Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.2. K. für den Umschlag der Kohle von der Eisenbahn in Schiffe oder umgekehrt. Dagegen rechnet man die Ladestellen auf den Kohlengruben, auf denen die Eisenbahnwagen mit der geförderten Kohle beladen werden, nicht zu den K., sondern bezeichnet sie als Grubenbahnhöfe (s. d.). K. für den Übergang der Kohle in Landfuhrwerke finden sich, wie erwähnt, in erster Linie in Großstädten, in denen der Empfang dieses Gutes einen beträchtlichen Umfang annimmt. Man verbindet hierbei in der Regel mit den Entladegleisen Lagerplätze oder Behälter, um die angekommene Kohle nicht sofort abfahren zu müssen. Um das Ausladen oder Überladen zu erleichtern, legt man die Entladegleise höher als die Ladestraßen auf Dämme oder Pfeilerbahnen oder man vertieft die Ladestraßen unter die sonstige Straßenhöhe. Man pflastert die Böschung und läßt auf ihr die Ladung hinabgleiten. Ein Beispiel bietet der K. der Nordbahn in Wien, der aus fünf gleichlaufenden Dämmen besteht (Abb. 216); an einer Seite liegen Lagerplätze, die an die Empfänger vermietet sind. Bei dieser Anordnung wird zwar die Kohle ohne Hebungsarbeit aus den Eisenbahnwagen entladen, dagegen ist beim Einladen in die Landfuhrwerke ein Heben Abb. 216. Kohlenbahnhof der Nordbahn in Wien. Abb. 217. Abb. 218. Entladung von Kohlenwagen mittels fahrbarer Kipper. 2. K. für den Umschlag der Kohle von der Eisenbahn in Schiffe oder umgekehrt. Dagegen rechnet man die Ladestellen auf den Kohlengruben, auf denen die Eisenbahnwagen mit der geförderten Kohle beladen werden, nicht zu den K., sondern bezeichnet sie als Grubenbahnhöfe (s. d.). K. für den Übergang der Kohle in Landfuhrwerke finden sich, wie erwähnt, in erster Linie in Großstädten, in denen der Empfang dieses Gutes einen beträchtlichen Umfang annimmt. Man verbindet hierbei in der Regel mit den Entladegleisen Lagerplätze oder Behälter, um die angekommene Kohle nicht sofort abfahren zu müssen. Um das Ausladen oder Überladen zu erleichtern, legt man die Entladegleise höher als die Ladestraßen auf Dämme oder Pfeilerbahnen oder man vertieft die Ladestraßen unter die sonstige Straßenhöhe. Man pflastert die Böschung und läßt auf ihr die Ladung hinabgleiten. Ein Beispiel bietet der K. der Nordbahn in Wien, der aus fünf gleichlaufenden Dämmen besteht (Abb. 216); an einer Seite liegen Lagerplätze, die an die Empfänger vermietet sind. Bei dieser Anordnung wird zwar die Kohle ohne Hebungsarbeit aus den Eisenbahnwagen entladen, dagegen ist beim Einladen in die Landfuhrwerke ein Heben Abb. 216. Kohlenbahnhof der Nordbahn in Wien. Abb. 217. Abb. 218. Entladung von Kohlenwagen mittels fahrbarer Kipper. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p> <pb facs="#f0396" n="379"/> </p><lb/> <p>2. K. für den Umschlag der Kohle von der Eisenbahn in Schiffe oder umgekehrt.</p><lb/> <p>Dagegen rechnet man die Ladestellen auf den Kohlengruben, auf denen die Eisenbahnwagen mit der geförderten Kohle beladen werden, nicht zu den K., sondern bezeichnet sie als Grubenbahnhöfe (s. d.).</p><lb/> <p>K. <hi rendition="#g">für den Übergang der Kohle in Landfuhrwerke</hi> finden sich, wie erwähnt, in erster Linie in Großstädten, in denen der Empfang dieses Gutes einen beträchtlichen Umfang annimmt. Man verbindet hierbei in der Regel mit den Entladegleisen Lagerplätze oder Behälter, um die angekommene Kohle nicht sofort abfahren zu müssen. Um das Ausladen oder Überladen zu erleichtern, legt man die Entladegleise höher als die Ladestraßen auf Dämme oder Pfeilerbahnen oder man vertieft die Ladestraßen unter die sonstige Straßenhöhe. Man pflastert die Böschung und läßt auf ihr die Ladung hinabgleiten. Ein Beispiel bietet der K. der Nordbahn in Wien, der aus fünf gleichlaufenden Dämmen besteht (Abb. 216); an einer Seite liegen Lagerplätze, die an die Empfänger vermietet sind. Bei dieser Anordnung wird zwar die Kohle ohne Hebungsarbeit aus den Eisenbahnwagen entladen, dagegen ist beim Einladen in die Landfuhrwerke ein Heben<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen06_1914/figures/roell_eisenbahnwesen06_1914_figure-0311.