eröffnet worden ist, wurde hauptsächlich zu strategischen Zwecken errichtet.

Ausgangspunkt ist. die Stadt Salonik, Endpunkt der Hafen Dedeagadsch am Ägäischen Meer; außerdem bestehen Abzweigungen, von denen die eine die Station Karasouli mit der Linie Salonik-Üsküb verbindet, die andere bei Feredjik die Verbindung mit der Linie Dedeagadsch-Adrianopel herstellt.

Infolge der Balkankriege kamen die Strecken Dedeagadsch bzw. Feredjik-Okschilar (143 km) an Bulgarien, die Strecken Okschilar-Salonik bzw. Karasouli (376 km) an Griechenland.

Das bulgarische Stück ist seit Oktober 1915 den bulgarischen Staatsbahnen einverleibt, während das griechische Stück bis Oktober 1915 im Betrieb der Gesellschaft verblieb.

IV. Asiatische Türkei.

Es befinden sich folgende Eisenbahnen in Betrieb:

1. Hedjasbahn (s. d.):


Länge in km
Hauptlinie Damaskus-Medina1305
Abzweigung von Deraa-Caiffa163 1468

Diese Bahn wurde von der Regierung erbaut und wird auch von ihr betrieben. Zu den Baukosten haben die Mohammedaner der ganzen Welt beigesteuert. Die kilometrischen Einnahmen betrugen im Jahre 1911 4100 Fr.

2. Jaffa-Jerusalem:

Die Konzession datiert vom Jahre 1888 und wurde auf 71 Jahre erteilt. Die Bahn ist schmalspurig (Länge 87 km). Zwei in der Konzession vorgesehene Zweiglinien (nach Naplus, Länge 50 km, und nach Ghaza, Länge 70 km) sind nicht gebaut worden. Die Regierung liefert keine Garantie. Die jährlichen kilometrischen Einnahmen schwankten in den Jahren 1906-1911 zwischen 12.931 und 13.963 Fr.

3. Damas-Hamah et Prolongements:


Länge in km
a) Beyrut-Damaskus147
b) Verbindung mit dem Hafen
in Beyrut2
c) Damaskus-M'zerib100
d) Rayak-Aleppo331
e) Homs-Tripoli (Syrien)102 682

Die Konzession für die erste Linie Beyrut-Damaskus (Länge 147 km, schmalspurig) wurde im Jahre 1889 erteilt. Die Regierung leistete keine Garantie, die Gesellschaft hat im Gegenteil jährlich einen Betrag von 1200 türkischen Pfund (rd. 27.500 Fr.) an die Regierung zu erlegen.

Die Konzession für die Abzweigung von Damaskus nach M'zerib (Länge 100 km, schmalspurig) wurde im Jahre 1890 erteilt, ebenfalls ohne Leistung einer Garantie seitens der Regierung, die für die Verlängerung von Damaskus nach Biredschik über Homs-Hamah-Aleppo im Jahre 1893. Letztere Bahn wurde jedoch vorerst bis Aleppo normalspurig in einer Länge von 331·5 km gebaut, u. zw. nicht von Damaskus

II. Salonik-Monastir.

Diese Linie wurde mit Firman vom 15./27. Oktober 1890 an ein deutsches Syndikat konzessioniert. Die seitens der Pforte gewährte Ertragsgarantie sichert eine jährliche kilometrische Mindestbruttoeinnahme von 14.300 Fr. zu. Die Konzession lautet auf 99 Jahre und setzt den Eintritt des staatlichen Rückkaufsrechtes nach 30 Jahren fest.

Die Linie (219 km) ist in einer Länge von 96 km, d. i. bis Vertekop, am 9. Dezember 1892 eröffnet worden, während der restliche Teil bis Monastir am 13. Juni 1894 dem Verkehr übergeben wurde. Die Betriebführung der Linie wurde gegen eine feste Entschädigung der Betriebsgesellschaft der orientalischen Eisenbahnen überlassen. Eine Verlängerung an das Adriatische Meer ist in Aussicht genommen.

Der Bau gestaltete sich ziemlich schwierig; schon in der Nähe von Salonik waren zahlreiche Wildbacharbeiten und unweit davon mehrere größere Brückenbauten notwendig, so die 158 m lange Brücke über den Gallico und die Eisenbrücke von 330 m Länge zu 12 Öffnungen von je 27·36 m Lichtweite über den Vardar. Die Bahn überschreitet sonach den Gebirgskamm Vodena in anhaltender Steigung von 25‰. In diesem Teil der Bahn ergab sich die Notwendigkeit zahlreicher Kunstbauten; auf einer Länge von 14 km befinden sich 13 Tunnel und 9 große Viadukte.

Infolge der Balkankriege sind 213 km dieser Linie auf griechisches Gebiet, die übrigen 16 km mit der Endstation Monastir auf serbisches Gebiet zu liegen gekommen.

