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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

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und in der Feuerbüchse äußert, ist auch der Rauminhalt der genannten Teile von größerem Einfluß auf die Wirkungsweise des R., u. zw. in der genannten Reihenfolge, und bedingen in erster Linie die Größe der von Zeuner, Grove u. s. w. in Rechnung gestellten, sehr veränderlichen Erfahrungswerte.

An Lokomotiven neuerer Bauart mit sehr hochliegenden Kesseln ist die Ausbildung der R. als Saugvorrichtung oft sehr erschwert. Es hat sich ferner gezeigt, daß der Heißdampf eine geringere Saugwirkung hervorbringt als der Naßdampf, so daß zur Erzielung derselben Zugwirkung Heißdampflokomotiven engere Blasrohre und R. erhalten müssen als Naßdampflokomotiven.

Die Entfernung A der engsten Stelle von der Blasrohrmündung (Abb. 101 a) wird annähernd genau gerechnet aus der Formel A = 5 (D - 2 d), wobei D Durchmesser des R. an der engsten Stelle, d Durchmesser der Blasrohrmündung bedeutet (Grove).

Um den Einfluß des entgegen der Fahrtrichtung wirkenden Windes auf den Austritt der Gase aus dem R. abzuschwächen, werden mitunter bei Lokomotiven, die stets mit dem R. vorausfahren, die R. oben nicht wie sonst wagrecht, sondern nach "vorne ansteigend" abgeschnitten. Auch werden oft besondere Windschirme oder Rauchlenkschirme am R. angebracht, um besonders an niedrigen R. ein Niederschlagen des Rauches zu vermeiden.

Manche Bahnen (insbesondere in Frankreich) verwenden drehbare Schornsteindeckel zu dem Zweck, um in den Heizhäusern das Kaltwerden langsam vor sich gehen zu lassen und um hölzernes Gebälk vor Funken und großer Hitze zu schützen.

Als außergewöhnliche Ausführungsformen der R. seien noch erwähnt die R. mit quadratischem Querschnitt, die bei einigen belgischen, für Staubkohlenfeuerung eingerichteten Lokomotiven Anwendung finden (vgl. auch Art. Blasrohr u. Funkenfänger).

Sanzin.


Rauchkammer s. Lokomotivkessel u. Heißdampflokomotiven.


Rauchkammerüberhitzer s. Heißdampflokomotiven.


Rauchrohrüberhitzer s. Heißdampflokomotiven.


Rauchverzehrer (smoke burner, smoke consumer; fumivore; fumi voro). Einrichtung zur Verzehrung, richtiger Verbrennung der im Feuerungsraum eines Dampfkessels oder in einer sonstigen, Wärme erregenden Anlage sich bildenden Rauchmengen.

Bei der Verbrennung von Brennstoff jeder Art bilden Kohlensäure und Kohlenoxyd die Hauptbestandteile der Verbrennungsprodukte: beide sind farblose Gase. Der bei der Verbrennung entstehende Rauch rührt davon her, daß die im Brennstoff enthaltenen Kohlenwasserstoffgase beim Auffeuern des Brennstoffes aus diesem entweichen (Destillation) und bei genügend hoher Temperatur zu Wasser verbrennen, unter Ausscheidung von Kohlenstoff in molekularer Form (Ruß). Um diesen ausgeschiedenen Kohlenstoff, der sonst, gemischt mit den anderen farblosen Verbrennungsprodukten, als sichtbarer Rauch den Feuerungsraum verlassen würde, zu verbrennen, muß über dem Rost sog. sekundäre Luft (Oberluft) eingeführt werden. Die verschiedene Art der Zuführung dieser Oberluft bildet das Wesen der vielen Bauarten von R.

Bei Lokomotiven stößt die Ausführung eines wirksamen R. auf große Schwierigkeiten, weil die Menge der in einer bestimmten Zeit auf dem Rost zu verbrennenden Kohle zu groß ist, daß die Menge der aus der Kohle sich entwickelnden Verbrennungsprodukte den in seinen Abmessungen beschränkten Feuerungsraum rasch auf dem kürzesten Weg durchzieht und daher nur unvollkommen mit der Oberluft gemischt werden kann. Durch Einbauten in den Feuerungsraum (Sieder und Gewölbe aus feuerfestem Material) kann der Weg, den die Verbrennungsprodukte zu nehmen haben, verlängert werden, so daß die Möglichkeit einer besseren Mischung mit Oberluft gegeben ist. Die Form dieser Einbauten ist, ebenso wie die Art der Oberluftzuführung, ein weiteres Merkmal für das System des R.

Die R. lassen sich nach Vorstehendem einteilen:

1. in R., bei denen nur Oberluft zur Verwendung gelangt;

2. in R., bei denen Oberluft in Verbindung mit Einbauten die Rauchverzehrung bewirken soll.

