Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.insgesamt 35 Haltestellen; 23 auf der Ringlinie und 12 auf den Zweigen. Die kleinste Haltestellenentfernung beträgt 462 m, die größte 2238 m, die mittlere auf der Ringbahn 760 m, für das ganze Bahnnetz rd. 821 m. Bei der durchschnittenen Natur des Geländes verläuft Abb. 47. Hochbahnhaltestelle Hauptbahnhof. Abb. 48. Querschnitt der Hochbahnhaltestelle Hauptbahnhof. (Schnitt A B der Abb. 8.) Abb. 49. Triebwagen der Hochbahn. Die Haltestellen auf der östlichen Seite des Netzes zwischen Landungsbrücken und Dehnhaide haben Außenbahnsteige, alle anderen Mittelbahnsteige von einer Länge, die ausreicht, um Züge von 5 Wagen abzufertigen. Besondere Formen zeigt die für Richtungsbetrieb eingerichtete viergleisige Haltestelle Hauptbahnhof (Abb. 47 und Abb. 48), deren Mittelbahnsteige durch Quergänge über den Gleisen miteinander und durch einen Personentunnel mit dem Hauptbahnhof der preußischen Staatsbahn verbunden sind sowie die Haltestelle Sternschanze, von der Treppen zur gleichnamigen Staatsbahnstation führen. Aus Abb. 45 ist das Profil des lichten Raumes und der Fahrzeugumgrenzungen zu ersehen. Betriebsmittel. Die erwähnten steilen Rampen nötigten dazu, die Züge ausschließlich aus Triebwagen zusammenzusetzen, deren Leergewicht 24 t beträgt. Sie haben 2 Drehgestelle mit 0·8 m großen Rädern, sind für Vielfachsteuerung ausgerüstet und besitzen 2 Wendepolmotoren von je 100 PS., mit denen eine Anfahrbeschleunigung von 0·67 m Sek. erreicht wird. Alle wichtigen Abmessungen, Aufbau und Raumverteilung der Wagen sind aus Abb. 49 zu ersehen. Da einige Haltestellen in Krümmungen bis zu 180 m angelegt sind, ist der Wagenboden 25 cm über der Bahnsteigoberkante und so angeordnet, daß der Wagenkasten den Bahnsteig übergreift. Jeder Triebwagen hat 35 Sitzplätze und 70 Stehplätze. Die Hälfte der Wagen führt die III. Klasse; die übrigen sind aus Abteilungen III. und II. Klasse zusammengesetzt (Abb. 49); Raucher sind nicht zugelassen. Stromversorgung. Der Betriebsstrom wird einer außerhalb der Gleise verlaufenden dritten Schiene entnommen, die nach amerikanischer Art vom Stromabnehmer auf der Unterkante befahren wird, im übrigen mit Holz umhüllt ist. Die Speisepunkte befinden sich am Ringe und werden teils direkt von dem auf dem Gelände des Betriebsbahnhofs bei Barmbeck befindlichen Hauptkraftwerk, insgesamt 35 Haltestellen; 23 auf der Ringlinie und 12 auf den Zweigen. Die kleinste Haltestellenentfernung beträgt 462 m, die größte 2238 m, die mittlere auf der Ringbahn 760 m, für das ganze Bahnnetz rd. 821 m. Bei der durchschnittenen Natur des Geländes verläuft Abb. 47. Hochbahnhaltestelle Hauptbahnhof. Abb. 48. Querschnitt der Hochbahnhaltestelle Hauptbahnhof. (Schnitt A B der Abb. 8.) Abb. 49. Triebwagen der Hochbahn. Die Haltestellen auf der östlichen Seite des Netzes zwischen Landungsbrücken und Dehnhaide haben Außenbahnsteige, alle anderen Mittelbahnsteige von einer Länge, die ausreicht, um Züge von 5 Wagen abzufertigen. Besondere Formen zeigt die für Richtungsbetrieb eingerichtete viergleisige Haltestelle Hauptbahnhof (Abb. 47 und Abb. 48), deren Mittelbahnsteige durch Quergänge über den Gleisen miteinander und durch einen Personentunnel mit dem Hauptbahnhof der preußischen Staatsbahn verbunden sind sowie die Haltestelle Sternschanze, von der Treppen zur gleichnamigen Staatsbahnstation führen. Aus Abb. 45 ist das Profil des lichten Raumes und der Fahrzeugumgrenzungen zu ersehen. Betriebsmittel. Die erwähnten steilen Rampen nötigten dazu, die Züge ausschließlich aus Triebwagen zusammenzusetzen, deren Leergewicht 24 t beträgt. Sie haben 2 Drehgestelle mit 0·8 m großen Rädern, sind für Vielfachsteuerung ausgerüstet und besitzen 2 Wendepolmotoren von je 100 PS., mit denen eine Anfahrbeschleunigung von 0·67 m Sek. erreicht