Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.gegen Verschieben und Umfallen in Rechen R1 (Rechenrost), die an den Rostträgern angeschraubt werden (Abb. 145 a u. c). ![]() Abb. 145 a-d. Die österreichischen Staatsbahnen verwenden Roststäbe mit umgebogenen Enden, die eine Änderung der Spaltenweite in ziemlich weiten Grenzen ermöglichen, indem die umgebogenen Enden aufgebogen oder zusammengeschlagen werden. Der Roststab selbst ist meist aus einem Walzeisen durch Abschrägen der unteren Schmalseite und Anstauchen der Auflagen herausgearbeitet. Rechenroste bieten den Vorteil, daß vom Walzeisen die Stäbe in beliebiger Länge abgeschlagen und ohne weitere Nacharbeit eingelegt werden können. Oft werden die Roststäbe auch aus Gußeisen hergestellt, dem eine kleine Menge von Stahlspänen beigefügt wird. Roststäbe aus Gußeisen werden selten als gerade, glatte Stäbe ausgeführt. Die obere Seite trägt fast immer seitliche Ansätze, wodurch es möglich ist, bei einer großen freien Rostfläche Brennstoff mit kleinem Korn (Staub, Gries) zu verbrennen. Bei langen Feuerbüchsen muß der R. in der Mitte oder auch an 2 Stellen noch eine Unterstützung erhalten; diese mittleren Rostträger sind gerade so gehalten wie die Endrostträger. Die R. sind in den seltensten Fällen wagrecht, sondern meistens nach vorn geneigt, nach der unteren Begrenzung der Feuerbüchse sich richtend, gelagert. Die Größe der Rostneigung soll bei Kleinkohle nicht mehr als 1 : 6, bei guter Stückkohle nicht mehr als 1 : 4 bis 1 : 3 betragen. Das Reinigen des R. von Schlacke und Asche geschieht mit besonderen Werkzeugen: der Schlackenzange und dem Rostspieß; größere Schlackenstücke werden durch die Heiztür entfernt, kleinere Stücke in den Aschenkasten durchgestoßen. Um die Reinigung des R. rascher zu bewerkstelligen, bringt man (insbesondere bei Klein- oder Staubkohle) vorn bei der Rohrwand einen Klapprost an (Abb. 146). Dieser Klapprost, vom Führerstand aus mit Schraube und Zugstange beweglich, ist oft Ursache des Rohrrinnens (s. d.), da in dem noch heißen Feuerkasten durch das Umlegen des Klapprostes eine große Menge kalter Luft die empfindlichste Stelle in der Feuerbüchse - die Rohrwand - trifft. ![]() Abb. 146. Klapprost Besondere Bauarten. Auf den bisher genannten R. von etwa 15-25 mm oberer Stabdicke und 15-22 mm Luftspaltenweite kann nahezu jedes Brennmaterial wirtschaftlich verfeuert werden. Besondere Bauarten werden erst dann erforderlich, wenn es sich um Verbrennung ganz minderwertiger Staubkohle oder um Verbrennung von schwer entzündlicher Anthrazitkohle handelt. Zur Verbrennung von Staubkohle, die große Rostflächen erfordert, wurden früher bei den belgischen Staatsbahnen R. von Belpaire (Behne-Kool) verwendet. Die Roststäbe sind bei dieser Bauart kurz, etwa 500 mm lang, 3-4 mm dick und sind in Bündeln von je 5-6 Stück vermittels Zwischenrollen und Nieten vereinigt (Spaltenweite 4-5 mm). Zur bequemeren Reinigung dieser langen R. ist fast stets ein Klapprost angebracht. Bei Verfeuerung von Anthrazit werden in Amerika für das Durchfahren langer Strecken ohne Lokomotivwechsel Schüttelroste verwendet, die das Reinigen des Feuers während der Fahrt ermöglichen. Schüttelroste sind dem Wesen nach nichts anderes als die Verbindung einer Anzahl von wagrecht angeordneten Klapprosten, deren Drehungswellen untereinander gekuppelt sind. Sie ermöglichen eine rasche Reinigung des R., indem durch einen Zug sämtliche Rostelemente (ähnlich wie der Klapprost bei Belpaire) umgelegt werden