Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.heute noch vielfach üblich ist. Dann führte sich, namentlich im Gebiete des VDEV., eine Bruchziffer ein, die als Zähler die Zahl der gekuppelten Achsen, als Nenner die Zahl aller Achsen aufwies, z. B. 3/4 gekuppelt (in Holland meist 4/3 geschrieben) für eine 4achsige L. mit 3 gekuppelten Achsen. 1908 nahm der VDEV. eine neue Bezeichnungsweise mit Buchstaben und Ziffern an, bei der die Zahl der gekuppelten Achsen durch die ersten Buchstaben des Alphabets in ihrer Reihenfolge die Zahl der vor oder hinter den gekuppelten Achsen befindlichen Laufachsen durch entsprechend gestellte Ziffern angegeben wurde; eine 3/4 gekuppelte L. mit vorderer Laufachse wird also 1 C genannt. Diese Bezeichnungsweise ist auch im nachfolgenden Text beibehalten. Zur weiteren Abkürzung wird dahinter, soweit nötig, die Zahl der Zylinder als Exponent, die Verbundwirkung durch v, Heißdampfwirkung durch H bezeichnet werden. Das Organ ergänzt die Bezeichnungsweise des VDEV. durch Angabe 1. der Zylinderzahl mit römischer Ziffer, 2. des Dampfzustandes mit t für Naßdampf, tt für Trockendampf und T für Heißdampf und 3. der Dampfdehnung, u. zw. mit für einstufige, für zweistufige Dampfdehnung (Verbundwirkung). In Amerika waren seit Jahrzehnten Kennworte für die einzelnen Typen üblich, z. B. Mogul für eine 1 C-Lokomotive. Diese Bezeichnungsweise wurde jedoch Anfang dieses Jahrhunderts auf Vorschlag von Whyte durch ein Zahlenbild ersetzt, in dem die Zahl der vorderen Laufräder, der gekuppelten Räder und der hinteren Laufräder aneinander gereiht werden, also z. B. 2-6-0 für die 1 C-Lokomotive. In Frankreich schlug Desmoulins eine aus Buchstaben und Zahlen zusammengesetzte Bezeichnung vor, in der P (porteur) eine Laufachse, B (bogie) ein Drehgestell und eine Ziffer die Zahl der gekuppelten Achsen angab, also z. B. P 3 für eine 1 C-Lokomotive. Nachfolgende Liste (S. 134) gibt eine vergleichende Zusammenstellung der verschiedenen Bezeichnungsweisen. Die Bezeichnungen Baltic und Adriatic sind nicht amerikanisch, sondern nur nachgebildet (vgl. auch w. u. in den Tabellen: "Amerikanische Lokomotivtypen", S. 134, bzw. 156). Außer den vorerwähnten Bezeichnungsarten, die den Zweck haben, in technischen Schriften und im technischen Wortverkehr an Stelle langer Erläuterungssätze ein kurzes, die Bauart klar kennzeichnendes Symbol zu setzen, gibt es bei den einzelnen Bahnverwaltungen noch eine an den L. selbst angebrachte Bezeichnung zwecks Evidenzführung. Diese Bezeichnung der L. erfolgt durch Ziffern oder durch Ziffern und Namen. Die Bezeichnung durch Ziffern erfolgt entweder fortlaufend, so daß sie außer der Unterscheidung der einzelnen L. auch gleichzeitig den Bestand in Evidenz führt, oder durch Zifferngruppierung derart, daß aus der an der L. ersichtlich gemachten mehrstelligen Zahl auch gewisse Schlüsse auf Bauart oder Leistung gezogen werden können. Oft sind diese mehrstelligen Zahlen durch einen Punkt unterteilt; dann geben die links vom Punkte stehenden Ziffern die "Serie" oder eine "Charakteristik der Bauart" an, während die rechts vom Punkte stehenden Ziffern die Ordnungsnummern in der Serie oder Bauart darstellen. Die Bezeichnung der L. mit Namen zwecks Unterscheidung der einzelnen Individuen kommt immer mehr in Abnahme, da es bei der immer wachsenden Anzahl der L. schon schwer wird, passende Namen zu finden. In England ist es vielfach üblich, ganze Gruppen gleichartiger L. mit einem Namen zu bezeichnen, u. zw. mit dem Namen, den die ersterbaute L. der betreffenden Type führte, z. B. bei der