Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.Malbergbahn. Diese verbindet den Badeort Ems (Nassau), 86 m ü. M., mit dem 220 m höher gelegenen Malberg; die M. ist eine 2gleisige gerade Seilstandbahn von 1·0 m Spurweite mit Wasserübergewichtsbetrieb. Die Bahn ist 540 m lang, hat 545%0 Größtsteigung und 468%0 mittlere Steigung. Jedes Gleis hat eine Riggenbachsche Zahnstange. Das Drahtseil hat 4 cm Stärke. Das Betriebswasser wird vom Lahntal durch ein Pumpwerk nach oben gehoben. Die 9 t schweren Wagen fassen 45 Personen. Die Fahrgeschwindigkeit ist mit 1·5 m/Sek. begrenzt. Die Bergfahrt dauert 10 Minuten. Dolezalek. Mallets Lokomotive s. Artikulierte Lokomotive und Lokomotive. Manipulationsgebühr s. Abfertigungsgebühren. Manometer (pressure goage; manometre; manometer). Instrument zur Ermittlung des Drucks (Spannung), unter dem eine in einem Gefäß (Kessel) eingeschlossene tropfbare oder gasförmige Flüssigkeit steht. M. zeigen in der Regel den Überdruck (Druck über die Spannung der Atmosphäre) an; in diesem Fall ist die wirkliche (absolute) Spannung der Flüssigkeit um 1 Atm. höher als die Angabe des M. Bei den für die technische Verwendung wichtigsten M. wird die Spannung des Gases oder der Flüssigkeit entweder durch das Gewicht einer Flüssigkeitssäule (Flüssigkeitsmanometer) oder durch die Spannung einer Feder (Federmanometer) gemessen. Flüssigkeitsmanometer, bei denen Wasser verwendet wird, dienen zweckmäßig nur zur Ermittlung verhältnismäßig geringer Pressungen (z. B. bei Wind- und Gasleitungen, Gebläsen u. s. w.). Solche M. bestehen aus einer -förmig gebogenen Röhre mit aufwärts gerichteten Schenkeln, in der sich Wasser befindet. Das Wasser steht in beiden Schenkeln gleich hoch, wenn der Druck auf die Flüssigkeitsoberflächen in beiden Schenkeln gleich (1 Atm.) ist. Wird ein Schenkel mit einem Gefäß oder einer Leitung verbunden, worin sich ein unter einem höheren Druck (als 1 Atm.) stehendes Gas (Flüssigkeit) befindet, so stellen sich die Flüssigkeitssäulen in den beiden Schenkeln ungleich hoch; der Unterschied der Wasserstände in Zentimetern gibt den Druck an. Diese Art M. wird nur bis 30 cm Wassersäule, selten bis 70 cm verwendet. Bei größeren Spannungen werden Quecksilbermanometer, u; zw. entweder Heber- (Schenkel-) oder Gefäßmanometer angewendet. Derlei M. finden im Eisenbahnwesen nur geringe Verwendung; so werden Flüssigkeitsmanometer zum Messen des Druckes in der Rauchkammer und Feuerbox bei Lokomotiven anläßlich der mit letzteren vorgenommenen Leistungsversuche verwendet. Die ausgedehnteste Verwendung finden Federmanometer. Bei Lokomotiven, hydraulischen Pressen u. s. w. ist man ausschließlich auf die Benutzung dieser M. angewiesen. Die Feder- und Zeigermanometer sind etwa seit dem Jahre 1850 in Gebrauch. Die Erfindung soll von dem Mechaniker Cuny herrühren, der in Verbindung mit anderen die ersten derartigen M. anfertigte. Diese erfuhren später mannigfache Abänderungen und Verbesserungen (namentlich durch Schäffer & Buddenberg in Magdeburg, Löhdefink in Hannover, Gäbler & Veitshans in Hamburg, Hempel in Berlin). Es sind M. mit federnden Metallplatten und mit gebogenen, röhrenförmigen (Bourdonschen) Federn. Bei ersterer Anordnung (Schäffer & Buddenbergsche M., Abb. 290) überträgt sich der zu messende Flüssigkeits- oder Gasdruck auf eine mit ringförmigen Wellen versehene kreisrunde Stahlplatte, die am Umfang eingespannt ist. Diese Platte wird im Verhältnis zum einwirkenden Druck ausgebaucht und hebt dabei ein Bei der zweiten Anordnung (Abb. 291) ist eine gebogene Röhre aus Kupfer, Silber oder Stahl entweder mit elliptischem oder kreisrundem Querschnitt angewendet. Die den