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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.

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Bodenarten, die stark von Pflanzenteilen durchsetzt sind - Moor, Torf, Schlick, Schlamm - sind von der Verwendung auszuschließen. Lehm ist vor den Einflüssen des Wassers sorgfältig zu schützen, Ton gibt lockere, längeren Setzungen unterworfene


Abb. 315.
Abb. 316.
Abb. 317.

Dämme. Sand und Kies eignen sich am besten zur Schüttung. Leicht verwitterndes Gestein muß eine Überdeckung zum Schutz gegen

Abb. 318.
die Einwirkung der Luftfeuchtigkeit erhalten, festes Gestein liefert sehr trockene, sich wenig setzende Dämme.


Abb. 319.

Sehr gefährlich ist das Verbauen von Massen, die vom Wasser durchzogen sind, namentlich von gefrorener Erde. Alle Frostballen
Abb. 320.
Abb. 321.


Abb. 322.
sind daher auszusetzen, bis sie durchtaut sind.

d) Herstellung der Dämme. Die Ausführung der Schüttung ist derart zu bewirken, daß der Damm in sich eine möglichst große Festigkeit erhält. Dies wird am vollkommensten erreicht:

a) bei der Lagenschüttung (Abb. 315), weil hier die Schüttungsmassen in einzelnen, nahezu wagrechten, am besten 1-1·5 m hohen Schichten in voller Dammbreite aufgetragen und jede Stelle jeder Schicht durch die Förderung der Massen gedichtet wird. Bei Verwendung von Rollbahnen steigt die Schichthöhe auf 3-6 m,

b) bei der Kopfschüttung (Abb. 316, 317, 318) wird der Damm sofort in voller Höhe und Breite hergestellt, der Boden vom Übergangspunkt her in der Längsrichtung des Dammes abgestürzt. Infolge dessen tritt das Bestreben zu Verschiebungen nur in der Längsrichtung des Dammes auf, wo es genügenden Widerstand findet. Diese Bauweise liefert daher noch befriedigende Dämme.

Bei sehr hohen Dämmen wird vielfach die Kopfschüttung mit der Lagenschüttung verbunden, indem der Damm in zwei oder drei übereinanderliegenden Schichten, deren Trennungsebenen meist in der günstigsten Förderneigung liegen, durch Kopfschüttung hergestellt wird (Abb. 319).

Schubkarrenförderung ist bei Kopfschüttung ausgeschlossen, Rollbahn mit Seitenkippern in der Regel nur bei Verwendung von Drehscheiben oder von Schüttgerüsten anwendbar. Feste Schüttgerüste gewähren eine dauernd unveränderliche Lage der Gleise und eine erhebliche Beschleunigung der Arbeit, sie sind an der Brennerbahn bis 50 m Höhe verwendet worden.

g) Bei Seitenschüttung (Abb. 320, 321, 322) wird von einem Dammkern oder bei Anschnitten von der Obergangslinie zwischen Einschnitt und Damm aus die Schüttung meist in voller Höhe aus einzelnen Schichten gebildet, deren Begrenzungsflächen unter dem Reibungswinkel des Schüttbodens parallel zur

Bodenarten, die stark von Pflanzenteilen durchsetzt sind – Moor, Torf, Schlick, Schlamm – sind von der Verwendung auszuschließen. Lehm ist vor den Einflüssen des Wassers sorgfältig zu schützen, Ton gibt lockere, längeren Setzungen unterworfene


Abb. 315.
Abb. 316.
Abb. 317.

Dämme. Sand und Kies eignen sich am besten zur Schüttung. Leicht verwitterndes Gestein muß eine Überdeckung zum Schutz gegen

Abb. 318.
die Einwirkung der Luftfeuchtigkeit erhalten, festes Gestein liefert sehr trockene, sich wenig setzende Dämme.


Abb. 319.

Sehr gefährlich ist das Verbauen von Massen, die vom Wasser durchzogen sind, namentlich von gefrorener Erde. Alle Frostballen
Abb. 320.
Abb. 321.


Abb. 322.
sind daher auszusetzen, bis sie durchtaut sind.

d) Herstellung der Dämme. Die Ausführung der Schüttung ist derart zu bewirken, daß der Damm in sich eine möglichst große Festigkeit erhält. Dies wird am vollkommensten erreicht:

α) bei der Lagenschüttung (Abb. 315), weil hier die Schüttungsmassen in einzelnen, nahezu wagrechten, am besten 1–1·5 m hohen Schichten in voller Dammbreite aufgetragen und jede Stelle jeder Schicht durch die Förderung der Massen gedichtet wird. Bei Verwendung von Rollbahnen steigt die Schichthöhe auf 3–6 m,

β) bei der Kopfschüttung (Abb. 316, 317, 318) wird der Damm sofort in voller Höhe und Breite hergestellt, der Boden vom Übergangspunkt her in der Längsrichtung des Dammes abgestürzt. Infolge dessen tritt das Bestreben zu Verschiebungen nur in der Längsrichtung des Dammes auf, wo es genügenden Widerstand findet. Diese Bauweise liefert daher noch befriedigende Dämme.