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 216. Kohlenbahnhof der Nordbahn in Wien.</head><lb/></figure><lb/> nötig. Dieser Übelstand wird z. T. bei der in Abb. 217 dargestellten Einrichtung vermieden, wie<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen06_1914/figures/roell_eisenbahnwesen06_1914_figure-0312.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 217.</head><lb/></figure><lb/> sie schon seit langer Zeit in England in großem Umfang angewandt wurde. Auf einem Viadukt<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen06_1914/figures/roell_eisenbahnwesen06_1914_figure-0313.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 218. Entladung von Kohlenwagen mittels fahrbarer Kipper.</head><lb/></figure><lb/> liegt ein Schiebebühnengleis. Rechtwinklig zu diesem sind in Abständen von 6 <hi rendition="#i">m</hi> mehrere Entladegleise angeordnet. In jedes dieser Gleise sind zwei Trichter eingebaut; der hintere dient dazu, Kohle auf das Lager zu schütten; der vordere zur direkten Beladung der Fuhrwerke. Die Eisenbahnwagen haben Bodenklappen, so daß die Entladung rasch und leicht erfolgt. Ähnliche </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [379/0396]
2. K. für den Umschlag der Kohle von der Eisenbahn in Schiffe oder umgekehrt.
Dagegen rechnet man die Ladestellen auf den Kohlengruben, auf denen die Eisenbahnwagen mit der geförderten Kohle beladen werden, nicht zu den K., sondern bezeichnet sie als Grubenbahnhöfe (s. d.).
K. für den Übergang der Kohle in Landfuhrwerke finden sich, wie erwähnt, in erster Linie in Großstädten, in denen der Empfang dieses Gutes einen beträchtlichen Umfang annimmt. Man verbindet hierbei in der Regel mit den Entladegleisen Lagerplätze oder Behälter, um die angekommene Kohle nicht sofort abfahren zu müssen. Um das Ausladen oder Überladen zu erleichtern, legt man die Entladegleise höher als die Ladestraßen auf Dämme oder Pfeilerbahnen oder man vertieft die Ladestraßen unter die sonstige Straßenhöhe. Man pflastert die Böschung und läßt auf ihr die Ladung hinabgleiten. Ein Beispiel bietet der K. der Nordbahn in Wien, der aus fünf gleichlaufenden Dämmen besteht (Abb. 216); an einer Seite liegen Lagerplätze, die an die Empfänger vermietet sind. Bei dieser Anordnung wird zwar die Kohle ohne Hebungsarbeit aus den Eisenbahnwagen entladen, dagegen ist beim Einladen in die Landfuhrwerke ein Heben
[Abbildung Abb. 216. Kohlenbahnhof der Nordbahn in Wien.
]
nötig. Dieser Übelstand wird z. T. bei der in Abb. 217 dargestellten Einrichtung vermieden, wie
[Abbildung Abb. 217.
]
sie schon seit langer Zeit in England in großem Umfang angewandt wurde. Auf einem Viadukt
[Abbildung Abb. 218. Entladung von Kohlenwagen mittels fahrbarer Kipper.
]
liegt ein Schiebebühnengleis. Rechtwinklig zu diesem sind in Abständen von 6 m mehrere Entladegleise angeordnet. In jedes dieser Gleise sind zwei Trichter eingebaut; der hintere dient dazu, Kohle auf das Lager zu schütten; der vordere zur direkten Beladung der Fuhrwerke. Die Eisenbahnwagen haben Bodenklappen, so daß die Entladung rasch und leicht erfolgt. Ähnliche
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-06-17T17:32:44Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-06-17T17:32:44Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Spaltenumbrüche sind nicht markiert. Wiederholungszeichen (") wurden aufgelöst. Komplexe Formeln und Tabellen sind als Grafiken wiedergegeben. Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |