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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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Die Frässpindel ist der ganzen Länge nach durchbohrt und achsial nachstellbar; der Gegendruck wird durch einen gehärteten Stahlring aufgenommen.

Der Antrieb der Frässpindel erfolgt durch zweifaches, doppeltes, exzentrisch auslösbares Rädervorgelege und Stufenkonus, so daß die Durchzugskraft des Riemens eine kräftige ist.

Die Schraubenspindel zum Heben und Senken des Tisches läuft auf einem Kugelring, wodurch die Bewegung sehr leicht bewerkstelligt werden kann.

Der Aufspanntisch gleitet in prismatischen Führungen. An seinen Seiten und Enden sind Sammelkasten zum Auffangen des Kühlwassers angeordnet.

Das Drehteil hat eine kreisrunde Form von großem Durchmesser, wodurch eine breite Aufsitzfläche geschaffen und das Festspannen gesichert wird. Die Verdrehung des Obertisches geschieht durch Gradeinteilung.

Die Verschiebung längs, quer und vertikal kann von Hand, die Längs- und Querbewegung auch


Abb. 126.
selbsttätig erfolgen und durch stellbare Anschläge abgestellt werden. Der Vorschub erfolgt von der Hauptspindel aus durch Kegelräderübersetzung und eine Nortonkasten-Einrichtung, so daß die Vorschubgeschwindigkeiten leicht nach 12 verschiedenen Größen abgestuft werden können.

Der Antrieb der Tischspindel geschieht vom Drehungsmittel des Tisches aus und ist man hierdurch imstande, diesen nicht nur um 45 Grade schräg zu stellen, sondern auch vollständig herumzudrehen.

Der Universal-Teilkopf wird durch Wechselräder beim Spiralnuten-Fräsen von der Tischspindel angetrieben und ist mit Teilscheibe versehen.

Der Reitstock hat einen mittels Spindel verstellbaren Schieber, der vorne einen doppelspitzigen, in der Höhe verstellbaren Körner trägt. Die eine der Körnerspitzen ist oben abgeflacht, so daß der Fräser bis nahe an das Mittel der Arbeitsstücke heranfräsen kann.

Die für besondere Arbeiten benutzten Spezialfräsmaschinen zeigen meist wesentlich einfachere Bauart als die für allgemeine Arbeit bestimmten Maschinen. Von den in Bahnwerkstätten verwendeten Maschinen mögen nachfolgende Erwähnung finden:

Mutterfräsmaschinen dienen zum Bearbeiten der Sechskantflächen von Schraubenmuttern und Schraubenköpfen.

Trägerfräsmaschinen finden im Wagenbau Verwendung zum Fräsen der Endflächen von Trägern, Rahmenstücken u. s. w., wovon immer eine größere Anzahl gleichzeitig bearbeitet wird.

Schienenfräsmaschinen dienen zum Schneiden von Eisenbahnschienen auf genaue Länge. Die gleiche Arbeit kann indes auch mit Kaltsägen vorgenommen werden.

Transportable Schieberflächenfräsmaschinen dienen zur Regelung der Schieberspiegel von Lokomotiven, wenn ein Abnehmen der Dampfzylinder nicht vorgenommen wird. Die Maschinen können für Handbetrieb oder Schnurbetrieb eingerichtet sein.

Fräsenschneidmaschinen zur Herstellung von nicht hinterdrehten Fassonfräsen finden ebenfalls häufig Anwendung. Teilvorrichtung und Fräsapparat dieser einfachen Maschinen sind auf einem kastenförmigen Ständer montiert. Die Frässpindel ist in einem schwingenden Rahmen gelagert und wird von Hand geführt.

B. Fräsen von Holz. Eine ausgedehnte Anwendung findet das Fräswerkzeug bei den zur Holzbearbeitung dienenden Hobelmaschinen, Fräsmaschinen, Zapfenschneidmaschinen, Kopiermaschinen, Zinkenfräsmaschinen und den Universalholzbearbeitungsmaschinen.

Der Arbeitsvorgang ist bei allen diesen Maschinen der für das Fräsen eigentümliche und beruht auf der Wirkung der in schnelle Drehung versetzten Messer, die feine Späne unter großer Geschwindigkeit abnehmen. Die in den Eisenbahnwerkstätten Verwendung findenden Fräswerkzeuge und F. für Holz sind gleicher Bauart wie jene, die allgemein in Holzbearbeitungswerkstätten in Anwendung kommen.

Spitzner.


Frames, aus der englischen Sprache übernommene, früher in der technischen Literatur und im technischen Verkehre oft gebrauchte Bezeichnung für die Hauptlangträger des Lokomotivrahmens (s. d.).


Frank Albert, Geh. Regierungsrat, Professor an der Technischen Hochschule in Hannover, hervorragender Maschinentechniker, geb. 19. Dezember 1841 zu Lauenstein, gest. 20. November 1909 zu Hannover. F. trat nach Beendigung der technischen Studien 1865 in den Staatsdienst. Nach 6jähriger Tätigkeit in Paderborn, wo er seit 1869 die Stelle des Werkstättenvorstehers bekleidete, wurde er 1871 nach Nancy berufen, um einen großen Teil des maschinentechnischen Dienstes der in deutschen Händen befindlichen französischen Eisenbahnen zu leiten. Nach Beendigung des Krieges blieb F. als Eisenbahn-Maschinenmeister im Reichsdienste. Im Herbst 1881 wurde F.

Die Frässpindel ist der ganzen Länge nach durchbohrt und achsial nachstellbar; der Gegendruck wird durch einen gehärteten Stahlring aufgenommen.

Der Antrieb der Frässpindel erfolgt durch zweifaches, doppeltes, exzentrisch auslösbares Rädervorgelege und Stufenkonus, so daß die Durchzugskraft des Riemens eine kräftige ist.

Die Schraubenspindel zum Heben und Senken des Tisches läuft auf einem Kugelring, wodurch die Bewegung sehr leicht bewerkstelligt werden kann.

Der Aufspanntisch gleitet in prismatischen Führungen. An seinen Seiten und Enden sind Sammelkasten zum Auffangen des Kühlwassers angeordnet.

Das Drehteil hat eine kreisrunde Form von großem Durchmesser, wodurch eine breite Aufsitzfläche geschaffen und das Festspannen gesichert wird. Die Verdrehung des Obertisches geschieht durch Gradeinteilung.

Die Verschiebung längs, quer und vertikal kann von Hand, die Längs- und Querbewegung auch


Abb. 126.
selbsttätig erfolgen und durch stellbare Anschläge abgestellt werden. Der Vorschub erfolgt von der Hauptspindel aus durch Kegelräderübersetzung und eine Nortonkasten-Einrichtung, so daß die Vorschubgeschwindigkeiten leicht nach 12 verschiedenen Größen abgestuft werden können.

Der Antrieb der Tischspindel geschieht vom Drehungsmittel des Tisches aus und ist man hierdurch imstande, diesen nicht nur um 45 Grade schräg zu stellen, sondern auch vollständig herumzudrehen.

Der Universal-Teilkopf wird durch Wechselräder beim Spiralnuten-Fräsen von der Tischspindel angetrieben und ist mit Teilscheibe versehen.

Der Reitstock hat einen mittels Spindel verstellbaren Schieber, der vorne einen doppelspitzigen, in der Höhe verstellbaren Körner trägt. Die eine der Körnerspitzen ist oben abgeflacht, so daß der Fräser bis nahe an das Mittel der Arbeitsstücke heranfräsen kann.

Die für besondere Arbeiten benutzten Spezialfräsmaschinen zeigen meist wesentlich einfachere Bauart als die für allgemeine Arbeit bestimmten Maschinen. Von den in Bahnwerkstätten verwendeten Maschinen mögen nachfolgende Erwähnung finden:

Mutterfräsmaschinen dienen zum Bearbeiten der Sechskantflächen von Schraubenmuttern und Schraubenköpfen.

Trägerfräsmaschinen finden im Wagenbau Verwendung zum Fräsen der Endflächen von Trägern, Rahmenstücken u. s. w., wovon immer eine größere Anzahl gleichzeitig bearbeitet wird.

