Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

Bild:
<< vorherige Seite

die in Abständen von etwa 50 m aufzustellen wären, hängen. Bei kleinsten Bogenhalbmessern von 1000 m und 50%0 Größtneigung sollen Fahrgeschwindigkeiten von 200-300 km/Std. erreicht werden können.

Der Zug soll aus einzelnen, mit je 2 Rädern in 1 m Abstand und je einer von den übrigen unabhängigen elektrischen Triebmaschine versehenen Teilen bestehen, die durch Gelenke verbunden werden und seitlich ausschwingen können.

Die Bahn erhält Abschnitte von etwa 5 km Länge, wobei die Anordnung so getroffen werden soll, daß ein Zug stets 2 stromlose Abschnitte hinter sich hat. Die Zugfolge kann bei größter Fahrgeschwindigkeit von 300 km/Std. etwa 2 Min. betragen (s. Literatur).

Mit Elektrohängebahnen bezeichnet man elektrisch betriebene S., die hauptsächlich der


Abb. 314.
Güterförderung und zumeist innerhalb größerer Fabriks- und industrieller Anlagen auf nicht große Längen und für verhältnismäßig kleine Einzellasten dienen.

Diese einschienigen Bahnen sind entweder durch besonders geformte, hochstegige Schienen oder auch durch oder Träger gebildet, die auf Holz- oder Eisengerüsten befestigt sind; im letzteren Fall können die Räder der Förderwagen auch auf den mittleren Flanschen dieser Träger laufen. An die Stelle der Träger kann auch ein Drahtseil treten.

Das Laufwerk der Förderwagen besteht aus 2 Rädern, die durch einen Elektromotor angetrieben werden (Abb. 315).

Bei größeren Steigungen werden auch 2 Elektromotoren verwendet.

Die Stromzuführung erfolgt durch eine über dem Gleis angeordnete Drahtleitung mittels Schleifbügel oder Abnehmerrollen.

Die Förderwagen, deren Schwerpunkt senkrecht unter der Schiene liegt, sind für Nutzlasten, die meist über 1500 kg Gewicht nicht hinausgehen, eingerichtet.

Man kann auch mehrere Wagen, von denen jeder einen oder 2 besondere Elektromotoren erhält, mit einem Führerwagen verbinden.

Mit den Größtneigungen geht man über 50%0 nicht hinaus, obwohl bei Versuchen


Abb. 315.
Steigungen bis 100%0 befahren werden konnten. Bei größeren Neigungen erfolgt der Antrieb durch Drahtseile in der Weise, daß auf der großen Steigung der Elektromotor ausgeschaltet und das Zugseil durch einen am Laufwerk angeordneten Mitnehmer gefaßt wird, was selbsttätig erfolgt; es entsteht daher eine verbundene Elektroseilhängebahn.

In der Regel sind Steigungen, die einen besonderen Seilantrieb erfordern, zu umgehen.

Mit den Wagen sind elektrische, selbst regelnde Sicherheitsbremsen verbunden, die ein Anhalten der Wagen an den Be- und Entladestellen und in Fällen der Ausschaltung des Motors oder sonstiger Stromunterbrechung

die in Abständen von etwa 50 m aufzustellen wären, hängen. Bei kleinsten Bogenhalbmessern von 1000 m und 50 Größtneigung sollen Fahrgeschwindigkeiten von 200–300 km/Std. erreicht werden können.

Der Zug soll aus einzelnen, mit je 2 Rädern in 1 m Abstand und je einer von den übrigen unabhängigen elektrischen Triebmaschine versehenen Teilen bestehen, die durch Gelenke verbunden werden und seitlich ausschwingen können.

Die Bahn erhält Abschnitte von etwa 5 km Länge, wobei die Anordnung so getroffen werden soll, daß ein Zug stets 2 stromlose Abschnitte hinter sich hat. Die Zugfolge kann bei größter Fahrgeschwindigkeit von 300 km/Std. etwa 2 Min. betragen (s. Literatur).

Mit Elektrohängebahnen bezeichnet man elektrisch betriebene S., die hauptsächlich der


Abb. 314.
Güterförderung und zumeist innerhalb größerer Fabriks- und industrieller Anlagen auf nicht große Längen und für verhältnismäßig kleine Einzellasten dienen.

Diese einschienigen Bahnen sind entweder durch besonders geformte, hochstegige Schienen oder auch durch oder Träger gebildet, die auf Holz- oder Eisengerüsten befestigt sind; im letzteren Fall können die Räder der Förderwagen auch auf den mittleren Flanschen dieser Träger laufen. An die Stelle der Träger kann auch ein Drahtseil treten.

