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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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b) Dampfpreßluftheizung.

Auch hier wird der Wärmeträger, der jedoch ein Gemisch von Dampf und Preßluft ist, unmittelbar von der Hauptleitung ohne Druckverminderung durch einen Schieber in die Heizkörper geführt.

Der Dampf wird in der früher besprochenen Weise den Leitungen zugeführt, während die Preßluft entweder, falls Druckluftbremse in Anwendung ist, dem Hauptluftbehälter der Bremsleitung entnommen oder im anderen


Abb. 97. Schwedische Heizung.
A mit Deckenventilatoren; B mit Warm- und Kaltluftschläuchen; C mit Luftfängern.
Falle durch eine besondere Luftpumpe erzeugt wird.

Der Zweck der Beimischung von Preßluft liegt darin, den Dampf einerseits schneller gegen das Zugsende zu bringen und dadurch seinen sonst raschen Spannungsabfall herabzumindern und anderseits das Niederschlagswasser durch die an jedem Wagen mehrfach angebrachten selbsttätigen Wasserabscheider ins Freie zu drängen.

Als vorteilhaftester Zusatz an Preßluft wird 10% angegeben; der Druck des Dampfluftgemisches beträgt in der Regel 4-4·5 Atm., wird bei milder Außentemperatur (über 6° C) auf 3·5 Atm. herabgemindert und bei sehr langen Zügen und großer Kälte auf 5-5·5 Atm. erhöht.

Die Anordnung eines Heizsystems dieser Art (System Lancrenon) bei einem vierachsigen Wagen ist in Abb. 98 dargestellt.

Das Dampfluftgemisch wird aus der Hauptleitung H durch Rundschieber C, C1, den zur Heizung der Abteile dienenden, den ganzen Wagen entlang laufenden,


Abb. 98. Dampfpreßluftheizung, System Lancrenon.

β) Dampfpreßluftheizung.

Auch hier wird der Wärmeträger, der jedoch ein Gemisch von Dampf und Preßluft ist, unmittelbar von der Hauptleitung ohne Druckverminderung durch einen Schieber in die Heizkörper geführt.

Der Dampf wird in der früher besprochenen Weise den Leitungen zugeführt, während die Preßluft entweder, falls Druckluftbremse in Anwendung ist, dem Hauptluftbehälter der Bremsleitung entnommen oder im anderen


Abb. 97. Schwedische Heizung.
A mit Deckenventilatoren; B mit Warm- und Kaltluftschläuchen; C mit Luftfängern.
Falle durch eine besondere Luftpumpe erzeugt wird.

Der Zweck der Beimischung von Preßluft liegt darin, den Dampf einerseits schneller gegen das Zugsende zu bringen und dadurch seinen sonst raschen Spannungsabfall herabzumindern und anderseits das Niederschlagswasser durch die an jedem Wagen mehrfach angebrachten selbsttätigen Wasserabscheider ins Freie zu drängen.

Als vorteilhaftester Zusatz an Preßluft wird 10% angegeben; der Druck des Dampfluftgemisches beträgt in der Regel 4–4·5 Atm., wird bei milder Außentemperatur (über 6° C) auf 3·5 Atm. herabgemindert und bei sehr langen Zügen und großer Kälte auf 5–5·5 Atm. erhöht.

Die Anordnung eines Heizsystems dieser Art (System Lancrenon) bei einem vierachsigen Wagen ist in Abb. 98 dargestellt.

Das Dampfluftgemisch wird aus der Hauptleitung H durch Rundschieber C, C1, den zur Heizung der Abteile dienenden, den ganzen Wagen entlang laufenden,


Abb. 98. Dampfpreßluftheizung, System Lancrenon.

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[179/0193] β) Dampfpreßluftheizung. Auch hier wird der Wärmeträger, der jedoch ein Gemisch von Dampf und Preßluft ist, unmittelbar von der Hauptleitung ohne Druckverminderung durch einen Schieber in die Heizkörper geführt. Der Dampf wird in der früher besprochenen Weise den Leitungen zugeführt, während die Preßluft entweder, falls Druckluftbremse in Anwendung ist, dem Hauptluftbehälter der Bremsleitung entnommen oder im anderen [Abbildung Abb. 97. Schwedische Heizung. A mit Deckenventilatoren; B mit Warm- und Kaltluftschläuchen; C mit Luftfängern. ] Falle durch eine besondere Luftpumpe erzeugt wird. Der Zweck der Beimischung von Preßluft liegt darin, den Dampf einerseits schneller gegen das Zugsende zu bringen und dadurch seinen sonst raschen Spannungsabfall herabzumindern und anderseits das Niederschlagswasser durch die an jedem Wagen mehrfach angebrachten selbsttätigen Wasserabscheider ins Freie zu drängen. Als vorteilhaftester Zusatz an Preßluft wird 10% angegeben; der Druck des Dampfluftgemisches beträgt in der Regel 4–4·5 Atm., wird bei milder Außentemperatur (über 6° C) auf 3·5 Atm. herabgemindert und bei sehr langen Zügen und großer Kälte auf 5–5·5 Atm. erhöht. Die Anordnung eines Heizsystems dieser Art (System Lancrenon) bei einem vierachsigen Wagen ist in Abb. 98 dargestellt. Das Dampfluftgemisch wird aus der Hauptleitung H durch Rundschieber C, C1, den zur Heizung der Abteile dienenden, den ganzen Wagen entlang laufenden, [Abbildung Abb. 98. Dampfpreßluftheizung, System Lancrenon. ]

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/193>, abgerufen am 26.08.2024.