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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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als Gegengewicht die Erde legte. In den Primärstromkreis des Induktors schaltete er einen Morsetaster und war damit im stande, nach Belieben die Entladungen für längere oder kürzere Zeit mit längeren oder kürzeren Zwischenräumen erfolgen zu lassen. Seine Versuche führten ihn auch bald dazu, dem Empfangsrelais ein Morseschreibwerk vorzuschalten (s. Telegrapheneinrichtungen). Damit hatte Marconi die F. erfunden.

Marconi suchte nun den Branlyschen Fritter leistungsfähiger zu gestalten. Er erreichte dies durch Verkleinerung seiner Abmessungen - die Länge der Glasröhre verminderte er auf 5 cm, die Dicke auf 5 bis 6 mm -, durch Verwendung von Silberkolben
Abb. 181.
Abb. 182.

an Stelle der Kupferkolben und eines Gemisches von Silber- und Nickelspänen statt der Kupferspäne, durch Verringerung des Zwischenraumes, in dem die Spänchen zwischen den Silberkolben lose lagerten, auf 3-4 mm und durch Evakuieren der Glasröhre.

Die ersten Versuchsanlagen drahtloser Telegraphie, die Marconi im Jahre 1896 mit den vorbeschriebenen Einrichtungen im Golf von Spezia auf 12 km und im darauffolgenden Jahre über den Kanal von Bristol auf 14 km Entfernung herstellte, lieferten schon durchaus zufriedenstellende Ergebnisse. Die Abb. 181 u. 182 zeigen schematisch diese erste Anordnung.

In Abb. 181, die den Sender darstellt, bedeuten I den Induktor, B eine Akkumulatorenbatterie zur Speisung des dick gezeichneten primären Stromkreises des Induktors, U den Selbstunterbrecher und T den Morsetaster im primären Stromkreise, F die Funkenstrecke im dünn gezeichneten sekundären Stromkreis, S den Luftdraht und E den Anschluß an die Erde. Im Empfänger - Abb. 182 - bedeuten D den Luftdraht, K den Fritter oder Kohärer, R das Relais, B eine kleine Batterie und E den Anschluß an die Erde; Morsewerk und Klingel sind fortgelassen.

Prof. Slaby in Charlottenburg, der im Jahre 1897 die Marconische Anordnung studierte, erkannte bald ihre Unvollkommenheit. Er wies nach, daß die in dem Luftdrahte auftretenden Schwingungen der elektrischen Spannung ganz ähnlich wie die mechanischen Schwingungen eines an einem Ende eingespannten elastischen Stabes nach den freien Enden hin zunehmen, am Fuße also einen Schwingungsknoten, an der Spitze einen Schwingungsbauch bilden, daß also bei der Marconischen Anordnung der Fritter, der hauptsächlich durch die elektrischen Spannungen erregt wird, in der Nähe des Schwingungsknotens sich keineswegs an einer günstigen Stelle befand; er mußte an den Schwingungsbauch verlegt werden. In dem langen Luftdraht war diese Stelle allerdings unzugänglich. Slaby zeigte aber, daß sich auch an einer leicht zugänglichen Stelle ein Schwingungsbauch herstellen läßt, wenn im Schwingungsknoten des senkrechten Drahtes ein wagrechter Draht von gleicher Länge und Stärke angeschlossen wird. Die Schwingungen im senkrechten Draht pflanzen sich dann auf den wagrechten Draht fort und bilden an dessen Ende einen Schwingungsbauch. Slaby legte hier den Fritter an und steigerte dadurch dessen Empfindlichkeit ganz bedeutend. Der wagrechte Draht braucht keineswegs geradlinig ausgespannt zu werden; die Wirkung ist dieselbe, wenn er in Form einer Spirale angeschlossen wird.

Entgegengesetzt wie die Spannungen verhalten sich die in den Empfangsdrähten auftretenden Ströme; sie zeigen die größte Stärke am Spannungsknoten, also am Fuße des Luftleiters, während an der Spitze die Stromstärke gleich Null ist.

Die Slabysche Anordnung bietet noch einen weiteren Vorteil. Die vom Sender ausgehenden Wellen entsprechen genau den Schwingungen im Sendedraht, der demnach mit seinem Schwingungsknoten und seinem Schwingungsbauch genau ein Viertel der Länge einer vollen Welle darstellt. Treffen nun den mit dem Sendedraht in der Länge übereinstimmenden Empfangsdraht Wellen von solchen Stationen, deren Sendedrähte andere Längen haben, so vermögen sie im Empfangsdraht keine Schwingungen hervorzurufen,; sie gleiten an diesem wirkungslos zur Erde ohne den Fritter zu treffen.

Slaby richtete dann die Spirale des wagerechten Drahtes sowie eine in den senkrechten Draht eingeschaltete Spirale so ein, daß sie, den

als Gegengewicht die Erde legte. In den Primärstromkreis des Induktors schaltete er einen Morsetaster und war damit im stande, nach Belieben die Entladungen für längere oder kürzere Zeit mit längeren oder kürzeren Zwischenräumen erfolgen zu lassen. Seine Versuche führten ihn auch bald dazu, dem Empfangsrelais ein Morseschreibwerk vorzuschalten (s. Telegrapheneinrichtungen). Damit hatte Marconi die F. erfunden.

Marconi suchte nun den Branlyschen Fritter leistungsfähiger zu gestalten. Er erreichte dies durch Verkleinerung seiner Abmessungen – die Länge der Glasröhre verminderte er auf 5 cm, die Dicke auf 5 bis 6 mm –, durch Verwendung von Silberkolben
Abb. 181.
Abb. 182.

an Stelle der Kupferkolben und eines Gemisches von Silber- und Nickelspänen statt der Kupferspäne, durch Verringerung des Zwischenraumes, in dem die Spänchen zwischen den Silberkolben lose lagerten, auf 3–4 mm und durch Evakuieren der Glasröhre.

Die ersten Versuchsanlagen drahtloser Telegraphie, die Marconi im Jahre 1896 mit den vorbeschriebenen Einrichtungen im Golf von Spezia auf 12 km und im darauffolgenden Jahre über den Kanal von Bristol auf 14 km Entfernung herstellte, lieferten schon durchaus zufriedenstellende Ergebnisse. Die Abb. 181 u. 182 zeigen schematisch diese erste Anordnung.

In Abb. 181, die den Sender darstellt, bedeuten I den Induktor, B eine Akkumulatorenbatterie zur Speisung des dick gezeichneten primären Stromkreises des Induktors, U den Selbstunterbrecher und T den Morsetaster im primären Stromkreise, F die Funkenstrecke im dünn gezeichneten sekundären Stromkreis, S den Luftdraht und E den Anschluß an die Erde. Im Empfänger – Abb. 182 – bedeuten D den Luftdraht, K den Fritter oder Kohärer, R das Relais, B eine kleine Batterie und E den Anschluß an die Erde; Morsewerk und Klingel sind fortgelassen.

Prof. Slaby in Charlottenburg, der im Jahre 1897 die Marconische Anordnung studierte, erkannte bald ihre Unvollkommenheit. Er wies nach, daß die in dem Luftdrahte auftretenden Schwingungen der elektrischen Spannung ganz ähnlich wie die mechanischen Schwingungen eines an einem Ende eingespannten elastischen Stabes nach den freien Enden hin zunehmen, am Fuße also einen Schwingungsknoten, an der Spitze einen Schwingungsbauch bilden, daß also bei der Marconischen Anordnung der Fritter, der hauptsächlich durch die elektrischen Spannungen erregt wird, in der Nähe des Schwingungsknotens sich keineswegs an einer günstigen Stelle befand; er mußte an den Schwingungsbauch verlegt werden. In dem langen Luftdraht war diese Stelle allerdings unzugänglich. Slaby zeigte aber, daß sich auch an einer leicht zugänglichen Stelle ein Schwingungsbauch herstellen läßt, wenn im Schwingungsknoten des senkrechten Drahtes ein wagrechter Draht von gleicher Länge und Stärke angeschlossen wird. Die Schwingungen im senkrechten Draht pflanzen sich dann auf den wagrechten Draht fort und bilden an dessen Ende einen Schwingungsbauch. Slaby legte hier den Fritter an und steigerte dadurch dessen Empfindlichkeit ganz bedeutend. Der wagrechte Draht braucht keineswegs geradlinig ausgespannt zu werden; die Wirkung ist dieselbe, wenn er in Form einer Spirale angeschlossen wird.

Entgegengesetzt wie die Spannungen verhalten sich die in den Empfangsdrähten auftretenden Ströme; sie zeigen die größte Stärke am Spannungsknoten, also am Fuße des Luftleiters, während an der Spitze die Stromstärke gleich Null ist.

Die Slabysche Anordnung bietet noch einen weiteren Vorteil. Die vom Sender ausgehenden Wellen entsprechen genau den Schwingungen im Sendedraht, der demnach mit seinem Schwingungsknoten und seinem Schwingungsbauch genau ein Viertel der Länge einer vollen Welle darstellt. Treffen nun den mit dem Sendedraht in der Länge übereinstimmenden Empfangsdraht Wellen von solchen Stationen, deren Sendedrähte andere Längen haben, so vermögen sie im Empfangsdraht keine Schwingungen hervorzurufen,; sie gleiten an diesem wirkungslos zur Erde ohne den Fritter zu treffen.

