Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.gewährt. Der Staat übertrug der P. außerdem einige Staatsbahnstrecken. Weitere Konzessionierungen erfolgten in Ausführung der Konvention von 1883 auf Grund mehrerer späterer Gesetze. Erwähnung verdient die im Jahre 1910 mit der Regierung getroffene Vereinbarung wegen Bau und Betrieb der Linie Moneteau-St. Florentin, ferner die Vereinbarung von 1907 wegen Bau und Betrieb der Linie Vichy-Cusset, dann jene vom Jahre 1909 wegen Bau der Linie Frasne-Vallorbe (eröffnet 1915). Vom Netz der P. umfaßte Ende 1912:
Die finanziellen Ergebnisse der P. für die Jahre 1910-1912 sind aus nachstehender Zusammenstellung zu ersehen. Die Garantieverpflichtungen des Staats gegenüber der P. sind Ende 1914 erloschen. Jedoch ist die P. durch ein Gesetz ermächtigt worden, die garantierte Dividende (55 Fr.) bis 1 Jahr nach beendigtem Krieg weiterzubezahlen und den Fehlbetrag dem Anlagekonto zu belasten. Die P., die schon seit Jahren alle Garantievorschüsse zurückgezahlt hatte und im Jahre 1913 57 Fr. verteilte, nahm 1914 den Staat mit 32 Mill. f. d. 40 Fr. in Anspruch, die sie den Aktionären bezahlte. Paris-Orleans-Bahn (Compagnie du chemin de fer de Paris a Orleans), die zweitgrößte französische Privatbahn mit dem Sitz und der Verwaltung in Paris. Sie beherrscht das Gebiet der Loire und Garonne, führt mit zahlreichen Verästungen von Paris über Orleans nach Tours. Von hier führen Linien nordöstlich nach Vendome, nördlich nach Le Mans, westlich nach Angers, Nantes, St. Nazaire sowie von Savenay nach Lorient, Chateaulin, Landerneau, östlich nach Villefranche, Bourges, Montlucon, Clermont-Ferrand, südwestlich über Poitiers und Angouleme nach Bordeaux, südlich über Limoges, Cahors nach Toulouse und von Cahors nach Rodez u. s. w. Die P. ist 1852 aus der Vereinigung der Bahnen Paris-Orleans, Centre, Orleans-Bordeaux und Tours-Nantes hervorgegangen. Das Gesamtbetriebsnetz einschließlich der
Die Ergebnisse des Hauptnetzes sind befriedigend, dagegen reichte der Betriebsüberschuß der neuen Linien bei weitem nicht zur Verzinsung und Tilgung des für diese Linien verwendeten Anlagekapitals aus. Die Gesellschaft hat daher über Verlangen der Regierung mit dieser 1892 einen Vertrag wegen Übertragung der Betriebsergebnisse dieser Linien auf die allgemeine Betriebsrechnung abgeschlossen. Der Staatszuschuß aus dem Titel der übernommenen Zinsbürgschaft betrug
Im Jahre 1910 wurde die Garantie nicht in Anspruch genommen. Nachstehend folgt eine Übersicht der Ergebnisse für die Jahre 1910-1912. Im Jahre 1913 betrugen die Einnahmen 306·87 Mill., die Ausgaben 181·07 Mill. 1914 sind die Einnahmen infolge des Krieges auf 281·34 Mill. gesunken, während die Ausgaben 183·51 Mill. betrugen. Die Dividende betrug auch in diesen beiden Jahren 59 Fr. Die gewährt. Der Staat übertrug der P. außerdem einige Staatsbahnstrecken. Weitere Konzessionierungen erfolgten in Ausführung der Konvention von 1883 auf Grund mehrerer späterer Gesetze. Erwähnung verdient die im Jahre 1910 mit der Regierung getroffene Vereinbarung wegen Bau und Betrieb der Linie Monéteau-St. Florentin, ferner die Vereinbarung von 1907 wegen Bau und Betrieb der Linie Vichy-Cusset, dann jene vom Jahre 1909 wegen Bau der Linie Frasne-Vallorbe (eröffnet 1915). Vom Netz der P. umfaßte Ende 1912:
Die finanziellen Ergebnisse der P. für die Jahre 1910–1912 sind aus nachstehender Zusammenstellung zu ersehen. Die Garantieverpflichtungen des Staats gegenüber der P. sind Ende 1914 erloschen. Jedoch ist die P. durch ein Gesetz ermächtigt worden, die garantierte Dividende (55 Fr.) bis 1 Jahr nach beendigtem Krieg weiterzubezahlen und den Fehlbetrag dem Anlagekonto zu belasten. Die P., die schon seit Jahren alle Garantievorschüsse zurückgezahlt hatte und im Jahre 1913 57 Fr. verteilte, nahm 1914 den Staat mit 32 Mill. f. d. 40 Fr. in Anspruch, die sie den Aktionären bezahlte. Paris-Orléans-Bahn (Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans), die zweitgrößte französische Privatbahn mit dem Sitz und der