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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.

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Der Kreislauf wird dadurch bewirkt, daß die erwärmte Luft (die spezifisch leichtere) gegen die Decke steigt, oben in die Eisbehälter eindringt, gekühlt und gereinigt wird, worauf sie unten in den Frachtenraum austritt.

Die bekanntesten Systeme der ersten Art sind:

Davis (mit konisch geformten Eisbehältern);

Wickes (Eisbehälter an den Stirnwänden angeordnet, die aus einem Holzgestell bestehen, das mit netzartig geflochtenem Gitter aus galvanisierten Eisenbändern bespannt ist);

Bohn (die Eisbehälter mit S-förmig gebogenen Blechen abgeschlossen);

Eastmann (bei diesem System ist eine Regelung insoferne möglich, als die Dilatation eines Rohres durch Hebelwirkung die Stellung der Klappen, die den Zutritt der Luft zu den Eisbehältern ermöglichen, beeinflußt. Im übrigen ist eine Einstellung noch vorgesehen).

Um K. auch für normale Transporte zu verwenden, sind Wagen mit klappbaren Eisbehältern in Verwendung (Collapsible Ice Tanks), die in Abb. 4 (a-e) dargestellt sind. Abb. 4 a und b zeigen die Eisbehälter ausgezogen im Kreuzriß und Längsschnitt, Abb. 4 c im Grundriß.
Abb. 5.
In Abb. 4 d und e ist der Eisbehälter (im Aufriß und Grundriß) zusammengeschoben dargestellt.

Die zweite Art ist in Abb. 5 dargestellt. Sie ist in Frankreich in etwas geänderter Form als System Fleury vielfach in Anwendung.

Am Kontinent hat man für weite Entfernungen oder für besondere Zwecke versuchsweise zur Maschinenkühlung gegriffen und diese entweder durch Ausrüstung einzelner 4achsiger Maschinenkühlwagen (in Rußland nach System Humboldt in Kalk bei Köln) oder durch Zusammenstellung ganzer Kühlzüge (in Deutschland der Militärkühlzug nach System Linde-Felser) erreicht.

Der K., Bauart Humboldt (s. Abb. 6) enthält in der Mitte einen Maschinenraum und hieran anschließend, rechts und links, je zwei Lagerräume, in denen die verschiedenartigsten Lebensmittel aufbewahrt werden können. Die Lagerräume sind nach außen hin entsprechend isoliert, damit weder Wärme noch Kälte in erheblichem Maße eindringen können. Im Sommer und bei wärmerer Jahreszeit werden diese Räume mittels der vorhandenen Ammoniak-Kältemaschine auf eine entsprechend niedrige Temperatur gebracht. Die letztere kann je nach der Art der Lebensmittel sowohl über als auch unter 0° gehalten werden. Für den Winter sind die Lagerräume mit einer entsprechenden Heizanlage versehen, damit auch bei der tiefsten Außentemperatur die Lagerräume die geeignete, vorgeschriebene Temperatur aufweisen.

Die Ammoniakkältemaschine arbeitet der Kühlwasserersparnis wegen mit Berieselungskondensation. Der Kondensator ist auf dem Dach des Wagens derart angeordnet, daß die Kondensatorschlangen einem energischen Luftzug ausgesetzt sind. Das Kühlwasser wird in einem unter dem Wagen angebrachten zylindrischen Behälter vorrätig gehalten, dessen Abmessungen so berechnet sind, daß erst nach 6-8 Stunden Fahrzeit das Kühlwasser erneuert zu werden braucht.

In den vier Lagerräumen sind an den Decken Verdampferrohre angebracht, in denen der kälteerzeugende

Der Kreislauf wird dadurch bewirkt, daß die erwärmte Luft (die spezifisch leichtere) gegen die Decke steigt, oben in die Eisbehälter eindringt, gekühlt und gereinigt wird, worauf sie unten in den Frachtenraum austritt.

Die bekanntesten Systeme der ersten Art sind:

Davis (mit konisch geformten Eisbehältern);

Wickes (Eisbehälter an den Stirnwänden angeordnet, die aus einem Holzgestell bestehen, das mit netzartig geflochtenem Gitter aus galvanisierten Eisenbändern bespannt ist);

Bohn (die Eisbehälter mit S-förmig gebogenen Blechen abgeschlossen);

Eastmann (bei diesem System ist eine Regelung insoferne möglich, als die Dilatation eines Rohres durch Hebelwirkung die Stellung der Klappen, die den Zutritt der Luft zu den Eisbehältern ermöglichen, beeinflußt. Im übrigen ist eine Einstellung noch vorgesehen).

Um K. auch für normale Transporte zu verwenden, sind Wagen mit klappbaren Eisbehältern in Verwendung (Collapsible Ice Tanks), die in Abb. 4 (a–e) dargestellt sind. Abb. 4 a und b zeigen die Eisbehälter ausgezogen im Kreuzriß und Längsschnitt, Abb. 4 c im Grundriß.
Abb. 5.
In Abb. 4 d und e ist der Eisbehälter (im Aufriß und Grundriß) zusammengeschoben dargestellt.

Die zweite Art ist in Abb. 5 dargestellt. Sie ist in Frankreich in etwas geänderter Form als System Fleury vielfach in Anwendung.