Caledonien-Bahn, Dunalastair-Class, die Bezeichnung für eine Reihe unter sich gleicher 2 B-Schnellzuglokomotiven, von denen die erste den Namen "Dunalastair" führt. Auch tragen in den meisten Staaten die L. eine Anschrift, die eine Charakteristik, bzw. einen Schlüssel für die Verwendung der betreffenden L. im Eisenbahnkriegsverkehr darstellt. Diese Anschrift gibt zumeist Angaben über die Leistungsfähigkeit, Übergangsmöglichkeit auf andere Strecken als die Heimatbahn u. dgl. Man bezeichnet diese gewöhnlich an der Führerhausseitenwand auf einer Tafel angebrachte Anschrift als "Kriegskategorie". Außerdem sind an den L. auch die zulässige Höchstgeschwindigkeit in km/Std. (zumeist im Führerhaus, in Rumänien an der Seitenwand außen), ferner die für die Evidenzführung der Revisionen der einzelnen Bestandteile der L. nötigen Daten auf Tafeln angeschrieben. Für die Namen des Führerpersonals sind häufig an der Führerhausseitenwand kleine Einsteckrahmen vorhanden, in die die auf Blechstreifen geschriebenen Namen eingeschoben werden. III. Einteilung der Lokomotiven. 1. Allgemeines. Nach der Spurweite sind zu unterscheiden: Breitspurige L. (1600 und 1676 mm Spur, früher auch noch breitere Spurweiten bis 2134 mm); normalspurige L. (1435 mm Spur, in Rußland 1524 mm); schmalspurige L. (500 mm bis 1220 mm). Nach der Bahnart: Hauptbahnlokomotiven, Nebenbahnlokomotiven, Kleinbahnlokomotiven und Straßenbahnlokomotiven; hierzu kämen die L. für private Zwecke, d. h. Werklokomotiven, Baulokomotiven u. s. w. Für die Erzielung der Lokomotivzugkraft wird ausgenutzt: 1. Die Reibung an glatten Schienen; diese L. heißen Reibungs- (Adhäsions-) Lokomotiven; es gibt: a) gewöhnliche mit senkrechten Rädern für 2 Schienen, heute noch vielfach üblich ist. Dann führte sich, namentlich im Gebiete des VDEV., eine Bruchziffer ein, die als Zähler die Zahl der gekuppelten Achsen, als Nenner die Zahl aller Achsen aufwies, z. B. 3/4 gekuppelt (in Holland meist 4/3 geschrieben) für eine 4achsige L. mit 3 gekuppelten Achsen. 1908 nahm der VDEV. eine neue Bezeichnungsweise mit Buchstaben und Ziffern an, bei der die Zahl der gekuppelten Achsen durch die ersten Buchstaben des Alphabets in ihrer Reihenfolge die Zahl der vor oder hinter den gekuppelten Achsen befindlichen Laufachsen durch entsprechend gestellte Ziffern angegeben wurde; eine 3/4 gekuppelte L. mit vorderer Laufachse wird also 1 C genannt. Diese Bezeichnungsweise ist auch im nachfolgenden Text beibehalten. Zur weiteren Abkürzung wird dahinter, soweit nötig, die Zahl der Zylinder als Exponent, die Verbundwirkung durch v, Heißdampfwirkung durch H bezeichnet werden. Das Organ ergänzt die Bezeichnungsweise des VDEV. durch Angabe 1. der Zylinderzahl mit römischer Ziffer, 2. des Dampfzustandes mit t für Naßdampf, tt für Trockendampf und T für Heißdampf und 3. der Dampfdehnung, u. zw. mit für einstufige, für zweistufige Dampfdehnung (Verbundwirkung). In Amerika waren seit Jahrzehnten Kennworte für die einzelnen Typen üblich, z. B. Mogul für eine 1 C-Lokomotive. Diese Bezeichnungsweise wurde jedoch Anfang dieses Jahrhunderts auf Vorschlag von Whyte durch ein Zahlenbild ersetzt, in dem die Zahl der vorderen Laufräder, der gekuppelten Räder und der hinteren Laufräder aneinander gereiht werden, also z. B. 2–6–0 für die 1 C-Lokomotive. In Frankreich schlug Desmoulins eine aus Buchstaben und Zahlen zusammengesetzte Bezeichnung vor, in der P (porteur) eine Laufachse, B (bogie) ein Drehgestell und eine Ziffer die Zahl der gekuppelten Achsen angab, also z. B. P 3 für eine 1 C-Lokomotive. Nachfolgende Liste (S. 134) gibt