Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.der Bohrungen in den genannten Tunneln hat Schueller (s. Literatur) ausführliche Mitteilungen gemacht. 2. Die Solenoidbohrmaschine beruht auf der Erregung von Solenoiden mit pulsierendem Gleich- und Wechselströmen, durch die einem innerhalb der Solenoide frei beweglichen Eisenkerne eine hin- und hergehende, daher stoßende Bewegung erteilt wird; Umsetzung und Vorschub erfolgen wie bei den Druckluftbohrmaschinen. Die von der UEG. Berlin mit 2 Spulen und für Spannungen von 110-200 Volt gebauten Maschinen wiegen 90-150 kg, haben sich aber trotz ihrer Einfachheit für Dauerbetrieb nicht in dem Maße bewährt, daß sie zu größerer Verwendung gelangt wären. Über Verwendung und Leistung macht Heubach Mitteilungen (s. Lit.). Druckluftbohrmaschinen mit elektrischer Kraftübertragung. a) Die Druckluftstoßbohrmaschinen werden auch mittelbar elektrisch angetrieben, um lange, schwierig zu erhaltende und kostspielige Luftleitungen zu vermeiden. Das bedingt die Mitführung eines fahrbaren Kompressors, der elektrisch angetrieben und unmittelbar hinter den Bohrmaschinen aufgestellt wird. Zum besseren Ausgleich zwischen Verbrauch und Erzeugung der Druckluft wird ein fahrbarer Luftbehälter eingeschaltet. Diese Anlagen eignen sich im Stollen nicht, wegen der engen Räume und auch wegen der zeitraubenden und umständlichen Bewegungen der ganzen Anlage nach vollendeter Bohrung und vor Beginn der nächsten Bohrung. Eine solche Anlage, wie sie für Bohrarbeiten in offenen Einschnitten in Frage kommen kann und von R. Meyer-Mühlheim a. Ruhr vorgeschlagen wird, zeigt Abb. 246. b) Elektrodruckluftbohrmaschinen, auch Pulsatormaschinen genannt, von denen besonders die Bauart "Temple-Ingersoll" bekannt geworden ist, sind Maschinen, die durch Preßluft in der Weise bewegt werden, daß durch einen Elektromotor a (Abb. 247) die Kolben einer Zweizylindermaschine b bewegt werden, und die hierbei abwechselnd zusammengedrückte und ausgedehnte Luft durch 2 Schläuche bei p1 und p2 unmittelbar der vorderen, bzw. hinteren Kolbenfläche der Bohrmaschine zugeführt wird. Näheres teilt Herbst (s. Literatur), mit. Es wird hierbei der Luftbehälter vermieden, doch muß immerhin der Wagen mit dem Elektromotor und dem 3. Drehbohren. a) Handbohrarbeit erscheint nur für weiches Gestein zweckmäßig; sie findet im Erd- und Tunnelbau selten Verwendung. Man bedient sich hierbei der spiralförmig gewundenen sog. Schlangenbohrer, die meist mit 2 Schneiden versehen sind. Der Bohrer wird entweder mit einem Querstück versehen, wie die Holzbohrer, oder mit einem kurbelartigen Handgriff, wobei dann das Kopfende gegen ein Bohreisen oder ein Brustblech gestützt wird. Außerdem sind Handkraftdrehbohrmaschinen ebenfalls für weiches Gestein fast nur im Bergbau im Gebrauch. b) Maschinenbohrarbeit. Die in Frage kommenden Drehbohrmaschinen werden ausnahmsweise mit Druckluft, hauptsächlich aber mit der Bohrungen in den genannten Tunneln hat Schueller (s. Literatur) ausführliche Mitteilungen gemacht. 2. Die Solenoidbohrmaschine beruht auf der Erregung von Solenoiden mit pulsierendem Gleich- und Wechselströmen, durch die einem innerhalb der Solenoide frei beweglichen Eisenkerne eine hin- und hergehende, daher stoßende Bewegung erteilt wird; Umsetzung und Vorschub erfolgen wie bei den Druckluftbohrmaschinen. Die von der UEG. Berlin mit 2 Spulen und für Spannungen von 110–200 Volt gebauten Maschinen wiegen 90–150 kg, haben sich aber trotz ihrer Einfachheit für Dauerbetrieb nicht in dem Maße bewährt, daß sie zu größerer Verwendung gelangt wären. Über Verwendung und Leistung macht Heubach Mitteilungen (s. Lit.). Druckluftbohrmaschinen mit elektrischer Kraftübertragung. a) Die Druckluftstoßbohrmaschinen werden auch mittelbar elektrisch angetrieben, um lange, schwierig zu erhaltende und kostspielige Luftleitungen zu vermeiden. Das bedingt die Mitführung eines fahrbaren Kompressors, der elektrisch angetrieben und unmittelbar hinter den Bohrmaschinen aufgestellt wird. Zum besseren Ausgleich zwischen Verbrauch und Erzeugung der Druckluft wird ein fahrbarer Luftbehälter eingeschaltet. Diese Anlagen eignen sich im Stollen nicht, wegen der engen Räume und auch wegen der zeitraubenden und umständlichen Bewegungen der ganzen Anlage nach vollendeter Bohrung und vor Beginn der nächsten Bohrung. Eine solche Anlage, wie sie für Bohrarbeiten in offenen Einschnitten in Frage kommen kann und von R. Meyer-Mühlheim a. Ruhr vorgeschlagen wird, zeigt Abb. 246. b) Elektrodruckluftbohrmaschinen, auch Pulsatormaschinen genannt, von denen besonders die Bauart „Temple-Ingersoll“ bekannt geworden ist, sind Maschinen, die durch Preßluft in der Weise bewegt werden, daß durch einen Elektromotor a (Abb. 247) die Kolben einer Zweizylindermaschine b bewegt werden, und die hierbei abwechselnd zusammengedrückte und ausgedehnte Luft durch 2 Schläuche bei p1 und p2 unmittelbar der vorderen, bzw. hinteren Kolbenfläche der Bohrmaschine zugeführt wird. Näheres teilt Herbst (s. Literatur), mit. Es wird hierbei der Luftbehälter vermieden, doch muß immerhin der Wagen mit dem Elektromotor und dem 3. Drehbohren. a) Handbohrarbeit erscheint nur für weiches Gestein zweckmäßig; sie findet im Erd- und Tunnelbau selten Verwendung. Man bedient sich hierbei der spiralförmig gewundenen sog. Schlangenbohrer, die meist mit 2 Schneiden versehen sind. Der Bohrer wird entweder mit einem Querstück versehen, wie die Holzbohrer, oder mit einem kurbelartigen Handgriff, wobei dann das Kopfende gegen ein Bohreisen oder ein Brustblech gestützt wird. Außerdem sind Handkraftdrehbohrmaschinen ebenfalls für weiches Gestein fast nur im Bergbau im Gebrauch. b) Maschinenbohrarbeit. Die in Frage kommenden Drehbohrmaschinen werden ausnahmsweise mit Druckluft, hauptsächlich aber mit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0331" n="321"/> der Bohrungen in den genannten Tunneln hat <hi rendition="#g">Schueller</hi> (s. Literatur) ausführliche Mitteilungen gemacht.</p><lb/> <p>2. 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der Bohrungen in den genannten Tunneln hat Schueller (s. Literatur) ausführliche Mitteilungen gemacht.
2. Die Solenoidbohrmaschine beruht auf der Erregung von Solenoiden mit pulsierendem Gleich- und Wechselströmen, durch die einem innerhalb der Solenoide frei beweglichen Eisenkerne eine hin- und hergehende, daher stoßende Bewegung erteilt wird; Umsetzung und Vorschub erfolgen wie bei den Druckluftbohrmaschinen. Die von der UEG. Berlin mit 2 Spulen und für Spannungen von 110–200 Volt gebauten Maschinen wiegen 90–150 kg, haben sich aber trotz ihrer Einfachheit für Dauerbetrieb nicht in dem Maße bewährt, daß sie zu größerer Verwendung gelangt wären. Über Verwendung und Leistung macht Heubach Mitteilungen (s. Lit.).
Druckluftbohrmaschinen mit elektrischer Kraftübertragung.
a) Die Druckluftstoßbohrmaschinen werden auch mittelbar elektrisch angetrieben, um lange, schwierig zu erhaltende und kostspielige Luftleitungen zu vermeiden. Das bedingt die Mitführung eines fahrbaren Kompressors, der elektrisch angetrieben und unmittelbar hinter den Bohrmaschinen aufgestellt wird. Zum besseren Ausgleich zwischen Verbrauch und Erzeugung der Druckluft wird ein fahrbarer Luftbehälter eingeschaltet. Diese Anlagen eignen sich im Stollen nicht, wegen der engen Räume und auch wegen der zeitraubenden und umständlichen Bewegungen der ganzen Anlage nach vollendeter Bohrung und vor Beginn der nächsten Bohrung. Eine solche Anlage, wie sie für Bohrarbeiten in offenen Einschnitten in Frage kommen kann und von R. Meyer-Mühlheim a. Ruhr vorgeschlagen wird, zeigt Abb. 246.
b) Elektrodruckluftbohrmaschinen, auch Pulsatormaschinen genannt, von denen besonders die Bauart „Temple-Ingersoll“ bekannt geworden ist, sind Maschinen, die durch Preßluft in der Weise bewegt werden, daß durch einen Elektromotor a (Abb. 247) die Kolben einer Zweizylindermaschine b bewegt werden, und die hierbei abwechselnd zusammengedrückte und ausgedehnte Luft durch 2 Schläuche bei p1 und p2 unmittelbar der vorderen, bzw. hinteren Kolbenfläche der Bohrmaschine zugeführt wird. Näheres teilt Herbst (s. Literatur), mit. Es wird hierbei der Luftbehälter vermieden, doch muß immerhin der Wagen mit dem Elektromotor und dem
[Abbildung Abb. 246. Druckluftstoßbohrmaschine.
]
[Abbildung Abb. 247. Elektrodruckluftbohrmaschine.
]
Pulsator mitgeschleppt werden, was für einen beschleunigten Stollenbetrieb im Tunnelbau hinderlich ist; auch wurde beobachtet, daß diese Maschine an Schlagkraft den gewöhnlichen Druckluftbohrmaschinen nachsteht.
3. Drehbohren.
a) Handbohrarbeit erscheint nur für weiches Gestein zweckmäßig; sie findet im Erd- und Tunnelbau selten Verwendung.
Man bedient sich hierbei der spiralförmig gewundenen sog. Schlangenbohrer, die meist mit 2 Schneiden versehen sind. Der Bohrer wird entweder mit einem Querstück versehen, wie die Holzbohrer, oder mit einem kurbelartigen Handgriff, wobei dann das Kopfende gegen ein Bohreisen oder ein Brustblech gestützt wird. Außerdem sind Handkraftdrehbohrmaschinen ebenfalls für weiches Gestein fast nur im Bergbau im Gebrauch.
b) Maschinenbohrarbeit. Die in Frage kommenden Drehbohrmaschinen werden ausnahmsweise mit Druckluft, hauptsächlich aber mit
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