wird. Alle wichtigen Abmessungen, Aufbau und Raumverteilung der Wagen sind aus Abb. 49 zu ersehen. Da einige Haltestellen in Krümmungen bis zu 180 m angelegt sind, ist der Wagenboden 25 cm über der Bahnsteigoberkante und so angeordnet, daß der Wagenkasten den Bahnsteig übergreift. Jeder Triebwagen hat 35 Sitzplätze und 70 Stehplätze. Die Hälfte der Wagen führt die III. Klasse; die übrigen sind aus Abteilungen III. und II. Klasse zusammengesetzt (Abb. 49); Raucher sind nicht zugelassen. Stromversorgung. Der Betriebsstrom wird einer außerhalb der Gleise verlaufenden dritten Schiene entnommen, die nach amerikanischer Art vom Stromabnehmer auf der Unterkante befahren wird, im übrigen mit Holz umhüllt ist. Die Speisepunkte befinden sich am Ringe und werden teils direkt von dem auf dem Gelände des Betriebsbahnhofs bei Barmbeck befindlichen Hauptkraftwerk, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0123" n="112"/> insgesamt 35 Haltestellen; 23 auf der Ringlinie und 12 auf den Zweigen. Die kleinste Haltestellenentfernung beträgt 462 <hi rendition="#i">m</hi>, die größte 2238 <hi rendition="#i">m</hi>, die mittlere auf der Ringbahn 760 <hi rendition="#i">m</hi>, für das ganze Bahnnetz rd. 821 <hi rendition="#i">m</hi>. Bei der durchschnittenen Natur des Geländes verläuft<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen06_1914/figures/roell_eisenbahnwesen06_1914_figure-0113.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 47. Hochbahnhaltestelle Hauptbahnhof.</head><lb/></figure><lb/> die Bahn in bunter Folge teils im Tunnel mit gerader oder gewölbter Decke (Abb. 45 u. 48), auf steinernen und eisernen Viadukten in Straßen von 30 bis 37 <hi rendition="#i">m</hi> Breite, über Brücken,<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen06_1914/figures/roell_eisenbahnwesen06_1914_figure-0114.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 48. Querschnitt der Hochbahnhaltestelle Hauptbahnhof. (Schnitt A B der Abb. 8.)</head><lb/></figure><lb/> auf Dämmen und in Einschnitten. Der tiefste Punkt liegt 4·1 <hi rendition="#i">m</hi>, der höchste 21·75 <hi rendition="#i">m</hi> über Hamburger Normal-Null; der Höhenunterschied beträgt also 17·65 <hi rendition="#i">m</hi>. Nichtsdestoweniger<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen06_1914/figures/roell_eisenbahnwesen06_1914_figure-0115.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 49. 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Aus Abb. 45 ist das Profil des lichten Raumes und der Fahrzeugumgrenzungen zu ersehen.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Betriebsmittel</hi>. Die erwähnten steilen Rampen nötigten dazu, die Züge ausschließlich aus Triebwagen zusammenzusetzen, deren Leergewicht 24 <hi rendition="#i">t</hi> beträgt. Sie haben 2 Drehgestelle mit 0·8 <hi rendition="#i">m</hi> großen Rädern, sind für Vielfachsteuerung ausgerüstet und besitzen 2 Wendepolmotoren von je 100 PS., mit denen eine Anfahrbeschleunigung von 0·67 <hi rendition="#i">m</hi> Sek. erreicht wird.</p><lb/> <p>Alle wichtigen Abmessungen, Aufbau und Raumverteilung der Wagen sind aus Abb. 49 zu ersehen. Da einige Haltestellen in Krümmungen bis zu 180 <hi rendition="#i">m</hi> angelegt sind, ist der Wagenboden 25 <hi rendition="#i">cm</hi> über der Bahnsteigoberkante und so angeordnet, daß der Wagenkasten den Bahnsteig übergreift. Jeder Triebwagen hat 35 Sitzplätze und 70 Stehplätze. Die Hälfte der Wagen führt die III. 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insgesamt 35 Haltestellen; 23 auf der Ringlinie und 12 auf den Zweigen. Die kleinste Haltestellenentfernung beträgt 462 m, die größte 2238 m, die mittlere auf der Ringbahn 760 m, für das ganze Bahnnetz rd. 821 m. Bei der durchschnittenen Natur des Geländes verläuft
[Abbildung Abb. 47. Hochbahnhaltestelle Hauptbahnhof.
