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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

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des Betriebs sind die S. für die Kolben und Schieber.

Da der Schmierbedarf für diese Teile je nach der Verwendung und der Bauart der


Abb. 229 a u. b.
Lokomotive, nach dem Speisewasser und dem verwendeten Schmierstoff sehr verschieden sein kann, so müssen für Kolben und Schieber den jeweiligen Bedingungen entsprechende S. in Anwendung kommen.

Bei mäßig angestrengt arbeitender Maschine ist der Schmierbedarf ein geringer, weil an den Gleitflächen und Zylinderwänden stets ein Niederschlagen des Dampfes und damit eine die Reibung vermindernde Anfeuchtung dieser Flächen eintritt, während bei großer Leistung der Maschine (hohe Füllung bei hoher Dampfspannung) nur ein geringer Niederschlag stattfindet und eine reichlichere Ölung notwendig wird. Letzteres ist insbesondere auch dann der Fall, wenn die Maschine längere Strecken mit geschlossenem Regulator läuft.

Senkrechte Schieber, wenn sie beim Leergang nicht gegen die Spiegelfläche gepreßt werden, verlangen eine weniger reichliche Ölung als liegende Schieber, die stets mit ihrem Eigengewicht auf die Lauffläche drücken.

Bei kalkhaltigem Speisewasser wird, wenn es mit dem Dampf in die Zylinder gelangt, der an den Wänden haftende Fettstoff rascher verzehrt (verseift) als bei weicherem Wasser; in die Zylinder werden auch vom Dampf Kesselsteinteilchen mitgerissen, die die Gleitflächen rauh machen und die Reibung erhöhen. Mineralöle müssen in reichlicherem Maß zugeführt werden als andere Fettstoffe; Schnellzuglokomotiven, die lange Strecken durchlaufen, ohne anzuhalten, verlangen eine verläßlichere und reichlichere Schmierung als Güterzug- oder Verschublokomotiven.

Aus diesen Gründen ist es erklärlich, daß sehr verschiedene Bauarten von S. in Anwendung sind.

Bei diesen S. unterscheidet man im allgemeinen: Einzelöler, die unmittelbar am Schieberkasten oder Zylinder angebracht sind, und Zentralöler, die im Handbereich des Lokomotivführers angeordnet und durch eine Rohrleitung mit dem Zylinder und Schieberkasten verbunden sind.

Nach ihrer Wirkungsweise unterscheidet man

bei Einzelölern: von Fall Abb. 230.

zu Fall wirkende S.; selbsttätig, nur beim Leergang wirkende S.; ununterbrochen, sowohl beim Leergang als auch unter Druck wirkende S.; selbsttätig, nur unter Druck wirkende S.; selbsttätig, nur unter Druck wirkende S. mit Ölaustritt infolge Verdrängung durch Kondensationswasser;

bei Zentralölern: von Fall zu Fall in Wirksamkeit gesetzte S.; ununterbrochen durch Kondensation

des Betriebs sind die S. für die Kolben und Schieber.

Da der Schmierbedarf für diese Teile je nach der Verwendung und der Bauart der


Abb. 229 a u. b.
Lokomotive, nach dem Speisewasser und dem verwendeten Schmierstoff sehr verschieden sein kann, so müssen für Kolben und Schieber den jeweiligen Bedingungen entsprechende S. in Anwendung kommen.

Bei mäßig angestrengt arbeitender Maschine ist der Schmierbedarf ein geringer, weil an den Gleitflächen und Zylinderwänden stets ein Niederschlagen des Dampfes und damit eine die Reibung vermindernde Anfeuchtung dieser Flächen eintritt, während bei großer Leistung der Maschine (hohe Füllung bei hoher Dampfspannung) nur ein geringer Niederschlag stattfindet und eine reichlichere Ölung notwendig wird. Letzteres ist insbesondere auch dann der Fall, wenn die Maschine längere Strecken mit geschlossenem Regulator läuft.

Senkrechte Schieber, wenn sie beim Leergang nicht gegen die Spiegelfläche gepreßt werden, verlangen eine weniger reichliche Ölung als liegende Schieber, die stets mit ihrem Eigengewicht auf die Lauffläche drücken.