In den Betriebsverhältnissen war jedoch keine Änderung eingetreten, bis anfangs Oktober 1915 die griechische Regierung den Betrieb übernahm.

An Fahrbetriebsmitteln besaß die Bahn damals 13 Lokomotiven und 289 Wagen.

III. Salonik-Dedeagadsch.

Die Konzession wurde im Oktober 1892 einem unter der Firma „Compagnie des Chemins de fer de jonction Salonique-Constantinople“ durch die Banque impériale Ottomane in Verbindung mit belgisch-französischen Bankinstituten gebildeten Konsortium erteilt.

Die Pforte gewährt eine Ertragsgarantie, u. zw. sichert sie eine jährliche Bruttoeinnahme von Fr. 15.500 f. d. km zu.

Die Konzessionsdauer beträgt 99 Jahre; nach 30 Jahren kann die Bahn rückgekauft werden.

Die Linie (519 km), die in den Jahren 1894 und 1895 eröffnet worden ist, wurde hauptsächlich zu strategischen Zwecken errichtet.

Ausgangspunkt ist. die Stadt Salonik, Endpunkt der Hafen Dedeagadsch am Ägäischen Meer; außerdem bestehen Abzweigungen, von denen die eine die Station Karasouli mit der Linie Salonik-Üsküb verbindet, die andere bei Feredjik die Verbindung mit der Linie Dedeagadsch-Adrianopel herstellt.

Infolge der Balkankriege kamen die Strecken Dedeagadsch bzw. Feredjik-Okschilar (143 km) an Bulgarien, die Strecken Okschilar-Salonik bzw. Karasouli (376 km) an Griechenland.

Das bulgarische Stück ist seit Oktober 1915 den bulgarischen Staatsbahnen einverleibt, während das griechische Stück bis Oktober 1915 im Betrieb der Gesellschaft verblieb.

IV. Asiatische Türkei.

Es befinden sich folgende Eisenbahnen in Betrieb:

1. Hedjasbahn (s. d.):


Länge in km
Hauptlinie Damaskus-Medina1305
Abzweigung von Déraa-Caiffa163 1468

Diese Bahn wurde von der Regierung erbaut und wird auch von ihr betrieben. Zu den Baukosten haben die Mohammedaner der ganzen Welt beigesteuert. Die kilometrischen Einnahmen betrugen im Jahre 1911 4100 Fr.

2. Jaffa-Jerusalem:

Die Konzession datiert vom Jahre 1888 und wurde auf 71 Jahre erteilt. Die Bahn ist schmalspurig (Länge 87 km). Zwei in der Konzession vorgesehene Zweiglinien (nach Naplus, Länge 50 km, und nach Ghaza, Länge 70 km) sind nicht gebaut worden. Die Regierung liefert keine Garantie. Die jährlichen kilometrischen Einnahmen schwankten in den Jahren 1906–1911 zwischen 12.931 und 13.963 Fr.

3. Damas-Hamah et Prolongements:


Länge in km
a) Beyrut-Damaskus147
b) Verbindung mit dem Hafen
in Beyrut2
c) Damaskus-M'zerib100
d) Rayak-Aleppo331
e) Homs-Tripoli (Syrien)102 682

Die Konzession für die erste Linie Beyrut-Damaskus (Länge 147 km, schmalspurig) wurde im Jahre 1889 erteilt. Die Regierung leistete keine Garantie, die Gesellschaft hat im Gegenteil jährlich einen Betrag von 1200 türkischen Pfund (rd. 27.500 Fr.) an die Regierung zu erlegen.

Die Konzession für die Abzweigung von Damaskus nach M'zerib (Länge 100 km, schmalspurig) wurde im Jahre 1890 erteilt, ebenfalls ohne Leistung einer Garantie seitens der Regierung, die für die Verlängerung von Damaskus nach Biredschik über Homs-Hamah-Aleppo im Jahre 1893. Letztere Bahn wurde jedoch vorerst bis Aleppo normalspurig in einer Länge von 331·5 km gebaut, u. zw. nicht von Damaskus