eine vergleichende Zusammenstellung der verschiedenen Bezeichnungsweisen. Die Bezeichnungen Baltic und Adriatic sind nicht amerikanisch, sondern nur nachgebildet (vgl. auch w. u. in den Tabellen: „Amerikanische Lokomotivtypen“, S. 134, bzw. 156). Außer den vorerwähnten Bezeichnungsarten, die den Zweck haben, in technischen Schriften und im technischen Wortverkehr an Stelle langer Erläuterungssätze ein kurzes, die Bauart klar kennzeichnendes Symbol zu setzen, gibt es bei den einzelnen Bahnverwaltungen noch eine an den L. selbst angebrachte Bezeichnung zwecks Evidenzführung. Diese Bezeichnung der L. erfolgt durch Ziffern oder durch Ziffern und Namen. 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B. bei der Caledonien-Bahn, Dunalastair-Class, die Bezeichnung für eine Reihe unter sich gleicher 2 B-Schnellzuglokomotiven, von denen die erste den Namen „Dunalastair“ führt. Auch tragen in den meisten Staaten die L. eine Anschrift, die eine Charakteristik, bzw. einen Schlüssel für die Verwendung der betreffenden L. im Eisenbahnkriegsverkehr darstellt. Diese Anschrift gibt zumeist Angaben über die Leistungsfähigkeit, Übergangsmöglichkeit auf andere Strecken als die Heimatbahn u. dgl. Man bezeichnet diese gewöhnlich an der Führerhausseitenwand auf einer Tafel angebrachte Anschrift als „Kriegskategorie“. Außerdem sind an den L. auch die zulässige Höchstgeschwindigkeit in km/Std. (zumeist im Führerhaus, in Rumänien an der Seitenwand außen), ferner die für die Evidenzführung der Revisionen der einzelnen Bestandteile der L. nötigen Daten auf Tafeln angeschrieben. 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heute noch vielfach üblich ist. Dann führte sich, namentlich im Gebiete des VDEV., eine Bruchziffer ein, die als Zähler die Zahl der gekuppelten Achsen, als Nenner die Zahl aller Achsen aufwies, z. B. 3/4 gekuppelt (in Holland meist 4/3 geschrieben) für eine 4achsige L. mit 3 gekuppelten Achsen. 1908 nahm der VDEV. eine neue Bezeichnungsweise mit Buchstaben und Ziffern an, bei der die Zahl der gekuppelten Achsen durch die ersten Buchstaben des Alphabets in ihrer Reihenfolge die Zahl der vor oder hinter den gekuppelten Achsen befindlichen Laufachsen durch entsprechend gestellte Ziffern angegeben wurde; eine 3/4 gekuppelte L. mit vorderer Laufachse wird also 1 C genannt.
Diese Bezeichnungsweise ist auch im nachfolgenden Text beibehalten. Zur weiteren Abkürzung wird dahinter, soweit nötig, die Zahl der Zylinder als Exponent, die Verbundwirkung durch v, Heißdampfwirkung durch H bezeichnet werden.
Das Organ ergänzt die Bezeichnungsweise des VDEV. durch Angabe 1. der Zylinderzahl mit römischer Ziffer, 2. des Dampfzustandes mit t für Naßdampf, tt für Trockendampf und T für Heißdampf und 3. der Dampfdehnung, u. zw. mit
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für einstufige,
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für zweistufige Dampfdehnung (Verbundwirkung).
In Amerika waren seit Jahrzehnten Kennworte für die einzelnen Typen üblich, z. B. Mogul für eine 1 C-Lokomotive. Diese Bezeichnungsweise wurde jedoch Anfang dieses Jahrhunderts auf Vorschlag von Whyte durch ein Zahlenbild ersetzt, in dem die Zahl der vorderen Laufräder, der gekuppelten Räder und der hinteren Laufräder aneinander gereiht werden, also z. B. 2–6–0 für die 1 C-Lokomotive.
In Frankreich schlug Desmoulins eine aus Buchstaben und Zahlen zusammengesetzte Bezeichnung vor, in der P (porteur) eine Laufachse, B (bogie) ein Drehgestell und eine Ziffer die Zahl der gekuppelten Achsen angab, also z. B. P 3 für eine 1 C-Lokomotive.
