Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.Unmittelbar vor dem Schlauchansatz wird ein Absperrhahn angebracht, um einen doppelten Abschluß der Entleerungsrohre zu gewinnen. Mannlochdeckel und Abschlußhähne der Entleerungsrohre müssen zollsicher verschlossen werden können. Um bei nicht vollgefüllten Gefäßen die Flüssigkeitsschwankungen und die dadurch entstehenden Stöße möglichst abzuschwächen, werden in den Kesseln in entsprechenden Entfernungen Schwallbleche (Schwenkbleche) angenietet. Die Anordnung der Schwallbleche muß derart sein, daß durch sie das Befahren der Kessel zum Zwecke der Reinigung oder der Besorgung von Nacharbeiten nicht behindert wird. Bei Wagen für Spiritusbeförderung, die geeicht werden, ist es nötig, von beiden Enden des Kesselmantels außen zum Dome führende ansteigende Rohre anzubringen, um den Kessel unbedingt vollfüllen zu können. Bei Flüssigkeiten, die bei der Beförderung stocken, ist es, um dies zu vermeiden, notwendig, mit Dampf geheizte Rohrschlangen im Innern des Kessels anzuordnen, oder aber den Kreuzstutzen heizbar zu machen, wie dies in der Anordnung (Patent Porges) erfolgt. Es wurden auch bei Mangel an Dampf direkt mittels Blauöls heizbare Rohre (Patent Vapol) verwendet. (Abb. 195.) Solche heizbare Wagen werden für den Transport von paraffinhaltigen Ölen, Teer und Melasse verwendet. Es werden auch K. gebaut, bei denen der Kessel durch Zwischenwände in mehrere Abteilungen geteilt ist, um verschiedene Produkte zu gleicher Zeit befördern zu können. Die gangbarsten Bauarten sind folgende: Abb. 197. Kesselwagen (Tank car) der amerikanischen Tank Line. Die K. werden zwei-, drei-, seltener vierachsig gebaut. Die Achsenanzahl richtet sich nach der Tragfähigkeit und nach der zulässigen Schienen-, bzw. Achsenbelastung. Die Außenlänge der Wagen ist derart zu bemessen, daß sich f. d. Meter Länge des Wagens samt Buffer nicht mehr als 3·1 Tonnen Gesamtgewicht ergibt. Abb. 196 zeigt einen zweiachsigen Wagen mit Bremse der österr. StB. Dieser K. hat Längswinkelsättel; er ist für Petroleum u. dgl. geeignet. Länge des Wagens, zwischen den Brustträgern außen gemessen, 7900 mm, Länge der Tonne 6244 mm, lichter mittlerer Tonnendurchmesser 1962 mm, Inhalt der Tonne 180 hl, Eigengewicht des Wagens 10.100 kg, Ladegewicht 15.000 kg, Tragfähigkeit 15.750 kg. Einen dreiachsigen K. der österr. StB. mit heizbarer Zisterne zeigt Abb. 195. Abb. 197 zeigt einen K. (Tank car) Patent Van Dyk der amerikanischen Tank Line. Dieser Wagen hat einen Fassungsraum von 10.000 Unmittelbar vor dem Schlauchansatz wird ein Absperrhahn angebracht, um einen doppelten Abschluß der Entleerungsrohre zu gewinnen. Mannlochdeckel und Abschlußhähne der Entleerungsrohre müssen zollsicher verschlossen werden können. Um bei nicht vollgefüllten Gefäßen die Flüssigkeitsschwankungen und die dadurch entstehenden Stöße möglichst abzuschwächen, werden in den Kesseln in entsprechenden Entfernungen Schwallbleche (Schwenkbleche) angenietet. Die Anordnung der Schwallbleche muß derart sein, daß durch sie das Befahren der Kessel zum Zwecke der Reinigung oder der Besorgung von Nacharbeiten nicht behindert wird. Bei Wagen für Spiritusbeförderung, die geeicht werden, ist es nötig, von beiden Enden des Kesselmantels außen zum Dome führende ansteigende Rohre anzubringen, um den Kessel unbedingt vollfüllen zu können. Bei Flüssigkeiten, die bei der Beförderung stocken, ist es, um dies zu vermeiden, notwendig, mit Dampf geheizte Rohrschlangen im Innern des Kessels anzuordnen, oder aber den Kreuzstutzen heizbar zu machen, wie dies in der Anordnung (Patent Porges) erfolgt. Es wurden auch bei Mangel an Dampf direkt mittels Blauöls heizbare Rohre (Patent Vapol) verwendet. (Abb. 195.) Solche heizbare Wagen werden für den Transport von paraffinhaltigen Ölen, Teer und Melasse verwendet. Es werden auch K. gebaut, bei denen der Kessel durch Zwischenwände in mehrere