Bei kalkhaltigem Speisewasser wird, wenn es mit dem Dampf in die Zylinder gelangt, der an den Wänden haftende Fettstoff rascher verzehrt (verseift) als bei weicherem Wasser; in die Zylinder werden auch vom Dampf Kesselsteinteilchen mitgerissen, die die Gleitflächen rauh machen und die Reibung erhöhen. Mineralöle müssen in reichlicherem Maß zugeführt werden als andere Fettstoffe; Schnellzuglokomotiven, die lange Strecken durchlaufen, ohne anzuhalten, verlangen eine verläßlichere und reichlichere Schmierung als Güterzug- oder Verschublokomotiven.

Aus diesen Gründen ist es erklärlich, daß sehr verschiedene Bauarten von S. in Anwendung sind.

Bei diesen S. unterscheidet man im allgemeinen: Einzelöler, die unmittelbar am Schieberkasten oder Zylinder angebracht sind, und Zentralöler, die im Handbereich des Lokomotivführers angeordnet und durch eine Rohrleitung mit dem Zylinder und Schieberkasten verbunden sind.

Nach ihrer Wirkungsweise unterscheidet man

bei Einzelölern: von Fall Abb. 230.

zu Fall wirkende S.; selbsttätig, nur beim Leergang wirkende S.; ununterbrochen, sowohl beim Leergang als auch unter Druck wirkende S.; selbsttätig, nur unter Druck wirkende S.; selbsttätig, nur unter Druck wirkende S. mit Ölaustritt infolge Verdrängung durch Kondensationswasser;

bei Zentralölern: von Fall zu Fall in Wirksamkeit gesetzte S.; ununterbrochen durch Kondensation

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[375/0394] des Betriebs sind die S. für die Kolben und Schieber. Da der Schmierbedarf für diese Teile je nach der Verwendung und der Bauart der [Abbildung Abb. 229 a u. b. ] Lokomotive, nach dem Speisewasser und dem verwendeten Schmierstoff sehr verschieden sein kann, so müssen für Kolben und Schieber den jeweiligen Bedingungen entsprechende S. in Anwendung kommen. Bei mäßig angestrengt arbeitender Maschine ist der Schmierbedarf ein geringer, weil an den Gleitflächen und Zylinderwänden stets ein Niederschlagen des Dampfes und damit eine die Reibung vermindernde Anfeuchtung dieser Flächen eintritt, während bei großer Leistung der Maschine (hohe Füllung bei hoher Dampfspannung) nur ein geringer Niederschlag stattfindet und eine reichlichere Ölung notwendig wird. Letzteres ist insbesondere auch dann der Fall, wenn die Maschine längere Strecken mit geschlossenem Regulator läuft. Senkrechte Schieber, wenn sie beim Leergang nicht gegen die Spiegelfläche gepreßt werden, verlangen eine weniger reichliche Ölung als liegende Schieber, die stets mit ihrem Eigengewicht auf die Lauffläche drücken. Bei kalkhaltigem Speisewasser wird, wenn es mit dem Dampf in die Zylinder gelangt, der an den Wänden haftende Fettstoff rascher verzehrt (verseift) als bei weicherem Wasser; in die Zylinder werden auch vom Dampf Kesselsteinteilchen mitgerissen, die die Gleitflächen rauh machen und die Reibung erhöhen. Mineralöle müssen in reichlicherem Maß zugeführt werden als andere Fettstoffe; Schnellzuglokomotiven, die lange Strecken durchlaufen, ohne anzuhalten, verlangen eine verläßlichere und reichlichere Schmierung als Güterzug- oder Verschublokomotiven. Aus diesen Gründen ist es erklärlich, daß sehr verschiedene Bauarten von S. in Anwendung sind. Bei diesen S. unterscheidet man im allgemeinen: Einzelöler, die unmittelbar am Schieberkasten oder Zylinder angebracht sind, und Zentralöler, die im Handbereich des Lokomotivführers angeordnet und durch eine Rohrleitung mit dem Zylinder und Schieberkasten verbunden sind. Nach ihrer Wirkungsweise unterscheidet man bei Einzelölern: von Fall [Abbildung Abb. 230. ] zu Fall wirkende S.; selbsttätig, nur beim Leergang wirkende S.; ununterbrochen, sowohl beim Leergang als auch unter Druck wirkende S.; selbsttätig, nur unter Druck wirkende S.; selbsttätig, nur unter Druck wirkende S. mit Ölaustritt infolge Verdrängung durch Kondensationswasser; bei Zentralölern: von Fall zu Fall in Wirksamkeit gesetzte S.; ununterbrochen durch Kondensation

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/394>, abgerufen am 24.11.2024.