Druck ausübenden Flüssigkeiten oder Gase (Dampf) wirken auf das Innere der Röhre ein, wodurch deren freies Ende sich im Verhältnis zu dem im Innern wirkenden Druck ausbiegt. Diese Bewegung wird entweder unmittelbar auf den Zeiger am Rohrende oder durch Hebel oder Zahnsegment auf diesen übertragen. Das Rohr ist entweder am Ende gehalten und einfach kreisförmig oder schraubenförmig (11/2 Windungen) gebogen (Bourdon) oder in der Mitte gehalten und an beiden Enden frei (Gäbler); die letztere Anordnung hat den Vorteil, daß kein Verdichtungswasser sich ansammeln kann und das Rohr daher reiner bleibt. Die erstere Anordnung Malbergbahn. Diese verbindet den Badeort Ems (Nassau), 86 m ü. M., mit dem 220 m höher gelegenen Malberg; die M. ist eine 2gleisige gerade Seilstandbahn von 1·0 m Spurweite mit Wasserübergewichtsbetrieb. Die Bahn ist 540 m lang, hat 545‰ Größtsteigung und 468‰ mittlere Steigung. Jedes Gleis hat eine Riggenbachsche Zahnstange. Das Drahtseil hat 4 cm Stärke. Das Betriebswasser wird vom Lahntal durch ein Pumpwerk nach oben gehoben. Die 9 t schweren Wagen fassen 45 Personen. Die Fahrgeschwindigkeit ist mit 1·5 m/Sek. begrenzt. Die Bergfahrt dauert 10 Minuten. Dolezalek. Mallets Lokomotive s. Artikulierte Lokomotive und Lokomotive. Manipulationsgebühr s. Abfertigungsgebühren. Manometer (pressure goage; manomètre; manometer). Instrument zur Ermittlung des Drucks (Spannung), unter dem eine in einem Gefäß (Kessel) eingeschlossene tropfbare oder gasförmige Flüssigkeit steht. M. zeigen in der Regel den Überdruck (Druck über die Spannung der Atmosphäre) an; in diesem Fall ist die wirkliche (absolute) Spannung der Flüssigkeit um 1 Atm. höher als die Angabe des M. Bei den für die technische Verwendung wichtigsten M. wird die Spannung des Gases oder der Flüssigkeit entweder durch das Gewicht einer Flüssigkeitssäule (Flüssigkeitsmanometer) oder durch die Spannung einer Feder (Federmanometer) gemessen. Flüssigkeitsmanometer, bei denen Wasser verwendet wird, dienen zweckmäßig nur zur Ermittlung verhältnismäßig geringer Pressungen (z. B. bei Wind- und Gasleitungen, Gebläsen u. s. w.). Solche M. bestehen aus einer -förmig gebogenen Röhre mit aufwärts gerichteten Schenkeln, in der sich Wasser befindet. Das Wasser steht in beiden Schenkeln gleich hoch, wenn der Druck auf die Flüssigkeitsoberflächen in beiden Schenkeln gleich (1 Atm.) ist. Wird ein Schenkel mit einem Gefäß oder einer Leitung verbunden, worin sich ein unter einem höheren Druck (als 1 Atm.) stehendes Gas (Flüssigkeit) befindet, so stellen sich die Flüssigkeitssäulen in den beiden Schenkeln ungleich hoch; der Unterschied der Wasserstände in Zentimetern gibt den Druck an. Diese Art M. wird nur bis 30 cm Wassersäule, selten bis 70 cm verwendet. Bei größeren Spannungen werden Quecksilbermanometer, u; zw. entweder Heber- (Schenkel-) oder Gefäßmanometer angewendet. Derlei M. finden im Eisenbahnwesen nur geringe Verwendung; so werden Flüssigkeitsmanometer zum Messen des Druckes in der Rauchkammer und Feuerbox bei Lokomotiven anläßlich der mit letzteren vorgenommenen Leistungsversuche verwendet. Die ausgedehnteste Verwendung finden Federmanometer. Bei Lokomotiven, hydraulischen Pressen u. s. w. ist man ausschließlich auf die Benutzung dieser M. angewiesen. Die Feder- und Zeigermanometer sind etwa seit dem Jahre 1850 in Gebrauch. Die Erfindung soll von dem Mechaniker Cuny herrühren, der in Verbindung mit anderen die ersten derartigen M. anfertigte. Diese erfuhren später mannigfache Abänderungen und Verbesserungen (namentlich durch Schäffer & Buddenberg in Magdeburg, Löhdefink in Hannover, Gäbler & Veitshans in Hamburg, Hempel in Berlin). Es