]
die Bahn in bunter Folge teils im Tunnel mit gerader oder gewölbter Decke (Abb. 45 u. 48), auf steinernen und eisernen Viadukten in Straßen von 30 bis 37 m Breite, über Brücken,
[Abbildung Abb. 48. Querschnitt der Hochbahnhaltestelle Hauptbahnhof. (Schnitt A B der Abb. 8.)
]
auf Dämmen und in Einschnitten. Der tiefste Punkt liegt 4·1 m, der höchste 21·75 m über Hamburger Normal-Null; der Höhenunterschied beträgt also 17·65 m. Nichtsdestoweniger
[Abbildung Abb. 49. Triebwagen der Hochbahn.
]
sind die Steigungen nicht ungünstig, mit Ausnahme zweier Steilrampen von 1 : 20·7 zwischen Rathausmarkt und Rödingsmarkt (Abb. 46), und von 1 : 22·7 auf der Zweigstrecke nach Rothenburgsort. Der kleinste Krümmungshalbmesser beträgt 71 m.
Die Haltestellen auf der östlichen Seite des Netzes zwischen Landungsbrücken und Dehnhaide haben Außenbahnsteige, alle anderen Mittelbahnsteige von einer Länge, die ausreicht, um Züge von 5 Wagen abzufertigen. Besondere Formen zeigt die für Richtungsbetrieb eingerichtete viergleisige Haltestelle Hauptbahnhof (Abb. 47 und Abb. 48), deren Mittelbahnsteige durch Quergänge über den Gleisen miteinander und durch einen Personentunnel mit dem Hauptbahnhof der preußischen Staatsbahn verbunden sind sowie die Haltestelle Sternschanze, von der Treppen zur gleichnamigen Staatsbahnstation führen. Aus Abb. 45 ist das Profil des lichten Raumes und der Fahrzeugumgrenzungen zu ersehen.
Betriebsmittel. Die erwähnten steilen Rampen nötigten dazu, die Züge ausschließlich aus Triebwagen zusammenzusetzen, deren Leergewicht 24 t beträgt. Sie haben 2 Drehgestelle mit 0·8 m großen Rädern, sind für Vielfachsteuerung ausgerüstet und besitzen 2 Wendepolmotoren von je 100 PS., mit denen eine Anfahrbeschleunigung von 0·67 m Sek. erreicht wird.
Alle wichtigen Abmessungen, Aufbau und Raumverteilung der Wagen sind aus Abb. 49 zu ersehen. Da einige Haltestellen in Krümmungen bis zu 180 m angelegt sind, ist der Wagenboden 25 cm über der Bahnsteigoberkante und so angeordnet, daß der Wagenkasten den Bahnsteig übergreift. Jeder Triebwagen hat 35 Sitzplätze und 70 Stehplätze. Die Hälfte der Wagen führt die III. Klasse; die übrigen sind aus Abteilungen III. und II. Klasse zusammengesetzt (Abb. 49); Raucher sind nicht zugelassen.
Stromversorgung. Der Betriebsstrom wird einer außerhalb der Gleise verlaufenden dritten Schiene entnommen, die nach amerikanischer Art vom Stromabnehmer auf der Unterkante befahren wird, im übrigen mit Holz umhüllt ist. Die Speisepunkte befinden sich am Ringe und werden teils direkt von dem auf dem Gelände des Betriebsbahnhofs bei Barmbeck befindlichen Hauptkraftwerk,
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