Schienenfräsmaschinen dienen zum Schneiden von Eisenbahnschienen auf genaue Länge. Die gleiche Arbeit kann indes auch mit Kaltsägen vorgenommen werden.

Transportable Schieberflächenfräsmaschinen dienen zur Regelung der Schieberspiegel von Lokomotiven, wenn ein Abnehmen der Dampfzylinder nicht vorgenommen wird. Die Maschinen können für Handbetrieb oder Schnurbetrieb eingerichtet sein.

Fräsenschneidmaschinen zur Herstellung von nicht hinterdrehten Fassonfräsen finden ebenfalls häufig Anwendung. Teilvorrichtung und Fräsapparat dieser einfachen Maschinen sind auf einem kastenförmigen Ständer montiert. Die Frässpindel ist in einem schwingenden Rahmen gelagert und wird von Hand geführt.

B. Fräsen von Holz. Eine ausgedehnte Anwendung findet das Fräswerkzeug bei den zur Holzbearbeitung dienenden Hobelmaschinen, Fräsmaschinen, Zapfenschneidmaschinen, Kopiermaschinen, Zinkenfräsmaschinen und den Universalholzbearbeitungsmaschinen.

Der Arbeitsvorgang ist bei allen diesen Maschinen der für das Fräsen eigentümliche und beruht auf der Wirkung der in schnelle Drehung versetzten Messer, die feine Späne unter großer Geschwindigkeit abnehmen. Die in den Eisenbahnwerkstätten Verwendung findenden Fräswerkzeuge und F. für Holz sind gleicher Bauart wie jene, die allgemein in Holzbearbeitungswerkstätten in Anwendung kommen.

Spitzner.


Frames, aus der englischen Sprache übernommene, früher in der technischen Literatur und im technischen Verkehre oft gebrauchte Bezeichnung für die Hauptlangträger des Lokomotivrahmens (s. d.).


Frank Albert, Geh. Regierungsrat, Professor an der Technischen Hochschule in Hannover, hervorragender Maschinentechniker, geb. 19. Dezember 1841 zu Lauenstein, gest. 20. November 1909 zu Hannover. F. trat nach Beendigung der technischen Studien 1865 in den Staatsdienst. Nach 6jähriger Tätigkeit in Paderborn, wo er seit 1869 die Stelle des Werkstättenvorstehers bekleidete, wurde er 1871 nach Nancy berufen, um einen großen Teil des maschinentechnischen Dienstes der in deutschen Händen befindlichen französischen Eisenbahnen zu leiten. Nach Beendigung des Krieges blieb F. als Eisenbahn-Maschinenmeister im Reichsdienste. Im Herbst 1881 wurde F.

