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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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Übergang vollkommen umschließt und von Stirnwand zu Stirnwand reicht.

Auf den Oberlichtaufbauten sind eigene Sonnendächer angeordnet. Im Sommer bei großer Hitze wird zur Kühlung der Wagen des Kaisers und der der Kaiserin mit einer Leinwanddecke überzogen, auf die mittels einer Handpumpe zeitweilig aus dem Wageninnern Wasser über diese Decke gespritzt wird. Als Heizeinrichtung ist eine Warmwasserheizung eingebaut. Die Beleuchtung erfolgt durch Gasglühlicht; von Akkumulatoren gespeiste Glühlampen sind nur als Nebenbeleuchtung angeordnet. Zur Notbeleuchtung dienen Kerzen.

Alle Abteile enthalten Schlafeinrichtung, teils einbettig, teils wie bei den Schlafwagen mit oberem und unterem Bett.

Im Speisewagen sind Ausziehtische; es kann damit eine Tafel bis zu 20 Gedecken aufgestellt werden. Das Innere dieses Wagens zeigt Abb. 120. Der Küchenwagen enthält alle Einrichtungen, die selbst für längere Reisen nötig sind, als verschiedene Kochmaschinen, Vorräteräume, Eisschränke, Abb. 120. Speisewagen des kaiserl. deutschen Hofzuges.

Weinbehälter u. dgl.

Da die einzelnen Wagen nicht gleichzeitig beschafft wurden, so ist auch die Innenausstattung nicht bei allen Wagen gleich.

In den neuesten Wagen haben die Wände und die Decken keine politierte Täfelung, sondern sind mit feiner Ledertapete bespannt und mit zarten Leisten und Metallbeschlägen besetzt.

Die Wagen sind außen oberhalb der Fensterbrüstungen gelblichweiß, unterhalb blau lackiert.

B. Der österreichische Kaiserzug, der von der Waggonfabrik Ringhoffer in Prag gebaut wurde, besteht aus 8 Wagen, u. zw.:

1 Salon- und Schlafwagen für den Kaiser,

1 Hofgefolge- (Suite-) Salonwagen,

1 Speisewagen,

1 Küchenwagen mit Anrichteraum,

1 Gefolge- (Suite-) Wagen I. Klasse,

1 Gefolge- (Suite-) Wagen I. und II. Klasse,

1 Gefolgewagen II. Klasse mit Gepäcksabteilung,

1 Gepäck- und Dienstwagen mit der maschinellen Anlage zur Erzeugung des elektrischen Lichtes.

Von diesen Wagen sind der Salon- und Schlafwagen für den Kaiser sechsachsig, die übrigen vierachsig und zum Teil noch dreiachsig.

Die Untergestelle der dreiachsigen Wagen sind ganz aus Eisen gebaut und haben freie Lenkachsen, die der vierachsigen Wagen sind ebenfalls ganz aus Eisen, das Laufwerk ist in besonderen Drehgestellen untergebracht.

Das Untergestell des sechsachsigen Wagens ist teils aus Eisen, teils aus Holz gebaut und entsprechend versteift. Die Zugvorrichtung ist durchgehend, die Stoßvorrichtung nach System F. Ringhoffer ausgeführt. Der Wagen ist mit der schnellwirkenden Umschalt-Vakuumbremse, mit der schnellwirkenden Westinghouse-Luftdruckbremse und mit Handbremse versehen. Er wird elektrisch beleuchtet; der Strom wird im Maschinenraum des Gepäckwagens erzeugt und in den am Untergestell befestigten Akkumulatorenbatterien aufgespeichert, aus denen er dann zu den Lampen gelangt.

Die Verbindung zwischen den einzelnen Wagen mittels Überbrückungen und ganz geschlossenen Faltenbälgen ist bequem und bietet Schutz gegen äußere Temperatur- und Wettereinflüsse.

Alle Wagen haben für den Aufstieg drei bequeme Stufen, von denen die unterste aufklappbar und den engsten Profilen (Italien und Belgien) angepaßt ist. Diese Stufen sowie die Überbrückungen sind mit Kautschukteppich überzogen.

Das Gerippe des Wagenkastens ist mit Ausnahme des Dach- und Aufbaugerippes, das wegen Gewichtsersparnis aus Pitchpineholz hergestellt ist, durchweg aus Eichenholz. Die Wände sind außen mit oxydiertem und poliertem Eisenblech verkleidet. Außerdem haben sie doppelte Holzverschalung, deren Zwischenraum zur Schalldämpfung mit imprägnierten Papierabfällen ausgefüllt ist. Ebenso befinden sich zwischen den doppelten Dachverschalungen Papierabfälle, während die Zwischenräume des dreifach verschalten Fußbodens mit Korkmasse ausgefüllt sind. In den Haupträumen sind die Fußböden mit 2 mm starken Bleiplatten als Schalldämpfer belegt. Über diesen ist ein starker

Übergang vollkommen umschließt und von Stirnwand zu Stirnwand reicht.