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[378/0392] II. Salonik-Monastir. Diese Linie wurde mit Firman vom 15./27. Oktober 1890 an ein deutsches Syndikat konzessioniert. Die seitens der Pforte gewährte Ertragsgarantie sichert eine jährliche kilometrische Mindestbruttoeinnahme von 14.300 Fr. zu. Die Konzession lautet auf 99 Jahre und setzt den Eintritt des staatlichen Rückkaufsrechtes nach 30 Jahren fest. Die Linie (219 km) ist in einer Länge von 96 km, d. i. bis Vertekop, am 9. Dezember 1892 eröffnet worden, während der restliche Teil bis Monastir am 13. Juni 1894 dem Verkehr übergeben wurde. Die Betriebführung der Linie wurde gegen eine feste Entschädigung der Betriebsgesellschaft der orientalischen Eisenbahnen überlassen. Eine Verlängerung an das Adriatische Meer ist in Aussicht genommen. Der Bau gestaltete sich ziemlich schwierig; schon in der Nähe von Salonik waren zahlreiche Wildbacharbeiten und unweit davon mehrere größere Brückenbauten notwendig, so die 158 m lange Brücke über den Gallico und die Eisenbrücke von 330 m Länge zu 12 Öffnungen von je 27·36 m Lichtweite über den Vardar. Die Bahn überschreitet sonach den Gebirgskamm Vodena in anhaltender Steigung von 25‰. In diesem Teil der Bahn ergab sich die Notwendigkeit zahlreicher Kunstbauten; auf einer Länge von 14 km befinden sich 13 Tunnel und 9 große Viadukte. Infolge der Balkankriege sind 213 km dieser Linie auf griechisches Gebiet, die übrigen 16 km mit der Endstation Monastir auf serbisches Gebiet zu liegen gekommen. In den Betriebsverhältnissen war jedoch keine Änderung eingetreten, bis anfangs Oktober 1915 die griechische Regierung den Betrieb übernahm. An Fahrbetriebsmitteln besaß die Bahn damals 13 Lokomotiven und 289 Wagen. III. Salonik-Dedeagadsch. Die Konzession wurde im Oktober 1892 einem unter der Firma „Compagnie des Chemins de fer de jonction Salonique-Constantinople“ durch die Banque impériale Ottomane in Verbindung mit belgisch-französischen Bankinstituten gebildeten Konsortium erteilt. Die Pforte gewährt eine Ertragsgarantie, u. zw. sichert sie eine jährliche Bruttoeinnahme von Fr. 15.500 f. d. km zu. Die Konzessionsdauer beträgt 99 Jahre; nach 30 Jahren kann die Bahn rückgekauft werden. Die Linie (519 km), die in den Jahren 1894 und 1895 eröffnet worden ist, wurde hauptsächlich zu strategischen Zwecken errichtet. Ausgangspunkt ist. die Stadt Salonik, Endpunkt der Hafen Dedeagadsch am Ägäischen Meer; außerdem bestehen Abzweigungen, von denen die eine die Station Karasouli mit der Linie Salonik-Üsküb verbindet, die andere bei Feredjik die Verbindung mit der Linie Dedeagadsch-Adrianopel herstellt. Infolge der Balkankriege kamen die Strecken Dedeagadsch bzw. Feredjik-Okschilar (143 km) an Bulgarien, die Strecken Okschilar-Salonik bzw. Karasouli (376 km) an Griechenland. Das bulgarische Stück ist seit Oktober 1915 den bulgarischen Staatsbahnen einverleibt, während das griechische Stück bis Oktober 1915 im Betrieb der Gesellschaft verblieb. IV. Asiatische Türkei. Es befinden sich folgende Eisenbahnen in Betrieb: 1. Hedjasbahn (s. d.): Länge in km Hauptlinie Damaskus-Medina 1305 Abzweigung von Déraa-Caiffa 163 1468 Diese Bahn wurde von der Regierung erbaut und wird auch von ihr betrieben. Zu den Baukosten haben die Mohammedaner der ganzen Welt beigesteuert. Die kilometrischen Einnahmen betrugen im Jahre 1911 4100 Fr. 2. Jaffa-Jerusalem: Die Konzession datiert vom Jahre 1888 und wurde auf 71 Jahre erteilt. Die Bahn ist schmalspurig (Länge 87 km). Zwei in der Konzession vorgesehene Zweiglinien (nach Naplus, Länge 50 km, und nach Ghaza, Länge 70 km) sind nicht gebaut worden. Die Regierung liefert keine Garantie. Die jährlichen kilometrischen Einnahmen schwankten in den Jahren 1906–1911 zwischen 12.931 und 13.963 Fr. 3. Damas-Hamah et Prolongements: Länge in km a) Beyrut-Damaskus 147 b) Verbindung mit dem Hafen in Beyrut 2 c) Damaskus-M'zerib 100 d) Rayak-Aleppo 331 e) Homs-Tripoli (Syrien) 102 682 Die Konzession für die erste Linie Beyrut-Damaskus (Länge 147 km, schmalspurig) wurde im Jahre 1889 erteilt. Die Regierung leistete keine Garantie, die Gesellschaft hat im Gegenteil jährlich einen Betrag von 1200 türkischen Pfund (rd. 27.500 Fr.) an die Regierung zu erlegen. Die Konzession für die Abzweigung von Damaskus nach M'zerib (Länge 100 km, schmalspurig) wurde im Jahre 1890 erteilt, ebenfalls ohne Leistung einer Garantie seitens der Regierung, die für die Verlängerung von Damaskus nach Biredschik über Homs-Hamah-Aleppo im Jahre 1893. Letztere Bahn wurde jedoch vorerst bis Aleppo normalspurig in einer Länge von 331·5 km gebaut, u. zw. nicht von Damaskus

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/392>, abgerufen am 25.11.2024.