Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.M. Mac Callum Daniel, Zivilingenieur und Schöpfer des Feldeisenbahnwesens für militärische Zwecke, hatte sich bei dem Ausbruch des nordamerikanischen Bürgerkriegs freiwillig für den Militärdienst gemeldet und wurde bald zum Brevet-Generalmajor der Freiwilligen ernannt. 1862 wurde M. zum "Military director and superindentent of railroads in the United States" ernannt und mit ausgedehnter Machtbefugnis betraut: er durfte, soweit er es für die Zwecke der Truppenbewegungen (einschließlich der Beförderung einzelner Abteilungen sowie von Munition und Material) angezeigt hielt, sich in den Besitz von Eisenbahnlinien setzen und über sämtliche Lokomotiven und Betriebsmittel verfügen. M. vereinigte die Verwaltung der in Frage kommenden Linien in seiner Hand und bildete aus ihren Betriebskräften einen Stamm zu Feldeisenbahnkorps, die ihren Zwecken, als fliegende Bau- oder Zerstörungsabteilungen zu dienen, besser entsprechen konnten, als die ursprünglich versuchsweise aufgestellten militärischen Abteilungen, und durch freiwillig eintretende Eisenbahntechniker und -Arbeiter, ferner Schmiede und Zimmerleute bis auf eine Kopfzahl von nahezu 25.000 gebracht wurden. Seine Tätigkeit ist von fast allen europäischen Heeresleitungen eingehend studiert worden, und ist ihm unstreitig das Verdienst beizumessen, den Anstoß zur Organisation des Feldeisenbahnwesens gegeben zu haben. Mackensen Ernst, Geheimer Baurat, geboren 1840 in Gandersheim im Herzogtum Braunschweig, gestorben 1909 in Pera, einer der hervorragendsten deutschen Eisenbahnbautechniker, stand zunächst bis 1890 in Diensten der preußischen Staatseisenbahnverwaltung und war seither bei verschiedenen Privateisenbahnbauten im Auslande, an denen deutsches Kapital beteiligt war, tätig. 1891 führte er die Untersuchung über den Zustand der argentinischen Nordostbahn durch. Seit 1893 arbeitete er an der Prüfung des Entwurfs für eine Fortsetzungslinie der Anatolischen Eisenbahn von Eskischehir nach Konia und leitete später auch ihren Bau. 1899 wurde M. mit dem Studium der für eine Bagdadlinie in Betracht kommenden Gegenden betraut und übernahm 1904 die Ausführung der Teilstrecke von Konia nach Bulgurlu sowie später die Studien für die äußerst schwierige Fortsetzungsstrecke von Bulgurlu über das Taurus- und Amanusgebirge nach Aleppo und Helif. 1909 überreichte M. die Pläne für erstere Strecke zur Genehmigung. Ihre Vollendung sollte er nicht erleben. Die Früchte seiner reichen Erfahrungen hat M. in wertvollen schriftstellerischen Arbeiten niedergelegt und bearbeitete er u. a. mit dem Geheimen Baurat Richard die beiden Bände des Handbuchs der Ingenieurwissenschaften über Vorarbeiten und Tunnelbau. Vgl. u. a. Zentralbl. d. Bauverw. 1909, Nr. 68. Madagaskar. Die Insel M., 1600 km lang, 450 km breit, im Indischen Ozean gelegen, 590.000 km2 mit 2·7 Mill. Einwohnern, ist seit 1896 französische Kolonie unter einem Generalgouverneur. Von besonderer Bedeutung ist der Reisanbau; 1908 waren 350.000 ha mit Reis bebaut und die Reisernte betrug 700.000 t. Hauptausfuhrhäfen sind Majunga im Nordwesten, Mananjary und Tamatave an der Ostküste. Die Herstellung einer Verbindung von dem Hafen Tamatave mit der etwa 400 km entfernten, hochgelegenen Landeshauptstadt Tananarivo durch eine Eisenbahn nahm die Kolonie selbst in die Hand. Durch Ges. vom 14. April 1900 wurde eine Anleihe von 60 Mill. Fr. unter Bürgschaft des Mutterlandes genehmigt; 48 Mill. hiervon für den Bahnbau Brickaville-Tananarivo, indem man zunächst den Kanal des Pangalanes über Andevorante und den schiffbaren Teil des Vohitra zwischen Tamatave und Brickaville mitbenutzen wollte. Die Bahn Brickaville-Tananarivo (mit 1 m-Spur) wurde 1901 begonnen und am 1. Oktober 1909 eröffnet (267 km). Die Bahn ist eine der kostspieligsten Tropenbahnen. Gesamtkosten 63 Mill. Fr. = 189.000 M/km. Die Bahn durchschneidet z. T. sehr schwieriges