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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.

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größere Anlagen erhalten einen Speisesaal. Dann ist ein besonderer Wirtschaftstunnel nötig, der das Bahnsteiggebäude mit den Wirtschaftsräumen im E. verbindet.

Wo die Züge nur kurzen Aufenthalt haben und dieser zur Einnahme von Erfrischungen benutzt zu werden pflegt, sind Restaurationsräume auf den Bahnsteigen weniger am Platze. Es genügen vielmehr einfache Schanktische, die möglichst vielen Personen gleichzeitig die Einnahme von Getränken und Speisen gestatten. Häufiger baut man dafür auf dem Bahnsteig ein kleines Buffetgebäude, das an allen vier Seiten Schanktische hat. Die Wände über den Schanktischen haben große Schiebefenster. Sind die Wartesäle bei Gleichlage unmittelbar vom Bahnsteig aus zugänglich, so legt man auch hier Schanktische für die Durchgangsreisenden an.

Die Aborte sollen von den Wartesälen auf kurzem Wege, ohne Durchschreiten der Sperre und ohne Verlassen des Gebäudes erreichbar sein.

6. Wirtschaftsräume.

Bei größeren Bahnhofsanlagen werden die Wirtschaftsräume in mehrere Geschosse verteilt, bei kleineren im Erdgeschoß vereinigt. Den Mittelpunkt bildet der Anrichte- oder Schänkraum, der Türen nach allen Wartesälen oder Restaurationsräumen, womöglich auch nach dem Speisesaal haben soll.

Neben den Türen sind Luken zum Durchreichen von Speisen und Geschirr anzuordnen. In jedem Wartesaal befindet sich vor der Tür zum Anrichteraum der Schanktisch. Ist die Küche in einem Obergeschoß untergebracht, so vermitteln Aufzüge, sonst Luken, den Verkehr zwischen ihr und dem Anrichteraum. Neben der Küche befinden sich die Räume für das Zurichten der Speisen, sowie die nötigen Speisekammern, Kohlen- und Vorratsräume. Notwendig sind ferner ein oder mehrere Bureauräume, Waschküche, Mangel- und Plättstube, Schlafräume, womöglich auch Speiseräume für das Personal mit zugehörigen Abortanlagen, alle für männliches und weibliches Personal getrennt. In Verbindung mit den Warteräumen wird auch meist die Wohnung des Bahnhofwirts angelegt. Stets ist ein Wein- und ein Bierkeller vorzusehen, dieser mit einer Luke zum Einbringen der Fässer. Die Wirtschaftsräume sollen von einem besonderen Wirtschaftshof aus zugänglich sein.

7. Räume für hochgestellte Reisende.

(Fürstenzimmer).

Auf größeren Bahnhöfen und in Residenzstädten sind besondere Bauanlagen für die Abreise und den Empfang von fürstlichen Personen notwendig. Sie werden in einem Flügel des E. oder in einem besonderen Gebäude untergebracht. Sie sind mit einer gedeckten Vorfahrt und mit eigenen Zugängen zu den Bahnsteigen zu versehen. Um das Treppensteigen zu ersparen, ordnet man die Räume gern in Gleishöhe an und bildet die Vorfahrt als Rampe aus.

Im Mittelpunkt der Anlage liegt der Empfangsraum, er bildet zugleich den Durchgang von der Vorfahrt zu den Bahnsteigen. An den Empfangsraum schließen sich seitlich an: ein größerer Raum für das Gefolge mit Aborten und Waschräumen, ein Raum für die höheren Eisenbahnbeamten, die den Zug begleiten, meistens zwei Aufenthaltsräume für die Fürstlichkeiten. Diese Räume sind so einzurichten, daß sie auch zum längeren Aufenthalt und zum Umkleiden benutzt werden können und sind ebenfalls mit Aborten und Waschräumen, auch mit Baderäumen, zu verbinden. Neben das Zimmer der Fürstin ist ein Raum für die Hofdame zu legen, neben den Raum für den Fürsten ein solcher für den Kammerdiener. Endlich ist noch je ein weiterer Raum für sonstige Hofbedienstete und das Gepäck notwendig.

8. Die Räume für den inneren Eisenbahndienst.

müssen in guter Verbindung mit den Bahnsteigen stehen. Um mit möglichst wenig Beamten auszukommen, vereinigt man die Diensträume an einer Stelle des E. Gehört ein Bahnhof mehreren Verwaltungen an und führt jede den Betrieb für sich, so sind für jede Verwaltung gesonderte Diensträume erforderlich; aber auch in diesem Falle wird man die Räume beider Verwaltungen möglichst nahe aneinanderlegen, um den Verkehr zwischen ihnen zu erleichtern.