Am Kontinent hat man für weite Entfernungen oder für besondere Zwecke versuchsweise zur Maschinenkühlung gegriffen und diese entweder durch Ausrüstung einzelner 4achsiger Maschinenkühlwagen (in Rußland nach System Humboldt in Kalk bei Köln) oder durch Zusammenstellung ganzer Kühlzüge (in Deutschland der Militärkühlzug nach System Linde-Felser) erreicht.

Der K., Bauart Humboldt (s. Abb. 6) enthält in der Mitte einen Maschinenraum und hieran anschließend, rechts und links, je zwei Lagerräume, in denen die verschiedenartigsten Lebensmittel aufbewahrt werden können. Die Lagerräume sind nach außen hin entsprechend isoliert, damit weder Wärme noch Kälte in erheblichem Maße eindringen können. Im Sommer und bei wärmerer Jahreszeit werden diese Räume mittels der vorhandenen Ammoniak-Kältemaschine auf eine entsprechend niedrige Temperatur gebracht. Die letztere kann je nach der Art der Lebensmittel sowohl über als auch unter 0° gehalten werden. Für den Winter sind die Lagerräume mit einer entsprechenden Heizanlage versehen, damit auch bei der tiefsten Außentemperatur die Lagerräume die geeignete, vorgeschriebene Temperatur aufweisen.

Die Ammoniakkältemaschine arbeitet der Kühlwasserersparnis wegen mit Berieselungskondensation. Der Kondensator ist auf dem Dach des Wagens derart angeordnet, daß die Kondensatorschlangen einem energischen Luftzug ausgesetzt sind. Das Kühlwasser wird in einem unter dem Wagen angebrachten zylindrischen Behälter vorrätig gehalten, dessen Abmessungen so berechnet sind, daß erst nach 6–8 Stunden Fahrzeit das Kühlwasser erneuert zu werden braucht.

In den vier Lagerräumen sind an den Decken Verdampferrohre angebracht, in denen der kälteerzeugende

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[11/0019] Der Kreislauf wird dadurch bewirkt, daß die erwärmte Luft (die spezifisch leichtere) gegen die Decke steigt, oben in die Eisbehälter eindringt, gekühlt und gereinigt wird, worauf sie unten in den Frachtenraum austritt. Die bekanntesten Systeme der ersten Art sind: Davis (mit konisch geformten Eisbehältern); Wickes (Eisbehälter an den Stirnwänden angeordnet, die aus einem Holzgestell bestehen, das mit netzartig geflochtenem Gitter aus galvanisierten Eisenbändern bespannt ist); Bohn (die Eisbehälter mit S-förmig gebogenen Blechen abgeschlossen); Eastmann (bei diesem System ist eine Regelung insoferne möglich, als die Dilatation eines Rohres durch Hebelwirkung die Stellung der Klappen, die den Zutritt der Luft zu den Eisbehältern ermöglichen, beeinflußt. Im übrigen ist eine Einstellung noch vorgesehen). Um K. auch für normale Transporte zu verwenden, sind Wagen mit klappbaren Eisbehältern in Verwendung (Collapsible Ice Tanks), die in Abb. 4 (a–e) dargestellt sind. Abb. 4 a und b zeigen die Eisbehälter ausgezogen im Kreuzriß und Längsschnitt, Abb. 4 c im Grundriß. [Abbildung Abb. 5. ] In Abb. 4 d und e ist der Eisbehälter (im Aufriß und Grundriß) zusammengeschoben dargestellt. Die zweite Art ist in Abb. 5 dargestellt. Sie ist in Frankreich in etwas geänderter Form als System Fleury vielfach in Anwendung. Am Kontinent hat man für weite Entfernungen oder für besondere Zwecke versuchsweise zur Maschinenkühlung gegriffen und diese entweder durch Ausrüstung einzelner 4achsiger Maschinenkühlwagen (in Rußland nach System Humboldt in Kalk bei Köln) oder durch Zusammenstellung ganzer Kühlzüge (in Deutschland der Militärkühlzug nach System Linde-Felser) erreicht. Der K., Bauart Humboldt (s. Abb. 6) enthält in der Mitte einen Maschinenraum und hieran anschließend, rechts und links, je zwei Lagerräume, in denen die verschiedenartigsten Lebensmittel aufbewahrt werden können. Die Lagerräume sind nach außen hin entsprechend isoliert, damit weder Wärme noch Kälte in erheblichem Maße eindringen können. Im Sommer und bei wärmerer Jahreszeit werden diese Räume mittels der vorhandenen Ammoniak-Kältemaschine auf eine entsprechend niedrige Temperatur gebracht. Die letztere kann je nach der Art der Lebensmittel sowohl über als auch unter 0° gehalten werden. Für den Winter sind die Lagerräume mit einer entsprechenden Heizanlage versehen, damit auch bei der tiefsten Außentemperatur die Lagerräume die geeignete, vorgeschriebene Temperatur aufweisen. Die Ammoniakkältemaschine arbeitet der Kühlwasserersparnis wegen mit Berieselungskondensation. Der Kondensator ist auf dem Dach des Wagens derart angeordnet, daß die Kondensatorschlangen einem energischen Luftzug ausgesetzt sind. Das Kühlwasser wird in einem unter dem Wagen angebrachten zylindrischen Behälter vorrätig gehalten, dessen Abmessungen so berechnet sind, daß erst nach 6–8 Stunden Fahrzeit das Kühlwasser erneuert zu werden braucht. In den vier Lagerräumen sind an den Decken Verdampferrohre angebracht, in denen der kälteerzeugende

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/19>, abgerufen am 27.11.2024.