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[247/0256] als Gegengewicht die Erde legte. In den Primärstromkreis des Induktors schaltete er einen Morsetaster und war damit im stande, nach Belieben die Entladungen für längere oder kürzere Zeit mit längeren oder kürzeren Zwischenräumen erfolgen zu lassen. Seine Versuche führten ihn auch bald dazu, dem Empfangsrelais ein Morseschreibwerk vorzuschalten (s. Telegrapheneinrichtungen). Damit hatte Marconi die F. erfunden. Marconi suchte nun den Branlyschen Fritter leistungsfähiger zu gestalten. Er erreichte dies durch Verkleinerung seiner Abmessungen – die Länge der Glasröhre verminderte er auf 5 cm, die Dicke auf 5 bis 6 mm –, durch Verwendung von Silberkolben [Abbildung Abb. 181. ] [Abbildung Abb. 182. ] an Stelle der Kupferkolben und eines Gemisches von Silber- und Nickelspänen statt der Kupferspäne, durch Verringerung des Zwischenraumes, in dem die Spänchen zwischen den Silberkolben lose lagerten, auf 3–4 mm und durch Evakuieren der Glasröhre. Die ersten Versuchsanlagen drahtloser Telegraphie, die Marconi im Jahre 1896 mit den vorbeschriebenen Einrichtungen im Golf von Spezia auf 12 km und im darauffolgenden Jahre über den Kanal von Bristol auf 14 km Entfernung herstellte, lieferten schon durchaus zufriedenstellende Ergebnisse. Die Abb. 181 u. 182 zeigen schematisch diese erste Anordnung. In Abb. 181, die den Sender darstellt, bedeuten I den Induktor, B eine Akkumulatorenbatterie zur Speisung des dick gezeichneten primären Stromkreises des Induktors, U den Selbstunterbrecher und T den Morsetaster im primären Stromkreise, F die Funkenstrecke im dünn gezeichneten sekundären Stromkreis, S den Luftdraht und E den Anschluß an die Erde. Im Empfänger – Abb. 182 – bedeuten D den Luftdraht, K den Fritter oder Kohärer, R das Relais, B eine kleine Batterie und E den Anschluß an die Erde; Morsewerk und Klingel sind fortgelassen. Prof. Slaby in Charlottenburg, der im Jahre 1897 die Marconische Anordnung studierte, erkannte bald ihre Unvollkommenheit. Er wies nach, daß die in dem Luftdrahte auftretenden Schwingungen der elektrischen Spannung ganz ähnlich wie die mechanischen Schwingungen eines an einem Ende eingespannten elastischen Stabes nach den freien Enden hin zunehmen, am Fuße also einen Schwingungsknoten, an der Spitze einen Schwingungsbauch bilden, daß also bei der Marconischen Anordnung der Fritter, der hauptsächlich durch die elektrischen Spannungen erregt wird, in der Nähe des Schwingungsknotens sich keineswegs an einer günstigen Stelle befand; er mußte an den Schwingungsbauch verlegt werden. In dem langen Luftdraht war diese Stelle allerdings unzugänglich. Slaby zeigte aber, daß sich auch an einer leicht zugänglichen Stelle ein Schwingungsbauch herstellen läßt, wenn im Schwingungsknoten des senkrechten Drahtes ein wagrechter Draht von gleicher Länge und Stärke angeschlossen wird. Die Schwingungen im senkrechten Draht pflanzen sich dann auf den wagrechten Draht fort und bilden an dessen Ende einen Schwingungsbauch. Slaby legte hier den Fritter an und steigerte dadurch dessen Empfindlichkeit ganz bedeutend. Der wagrechte Draht braucht keineswegs geradlinig ausgespannt zu werden; die Wirkung ist dieselbe, wenn er in Form einer Spirale angeschlossen wird. Entgegengesetzt wie die Spannungen verhalten sich die in den Empfangsdrähten auftretenden Ströme; sie zeigen die größte Stärke am Spannungsknoten, also am Fuße des Luftleiters, während an der Spitze die Stromstärke gleich Null ist. Die Slabysche Anordnung bietet noch einen weiteren Vorteil. Die vom Sender ausgehenden Wellen entsprechen genau den Schwingungen im Sendedraht, der demnach mit seinem Schwingungsknoten und seinem Schwingungsbauch genau ein Viertel der Länge einer vollen Welle darstellt. Treffen nun den mit dem Sendedraht in der Länge übereinstimmenden Empfangsdraht Wellen von solchen Stationen, deren Sendedrähte andere Längen haben, so vermögen sie im Empfangsdraht keine Schwingungen hervorzurufen,; sie gleiten an diesem wirkungslos zur Erde ohne den Fritter zu treffen. Slaby richtete dann die Spirale des wagerechten Drahtes sowie eine in den senkrechten Draht eingeschaltete Spirale so ein, daß sie, den

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/256>, abgerufen am 22.07.2024.