Bei sehr hohen Dämmen wird vielfach die Kopfschüttung mit der Lagenschüttung verbunden, indem der Damm in zwei oder drei übereinanderliegenden Schichten, deren Trennungsebenen meist in der günstigsten Förderneigung liegen, durch Kopfschüttung hergestellt wird (Abb. 319).

Schubkarrenförderung ist bei Kopfschüttung ausgeschlossen, Rollbahn mit Seitenkippern in der Regel nur bei Verwendung von Drehscheiben oder von Schüttgerüsten anwendbar. Feste Schüttgerüste gewähren eine dauernd unveränderliche Lage der Gleise und eine erhebliche Beschleunigung der Arbeit, sie sind an der Brennerbahn bis 50 m Höhe verwendet worden.

γ) Bei Seitenschüttung (Abb. 320, 321, 322) wird von einem Dammkern oder bei Anschnitten von der Obergangslinie zwischen Einschnitt und Damm aus die Schüttung meist in voller Höhe aus einzelnen Schichten gebildet, deren Begrenzungsflächen unter dem Reibungswinkel des Schüttbodens parallel zur

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[386/0402] Bodenarten, die stark von Pflanzenteilen durchsetzt sind – Moor, Torf, Schlick, Schlamm – sind von der Verwendung auszuschließen. Lehm ist vor den Einflüssen des Wassers sorgfältig zu schützen, Ton gibt lockere, längeren Setzungen unterworfene [Abbildung Abb. 315. ] [Abbildung Abb. 316. ] [Abbildung Abb. 317. ] Dämme. Sand und Kies eignen sich am besten zur Schüttung. Leicht verwitterndes Gestein muß eine Überdeckung zum Schutz gegen [Abbildung Abb. 318. ] die Einwirkung der Luftfeuchtigkeit erhalten, festes Gestein liefert sehr trockene, sich wenig setzende Dämme. [Abbildung Abb. 319. ] Sehr gefährlich ist das Verbauen von Massen, die vom Wasser durchzogen sind, namentlich von gefrorener Erde. Alle Frostballen [Abbildung Abb. 320. ] [Abbildung Abb. 321. ] [Abbildung Abb. 322. ] sind daher auszusetzen, bis sie durchtaut sind. d) Herstellung der Dämme. Die Ausführung der Schüttung ist derart zu bewirken, daß der Damm in sich eine möglichst große Festigkeit erhält. Dies wird am vollkommensten erreicht: α) bei der Lagenschüttung (Abb. 315), weil hier die Schüttungsmassen in einzelnen, nahezu wagrechten, am besten 1–1·5 m hohen Schichten in voller Dammbreite aufgetragen und jede Stelle jeder Schicht durch die Förderung der Massen gedichtet wird. Bei Verwendung von Rollbahnen steigt die Schichthöhe auf 3–6 m, β) bei der Kopfschüttung (Abb. 316, 317, 318) wird der Damm sofort in voller Höhe und Breite hergestellt, der Boden vom Übergangspunkt her in der Längsrichtung des Dammes abgestürzt. Infolge dessen tritt das Bestreben zu Verschiebungen nur in der Längsrichtung des Dammes auf, wo es genügenden Widerstand findet. Diese Bauweise liefert daher noch befriedigende Dämme. Bei sehr hohen Dämmen wird vielfach die Kopfschüttung mit der Lagenschüttung verbunden, indem der Damm in zwei oder drei übereinanderliegenden Schichten, deren Trennungsebenen meist in der günstigsten Förderneigung liegen, durch Kopfschüttung hergestellt wird (Abb. 319). Schubkarrenförderung ist bei Kopfschüttung ausgeschlossen, Rollbahn mit Seitenkippern in der Regel nur bei Verwendung von Drehscheiben oder von Schüttgerüsten anwendbar. Feste Schüttgerüste gewähren eine dauernd unveränderliche Lage der Gleise und eine erhebliche Beschleunigung der Arbeit, sie sind an der Brennerbahn bis 50 m Höhe verwendet worden. γ) Bei Seitenschüttung (Abb. 320, 321, 322) wird von einem Dammkern oder bei Anschnitten von der Obergangslinie zwischen Einschnitt und Damm aus die Schüttung meist in voller Höhe aus einzelnen Schichten gebildet, deren Begrenzungsflächen unter dem Reibungswinkel des Schüttbodens parallel zur

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen04_1913/402>, abgerufen am 22.11.2024.