können, wodurch alle Asche, gegen Verschieben und Umfallen in Rechen R1 (Rechenrost), die an den Rostträgern angeschraubt werden (Abb. 145 a u. c). ![]() Abb. 145 a–d. Die österreichischen Staatsbahnen verwenden Roststäbe mit umgebogenen Enden, die eine Änderung der Spaltenweite in ziemlich weiten Grenzen ermöglichen, indem die umgebogenen Enden aufgebogen oder zusammengeschlagen werden. Der Roststab selbst ist meist aus einem Walzeisen durch Abschrägen der unteren Schmalseite und Anstauchen der Auflagen herausgearbeitet. Rechenroste bieten den Vorteil, daß vom Walzeisen die Stäbe in beliebiger Länge abgeschlagen und ohne weitere Nacharbeit eingelegt werden können. Oft werden die Roststäbe auch aus Gußeisen hergestellt, dem eine kleine Menge von Stahlspänen beigefügt wird. Roststäbe aus Gußeisen werden selten als gerade, glatte Stäbe ausgeführt. Die obere Seite trägt fast immer seitliche Ansätze, wodurch es möglich ist, bei einer großen freien Rostfläche Brennstoff mit kleinem Korn (Staub, Gries) zu verbrennen. Bei langen Feuerbüchsen muß der R. in der Mitte oder auch an 2 Stellen noch eine Unterstützung erhalten; diese mittleren Rostträger sind gerade so gehalten wie die Endrostträger. Die R. sind in den seltensten Fällen wagrecht, sondern meistens nach vorn geneigt, nach der unteren Begrenzung der Feuerbüchse sich richtend, gelagert. Die Größe der Rostneigung soll bei Kleinkohle nicht mehr als 1 : 6, bei guter Stückkohle nicht mehr als 1 : 4 bis 1 : 3 betragen. Das Reinigen des R. von Schlacke und Asche geschieht mit besonderen Werkzeugen: der Schlackenzange und dem Rostspieß; größere Schlackenstücke werden durch die Heiztür entfernt, kleinere Stücke in den Aschenkasten durchgestoßen. Um die Reinigung des R. rascher zu bewerkstelligen, bringt man (insbesondere bei Klein- oder Staubkohle) vorn bei der Rohrwand einen Klapprost an (Abb. 146). Dieser Klapprost, vom Führerstand aus mit Schraube und Zugstange beweglich, ist oft Ursache des Rohrrinnens (s. d.), da in dem noch heißen Feuerkasten durch das Umlegen des Klapprostes eine große Menge kalter Luft die empfindlichste Stelle in der Feuerbüchse – die Rohrwand – trifft. ![]() Abb. 146. Klapprost Besondere Bauarten. Auf den bisher genannten R. von etwa 15–25 mm oberer Stabdicke und 15–22 mm Luftspaltenweite kann nahezu jedes Brennmaterial wirtschaftlich verfeuert werden. Besondere Bauarten werden erst dann erforderlich, wenn es sich um Verbrennung ganz minderwertiger Staubkohle oder um Verbrennung von schwer entzündlicher Anthrazitkohle handelt. Zur Verbrennung von Staubkohle, die große Rostflächen erfordert, wurden früher bei den belgischen Staatsbahnen R. von Belpaire (Behne-Kool) verwendet. Die Roststäbe sind bei dieser Bauart kurz, etwa 500 mm lang, 3–4 mm dick und sind in Bündeln von je 5–6 Stück vermittels Zwischenrollen und Nieten vereinigt (Spaltenweite 4–5 mm). Zur bequemeren Reinigung dieser langen R. ist fast stets ein Klapprost angebracht. Bei Verfeuerung von Anthrazit werden in Amerika für das Durchfahren langer Strecken ohne Lokomotivwechsel Schüttelroste verwendet, die das Reinigen des Feuers während der Fahrt ermöglichen. Schüttelroste sind dem Wesen nach nichts anderes als die Verbindung einer Anzahl von wagrecht angeordneten Klapprosten, deren Drehungswellen untereinander gekuppelt sind. 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gegen Verschieben und Umfallen in Rechen R1 (Rechenrost), die an den Rostträgern angeschraubt werden (Abb. 145 a u. c).