Gelände, das viele Kunstbauten, u. a. 12 Tunnel von 1300 m Gesamtlänge, erforderte, und ersteigt mit Höchststeigungen von l: 50 eine Meereshöhe von 1479 m. Durch Ges. von 8. April 1910 wurde die Verlängerung der Bahn zum Hafen Tamatave (97 km) beschlossen und im März 1913 vollendet. Die Betriebslänge der Bahnen in M. beträgt 381 km. Sie haben zur Steigerung der landwirtschaftlichen Erzeugung im Lande, besonders von Kautschuk, Kaffee, Tabak, Gewürznelken und Vanille, beigetragen. Wöchentlich fahren 2 Zugpaare. Betriebsergebnisse: M. Mac Callum Daniel, Zivilingenieur und Schöpfer des Feldeisenbahnwesens für militärische Zwecke, hatte sich bei dem Ausbruch des nordamerikanischen Bürgerkriegs freiwillig für den Militärdienst gemeldet und wurde bald zum Brevet-Generalmajor der Freiwilligen ernannt. 1862 wurde M. zum „Military director and superindentent of railroads in the United States“ ernannt und mit ausgedehnter Machtbefugnis betraut: er durfte, soweit er es für die Zwecke der Truppenbewegungen (einschließlich der Beförderung einzelner Abteilungen sowie von Munition und Material) angezeigt hielt, sich in den Besitz von Eisenbahnlinien setzen und über sämtliche Lokomotiven und Betriebsmittel verfügen. 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Mackensen Ernst, Geheimer Baurat, geboren 1840 in Gandersheim im Herzogtum Braunschweig, gestorben 1909 in Pera, einer der hervorragendsten deutschen Eisenbahnbautechniker, stand zunächst bis 1890 in Diensten der preußischen Staatseisenbahnverwaltung und war seither bei verschiedenen Privateisenbahnbauten im Auslande, an denen deutsches Kapital beteiligt war, tätig. 1891 führte er die Untersuchung über den Zustand der argentinischen Nordostbahn durch. Seit 1893 arbeitete er an der Prüfung des Entwurfs für eine Fortsetzungslinie der Anatolischen Eisenbahn von Eskischehir nach Konia und leitete später auch ihren Bau. 1899 wurde M. mit dem Studium der für eine Bagdadlinie in Betracht kommenden Gegenden betraut und übernahm 1904 die Ausführung der Teilstrecke von Konia nach Bulgurlu sowie später die Studien für die äußerst schwierige Fortsetzungsstrecke von Bulgurlu über das Taurus- und Amanusgebirge nach Aleppo und Helif. 1909 überreichte M. die Pläne für erstere Strecke zur Genehmigung. 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Fr. unter Bürgschaft des Mutterlandes genehmigt; 48 Mill. hiervon für den Bahnbau Brickaville-Tananarivo, indem man zunächst den Kanal des Pangalanes über Andevorante und den schiffbaren Teil des Vohitra zwischen Tamatave und Brickaville mitbenutzen wollte. Die Bahn Brickaville-Tananarivo (mit 1 m-Spur) wurde 1901 begonnen und am 1. Oktober 1909 eröffnet (267 km). Die Bahn ist eine der kostspieligsten Tropenbahnen. Gesamtkosten 63 Mill. Fr. = 189.000 M/km. Die Bahn durchschneidet z. T. sehr schwieriges Gelände, das viele Kunstbauten, u. a. 12 Tunnel von 1300 m Gesamtlänge, erforderte, und ersteigt mit Höchststeigungen von l: 50 eine Meereshöhe von 1479 m. Durch Ges. von 8. April 1910 wurde die Verlängerung der Bahn zum Hafen Tamatave (97 km) beschlossen und im März 1913 vollendet. Die Betriebslänge der Bahnen in M. beträgt 381 km. Sie haben zur Steigerung der landwirtschaftlichen Erzeugung im Lande, besonders von Kautschuk, Kaffee, Tabak, Gewürznelken und Vanille, beigetragen. 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M. vereinigte die Verwaltung der in Frage kommenden Linien in seiner Hand und bildete aus ihren Betriebskräften einen Stamm zu Feldeisenbahnkorps, die ihren Zwecken, als fliegende Bau- oder Zerstörungsabteilungen zu dienen, besser entsprechen konnten, als die ursprünglich versuchsweise aufgestellten militärischen Abteilungen, und durch freiwillig eintretende Eisenbahntechniker und -Arbeiter, ferner Schmiede und Zimmerleute bis auf eine Kopfzahl von nahezu 25.000 gebracht wurden. 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M.
