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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.

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Buchenholz). Unter diesem erhöhten Druck dringt die Tränkflüssigkeit in die einzelnen Zellen ein. Sind die Hölzer genügend durchtränkt, so wird der Druck aufgehoben, indem Ventil v4 geschlossen und Füllkessel B durch Öffnen des Ventils v5 wieder mit der Außenluft verbunden wird, worauf das Öl infolge des entstandenen Druckunterschieds aus dem Tränkungs- in den Füllkessel zurückfließt. Durch Herstellen des atmosphärischen Druckes dehnt sich die Druckluft in den Zellen aus und treibt infolge ihrer Ausdehnung das Öl wieder aus dem Holz heraus, soweit es nicht an den Zellenwandungen haften bleibt. Nach Aufheben des Druckes und Ablassen des Öles aus dem Tränkkessel werden Ventile v2 und v3 geschlossen, Ventil v1 wird geöffnet, und im Tränkkessel A wird mittels Luftpumpe C eine Luftverdünnung von mindestens 60 cm QS. hergestellt, um das überflüssige Öl aus den Zellen herauszutreiben und nur das in die Zellwandungen eingedrungene zurückzulassen. Ist das Vakuum 10 Min. lang unterhalten (15 Min. bei Eichen-, 30 Min. bei Buchenholz), so ist die Tränkung beendet. Bei Tränkung von Buchenhölzern wird das sog. "Doppel-Rüping-Verfahren" angewendet, d. h. genau derselbe Vorgang wird noch einmal nach Beendigung der 30 Min. dauernden Luftverdünnung von Anfang an wiederholt. Acht (bei Buchenholz 2mal 8) verschiedene Arbeitsstufen ergeben sich. Diese sind in Tabelle 1 für alle 3 Holzarten mit den Angaben ihrer Zeitdauer nebeneinandergestellt. Abb. 310 u. 311 zeigen die 3 Tränkungsvorgänge


Abb. 310. Tränkung von Kiefern- und Eichenhölzern mit Teeröl nach dem Sparverfahren von Rüping.

Abb. 311. Tränkung von Buchenhölzern nach dem Doppel-Rüping-Verfahren.
Tabelle 1.

Buchenholz). Unter diesem erhöhten Druck dringt die Tränkflüssigkeit in die einzelnen Zellen ein. Sind die Hölzer genügend durchtränkt, so wird der Druck aufgehoben, indem Ventil v4 geschlossen und Füllkessel B durch Öffnen des Ventils v5 wieder mit der Außenluft verbunden wird, worauf das Öl infolge des entstandenen Druckunterschieds aus dem Tränkungs- in den Füllkessel zurückfließt. Durch Herstellen des atmosphärischen Druckes dehnt sich die Druckluft in den Zellen aus und treibt infolge ihrer Ausdehnung das Öl wieder aus dem Holz heraus, soweit es nicht an den Zellenwandungen haften bleibt. Nach Aufheben des Druckes und Ablassen des Öles aus dem Tränkkessel werden Ventile v2 und v3 geschlossen, Ventil v1 wird geöffnet, und im Tränkkessel A wird mittels Luftpumpe C eine Luftverdünnung von mindestens 60 cm QS. hergestellt, um das überflüssige Öl aus den Zellen herauszutreiben und nur das in die Zellwandungen eingedrungene zurückzulassen. Ist das Vakuum 10 Min. lang unterhalten (15 Min. bei Eichen-, 30 Min. bei Buchenholz), so ist die Tränkung beendet. Bei Tränkung von Buchenhölzern wird das sog. „Doppel-Rüping-Verfahren“ angewendet, d. h. genau derselbe Vorgang wird noch einmal nach Beendigung der 30 Min. dauernden Luftverdünnung von Anfang an wiederholt. Acht (bei Buchenholz 2mal 8) verschiedene Arbeitsstufen ergeben sich. Diese sind in Tabelle 1 für alle 3 Holzarten mit den Angaben ihrer Zeitdauer nebeneinandergestellt. Abb. 310 u. 311 zeigen die 3 Tränkungsvorgänge


Abb. 310. Tränkung von Kiefern- und Eichenhölzern mit Teeröl nach dem Sparverfahren von Rüping.

Abb. 311. Tränkung von Buchenhölzern nach dem Doppel-Rüping-Verfahren.
Tabelle 1.

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Buchenholz). Unter diesem erhöhten Druck dringt die Tränkflüssigkeit in die einzelnen Zellen ein. Sind die Hölzer genügend durchtränkt, so wird der Druck aufgehoben, indem Ventil <hi rendition="#i">v</hi><hi rendition="#sub">4</hi> geschlossen und Füllkessel <hi rendition="#i">B</hi> durch Öffnen des Ventils <hi rendition="#i">v</hi><hi rendition="#sub">5</hi> wieder mit der Außenluft verbunden wird, worauf das Öl infolge des entstandenen Druckunterschieds aus dem Tränkungs- in den Füllkessel zurückfließt. Durch Herstellen des atmosphärischen Druckes dehnt sich die Druckluft in den Zellen aus und treibt infolge ihrer Ausdehnung das Öl wieder aus dem Holz heraus, soweit es nicht an den Zellenwandungen haften bleibt. Nach Aufheben des Druckes und Ablassen des Öles aus dem Tränkkessel werden Ventile <hi rendition="#i">v</hi><hi rendition="#sub">2</hi> und <hi rendition="#i">v</hi><hi rendition="#sub">3</hi> geschlossen, Ventil <hi rendition="#i">v</hi><hi rendition="#sub">1</hi> wird geöffnet, und im Tränkkessel <hi rendition="#i">A</hi> wird mittels Luftpumpe <hi rendition="#i">C</hi> eine Luftverdünnung von mindestens 60 <hi rendition="#i">cm</hi> QS. hergestellt, um das überflüssige Öl aus den Zellen herauszutreiben und nur das in die Zellwandungen eingedrungene zurückzulassen. Ist das Vakuum 10 Min. lang unterhalten (15 Min. bei Eichen-, 30 Min. bei Buchenholz), so ist die Tränkung beendet. Bei Tränkung von Buchenhölzern wird das sog. &#x201E;<hi rendition="#g">Doppel-Rüping-Verfahren</hi>&#x201C; angewendet, d. h. genau derselbe Vorgang wird noch einmal nach Beendigung der 30 Min. dauernden Luftverdünnung von Anfang an wiederholt. Acht (bei Buchenholz 2mal 8) verschiedene Arbeitsstufen ergeben sich. Diese sind in Tabelle 1 für alle 3 Holzarten mit den Angaben ihrer Zeitdauer nebeneinandergestellt. Abb. 310 u. 311 zeigen die 3 Tränkungsvorgänge<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen09_1921/figures/roell_eisenbahnwesen09_1921_figure-0426.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 310. Tränkung von Kiefern- und Eichenhölzern mit Teeröl nach dem Sparverfahren von Rüping.</head><lb/></figure><lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen09_1921/figures/roell_eisenbahnwesen09_1921_figure-0427.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 311. Tränkung von Buchenhölzern nach dem Doppel-Rüping-Verfahren.</head><lb/></figure><lb/><table facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen09_1921/figures/roell_eisenbahnwesen09_1921_figure-0428.jpg" rendition="#c"><head><hi rendition="#g">Tabelle 1</hi>.</head><lb/><row><cell/></row></table><lb/></p>
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[343/0356] Buchenholz). Unter diesem erhöhten Druck dringt die Tränkflüssigkeit in die einzelnen Zellen ein. Sind die Hölzer genügend durchtränkt, so wird der Druck aufgehoben, indem Ventil v4 geschlossen und Füllkessel B durch Öffnen des Ventils v5 wieder mit der Außenluft verbunden wird, worauf das Öl infolge des entstandenen Druckunterschieds aus dem Tränkungs- in den Füllkessel zurückfließt. Durch Herstellen des atmosphärischen Druckes dehnt sich die Druckluft in den Zellen aus und treibt infolge ihrer Ausdehnung das Öl wieder aus dem Holz heraus, soweit es nicht an den Zellenwandungen haften bleibt. Nach Aufheben des Druckes und Ablassen des Öles aus dem Tränkkessel werden Ventile v2 und v3 geschlossen, Ventil v1 wird geöffnet, und im Tränkkessel A wird mittels Luftpumpe C eine Luftverdünnung von mindestens 60 cm QS. hergestellt, um das überflüssige Öl aus den Zellen herauszutreiben und nur das in die Zellwandungen eingedrungene zurückzulassen. Ist das Vakuum 10 Min. lang unterhalten (15 Min. bei Eichen-, 30 Min. bei Buchenholz), so ist die Tränkung beendet. Bei Tränkung von Buchenhölzern wird das sog. „Doppel-Rüping-Verfahren“ angewendet, d. h. genau derselbe Vorgang wird noch einmal nach Beendigung der 30 Min. dauernden Luftverdünnung von Anfang an wiederholt. Acht (bei Buchenholz 2mal 8) verschiedene Arbeitsstufen ergeben sich. Diese sind in Tabelle 1 für alle 3 Holzarten mit den Angaben ihrer Zeitdauer nebeneinandergestellt. Abb. 310 u. 311 zeigen die 3 Tränkungsvorgänge [Abbildung Abb. 310. Tränkung von Kiefern- und Eichenhölzern mit Teeröl nach dem Sparverfahren von Rüping. ] [Abbildung Abb. 311. Tränkung von Buchenhölzern nach dem Doppel-Rüping-Verfahren. ] Tabelle 1.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/356>, abgerufen am 05.07.2024.