Verwaltung in Paris. Sie beherrscht das Gebiet der Loire und Garonne, führt mit zahlreichen Verästungen von Paris über Orléans nach Tours. Von hier führen Linien nordöstlich nach Vendôme, nördlich nach Le Mans, westlich nach Angers, Nantes, St. Nazaire sowie von Savenay nach Lorient, Châteaulin, Landerneau, östlich nach Villefranche, Bourges, Montluçon, Clermont-Ferrand, südwestlich über Poitiers und Angoulême nach Bordeaux, südlich über Limoges, Cahors nach Toulouse und von Cahors nach Rodez u. s. w. Die P. ist 1852 aus der Vereinigung der Bahnen Paris-Orléans, Centre, Orléans-Bordeaux und Tours-Nantes hervorgegangen. Das Gesamtbetriebsnetz einschließlich der
Die Ergebnisse des Hauptnetzes sind befriedigend, dagegen reichte der Betriebsüberschuß der neuen Linien bei weitem nicht zur Verzinsung und Tilgung des für diese Linien verwendeten Anlagekapitals aus. Die Gesellschaft hat daher über Verlangen der Regierung mit dieser 1892 einen Vertrag wegen Übertragung der Betriebsergebnisse dieser Linien auf die allgemeine Betriebsrechnung abgeschlossen. Der Staatszuschuß aus dem Titel der übernommenen Zinsbürgschaft betrug
Im Jahre 1910 wurde die Garantie nicht in Anspruch genommen. Nachstehend folgt eine Übersicht der Ergebnisse für die Jahre 1910–1912. Im Jahre 1913 betrugen die Einnahmen 306·87 Mill., die Ausgaben 181·07 Mill. 1914 sind die Einnahmen infolge des Krieges auf 281·34 Mill. gesunken, während die Ausgaben 183·51 Mill. betrugen. Die Dividende betrug auch in diesen beiden Jahren 59 Fr. Die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0486" n="468"/> gewährt. 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Jedoch ist die P. durch ein Gesetz ermächtigt worden, die garantierte Dividende (55 Fr.) bis 1 Jahr nach beendigtem Krieg weiterzubezahlen und den Fehlbetrag dem Anlagekonto zu belasten. Die P., die schon seit Jahren alle Garantievorschüsse zurückgezahlt hatte und im Jahre 1913 57 Fr. verteilte, nahm 1914 den Staat mit 32 Mill. f. d. 40 Fr. in Anspruch, die sie den Aktionären bezahlte.</p><lb/> <table facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0616.jpg" rendition="#c"> <row> <cell/> </row> </table> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Paris-Orléans-Bahn</hi><hi rendition="#i">(Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans),</hi> die zweitgrößte französische Privatbahn mit dem Sitz und der Verwaltung in Paris. Sie beherrscht das Gebiet der Loire und Garonne, führt mit zahlreichen Verästungen von Paris über Orléans nach Tours. Von hier führen Linien nordöstlich nach Vendôme, nördlich nach Le Mans, westlich nach Angers, Nantes, St. Nazaire sowie von Savenay nach Lorient, Châteaulin, Landerneau, östlich nach Villefranche, Bourges, Montluçon, Clermont-Ferrand, südwestlich über Poitiers und Angoulême nach Bordeaux, südlich über Limoges, Cahors nach Toulouse und von Cahors nach Rodez u. s. w.</p><lb/> <p>Die P. ist 1852 aus der Vereinigung der Bahnen Paris-Orléans, Centre, Orléans-Bordeaux und Tours-Nantes hervorgegangen.</p><lb/> <p>Das Gesamtbetriebsnetz einschließlich der</p><lb/> <table> <row> <cell>Lokalbahnen umfaßte Ende 1912</cell> <cell>7790 <hi rendition="#i">km</hi></cell> </row><lb/> <row> <cell>u. zw. konzessioniertes Hauptnetz</cell> <cell>5116 <hi rendition="#i">km</hi></cell> </row><lb/> <row> <cell>Konzessionierte neue Linien,</cell> <cell/> </row><lb/> <row> <cell>normalspurig</cell> <cell>2351 <hi rendition="#i">km</hi></cell> </row><lb/> <row> <cell>Konzessionierte neue Linien,</cell> <cell/> </row><lb/> <row> <cell>schmalspurig</cell> <cell>323 <hi rendition="#i">km</hi></cell> </row><lb/> </table> <p>Die Ergebnisse des Hauptnetzes sind befriedigend, dagegen reichte der Betriebsüberschuß der neuen Linien bei weitem nicht zur Verzinsung und Tilgung des für diese Linien verwendeten Anlagekapitals aus. 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Die </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [468/0486]
gewährt. Der Staat übertrug der P. außerdem einige Staatsbahnstrecken.