Auf den Oberlichtaufbauten sind eigene Sonnendächer angeordnet. Im Sommer bei großer Hitze wird zur Kühlung der Wagen des Kaisers und der der Kaiserin mit einer Leinwanddecke überzogen, auf die mittels einer Handpumpe zeitweilig aus dem Wageninnern Wasser über diese Decke gespritzt wird. Als Heizeinrichtung ist eine Warmwasserheizung eingebaut. Die Beleuchtung erfolgt durch Gasglühlicht; von Akkumulatoren gespeiste Glühlampen sind nur als Nebenbeleuchtung angeordnet. Zur Notbeleuchtung dienen Kerzen.

Alle Abteile enthalten Schlafeinrichtung, teils einbettig, teils wie bei den Schlafwagen mit oberem und unterem Bett.

Im Speisewagen sind Ausziehtische; es kann damit eine Tafel bis zu 20 Gedecken aufgestellt werden. Das Innere dieses Wagens zeigt Abb. 120. Der Küchenwagen enthält alle Einrichtungen, die selbst für längere Reisen nötig sind, als verschiedene Kochmaschinen, Vorräteräume, Eisschränke, Abb. 120. Speisewagen des kaiserl. deutschen Hofzuges.

Weinbehälter u. dgl.

Da die einzelnen Wagen nicht gleichzeitig beschafft wurden, so ist auch die Innenausstattung nicht bei allen Wagen gleich.

In den neuesten Wagen haben die Wände und die Decken keine politierte Täfelung, sondern sind mit feiner Ledertapete bespannt und mit zarten Leisten und Metallbeschlägen besetzt.

Die Wagen sind außen oberhalb der Fensterbrüstungen gelblichweiß, unterhalb blau lackiert.

B. Der österreichische Kaiserzug, der von der Waggonfabrik Ringhoffer in Prag gebaut wurde, besteht aus 8 Wagen, u. zw.:

1 Salon- und Schlafwagen für den Kaiser,

1 Hofgefolge- (Suite-) Salonwagen,

1 Speisewagen,

1 Küchenwagen mit Anrichteraum,

1 Gefolge- (Suite-) Wagen I. Klasse,

1 Gefolge- (Suite-) Wagen I. und II. Klasse,

1 Gefolgewagen II. Klasse mit Gepäcksabteilung,

1 Gepäck- und Dienstwagen mit der maschinellen Anlage zur Erzeugung des elektrischen Lichtes.

Von diesen Wagen sind der Salon- und Schlafwagen für den Kaiser sechsachsig, die übrigen vierachsig und zum Teil noch dreiachsig.

Die Untergestelle der dreiachsigen Wagen sind ganz aus Eisen gebaut und haben freie Lenkachsen, die der vierachsigen Wagen sind ebenfalls ganz aus Eisen, das Laufwerk ist in besonderen Drehgestellen untergebracht.

Das Untergestell des sechsachsigen Wagens ist teils aus Eisen, teils aus Holz gebaut und entsprechend versteift. Die Zugvorrichtung ist durchgehend, die Stoßvorrichtung nach System F. Ringhoffer ausgeführt. Der Wagen ist mit der schnellwirkenden Umschalt-Vakuumbremse, mit der schnellwirkenden Westinghouse-Luftdruckbremse und mit Handbremse versehen. Er wird elektrisch beleuchtet; der Strom wird im Maschinenraum des Gepäckwagens erzeugt und in den am Untergestell befestigten Akkumulatorenbatterien aufgespeichert, aus denen er dann zu den Lampen gelangt.

Die Verbindung zwischen den einzelnen Wagen mittels Überbrückungen und ganz geschlossenen Faltenbälgen ist bequem und bietet Schutz gegen äußere Temperatur- und Wettereinflüsse.

Alle Wagen haben für den Aufstieg drei bequeme Stufen, von denen die unterste aufklappbar und den engsten Profilen (Italien und Belgien) angepaßt ist. Diese Stufen sowie die Überbrückungen sind mit Kautschukteppich überzogen.

Das Gerippe des Wagenkastens ist mit Ausnahme des Dach- und Aufbaugerippes, das wegen Gewichtsersparnis aus Pitchpineholz hergestellt ist, durchweg aus Eichenholz. Die Wände sind außen mit oxydiertem und poliertem Eisenblech verkleidet. Außerdem haben sie doppelte Holzverschalung, deren Zwischenraum zur Schalldämpfung mit imprägnierten Papierabfällen ausgefüllt ist. Ebenso befinden sich zwischen den doppelten Dachverschalungen Papierabfälle, während die Zwischenräume des dreifach verschalten Fußbodens mit Korkmasse ausgefüllt sind. In den Haupträumen sind die Fußböden mit 2 mm starken Bleiplatten als Schalldämpfer belegt. Über diesen ist ein starker