Das Laufwerk der Förderwagen besteht aus 2 Rädern, die durch einen Elektromotor angetrieben werden (Abb. 315).

Bei größeren Steigungen werden auch 2 Elektromotoren verwendet.

Die Stromzuführung erfolgt durch eine über dem Gleis angeordnete Drahtleitung mittels Schleifbügel oder Abnehmerrollen.

Die Förderwagen, deren Schwerpunkt senkrecht unter der Schiene liegt, sind für Nutzlasten, die meist über 1500 kg Gewicht nicht hinausgehen, eingerichtet.

Man kann auch mehrere Wagen, von denen jeder einen oder 2 besondere Elektromotoren erhält, mit einem Führerwagen verbinden.

Mit den Größtneigungen geht man über 50 nicht hinaus, obwohl bei Versuchen


Abb. 315.
Steigungen bis 100 befahren werden konnten. Bei größeren Neigungen erfolgt der Antrieb durch Drahtseile in der Weise, daß auf der großen Steigung der Elektromotor ausgeschaltet und das Zugseil durch einen am Laufwerk angeordneten Mitnehmer gefaßt wird, was selbsttätig erfolgt; es entsteht daher eine verbundene Elektroseilhängebahn.

In der Regel sind Steigungen, die einen besonderen Seilantrieb erfordern, zu umgehen.

Mit den Wagen sind elektrische, selbst regelnde Sicherheitsbremsen verbunden, die ein Anhalten der Wagen an den Be- und Entladestellen und in Fällen der Ausschaltung des Motors oder sonstiger Stromunterbrechung

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0448" n="428"/>
die in Abständen von etwa 50 <hi rendition="#i">m</hi> aufzustellen wären, hängen. Bei kleinsten Bogenhalbmessern von 1000 <hi rendition="#i">m</hi> und 50<hi rendition="#i">&#x2030;</hi> Größtneigung sollen Fahrgeschwindigkeiten von 200&#x2013;300 <hi rendition="#i">km</hi>/Std. erreicht werden können.</p><lb/>
          <p>Der Zug soll aus einzelnen, mit je 2 Rädern in 1 <hi rendition="#i">m</hi> Abstand und je einer von den übrigen unabhängigen elektrischen Triebmaschine versehenen Teilen bestehen, die durch Gelenke verbunden werden und seitlich ausschwingen können.</p><lb/>
          <p>Die Bahn erhält Abschnitte von etwa 5 <hi rendition="#i">km</hi> Länge, wobei die Anordnung so getroffen werden soll, daß ein Zug stets 2 stromlose Abschnitte hinter sich hat. Die Zugfolge kann bei größter Fahrgeschwindigkeit von 300 <hi rendition="#i">km</hi>/Std. etwa 2 Min. betragen (s. Literatur).</p><lb/>
          <p>Mit <hi rendition="#g">Elektrohängebahnen</hi> bezeichnet man elektrisch betriebene S., die hauptsächlich der<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen08_1917/figures/roell_eisenbahnwesen08_1917_figure-0405.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 314.</head><lb/></figure><lb/>
Güterförderung und zumeist innerhalb größerer Fabriks- und industrieller Anlagen auf nicht große Längen und für verhältnismäßig kleine Einzellasten dienen.</p><lb/>
          <p>Diese einschienigen Bahnen sind entweder durch besonders geformte, hochstegige Schienen oder auch durch <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen08_1917/figures/roell_eisenbahnwesen08_1917_figure-0038g.jpg"/> oder <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen08_1917/figures/roell_eisenbahnwesen08_1917_figure-0038d.jpg"/> Träger gebildet, die auf Holz- oder Eisengerüsten befestigt sind; im letzteren Fall können die Räder der Förderwagen auch auf den mittleren Flanschen dieser Träger laufen. An die Stelle der Träger kann auch ein Drahtseil treten.</p><lb/>
          <p>Das Laufwerk der Förderwagen besteht aus 2 Rädern, die durch einen Elektromotor angetrieben werden (Abb. 315).</p><lb/>
          <p>Bei größeren Steigungen werden auch 2 Elektromotoren verwendet.</p><lb/>
          <p>Die Stromzuführung erfolgt durch eine über dem Gleis angeordnete Drahtleitung mittels Schleifbügel oder Abnehmerrollen.</p><lb/>
          <p>Die Förderwagen, deren Schwerpunkt senkrecht unter der Schiene liegt, sind für Nutzlasten, die meist über 1500 <hi rendition="#i">kg</hi> Gewicht nicht hinausgehen, eingerichtet.</p><lb/>
          <p>Man kann auch mehrere Wagen, von denen jeder einen oder 2 besondere Elektromotoren erhält, mit einem Führerwagen verbinden.</p><lb/>
          <p>Mit den Größtneigungen geht man über 50<hi rendition="#i">&#x2030;</hi> nicht hinaus, obwohl bei Versuchen<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen08_1917/figures/roell_eisenbahnwesen08_1917_figure-0404.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 315.</head><lb/></figure><lb/>
Steigungen bis 100<hi rendition="#i">&#x2030;</hi> befahren werden konnten. Bei größeren Neigungen erfolgt der Antrieb durch Drahtseile in der Weise, daß auf der großen Steigung der Elektromotor ausgeschaltet und das Zugseil durch einen am Laufwerk angeordneten Mitnehmer gefaßt wird, was selbsttätig erfolgt; es entsteht daher eine verbundene Elektroseilhängebahn.</p><lb/>
          <p>In der Regel sind Steigungen, die einen besonderen Seilantrieb erfordern, zu umgehen.</p><lb/>
          <p>Mit den Wagen sind elektrische, selbst regelnde Sicherheitsbremsen verbunden, die ein Anhalten der Wagen an den Be- und Entladestellen und in Fällen der Ausschaltung des Motors oder sonstiger Stromunterbrechung
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[428/0448] die in Abständen von etwa 50 m aufzustellen wären, hängen. Bei kleinsten Bogenhalbmessern von 1000 m und 50‰ Größtneigung sollen Fahrgeschwindigkeiten von 200–300 km/Std. erreicht werden können. Der Zug soll aus einzelnen, mit je 2 Rädern in 1 m Abstand und je einer von den übrigen unabhängigen elektrischen Triebmaschine versehenen Teilen bestehen, die durch Gelenke verbunden werden und seitlich ausschwingen können. Die Bahn erhält Abschnitte von etwa 5 km Länge, wobei die Anordnung so getroffen werden soll, daß ein Zug stets 2 stromlose Abschnitte hinter sich hat. Die Zugfolge kann bei größter Fahrgeschwindigkeit von 300 km/Std. etwa 2 Min. betragen (s. Literatur). Mit Elektrohängebahnen bezeichnet man elektrisch betriebene S., die hauptsächlich der [Abbildung Abb. 314. ] Güterförderung und zumeist innerhalb größerer Fabriks- und industrieller Anlagen auf nicht große Längen und für verhältnismäßig kleine Einzellasten dienen. Diese einschienigen Bahnen sind entweder durch besonders geformte, hochstegige Schienen oder auch durch [Abbildung] oder [Abbildung] Träger gebildet, die auf Holz- oder Eisengerüsten befestigt sind; im letzteren Fall können die Räder der Förderwagen auch auf den mittleren Flanschen dieser Träger laufen. An die Stelle der Träger kann auch ein Drahtseil treten. Das Laufwerk der Förderwagen besteht aus 2 Rädern, die durch einen Elektromotor angetrieben werden (Abb. 315). Bei größeren Steigungen werden auch 2 Elektromotoren verwendet. Die Stromzuführung erfolgt durch eine über dem Gleis angeordnete Drahtleitung mittels Schleifbügel oder Abnehmerrollen. Die Förderwagen, deren Schwerpunkt senkrecht unter der Schiene liegt, sind für Nutzlasten, die meist über 1500 kg Gewicht nicht hinausgehen, eingerichtet. Man kann auch mehrere Wagen, von denen jeder einen oder 2 besondere Elektromotoren erhält, mit einem Führerwagen verbinden. Mit den Größtneigungen geht man über 50‰ nicht hinaus, obwohl bei Versuchen [Abbildung Abb. 315. ] Steigungen bis 100‰ befahren werden konnten. Bei größeren Neigungen erfolgt der Antrieb durch Drahtseile in der Weise, daß auf der großen Steigung der Elektromotor ausgeschaltet und das Zugseil durch einen am Laufwerk angeordneten Mitnehmer gefaßt wird, was selbsttätig erfolgt; es entsteht daher eine verbundene Elektroseilhängebahn. In der Regel sind Steigungen, die einen besonderen Seilantrieb erfordern, zu umgehen. Mit den Wagen sind elektrische, selbst regelnde Sicherheitsbremsen verbunden, die ein Anhalten der Wagen an den Be- und Entladestellen und in Fällen der Ausschaltung des Motors oder sonstiger Stromunterbrechung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-06-17T17:32:51Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-06-17T17:32:51Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Spaltenumbrüche sind nicht markiert. Wiederholungszeichen (") wurden aufgelöst. Komplexe Formeln und Tabellen sind als Grafiken wiedergegeben.

Die Abbildungen im Text sowie die Faksimiles 0459 und 0460 stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/448
Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/448>, abgerufen am 02.10.2024.