Die R. der ersten Gruppe bieten nur mehr historisches Interesse. Die erste derartige Ausführung


Abb. 102 a u. b.
rührt von Clark her (Abb. 102 a u. b), ausgeführt bei einigen schottischen und englischen

und in der Feuerbüchse äußert, ist auch der Rauminhalt der genannten Teile von größerem Einfluß auf die Wirkungsweise des R., u. zw. in der genannten Reihenfolge, und bedingen in erster Linie die Größe der von Zeuner, Grove u. s. w. in Rechnung gestellten, sehr veränderlichen Erfahrungswerte.

An Lokomotiven neuerer Bauart mit sehr hochliegenden Kesseln ist die Ausbildung der R. als Saugvorrichtung oft sehr erschwert. Es hat sich ferner gezeigt, daß der Heißdampf eine geringere Saugwirkung hervorbringt als der Naßdampf, so daß zur Erzielung derselben Zugwirkung Heißdampflokomotiven engere Blasrohre und R. erhalten müssen als Naßdampflokomotiven.

Die Entfernung A der engsten Stelle von der Blasrohrmündung (Abb. 101 a) wird annähernd genau gerechnet aus der Formel A = 5 (D – 2 d), wobei D Durchmesser des R. an der engsten Stelle, d Durchmesser der Blasrohrmündung bedeutet (Grove).

Um den Einfluß des entgegen der Fahrtrichtung wirkenden Windes auf den Austritt der Gase aus dem R. abzuschwächen, werden mitunter bei Lokomotiven, die stets mit dem R. vorausfahren, die R. oben nicht wie sonst wagrecht, sondern nach „vorne ansteigend“ abgeschnitten. Auch werden oft besondere Windschirme oder Rauchlenkschirme am R. angebracht, um besonders an niedrigen R. ein Niederschlagen des Rauches zu vermeiden.

Manche Bahnen (insbesondere in Frankreich) verwenden drehbare Schornsteindeckel zu dem Zweck, um in den Heizhäusern das Kaltwerden langsam vor sich gehen zu lassen und um hölzernes Gebälk vor Funken und großer Hitze zu schützen.

Als außergewöhnliche Ausführungsformen der R. seien noch erwähnt die R. mit quadratischem Querschnitt, die bei einigen belgischen, für Staubkohlenfeuerung eingerichteten Lokomotiven Anwendung finden (vgl. auch Art. Blasrohr u. Funkenfänger).

Sanzin.


Rauchkammer s. Lokomotivkessel u. Heißdampflokomotiven.


Rauchkammerüberhitzer s. Heißdampflokomotiven.


Rauchrohrüberhitzer s. Heißdampflokomotiven.


Rauchverzehrer (smoke burner, smoke consumer; fumivore; fumi voro). Einrichtung zur Verzehrung, richtiger Verbrennung der im Feuerungsraum eines Dampfkessels oder in einer sonstigen, Wärme erregenden Anlage sich bildenden Rauchmengen.

Bei der Verbrennung von Brennstoff jeder Art bilden Kohlensäure und Kohlenoxyd die Hauptbestandteile der Verbrennungsprodukte: beide sind farblose Gase. Der bei der Verbrennung entstehende Rauch rührt davon her, daß die im Brennstoff enthaltenen Kohlenwasserstoffgase beim Auffeuern des Brennstoffes aus diesem entweichen (Destillation) und bei genügend hoher Temperatur zu Wasser verbrennen, unter Ausscheidung von Kohlenstoff in molekularer Form (Ruß). Um diesen ausgeschiedenen Kohlenstoff, der sonst, gemischt mit den anderen farblosen Verbrennungsprodukten, als sichtbarer Rauch den Feuerungsraum verlassen würde, zu verbrennen, muß über dem Rost sog. sekundäre Luft (Oberluft) eingeführt werden. Die verschiedene Art der Zuführung dieser Oberluft bildet das Wesen der vielen Bauarten von R.

Bei Lokomotiven stößt die Ausführung eines wirksamen R. auf große Schwierigkeiten, weil die Menge der in einer bestimmten Zeit auf dem Rost zu verbrennenden Kohle zu groß ist, daß die Menge der aus der Kohle sich entwickelnden Verbrennungsprodukte den in seinen Abmessungen beschränkten Feuerungsraum rasch auf dem kürzesten Weg durchzieht und daher nur unvollkommen mit der Oberluft gemischt werden kann. Durch Einbauten in den Feuerungsraum (Sieder und Gewölbe aus feuerfestem Material) kann der Weg, den die Verbrennungsprodukte zu nehmen haben, verlängert werden, so daß die Möglichkeit einer besseren Mischung mit Oberluft gegeben ist. Die Form dieser Einbauten ist, ebenso wie die Art der Oberluftzuführung, ein weiteres Merkmal für das System des R.

Die R. lassen sich nach Vorstehendem einteilen:

1. in R., bei denen nur Oberluft zur Verwendung gelangt;

2. in R., bei denen Oberluft in Verbindung mit Einbauten die Rauchverzehrung bewirken soll.