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[164/0172] Die Frässpindel ist der ganzen Länge nach durchbohrt und achsial nachstellbar; der Gegendruck wird durch einen gehärteten Stahlring aufgenommen. Der Antrieb der Frässpindel erfolgt durch zweifaches, doppeltes, exzentrisch auslösbares Rädervorgelege und Stufenkonus, so daß die Durchzugskraft des Riemens eine kräftige ist. Die Schraubenspindel zum Heben und Senken des Tisches läuft auf einem Kugelring, wodurch die Bewegung sehr leicht bewerkstelligt werden kann. Der Aufspanntisch gleitet in prismatischen Führungen. An seinen Seiten und Enden sind Sammelkasten zum Auffangen des Kühlwassers angeordnet. Das Drehteil hat eine kreisrunde Form von großem Durchmesser, wodurch eine breite Aufsitzfläche geschaffen und das Festspannen gesichert wird. Die Verdrehung des Obertisches geschieht durch Gradeinteilung. Die Verschiebung längs, quer und vertikal kann von Hand, die Längs- und Querbewegung auch [Abbildung Abb. 126. ] selbsttätig erfolgen und durch stellbare Anschläge abgestellt werden. Der Vorschub erfolgt von der Hauptspindel aus durch Kegelräderübersetzung und eine Nortonkasten-Einrichtung, so daß die Vorschubgeschwindigkeiten leicht nach 12 verschiedenen Größen abgestuft werden können. Der Antrieb der Tischspindel geschieht vom Drehungsmittel des Tisches aus und ist man hierdurch imstande, diesen nicht nur um 45 Grade schräg zu stellen, sondern auch vollständig herumzudrehen. Der Universal-Teilkopf wird durch Wechselräder beim Spiralnuten-Fräsen von der Tischspindel angetrieben und ist mit Teilscheibe versehen. Der Reitstock hat einen mittels Spindel verstellbaren Schieber, der vorne einen doppelspitzigen, in der Höhe verstellbaren Körner trägt. Die eine der Körnerspitzen ist oben abgeflacht, so daß der Fräser bis nahe an das Mittel der Arbeitsstücke heranfräsen kann. Die für besondere Arbeiten benutzten Spezialfräsmaschinen zeigen meist wesentlich einfachere Bauart als die für allgemeine Arbeit bestimmten Maschinen. Von den in Bahnwerkstätten verwendeten Maschinen mögen nachfolgende Erwähnung finden: Mutterfräsmaschinen dienen zum Bearbeiten der Sechskantflächen von Schraubenmuttern und Schraubenköpfen. Trägerfräsmaschinen finden im Wagenbau Verwendung zum Fräsen der Endflächen von Trägern, Rahmenstücken u. s. w., wovon immer eine größere Anzahl gleichzeitig bearbeitet wird. Schienenfräsmaschinen dienen zum Schneiden von Eisenbahnschienen auf genaue Länge. Die gleiche Arbeit kann indes auch mit Kaltsägen vorgenommen werden. Transportable Schieberflächenfräsmaschinen dienen zur Regelung der Schieberspiegel von Lokomotiven, wenn ein Abnehmen der Dampfzylinder nicht vorgenommen wird. Die Maschinen können für Handbetrieb oder Schnurbetrieb eingerichtet sein. Fräsenschneidmaschinen zur Herstellung von nicht hinterdrehten Fassonfräsen finden ebenfalls häufig Anwendung. Teilvorrichtung und Fräsapparat dieser einfachen Maschinen sind auf einem kastenförmigen Ständer montiert. Die Frässpindel ist in einem schwingenden Rahmen gelagert und wird von Hand geführt. B. Fräsen von Holz. Eine ausgedehnte Anwendung findet das Fräswerkzeug bei den zur Holzbearbeitung dienenden Hobelmaschinen, Fräsmaschinen, Zapfenschneidmaschinen, Kopiermaschinen, Zinkenfräsmaschinen und den Universalholzbearbeitungsmaschinen. Der Arbeitsvorgang ist bei allen diesen Maschinen der für das Fräsen eigentümliche und beruht auf der Wirkung der in schnelle Drehung versetzten Messer, die feine Späne unter großer Geschwindigkeit abnehmen. Die in den Eisenbahnwerkstätten Verwendung findenden Fräswerkzeuge und F. für Holz sind gleicher Bauart wie jene, die allgemein in Holzbearbeitungswerkstätten in Anwendung kommen. Spitzner. Frames, aus der englischen Sprache übernommene, früher in der technischen Literatur und im technischen Verkehre oft gebrauchte Bezeichnung für die Hauptlangträger des Lokomotivrahmens (s. d.). Frank Albert, Geh. Regierungsrat, Professor an der Technischen Hochschule in Hannover, hervorragender Maschinentechniker, geb. 19. Dezember 1841 zu Lauenstein, gest. 20. November 1909 zu Hannover. F. trat nach Beendigung der technischen Studien 1865 in den Staatsdienst. Nach 6jähriger Tätigkeit in Paderborn, wo er seit 1869 die Stelle des Werkstättenvorstehers bekleidete, wurde er 1871 nach Nancy berufen, um einen großen Teil des maschinentechnischen Dienstes der in deutschen Händen befindlichen französischen Eisenbahnen zu leiten. Nach Beendigung des Krieges blieb F. als Eisenbahn-Maschinenmeister im Reichsdienste. Im Herbst 1881 wurde F.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/172>, abgerufen am 23.11.2024.