Nachfolgende Liste (S. 134) gibt eine vergleichende Zusammenstellung der verschiedenen Bezeichnungsweisen. Die Bezeichnungen Baltic und Adriatic sind nicht amerikanisch, sondern nur nachgebildet (vgl. auch w. u. in den Tabellen: „Amerikanische Lokomotivtypen“, S. 134, bzw. 156).
Außer den vorerwähnten Bezeichnungsarten, die den Zweck haben, in technischen Schriften und im technischen Wortverkehr an Stelle langer Erläuterungssätze ein kurzes, die Bauart klar kennzeichnendes Symbol zu setzen, gibt es bei den einzelnen Bahnverwaltungen noch eine an den L. selbst angebrachte Bezeichnung zwecks Evidenzführung.
Diese Bezeichnung der L. erfolgt durch Ziffern oder durch Ziffern und Namen.
Die Bezeichnung durch Ziffern erfolgt entweder fortlaufend, so daß sie außer der Unterscheidung der einzelnen L. auch gleichzeitig den Bestand in Evidenz führt, oder durch Zifferngruppierung derart, daß aus der an der L. ersichtlich gemachten mehrstelligen Zahl auch gewisse Schlüsse auf Bauart oder Leistung gezogen werden können.
Oft sind diese mehrstelligen Zahlen durch einen Punkt unterteilt; dann geben die links vom Punkte stehenden Ziffern die „Serie“ oder eine „Charakteristik der Bauart“ an, während die rechts vom Punkte stehenden Ziffern die Ordnungsnummern in der Serie oder Bauart darstellen.
Die Bezeichnung der L. mit Namen zwecks Unterscheidung der einzelnen Individuen kommt immer mehr in Abnahme, da es bei der immer wachsenden Anzahl der L. schon schwer wird, passende Namen zu finden. In England ist es vielfach üblich, ganze Gruppen gleichartiger L. mit einem Namen zu bezeichnen, u. zw. mit dem Namen, den die ersterbaute L. der betreffenden Type führte, z. B. bei der Caledonien-Bahn, Dunalastair-Class, die Bezeichnung für eine Reihe unter sich gleicher 2 B-Schnellzuglokomotiven, von denen die erste den Namen „Dunalastair“ führt.
Auch tragen in den meisten Staaten die L. eine Anschrift, die eine Charakteristik, bzw. einen Schlüssel für die Verwendung der betreffenden L. im Eisenbahnkriegsverkehr darstellt. Diese Anschrift gibt zumeist Angaben über die Leistungsfähigkeit, Übergangsmöglichkeit auf andere Strecken als die Heimatbahn u. dgl. Man bezeichnet diese gewöhnlich an der Führerhausseitenwand auf einer Tafel angebrachte Anschrift als „Kriegskategorie“.
Außerdem sind an den L. auch die zulässige Höchstgeschwindigkeit in km/Std. (zumeist im Führerhaus, in Rumänien an der Seitenwand außen), ferner die für die Evidenzführung der Revisionen der einzelnen Bestandteile der L. nötigen Daten auf Tafeln angeschrieben.
Für die Namen des Führerpersonals sind häufig an der Führerhausseitenwand kleine Einsteckrahmen vorhanden, in die die auf Blechstreifen geschriebenen Namen eingeschoben werden.
III. Einteilung der Lokomotiven.
1. Allgemeines. Nach der Spurweite sind zu unterscheiden:
Breitspurige L. (1600 und 1676 mm Spur, früher auch noch breitere Spurweiten bis 2134 mm);
normalspurige L. (1435 mm Spur, in Rußland 1524 mm);
schmalspurige L. (500 mm bis 1220 mm).
Nach der Bahnart:
Hauptbahnlokomotiven,
Nebenbahnlokomotiven,
Kleinbahnlokomotiven und
Straßenbahnlokomotiven;
hierzu kämen die L. für private Zwecke, d. h. Werklokomotiven, Baulokomotiven u. s. w.
Für die Erzielung der Lokomotivzugkraft wird ausgenutzt:
1. Die Reibung an glatten Schienen; diese L. heißen Reibungs- (Adhäsions-) Lokomotiven; es gibt:
a) gewöhnliche mit senkrechten Rädern für 2 Schienen,
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