Die R. der ersten Gruppe bieten nur mehr historisches Interesse. Die erste derartige Ausführung


Abb. 102 a u. b.
rührt von Clark her (Abb. 102 a u. b), ausgeführt bei einigen schottischen und englischen

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[175/0189] und in der Feuerbüchse äußert, ist auch der Rauminhalt der genannten Teile von größerem Einfluß auf die Wirkungsweise des R., u. zw. in der genannten Reihenfolge, und bedingen in erster Linie die Größe der von Zeuner, Grove u. s. w. in Rechnung gestellten, sehr veränderlichen Erfahrungswerte. An Lokomotiven neuerer Bauart mit sehr hochliegenden Kesseln ist die Ausbildung der R. als Saugvorrichtung oft sehr erschwert. Es hat sich ferner gezeigt, daß der Heißdampf eine geringere Saugwirkung hervorbringt als der Naßdampf, so daß zur Erzielung derselben Zugwirkung Heißdampflokomotiven engere Blasrohre und R. erhalten müssen als Naßdampflokomotiven. Die Entfernung A der engsten Stelle von der Blasrohrmündung (Abb. 101 a) wird annähernd genau gerechnet aus der Formel A = 5 (D – 2 d), wobei D Durchmesser des R. an der engsten Stelle, d Durchmesser der Blasrohrmündung bedeutet (Grove). Um den Einfluß des entgegen der Fahrtrichtung wirkenden Windes auf den Austritt der Gase aus dem R. abzuschwächen, werden mitunter bei Lokomotiven, die stets mit dem R. vorausfahren, die R. oben nicht wie sonst wagrecht, sondern nach „vorne ansteigend“ abgeschnitten. Auch werden oft besondere Windschirme oder Rauchlenkschirme am R. angebracht, um besonders an niedrigen R. ein Niederschlagen des Rauches zu vermeiden. Manche Bahnen (insbesondere in Frankreich) verwenden drehbare Schornsteindeckel zu dem Zweck, um in den Heizhäusern das Kaltwerden langsam vor sich gehen zu lassen und um hölzernes Gebälk vor Funken und großer Hitze zu schützen. Als außergewöhnliche Ausführungsformen der R. seien noch erwähnt die R. mit quadratischem Querschnitt, die bei einigen belgischen, für Staubkohlenfeuerung eingerichteten Lokomotiven Anwendung finden (vgl. auch Art. Blasrohr u. Funkenfänger). Sanzin. Rauchkammer s. Lokomotivkessel u. Heißdampflokomotiven. Rauchkammerüberhitzer s. Heißdampflokomotiven. Rauchrohrüberhitzer s. Heißdampflokomotiven. Rauchverzehrer (smoke burner, smoke consumer; fumivore; fumi voro). Einrichtung zur Verzehrung, richtiger Verbrennung der im Feuerungsraum eines Dampfkessels oder in einer sonstigen, Wärme erregenden Anlage sich bildenden Rauchmengen. Bei der Verbrennung von Brennstoff jeder Art bilden Kohlensäure und Kohlenoxyd die Hauptbestandteile der Verbrennungsprodukte: beide sind farblose Gase. Der bei der Verbrennung entstehende Rauch rührt davon her, daß die im Brennstoff enthaltenen Kohlenwasserstoffgase beim Auffeuern des Brennstoffes aus diesem entweichen (Destillation) und bei genügend hoher Temperatur zu Wasser verbrennen, unter Ausscheidung von Kohlenstoff in molekularer Form (Ruß). Um diesen ausgeschiedenen Kohlenstoff, der sonst, gemischt mit den anderen farblosen Verbrennungsprodukten, als sichtbarer Rauch den Feuerungsraum verlassen würde, zu verbrennen, muß über dem Rost sog. sekundäre Luft (Oberluft) eingeführt werden. Die verschiedene Art der Zuführung dieser Oberluft bildet das Wesen der vielen Bauarten von R. Bei Lokomotiven stößt die Ausführung eines wirksamen R. auf große Schwierigkeiten, weil die Menge der in einer bestimmten Zeit auf dem Rost zu verbrennenden Kohle zu groß ist, daß die Menge der aus der Kohle sich entwickelnden Verbrennungsprodukte den in seinen Abmessungen beschränkten Feuerungsraum rasch auf dem kürzesten Weg durchzieht und daher nur unvollkommen mit der Oberluft gemischt werden kann. Durch Einbauten in den Feuerungsraum (Sieder und Gewölbe aus feuerfestem Material) kann der Weg, den die Verbrennungsprodukte zu nehmen haben, verlängert werden, so daß die Möglichkeit einer besseren Mischung mit Oberluft gegeben ist. Die Form dieser Einbauten ist, ebenso wie die Art der Oberluftzuführung, ein weiteres Merkmal für das System des R. Die R. lassen sich nach Vorstehendem einteilen: 1. in R., bei denen nur Oberluft zur Verwendung gelangt; 2. in R., bei denen Oberluft in Verbindung mit Einbauten die Rauchverzehrung bewirken soll. Die R. der ersten Gruppe bieten nur mehr historisches Interesse. Die erste derartige Ausführung [Abbildung Abb. 102 a u. b. ] rührt von Clark her (Abb. 102 a u. b), ausgeführt bei einigen schottischen und englischen

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/189>, abgerufen am 21.11.2024.