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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

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die Transvaal-Regierung die erste Konzession. Mit einer in Amsterdam aufgenommenen Anleihe von 300.000 £ wurde Bau- und Betriebsmaterial für die Bahn beschafft. 1882 wurde der Anschlußpunkt zwischen Portugal und Transvaal im Incomatital festgelegt. Die Bahn von Laurenzo Markes nach der Grenze von Transvaal wurde, da eine im Jahre 1883 gebildete Gesellschaft ihren Verpflichtungen nicht nachkommen konnte, durch die portugiesische Regierung auf Staatskosten gebaut. Die 89 km lange Strecke Laurenzo Markes-Incomati-Ressano Garcia (Kapspur) wurde als portugiesische Staatsbahn am 1. März 1890 dem Verkehr übergeben. Schienengewicht 29·5 kg/m, Baukosten 6,912.173 M., d. s. 77.665, nach anderen Quellen 86.190 M/km.

Die Delagoabahn entwickelte sich von Anfang an wirtschaftlich glänzend, da Laurenzo Markes der natürliche Hafen für die Ein- und Ausfuhr von Transvaal ist und die Bahn Anschluß nach Pretoria, 560 km, und Johannesburg, 636 km, erhielt. Da die Entfernung vom Hafen nach dem wichtigen Industriemittelpunkt Johannesburg um 145 km kürzer ist als von Durban, so ergab sich für die Delagoabucht und die Delagoabahn eine große wirtschaftliche Überlegenheit über die südöstlichen Häfen von Natal und der Kapkolonie. Der britisch-südafrikanische Randbezirk ist bei der Einführung eingeborener Arbeitskräfte, deren er für seine Bergindustrie dringend bedarf, vorwiegend auf Portugiesisch-Mosambik angewiesen.

Betriebsergebnisse:

3. Sonstige Bahnen und weitere Pläne.

a) Laurenzo Markes-Swaziland (Caminho de ferro da Suazilandia). Auf Grund des Ges. vom 15. Juli 1903 als Staatsbahn in Kapspur erbaut; 77 km. 1909 waren 54 km bis zur Station Ramal do Umbeluzi im Betrieb. Baukosten bisher 1,845,436 Dollar oder 25.992 Dollar = rd. 228.000 M/km. Die Bahn soll in Swaziland Anschluß nach Westen zur Landeshauptstadt und zur Station Ermelo erhalten und die in der Nähe der Bahn gelegenen Kohlengruben von Swaziland mit dem Ausfuhrhafen Laurenzo Markes verbinden.

b) Chai-Chai-Manjacaze: eine staatliche Kleinbahn von 75 cm Spurweite nordöstlich Laurenzo Markes im Bezirk Gazaland, 52 km. 1910 waren 6 km im Betrieb, bis km 34 sollte im Oktober 1911 eröffnet werden. Schienengewicht 15 kg/m. Gleismaterial und Fahrzeuge wurden von Deutschland bezogen.

c) Beira-Njassasee. 1895 bestand der Plan, die Schire-Hochlandbahn, Port Herald-Chiromo-Blantyre in Britisch-Njassaland auf britischem Gebiet, in südlicher Richtung an das Stromgebiet des Sambesi und durch Mosambik an den Ausfuhrhafen Beira am Indischen Ozean anzuschließen. Neuerdings hat die britische Regierung als Vertreterin des Njassalandes die Angelegenheit mit Nachdruck betrieben und die Schire-Hochlandbahngesellschaft durch Zinsbürgschaft für eine Bahn von Port Herald zum Sambesi unterstützt. Die portugiesische Regierung übertrug daraufhin der britischen zentral-afrikanischen Gesellschaft mit Vertrag vom 22. Juni 1912 den Bau einer kapspurigen Eisenbahn von Port Herald nach Caia am Sambesi, rd. 113 km. Der Bau soll in 3 Jahren vollendet sein. Ferner schloß die Compannia da Mocambique mit der Gesellschaft für eine Eisenbahn von Beira zum Sambesi einen Bauvertrag zur Herstellung einer südlichen Anschlußbahn von Beira bis an das rechte Ufer des Sambesi nach Caia, etwa 300 km, und übernahm für das Baukapital, 21 Mill. Fr., eine 3%ige Zinsbürgschaft. Der Bahnbau Port Herald-Sambesi wurde im Herbst 1913 begonnen. Der Sambesi soll bei Chindiua auf einer mehr als 2 km langen Brücke überschritten werden.

d) Die Bahnen vom Hafen Quelimane nach Port Herald und vom Hafenort Port Amelia oder der Pembabucht zum Njassa sind zurzeit wenig aussichtsvoll.