Mac Callum Daniel, Zivilingenieur und Schöpfer des Feldeisenbahnwesens für militärische Zwecke, hatte sich bei dem Ausbruch des nordamerikanischen Bürgerkriegs freiwillig für den Militärdienst gemeldet und wurde bald zum Brevet-Generalmajor der Freiwilligen ernannt. 1862 wurde M. zum „Military director and superindentent of railroads in the United States“ ernannt und mit ausgedehnter Machtbefugnis betraut: er durfte, soweit er es für die Zwecke der Truppenbewegungen (einschließlich der Beförderung einzelner Abteilungen sowie von Munition und Material) angezeigt hielt, sich in den Besitz von Eisenbahnlinien setzen und über sämtliche Lokomotiven und Betriebsmittel verfügen. M. vereinigte die Verwaltung der in Frage kommenden Linien in seiner Hand und bildete aus ihren Betriebskräften einen Stamm zu Feldeisenbahnkorps, die ihren Zwecken, als fliegende Bau- oder Zerstörungsabteilungen zu dienen, besser entsprechen konnten, als die ursprünglich versuchsweise aufgestellten militärischen Abteilungen, und durch freiwillig eintretende Eisenbahntechniker und -Arbeiter, ferner Schmiede und Zimmerleute bis auf eine Kopfzahl von nahezu 25.000 gebracht wurden. Seine Tätigkeit ist von fast allen europäischen Heeresleitungen eingehend studiert worden, und ist ihm unstreitig das Verdienst beizumessen, den Anstoß zur Organisation des Feldeisenbahnwesens gegeben zu haben.
Mackensen Ernst, Geheimer Baurat, geboren 1840 in Gandersheim im Herzogtum Braunschweig, gestorben 1909 in Pera, einer der hervorragendsten deutschen Eisenbahnbautechniker, stand zunächst bis 1890 in Diensten der preußischen Staatseisenbahnverwaltung und war seither bei verschiedenen Privateisenbahnbauten im Auslande, an denen deutsches Kapital beteiligt war, tätig. 1891 führte er die Untersuchung über den Zustand der argentinischen Nordostbahn durch. Seit 1893 arbeitete er an der Prüfung des Entwurfs für eine Fortsetzungslinie der Anatolischen Eisenbahn von Eskischehir nach Konia und leitete später auch ihren Bau.
1899 wurde M. mit dem Studium der für eine Bagdadlinie in Betracht kommenden Gegenden betraut und übernahm 1904 die Ausführung der Teilstrecke von Konia nach Bulgurlu sowie später die Studien für die äußerst schwierige Fortsetzungsstrecke von Bulgurlu über das Taurus- und Amanusgebirge nach Aleppo und Helif. 1909 überreichte M. die Pläne für erstere Strecke zur Genehmigung. Ihre Vollendung sollte er nicht erleben. Die Früchte seiner reichen Erfahrungen hat M. in wertvollen schriftstellerischen Arbeiten niedergelegt und bearbeitete er u. a. mit dem Geheimen Baurat Richard die beiden Bände des Handbuchs der Ingenieurwissenschaften über Vorarbeiten und Tunnelbau. Vgl. u. a. Zentralbl. d. Bauverw. 1909, Nr. 68.
Madagaskar. Die Insel M., 1600 km lang, 450 km breit, im Indischen Ozean gelegen, 590.000 km2 mit 2·7 Mill. Einwohnern, ist seit 1896 französische Kolonie unter einem Generalgouverneur. Von besonderer Bedeutung ist der Reisanbau; 1908 waren 350.000 ha mit Reis bebaut und die Reisernte betrug 700.000 t. Hauptausfuhrhäfen sind Majunga im Nordwesten, Mananjary und Tamatave an der Ostküste.
Die Herstellung einer Verbindung von dem Hafen Tamatave mit der etwa 400 km entfernten, hochgelegenen Landeshauptstadt Tananarivo durch eine Eisenbahn nahm die Kolonie selbst in die Hand. Durch Ges. vom 14. April 1900 wurde eine Anleihe von 60 Mill. Fr. unter Bürgschaft des Mutterlandes genehmigt; 48 Mill. hiervon für den Bahnbau Brickaville-Tananarivo, indem man zunächst den Kanal des Pangalanes über Andevorante und den schiffbaren Teil des Vohitra zwischen Tamatave und Brickaville mitbenutzen wollte.
Die Bahn Brickaville-Tananarivo (mit 1 m-Spur) wurde 1901 begonnen und am 1. Oktober 1909 eröffnet (267 km). Die Bahn ist eine der kostspieligsten Tropenbahnen. Gesamtkosten 63 Mill. Fr. = 189.000 M/km. Die Bahn durchschneidet z. T. sehr schwieriges Gelände, das viele Kunstbauten, u. a. 12 Tunnel von 1300 m Gesamtlänge, erforderte, und ersteigt mit Höchststeigungen von l: 50 eine Meereshöhe von 1479 m.
Durch Ges. von 8. April 1910 wurde die Verlängerung der Bahn zum Hafen Tamatave (97 km) beschlossen und im März 1913 vollendet.
Die Betriebslänge der Bahnen in M. beträgt 381 km. Sie haben zur Steigerung der landwirtschaftlichen Erzeugung im Lande, besonders von Kautschuk, Kaffee, Tabak, Gewürznelken und Vanille, beigetragen. Wöchentlich fahren 2 Zugpaare.
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