sind M. mit federnden Metallplatten und mit gebogenen, röhrenförmigen (Bourdonschen) Federn. Bei ersterer Anordnung (Schäffer & Buddenbergsche M., Abb. 290) überträgt sich der zu messende Flüssigkeits- oder Gasdruck auf eine mit ringförmigen Wellen versehene kreisrunde Stahlplatte, die am Umfang eingespannt ist. Diese Platte wird im Verhältnis zum einwirkenden Druck ausgebaucht und hebt dabei ein Bei der zweiten Anordnung (Abb. 291) ist eine gebogene Röhre aus Kupfer, Silber oder Stahl entweder mit elliptischem oder kreisrundem Querschnitt angewendet. Die den Druck ausübenden Flüssigkeiten oder Gase (Dampf) wirken auf das Innere der Röhre ein, wodurch deren freies Ende sich im Verhältnis zu dem im Innern wirkenden Druck ausbiegt. Diese Bewegung wird entweder unmittelbar auf den Zeiger am Rohrende oder durch Hebel oder Zahnsegment auf diesen übertragen. Das Rohr ist entweder am Ende gehalten und einfach kreisförmig oder schraubenförmig (11/2 Windungen) gebogen (Bourdon) oder in der Mitte gehalten und an beiden Enden frei (Gäbler); die letztere Anordnung hat den Vorteil, daß kein Verdichtungswasser sich ansammeln kann und das Rohr daher reiner bleibt. Die erstere Anordnung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <pb facs="#f0258" n="243"/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Malbergbahn.</hi> Diese verbindet den Badeort Ems (Nassau), 86 <hi rendition="#i">m</hi> ü. M., mit dem 220 <hi rendition="#i">m</hi> höher gelegenen Malberg; die M. ist eine 2gleisige gerade Seilstandbahn von 1·0 <hi rendition="#i">m</hi> Spurweite mit Wasserübergewichtsbetrieb. Die Bahn ist 540 <hi rendition="#i">m</hi> lang, hat 545<hi rendition="#i">‰</hi> Größtsteigung und 468<hi rendition="#i">‰</hi> mittlere Steigung. Jedes Gleis hat eine Riggenbachsche Zahnstange. 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Das Wasser steht in beiden Schenkeln gleich hoch, wenn der Druck auf die Flüssigkeitsoberflächen in beiden Schenkeln gleich (1 Atm.) ist. Wird ein Schenkel mit einem Gefäß oder einer Leitung verbunden, worin sich ein unter einem höheren Druck (als 1 Atm.) stehendes Gas (Flüssigkeit) befindet, so stellen sich die Flüssigkeitssäulen in den beiden Schenkeln ungleich hoch; der Unterschied der Wasserstände in Zentimetern gibt den Druck an. Diese Art M. wird nur bis 30 <hi rendition="#i">cm</hi> Wassersäule, selten bis 70 <hi rendition="#i">cm</hi> verwendet. Bei größeren Spannungen werden Quecksilbermanometer, u; zw. entweder Heber- (Schenkel-) oder Gefäßmanometer angewendet. 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Malbergbahn. Diese verbindet den Badeort Ems (Nassau), 86 m ü. M., mit dem 220 m höher gelegenen Malberg; die M. ist eine 2gleisige gerade Seilstandbahn von 1·0 m Spurweite mit Wasserübergewichtsbetrieb. Die Bahn ist 540 m lang, hat 545‰ Größtsteigung und 468‰ mittlere Steigung. Jedes Gleis hat eine Riggenbachsche Zahnstange. Das Drahtseil hat 4 cm Stärke. Das Betriebswasser wird vom Lahntal durch ein Pumpwerk nach oben gehoben. Die 9 t schweren Wagen fassen 45 Personen. Die Fahrgeschwindigkeit ist mit 1·5 m/Sek. begrenzt. Die Bergfahrt dauert 10 Minuten.
Dolezalek.
Mallets Lokomotive s. Artikulierte Lokomotive und Lokomotive.
Manipulationsgebühr s. Abfertigungsgebühren.
Manometer (pressure goage; manomètre; manometer). Instrument zur Ermittlung des Drucks (Spannung), unter dem eine in einem Gefäß (Kessel) eingeschlossene tropfbare oder gasförmige Flüssigkeit steht. M. zeigen in der Regel den Überdruck (Druck über die Spannung der Atmosphäre) an; in diesem Fall ist die wirkliche (absolute) Spannung der Flüssigkeit um 1 Atm. höher als die Angabe des M.
