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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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speziellen Anordnungen der Eisbehälter möglich ist.

Bei der trockenen Kühlung sind die Eisbehälter, bzw. die Eisbehälter und Kühlschlangen (Frigatorsystem) gegen den Kühlraum zu vollkommen


Abb. 91. Kühlwagen mit direkter Kühlung.
geschlossen; dementsprechend wird eine bessere Austrocknung der Luft erreicht und die Überführung der vom Eis herrührenden Ausdünstungen in den Kühlraum vermieden. Um jedoch entsprechende Kühleffekte zu erzielen, muß die Kühlung der Öfen eine möglichst intensive sein; da nun bei Verwendung von Eis allein eine Abkühlung unter den Schmelzpunkt oder 0° unmöglich ist, wird der Schmelzpunkt vielfach durch Zusatz von Salz entsprechend herabgesetzt1. Bei einfacher Berührung mit dem zerhackten Eis und fortwährendem Ablauf des Schmelzwassers (Trockenofenkühlung) ist die Abkühlung der Metallflächen nur unvollkommen, wird aber dann gleichmäßiger und kräftiger, wenn die Kühlöfen Wasser oder Salzlösung enthalten, in die das Eis eingesenkt wird (Soleofenkühlung).

Eine besonders gleichmäßige Abkühlung des Wagens ist dann möglich, wenn Eisbehälter und


Abb. 92. Kühlwagen, System "Frigator".
Kühlsystem von einander getrennt werden, da hierbei das letztere an geeignetster Stelle im Wagen angeordnet werden kann - und überdies die Kühlflüssigkeit durch entsprechende Vorrichtungen je nach Bedürfnis in Kreislaufbewegung gehalten wird, wodurch bestimmte höhere oder niedrigere Wagentemperaturen erzielt werden können (Frigatorsystem). Ein derartiger Kühlwagen, System "Frigator", ist in Abb. 92 dargestellt.

1 Der Schmelz- oder Gefrierpunkt einer Salzlösung sinkt ungefähr 3/4% für jedes in der Lösung enthaltene Prozent Salz, u. zw. auf -18° bei 25% Salzzusatz.

speziellen Anordnungen der Eisbehälter möglich ist.

Bei der trockenen Kühlung sind die Eisbehälter, bzw. die Eisbehälter und Kühlschlangen (Frigatorsystem) gegen den Kühlraum zu vollkommen


Abb. 91. Kühlwagen mit direkter Kühlung.
geschlossen; dementsprechend wird eine bessere Austrocknung der Luft erreicht und die Überführung der vom Eis herrührenden Ausdünstungen in den Kühlraum vermieden. Um jedoch entsprechende Kühleffekte zu erzielen, muß die Kühlung der Öfen eine möglichst intensive sein; da nun bei Verwendung von Eis allein eine Abkühlung unter den Schmelzpunkt oder 0° unmöglich ist, wird der Schmelzpunkt vielfach durch Zusatz von Salz entsprechend herabgesetzt1. Bei einfacher Berührung mit dem zerhackten Eis und fortwährendem Ablauf des Schmelzwassers (Trockenofenkühlung) ist die Abkühlung der Metallflächen nur unvollkommen, wird aber dann gleichmäßiger und kräftiger, wenn die Kühlöfen Wasser oder Salzlösung enthalten, in die das Eis eingesenkt wird (Soleofenkühlung).

Eine besonders gleichmäßige Abkühlung des Wagens ist dann möglich, wenn Eisbehälter und


Abb. 92. Kühlwagen, System „Frigator“.
Kühlsystem von einander getrennt werden, da hierbei das letztere an geeignetster Stelle im Wagen angeordnet werden kann – und überdies die Kühlflüssigkeit durch entsprechende Vorrichtungen je nach Bedürfnis in Kreislaufbewegung gehalten wird, wodurch bestimmte höhere oder niedrigere Wagentemperaturen erzielt werden können (Frigatorsystem). Ein derartiger Kühlwagen, System „Frigator“, ist in Abb. 92 dargestellt.

1 Der Schmelz- oder Gefrierpunkt einer Salzlösung sinkt ungefähr 3/4% für jedes in der Lösung enthaltene Prozent Salz, u. zw. auf –18° bei 25% Salzzusatz.
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[100/0108] speziellen Anordnungen der Eisbehälter möglich ist. Bei der trockenen Kühlung sind die Eisbehälter, bzw. die Eisbehälter und Kühlschlangen (Frigatorsystem) gegen den Kühlraum zu vollkommen [Abbildung Abb. 91. Kühlwagen mit direkter Kühlung. ] geschlossen; dementsprechend wird eine bessere Austrocknung der Luft erreicht und die Überführung der vom Eis herrührenden Ausdünstungen in den Kühlraum vermieden. Um jedoch entsprechende Kühleffekte zu erzielen, muß die Kühlung der Öfen eine möglichst intensive sein; da nun bei Verwendung von Eis allein eine Abkühlung unter den Schmelzpunkt oder 0° unmöglich ist, wird der Schmelzpunkt vielfach durch Zusatz von Salz entsprechend herabgesetzt 1. Bei einfacher Berührung mit dem zerhackten Eis und fortwährendem Ablauf des Schmelzwassers (Trockenofenkühlung) ist die Abkühlung der Metallflächen nur unvollkommen, wird aber dann gleichmäßiger und kräftiger, wenn die Kühlöfen Wasser oder Salzlösung enthalten, in die das Eis eingesenkt wird (Soleofenkühlung). Eine besonders gleichmäßige Abkühlung des Wagens ist dann möglich, wenn Eisbehälter und [Abbildung Abb. 92. Kühlwagen, System „Frigator“. ] Kühlsystem von einander getrennt werden, da hierbei das letztere an geeignetster Stelle im Wagen angeordnet werden kann – und überdies die Kühlflüssigkeit durch entsprechende Vorrichtungen je nach Bedürfnis in Kreislaufbewegung gehalten wird, wodurch bestimmte höhere oder niedrigere Wagentemperaturen erzielt werden können (Frigatorsystem). Ein derartiger Kühlwagen, System „Frigator“, ist in Abb. 92 dargestellt. 1 Der Schmelz- oder Gefrierpunkt einer Salzlösung sinkt ungefähr 3/4% für jedes in der Lösung enthaltene Prozent Salz, u. zw. auf –18° bei 25% Salzzusatz.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/108>, abgerufen am 25.11.2024.