Baltzer.


Portugiesisch-Westafrika: Angola. Angola ist mit 1,255.700 km2 Fläche etwa 21/3mal so groß als Deutschland; seine Küste dehnt sich auf 1625 km vom Kongo bis zur Mündung des Kunene aus. Die höchsten Erhebungen im Hochland von Humpata erreichen 6100 Fuß über dem Meer. Die Zahl der Eingeborenen wird auf 6 Millionen geschätzt bei einer weißen Bevölkerung von etwa 30.000 Köpfen, von denen die Hälfte Mulatten sind.

Es bestehen folgende Bahnen:

1. Die Privatbahn Loanda-Ambaka-Lukala in 1 m-Spur, nebst der staatlichen Fortsetzung bis Malange;

2. die kapspurige, als Privatbahn erbaute, unvollendete Lobito- oder Benguellabahn;

die Transvaal-Regierung die erste Konzession. Mit einer in Amsterdam aufgenommenen Anleihe von 300.000 £ wurde Bau- und Betriebsmaterial für die Bahn beschafft. 1882 wurde der Anschlußpunkt zwischen Portugal und Transvaal im Incomatital festgelegt. Die Bahn von Laurenzo Markes nach der Grenze von Transvaal wurde, da eine im Jahre 1883 gebildete Gesellschaft ihren Verpflichtungen nicht nachkommen konnte, durch die portugiesische Regierung auf Staatskosten gebaut. Die 89 km lange Strecke Laurenzo Markes-Incomati-Ressano Garcia (Kapspur) wurde als portugiesische Staatsbahn am 1. März 1890 dem Verkehr übergeben. Schienengewicht 29·5 kg/m, Baukosten 6,912.173 M., d. s. 77.665, nach anderen Quellen 86.190 M/km.

Die Delagoabahn entwickelte sich von Anfang an wirtschaftlich glänzend, da Laurenzo Markes der natürliche Hafen für die Ein- und Ausfuhr von Transvaal ist und die Bahn Anschluß nach Pretoria, 560 km, und Johannesburg, 636 km, erhielt. Da die Entfernung vom Hafen nach dem wichtigen Industriemittelpunkt Johannesburg um 145 km kürzer ist als von Durban, so ergab sich für die Delagoabucht und die Delagoabahn eine große wirtschaftliche Überlegenheit über die südöstlichen Häfen von Natal und der Kapkolonie. Der britisch-südafrikanische Randbezirk ist bei der Einführung eingeborener Arbeitskräfte, deren er für seine Bergindustrie dringend bedarf, vorwiegend auf Portugiesisch-Mosambik angewiesen.

Betriebsergebnisse:

3. Sonstige Bahnen und weitere Pläne.

a) Laurenzo Markes-Swaziland (Caminho de ferro da Suazilândia). Auf Grund des Ges. vom 15. Juli 1903 als Staatsbahn in Kapspur erbaut; 77 km. 1909 waren 54 km bis zur Station Ramal do Umbeluzi im Betrieb. Baukosten bisher 1,845,436 Dollar oder 25.992 Dollar = rd. 228.000 M/km. Die Bahn soll in Swaziland Anschluß nach Westen zur Landeshauptstadt und zur Station Ermelo erhalten und die in der Nähe der Bahn gelegenen Kohlengruben von Swaziland mit dem Ausfuhrhafen Laurenzo Markes verbinden.

b) Chai-Chai-Manjacaze: eine staatliche Kleinbahn von 75 cm Spurweite nordöstlich Laurenzo Markes im Bezirk Gazaland, 52 km. 1910 waren 6 km im Betrieb, bis km 34 sollte im Oktober 1911 eröffnet werden. Schienengewicht 15 kg/m. Gleismaterial und Fahrzeuge wurden von Deutschland bezogen.

c) Beira-Njassasee. 1895 bestand der Plan, die Schire-Hochlandbahn, Port Herald-Chiromo-Blantyre in Britisch-Njassaland auf britischem Gebiet, in südlicher Richtung an das Stromgebiet des Sambesi und durch Mosambik an den Ausfuhrhafen Beira am Indischen Ozean anzuschließen. Neuerdings hat die britische Regierung als Vertreterin des Njassalandes die Angelegenheit mit Nachdruck betrieben und die Schire-Hochlandbahngesellschaft durch Zinsbürgschaft für eine Bahn von Port Herald zum Sambesi unterstützt. Die portugiesische Regierung übertrug daraufhin der britischen zentral-afrikanischen Gesellschaft mit Vertrag vom 22. Juni 1912 den Bau einer kapspurigen Eisenbahn von Port Herald nach Caia am Sambesi, rd. 113 km. Der Bau soll in 3 Jahren vollendet sein. Ferner schloß die Compannia da Moçambique mit der Gesellschaft für eine Eisenbahn von Beira zum Sambesi einen Bauvertrag zur Herstellung einer südlichen Anschlußbahn von Beira bis an das rechte Ufer des Sambesi nach Caia, etwa 300 km, und übernahm für das Baukapital, 21 Mill. Fr., eine 3%ige Zinsbürgschaft. Der Bahnbau Port Herald-Sambesi wurde im Herbst 1913 begonnen. Der Sambesi soll bei Chindiua auf einer mehr als 2 km langen Brücke überschritten werden.

d) Die Bahnen vom Hafen Quelimane nach Port Herald und vom Hafenort Port Amelia oder der Pembabucht zum Njassa sind zurzeit wenig aussichtsvoll.

Baltzer.


Portugiesisch-Westafrika: Angola. Angola ist mit 1,255.700 km2 Fläche etwa 21/3mal so groß als Deutschland; seine Küste dehnt sich auf 1625 km vom Kongo bis zur Mündung des Kunene aus. Die höchsten Erhebungen im Hochland von Humpata erreichen 6100 Fuß über dem Meer. Die Zahl der Eingeborenen wird auf 6 Millionen geschätzt bei einer weißen Bevölkerung von etwa 30.000 Köpfen, von denen die Hälfte Mulatten sind.

Es bestehen folgende Bahnen:

1. Die Privatbahn Loanda-Ambaka-Lukala in 1 m-Spur, nebst der staatlichen Fortsetzung bis Malange;

2. die kapspurige, als Privatbahn erbaute, unvollendete Lobito- oder Benguellabahn;

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[95/0107] die Transvaal-Regierung die erste Konzession. Mit einer in Amsterdam aufgenommenen Anleihe von 300.000 £ wurde Bau- und Betriebsmaterial für die Bahn beschafft. 1882 wurde der Anschlußpunkt zwischen Portugal und Transvaal im Incomatital festgelegt. Die Bahn von Laurenzo Markes nach der Grenze von Transvaal wurde, da eine im Jahre 1883 gebildete Gesellschaft ihren Verpflichtungen nicht nachkommen konnte, durch die portugiesische Regierung auf Staatskosten gebaut. Die 89 km lange Strecke Laurenzo Markes-Incomati-Ressano Garcia (Kapspur) wurde als portugiesische Staatsbahn am 1. März 1890 dem Verkehr übergeben. Schienengewicht 29·5 kg/m, Baukosten 6,912.173 M., d. s. 77.665, nach anderen Quellen 86.190 M/km. Die Delagoabahn entwickelte sich von Anfang an wirtschaftlich glänzend, da Laurenzo Markes der natürliche Hafen für die Ein- und Ausfuhr von Transvaal ist und die Bahn Anschluß nach Pretoria, 560 km, und Johannesburg, 636 km, erhielt. Da die Entfernung vom Hafen nach dem wichtigen Industriemittelpunkt Johannesburg um 145 km kürzer ist als von Durban, so ergab sich für die Delagoabucht und die Delagoabahn eine große wirtschaftliche Überlegenheit über die südöstlichen Häfen von Natal und der Kapkolonie. Der britisch-südafrikanische Randbezirk ist bei der Einführung eingeborener Arbeitskräfte, deren er für seine Bergindustrie dringend bedarf, vorwiegend auf Portugiesisch-Mosambik angewiesen. Betriebsergebnisse: 3. Sonstige Bahnen und weitere Pläne. a) Laurenzo Markes-Swaziland (Caminho de ferro da Suazilândia). Auf Grund des Ges. vom 15. Juli 1903 als Staatsbahn in Kapspur erbaut; 77 km. 1909 waren 54 km bis zur Station Ramal do Umbeluzi im Betrieb. Baukosten bisher 1,845,436 Dollar oder 25.992 Dollar = rd. 228.000 M/km. Die Bahn soll in Swaziland Anschluß nach Westen zur Landeshauptstadt und zur Station Ermelo erhalten und die in der Nähe der Bahn gelegenen Kohlengruben von Swaziland mit dem Ausfuhrhafen Laurenzo Markes verbinden. b) Chai-Chai-Manjacaze: eine staatliche Kleinbahn von 75 cm Spurweite nordöstlich Laurenzo Markes im Bezirk Gazaland, 52 km. 1910 waren 6 km im Betrieb, bis km 34 sollte im Oktober 1911 eröffnet werden. Schienengewicht 15 kg/m. Gleismaterial und Fahrzeuge wurden von Deutschland bezogen. c) Beira-Njassasee. 1895 bestand der Plan, die Schire-Hochlandbahn, Port Herald-Chiromo-Blantyre in Britisch-Njassaland auf britischem Gebiet, in südlicher Richtung an das Stromgebiet des Sambesi und durch Mosambik an den Ausfuhrhafen Beira am Indischen Ozean anzuschließen. Neuerdings hat die britische Regierung als Vertreterin des Njassalandes die Angelegenheit mit Nachdruck betrieben und die Schire-Hochlandbahngesellschaft durch Zinsbürgschaft für eine Bahn von Port Herald zum Sambesi unterstützt. Die portugiesische Regierung übertrug daraufhin der britischen zentral-afrikanischen Gesellschaft mit Vertrag vom 22. Juni 1912 den Bau einer kapspurigen Eisenbahn von Port Herald nach Caia am Sambesi, rd. 113 km. Der Bau soll in 3 Jahren vollendet sein. Ferner schloß die Compannia da Moçambique mit der Gesellschaft für eine Eisenbahn von Beira zum Sambesi einen Bauvertrag zur Herstellung einer südlichen Anschlußbahn von Beira bis an das rechte Ufer des Sambesi nach Caia, etwa 300 km, und übernahm für das Baukapital, 21 Mill. Fr., eine 3%ige Zinsbürgschaft. Der Bahnbau Port Herald-Sambesi wurde im Herbst 1913 begonnen. Der Sambesi soll bei Chindiua auf einer mehr als 2 km langen Brücke überschritten werden. d) Die Bahnen vom Hafen Quelimane nach Port Herald und vom Hafenort Port Amelia oder der Pembabucht zum Njassa sind zurzeit wenig aussichtsvoll. Baltzer. Portugiesisch-Westafrika: Angola. Angola ist mit 1,255.700 km2 Fläche etwa 21/3mal so groß als Deutschland; seine Küste dehnt sich auf 1625 km vom Kongo bis zur Mündung des Kunene aus. Die höchsten Erhebungen im Hochland von Humpata erreichen 6100 Fuß über dem Meer. Die Zahl der Eingeborenen wird auf 6 Millionen geschätzt bei einer weißen Bevölkerung von etwa 30.000 Köpfen, von denen die Hälfte Mulatten sind. Es bestehen folgende Bahnen: 1. Die Privatbahn Loanda-Ambaka-Lukala in 1 m-Spur, nebst der staatlichen Fortsetzung bis Malange; 2. die kapspurige, als Privatbahn erbaute, unvollendete Lobito- oder Benguellabahn;

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/107>, abgerufen am 28.11.2024.