Bei den für die technische Verwendung wichtigsten M. wird die Spannung des Gases oder der Flüssigkeit entweder durch das Gewicht einer Flüssigkeitssäule (Flüssigkeitsmanometer) oder durch die Spannung einer Feder (Federmanometer) gemessen.
Flüssigkeitsmanometer, bei denen Wasser verwendet wird, dienen zweckmäßig nur zur Ermittlung verhältnismäßig geringer Pressungen (z. B. bei Wind- und Gasleitungen, Gebläsen u. s. w.). Solche M. bestehen aus einer
[Abbildung]
-förmig gebogenen Röhre mit aufwärts gerichteten Schenkeln, in der sich Wasser befindet. Das Wasser steht in beiden Schenkeln gleich hoch, wenn der Druck auf die Flüssigkeitsoberflächen in beiden Schenkeln gleich (1 Atm.) ist. Wird ein Schenkel mit einem Gefäß oder einer Leitung verbunden, worin sich ein unter einem höheren Druck (als 1 Atm.) stehendes Gas (Flüssigkeit) befindet, so stellen sich die Flüssigkeitssäulen in den beiden Schenkeln ungleich hoch; der Unterschied der Wasserstände in Zentimetern gibt den Druck an. Diese Art M. wird nur bis 30 cm Wassersäule, selten bis 70 cm verwendet. Bei größeren Spannungen werden Quecksilbermanometer, u; zw. entweder Heber- (Schenkel-) oder Gefäßmanometer angewendet. Derlei M. finden im Eisenbahnwesen nur geringe Verwendung; so werden Flüssigkeitsmanometer zum Messen des Druckes in der Rauchkammer und Feuerbox bei Lokomotiven anläßlich der mit letzteren vorgenommenen Leistungsversuche verwendet.
Die ausgedehnteste Verwendung finden Federmanometer. Bei Lokomotiven, hydraulischen Pressen u. s. w. ist man ausschließlich auf die Benutzung dieser M. angewiesen.
Die Feder- und Zeigermanometer sind etwa seit dem Jahre 1850 in Gebrauch. Die Erfindung soll von dem Mechaniker Cuny herrühren, der in Verbindung mit anderen die ersten derartigen M. anfertigte. Diese erfuhren später mannigfache Abänderungen und Verbesserungen (namentlich durch Schäffer & Buddenberg in Magdeburg, Löhdefink in Hannover, Gäbler & Veitshans in Hamburg, Hempel in Berlin).
Es sind M. mit federnden Metallplatten und mit gebogenen, röhrenförmigen (Bourdonschen) Federn.
Bei ersterer Anordnung (Schäffer & Buddenbergsche M., Abb. 290) überträgt sich der zu messende Flüssigkeits- oder Gasdruck auf eine mit ringförmigen Wellen versehene kreisrunde Stahlplatte, die am Umfang eingespannt ist. Diese Platte wird im Verhältnis zum einwirkenden Druck ausgebaucht und hebt dabei ein
[Abbildung Abb. 290.
]
[Abbildung Abb. 291.
]
Stäbchen, das auf die Plattenmitte gestellt ist. Das Stäbchen überträgt die Bewegung der Platte mittels eines Zahnradsegments auf einen Zeiger, der auf einer Maßstabteilung den Druck angibt. Die Federplatte ist auf der Seite, auf der die Druckeinwirkung erfolgt, mit einem vor Rost schützenden Überzug (Silber) versehen.
Bei der zweiten Anordnung (Abb. 291) ist eine gebogene Röhre aus Kupfer, Silber oder Stahl entweder mit elliptischem oder kreisrundem Querschnitt angewendet. Die den Druck ausübenden Flüssigkeiten oder Gase (Dampf) wirken auf das Innere der Röhre ein, wodurch deren freies Ende sich im Verhältnis zu dem im Innern wirkenden Druck ausbiegt. Diese Bewegung wird entweder unmittelbar auf den Zeiger am Rohrende oder durch Hebel oder Zahnsegment auf diesen übertragen. Das Rohr ist entweder am Ende gehalten und einfach kreisförmig oder schraubenförmig (11/2 Windungen) gebogen (Bourdon) oder in der Mitte gehalten und an beiden Enden frei (Gäbler); die letztere Anordnung hat den Vorteil, daß kein Verdichtungswasser sich ansammeln kann und das Rohr daher reiner bleibt. Die erstere Anordnung
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