[Abbildung Abb. 145 a–d.
]
Die österreichischen Staatsbahnen verwenden Roststäbe mit umgebogenen Enden, die eine Änderung der Spaltenweite in ziemlich weiten Grenzen ermöglichen, indem die umgebogenen Enden aufgebogen oder zusammengeschlagen werden.
Der Roststab selbst ist meist aus einem Walzeisen durch Abschrägen der unteren Schmalseite und Anstauchen der Auflagen herausgearbeitet.
Rechenroste bieten den Vorteil, daß vom Walzeisen die Stäbe in beliebiger Länge abgeschlagen und ohne weitere Nacharbeit eingelegt werden können.
Oft werden die Roststäbe auch aus Gußeisen hergestellt, dem eine kleine Menge von Stahlspänen beigefügt wird. Roststäbe aus Gußeisen werden selten als gerade, glatte Stäbe ausgeführt. Die obere Seite trägt fast immer seitliche Ansätze, wodurch es möglich ist, bei einer großen freien Rostfläche Brennstoff mit kleinem Korn (Staub, Gries) zu verbrennen.
Bei langen Feuerbüchsen muß der R. in der Mitte oder auch an 2 Stellen noch eine Unterstützung erhalten; diese mittleren Rostträger sind gerade so gehalten wie die Endrostträger.
Die R. sind in den seltensten Fällen wagrecht, sondern meistens nach vorn geneigt, nach der unteren Begrenzung der Feuerbüchse sich richtend, gelagert.
Die Größe der Rostneigung soll bei Kleinkohle nicht mehr als 1 : 6, bei guter Stückkohle nicht mehr als 1 : 4 bis 1 : 3 betragen.
Das Reinigen des R. von Schlacke und Asche geschieht mit besonderen Werkzeugen: der Schlackenzange und dem Rostspieß; größere Schlackenstücke werden durch die Heiztür entfernt, kleinere Stücke in den Aschenkasten durchgestoßen.
Um die Reinigung des R. rascher zu bewerkstelligen, bringt man (insbesondere bei Klein- oder Staubkohle) vorn bei der Rohrwand einen Klapprost an (Abb. 146). Dieser Klapprost, vom Führerstand aus mit Schraube und Zugstange beweglich, ist oft Ursache des Rohrrinnens (s. d.), da in dem noch heißen Feuerkasten durch das Umlegen des Klapprostes eine große Menge kalter Luft die empfindlichste Stelle in der Feuerbüchse – die Rohrwand – trifft.
[Abbildung Abb. 146. Klapprost
]
Besondere Bauarten. Auf den bisher genannten R. von etwa 15–25 mm oberer Stabdicke und 15–22 mm Luftspaltenweite kann nahezu jedes Brennmaterial wirtschaftlich verfeuert werden. Besondere Bauarten werden erst dann erforderlich, wenn es sich um Verbrennung ganz minderwertiger Staubkohle oder um Verbrennung von schwer entzündlicher Anthrazitkohle handelt.
Zur Verbrennung von Staubkohle, die große Rostflächen erfordert, wurden früher bei den belgischen Staatsbahnen R. von Belpaire (Behne-Kool) verwendet. Die Roststäbe sind bei dieser Bauart kurz, etwa 500 mm lang, 3–4 mm dick und sind in Bündeln von je 5–6 Stück vermittels Zwischenrollen und Nieten vereinigt (Spaltenweite 4–5 mm).
Zur bequemeren Reinigung dieser langen R. ist fast stets ein Klapprost angebracht.
Bei Verfeuerung von Anthrazit werden in Amerika für das Durchfahren langer Strecken ohne Lokomotivwechsel Schüttelroste verwendet, die das Reinigen des Feuers während der Fahrt ermöglichen.
Schüttelroste sind dem Wesen nach nichts anderes als die Verbindung einer Anzahl von wagrecht angeordneten Klapprosten, deren Drehungswellen untereinander gekuppelt sind. Sie ermöglichen eine rasche Reinigung des R., indem durch einen Zug sämtliche Rostelemente (ähnlich wie der Klapprost bei Belpaire) umgelegt werden können, wodurch alle Asche,
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Zitationshilfe: | Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/256>, abgerufen am 22.07.2024. |