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[213/0227] Übergang vollkommen umschließt und von Stirnwand zu Stirnwand reicht. Auf den Oberlichtaufbauten sind eigene Sonnendächer angeordnet. Im Sommer bei großer Hitze wird zur Kühlung der Wagen des Kaisers und der der Kaiserin mit einer Leinwanddecke überzogen, auf die mittels einer Handpumpe zeitweilig aus dem Wageninnern Wasser über diese Decke gespritzt wird. Als Heizeinrichtung ist eine Warmwasserheizung eingebaut. Die Beleuchtung erfolgt durch Gasglühlicht; von Akkumulatoren gespeiste Glühlampen sind nur als Nebenbeleuchtung angeordnet. Zur Notbeleuchtung dienen Kerzen. Alle Abteile enthalten Schlafeinrichtung, teils einbettig, teils wie bei den Schlafwagen mit oberem und unterem Bett. Im Speisewagen sind Ausziehtische; es kann damit eine Tafel bis zu 20 Gedecken aufgestellt werden. Das Innere dieses Wagens zeigt Abb. 120. Der Küchenwagen enthält alle Einrichtungen, die selbst für längere Reisen nötig sind, als verschiedene Kochmaschinen, Vorräteräume, Eisschränke, [Abbildung Abb. 120. Speisewagen des kaiserl. deutschen Hofzuges. ] Weinbehälter u. dgl. Da die einzelnen Wagen nicht gleichzeitig beschafft wurden, so ist auch die Innenausstattung nicht bei allen Wagen gleich. In den neuesten Wagen haben die Wände und die Decken keine politierte Täfelung, sondern sind mit feiner Ledertapete bespannt und mit zarten Leisten und Metallbeschlägen besetzt. Die Wagen sind außen oberhalb der Fensterbrüstungen gelblichweiß, unterhalb blau lackiert. B. Der österreichische Kaiserzug, der von der Waggonfabrik Ringhoffer in Prag gebaut wurde, besteht aus 8 Wagen, u. zw.: 1 Salon- und Schlafwagen für den Kaiser, 1 Hofgefolge- (Suite-) Salonwagen, 1 Speisewagen, 1 Küchenwagen mit Anrichteraum, 1 Gefolge- (Suite-) Wagen I. Klasse, 1 Gefolge- (Suite-) Wagen I. und II. Klasse, 1 Gefolgewagen II. Klasse mit Gepäcksabteilung, 1 Gepäck- und Dienstwagen mit der maschinellen Anlage zur Erzeugung des elektrischen Lichtes. Von diesen Wagen sind der Salon- und Schlafwagen für den Kaiser sechsachsig, die übrigen vierachsig und zum Teil noch dreiachsig. Die Untergestelle der dreiachsigen Wagen sind ganz aus Eisen gebaut und haben freie Lenkachsen, die der vierachsigen Wagen sind ebenfalls ganz aus Eisen, das Laufwerk ist in besonderen Drehgestellen untergebracht. Das Untergestell des sechsachsigen Wagens ist teils aus Eisen, teils aus Holz gebaut und entsprechend versteift. Die Zugvorrichtung ist durchgehend, die Stoßvorrichtung nach System F. Ringhoffer ausgeführt. Der Wagen ist mit der schnellwirkenden Umschalt-Vakuumbremse, mit der schnellwirkenden Westinghouse-Luftdruckbremse und mit Handbremse versehen. Er wird elektrisch beleuchtet; der Strom wird im Maschinenraum des Gepäckwagens erzeugt und in den am Untergestell befestigten Akkumulatorenbatterien aufgespeichert, aus denen er dann zu den Lampen gelangt. Die Verbindung zwischen den einzelnen Wagen mittels Überbrückungen und ganz geschlossenen Faltenbälgen ist bequem und bietet Schutz gegen äußere Temperatur- und Wettereinflüsse. Alle Wagen haben für den Aufstieg drei bequeme Stufen, von denen die unterste aufklappbar und den engsten Profilen (Italien und Belgien) angepaßt ist. Diese Stufen sowie die Überbrückungen sind mit Kautschukteppich überzogen. Das Gerippe des Wagenkastens ist mit Ausnahme des Dach- und Aufbaugerippes, das wegen Gewichtsersparnis aus Pitchpineholz hergestellt ist, durchweg aus Eichenholz. Die Wände sind außen mit oxydiertem und poliertem Eisenblech verkleidet. Außerdem haben sie doppelte Holzverschalung, deren Zwischenraum zur Schalldämpfung mit imprägnierten Papierabfällen ausgefüllt ist. Ebenso befinden sich zwischen den doppelten Dachverschalungen Papierabfälle, während die Zwischenräume des dreifach verschalten Fußbodens mit Korkmasse ausgefüllt sind. In den Haupträumen sind die Fußböden mit 2 mm starken Bleiplatten als Schalldämpfer belegt. Über diesen ist ein starker

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/227>, abgerufen am 22.11.2024.