Abteilungen geteilt ist, um verschiedene Produkte zu gleicher Zeit befördern zu können. Die gangbarsten Bauarten sind folgende: Abb. 197. Kesselwagen (Tank car) der amerikanischen Tank Line. Die K. werden zwei-, drei-, seltener vierachsig gebaut. Die Achsenanzahl richtet sich nach der Tragfähigkeit und nach der zulässigen Schienen-, bzw. Achsenbelastung. Die Außenlänge der Wagen ist derart zu bemessen, daß sich f. d. Meter Länge des Wagens samt Buffer nicht mehr als 3·1 Tonnen Gesamtgewicht ergibt. Abb. 196 zeigt einen zweiachsigen Wagen mit Bremse der österr. StB. Dieser K. hat Längswinkelsättel; er ist für Petroleum u. dgl. geeignet. Länge des Wagens, zwischen den Brustträgern außen gemessen, 7900 mm, Länge der Tonne 6244 mm, lichter mittlerer Tonnendurchmesser 1962 mm, Inhalt der Tonne 180 hl, Eigengewicht des Wagens 10.100 kg, Ladegewicht 15.000 kg, Tragfähigkeit 15.750 kg. Einen dreiachsigen K. der österr. StB. mit heizbarer Zisterne zeigt Abb. 195. Abb. 197 zeigt einen K. (Tank car) Patent Van Dyk der amerikanischen Tank Line. Dieser Wagen hat einen Fassungsraum von 10.000 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <pb facs="#f0370" n="353"/> <p>Unmittelbar vor dem Schlauchansatz wird ein Absperrhahn angebracht, um einen doppelten Abschluß der Entleerungsrohre zu gewinnen. 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Unmittelbar vor dem Schlauchansatz wird ein Absperrhahn angebracht, um einen doppelten Abschluß der Entleerungsrohre zu gewinnen. Mannlochdeckel und Abschlußhähne der Entleerungsrohre müssen zollsicher verschlossen werden können.
Um bei nicht vollgefüllten Gefäßen die Flüssigkeitsschwankungen und die dadurch entstehenden Stöße möglichst abzuschwächen, werden in den Kesseln in entsprechenden Entfernungen Schwallbleche (Schwenkbleche) angenietet.
Die Anordnung der Schwallbleche muß derart sein, daß durch sie das Befahren der Kessel zum Zwecke der Reinigung oder der Besorgung von Nacharbeiten nicht behindert wird.
Bei Wagen für Spiritusbeförderung, die geeicht werden, ist es nötig, von beiden Enden des Kesselmantels außen zum Dome führende ansteigende Rohre anzubringen, um den Kessel unbedingt vollfüllen zu können.
Bei Flüssigkeiten, die bei der Beförderung stocken, ist es, um dies zu vermeiden, notwendig, mit Dampf geheizte Rohrschlangen im Innern des Kessels anzuordnen, oder aber den Kreuzstutzen heizbar zu machen, wie dies in der Anordnung (Patent Porges) erfolgt. Es wurden auch bei Mangel an Dampf direkt mittels Blauöls heizbare Rohre (Patent Vapol) verwendet. (Abb. 195.) Solche heizbare Wagen werden für den Transport von paraffinhaltigen Ölen, Teer und Melasse verwendet.
Es werden auch K. gebaut, bei denen der Kessel durch Zwischenwände in mehrere Abteilungen geteilt ist, um verschiedene Produkte zu gleicher Zeit befördern zu können.
Die gangbarsten Bauarten sind folgende:
[Abbildung Abb. 197. Kesselwagen (Tank car) der amerikanischen Tank Line.
]
Die K. werden zwei-, drei-, seltener vierachsig gebaut. Die Achsenanzahl richtet sich nach der Tragfähigkeit und nach der zulässigen Schienen-, bzw. Achsenbelastung. Die Außenlänge der Wagen ist derart zu bemessen, daß sich f. d. Meter Länge des Wagens samt Buffer nicht mehr als 3·1 Tonnen Gesamtgewicht ergibt.
Abb. 196 zeigt einen zweiachsigen Wagen mit Bremse der österr. StB. Dieser K. hat Längswinkelsättel; er ist für Petroleum u. dgl. geeignet.
Länge des Wagens, zwischen den Brustträgern außen gemessen, 7900 mm, Länge der Tonne 6244 mm, lichter mittlerer Tonnendurchmesser 1962 mm, Inhalt der Tonne 180 hl, Eigengewicht des Wagens 10.100 kg, Ladegewicht 15.000 kg, Tragfähigkeit 15.750 kg.
Einen dreiachsigen K. der österr. StB. mit heizbarer Zisterne zeigt Abb. 195.
Abb. 197 zeigt einen K. (Tank car) Patent Van Dyk der amerikanischen Tank Line. Dieser Wagen hat einen Fassungsraum von 10.000
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