Weitere Konzessionierungen erfolgten in Ausführung der Konvention von 1883 auf Grund mehrerer späterer Gesetze.
Erwähnung verdient die im Jahre 1910 mit der Regierung getroffene Vereinbarung wegen Bau und Betrieb der Linie Monéteau-St. Florentin, ferner die Vereinbarung von 1907 wegen Bau und Betrieb der Linie Vichy-Cusset, dann jene vom Jahre 1909 wegen Bau der Linie Frasne-Vallorbe (eröffnet 1915).
Vom Netz der P. umfaßte Ende 1912:
Das ancien Réseau 5779 km
Das Réseau de 1883 2005 km
Das nouveau Réseau
(auf Grund der Konvention
von 1875 und früherer
Verträge) 1798 km
9582 km
La Plaine-Genève
(Schweizer Strecke) 15 km
Lignes non incorporées
(Grenze-Ventimiglia,
alter Hafen-Marseille,
Grenze-Genf-Eaux-Vives) 14 km
Algerische Linien 513 km
zusammen 10.124 km
Die finanziellen Ergebnisse der P. für die Jahre 1910–1912 sind aus nachstehender Zusammenstellung zu ersehen.
Die Garantieverpflichtungen des Staats gegenüber der P. sind Ende 1914 erloschen. Jedoch ist die P. durch ein Gesetz ermächtigt worden, die garantierte Dividende (55 Fr.) bis 1 Jahr nach beendigtem Krieg weiterzubezahlen und den Fehlbetrag dem Anlagekonto zu belasten. Die P., die schon seit Jahren alle Garantievorschüsse zurückgezahlt hatte und im Jahre 1913 57 Fr. verteilte, nahm 1914 den Staat mit 32 Mill. f. d. 40 Fr. in Anspruch, die sie den Aktionären bezahlte.
Paris-Orléans-Bahn (Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans), die zweitgrößte französische Privatbahn mit dem Sitz und der Verwaltung in Paris. Sie beherrscht das Gebiet der Loire und Garonne, führt mit zahlreichen Verästungen von Paris über Orléans nach Tours. Von hier führen Linien nordöstlich nach Vendôme, nördlich nach Le Mans, westlich nach Angers, Nantes, St. Nazaire sowie von Savenay nach Lorient, Châteaulin, Landerneau, östlich nach Villefranche, Bourges, Montluçon, Clermont-Ferrand, südwestlich über Poitiers und Angoulême nach Bordeaux, südlich über Limoges, Cahors nach Toulouse und von Cahors nach Rodez u. s. w.
Die P. ist 1852 aus der Vereinigung der Bahnen Paris-Orléans, Centre, Orléans-Bordeaux und Tours-Nantes hervorgegangen.
Das Gesamtbetriebsnetz einschließlich der
Lokalbahnen umfaßte Ende 1912 7790 km
u. zw. konzessioniertes Hauptnetz 5116 km
Konzessionierte neue Linien,
normalspurig 2351 km
Konzessionierte neue Linien,
schmalspurig 323 km
Die Ergebnisse des Hauptnetzes sind befriedigend, dagegen reichte der Betriebsüberschuß der neuen Linien bei weitem nicht zur Verzinsung und Tilgung des für diese Linien verwendeten Anlagekapitals aus. Die Gesellschaft hat daher über Verlangen der Regierung mit dieser 1892 einen Vertrag wegen Übertragung der Betriebsergebnisse dieser Linien auf die allgemeine Betriebsrechnung abgeschlossen. Der Staatszuschuß aus dem Titel der übernommenen Zinsbürgschaft betrug
1911 6,023.670 Fr.
1912 14,613.533 Fr
Im Jahre 1910 wurde die Garantie nicht in Anspruch genommen. Nachstehend folgt eine Übersicht der Ergebnisse für die Jahre 1910–1912.
Im Jahre 1913 betrugen die Einnahmen 306·87 Mill., die Ausgaben 181·07 Mill. 1914 sind die Einnahmen infolge des Krieges auf 281·34 Mill. gesunken, während die Ausgaben 183·51 Mill. betrugen. Die Dividende betrug auch in diesen beiden Jahren 59 Fr. Die
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