Bei ganz kleinen Anlagen (Haltepunkten) genügt ein einziger Dienstraum, der zugleich auch Fahrkartenausgabe und Gepäckabfertigung ist. Auf kleineren Stationen mit Gleichlage des E. ordnet man die Räume für den inneren Dienst im unmittelbaren Zusammenhang mit denen für den äußeren Dienst an. Meist genügt ein Zimmer für den Diensthabenden und ein Telegraphenzimmer. Befindet sich die Befehlsstelle im E., so erhält das Telegraphenzimmer vielfach einen erkerartigen Vorbau, der die Block- und Stellwerksanlage aufnimmt. Um auch die Güterabfertigung dem Stationsbeamten übertragen zu können, legt man den Güterschuppen neben das E. und verbindet ihn durch einen Gang. Liegen die Bahnsteige höher oder tiefer als

größere Anlagen erhalten einen Speisesaal. Dann ist ein besonderer Wirtschaftstunnel nötig, der das Bahnsteiggebäude mit den Wirtschaftsräumen im E. verbindet.

Wo die Züge nur kurzen Aufenthalt haben und dieser zur Einnahme von Erfrischungen benutzt zu werden pflegt, sind Restaurationsräume auf den Bahnsteigen weniger am Platze. Es genügen vielmehr einfache Schanktische, die möglichst vielen Personen gleichzeitig die Einnahme von Getränken und Speisen gestatten. Häufiger baut man dafür auf dem Bahnsteig ein kleines Buffetgebäude, das an allen vier Seiten Schanktische hat. Die Wände über den Schanktischen haben große Schiebefenster. Sind die Wartesäle bei Gleichlage unmittelbar vom Bahnsteig aus zugänglich, so legt man auch hier Schanktische für die Durchgangsreisenden an.

Die Aborte sollen von den Wartesälen auf kurzem Wege, ohne Durchschreiten der Sperre und ohne Verlassen des Gebäudes erreichbar sein.

6. Wirtschaftsräume.

Bei größeren Bahnhofsanlagen werden die Wirtschaftsräume in mehrere Geschosse verteilt, bei kleineren im Erdgeschoß vereinigt. Den Mittelpunkt bildet der Anrichte- oder Schänkraum, der Türen nach allen Wartesälen oder Restaurationsräumen, womöglich auch nach dem Speisesaal haben soll.

Neben den Türen sind Luken zum Durchreichen von Speisen und Geschirr anzuordnen. In jedem Wartesaal befindet sich vor der Tür zum Anrichteraum der Schanktisch. Ist die Küche in einem Obergeschoß untergebracht, so vermitteln Aufzüge, sonst Luken, den Verkehr zwischen ihr und dem Anrichteraum. Neben der Küche befinden sich die Räume für das Zurichten der Speisen, sowie die nötigen Speisekammern, Kohlen- und Vorratsräume. Notwendig sind ferner ein oder mehrere Bureauräume, Waschküche, Mangel- und Plättstube, Schlafräume, womöglich auch Speiseräume für das Personal mit zugehörigen Abortanlagen, alle für männliches und weibliches Personal getrennt. In Verbindung mit den Warteräumen wird auch meist die Wohnung des Bahnhofwirts angelegt. Stets ist ein Wein- und ein Bierkeller vorzusehen, dieser mit einer Luke zum Einbringen der Fässer. Die Wirtschaftsräume sollen von einem besonderen Wirtschaftshof aus zugänglich sein.

7. Räume für hochgestellte Reisende.

(Fürstenzimmer).

Auf größeren Bahnhöfen und in Residenzstädten sind besondere Bauanlagen für die Abreise und den Empfang von fürstlichen Personen notwendig. Sie werden in einem Flügel des E. oder in einem besonderen Gebäude untergebracht. Sie sind mit einer gedeckten Vorfahrt und mit eigenen Zugängen zu den Bahnsteigen zu versehen. Um das Treppensteigen zu ersparen, ordnet man die Räume gern in Gleishöhe an und bildet die Vorfahrt als Rampe aus.

Im Mittelpunkt der Anlage liegt der Empfangsraum, er bildet zugleich den Durchgang von der Vorfahrt zu den Bahnsteigen. An den Empfangsraum schließen sich seitlich an: ein größerer Raum für das Gefolge mit Aborten und Waschräumen, ein Raum für die höheren Eisenbahnbeamten, die den Zug begleiten, meistens zwei Aufenthaltsräume für die Fürstlichkeiten. Diese Räume sind so einzurichten, daß sie auch zum längeren Aufenthalt und zum Umkleiden benutzt werden können und sind ebenfalls mit Aborten und Waschräumen, auch mit Baderäumen, zu verbinden. Neben das Zimmer der Fürstin ist ein Raum für die Hofdame zu legen, neben den Raum für den Fürsten ein solcher für den Kammerdiener. Endlich ist noch je ein weiterer Raum für sonstige Hofbedienstete und das Gepäck notwendig.

8. Die Räume für den inneren Eisenbahndienst.

müssen in guter Verbindung mit den Bahnsteigen stehen. Um mit möglichst wenig Beamten auszukommen, vereinigt man die Diensträume an einer Stelle des E. Gehört ein Bahnhof mehreren Verwaltungen an und führt jede den Betrieb für sich, so sind für jede Verwaltung gesonderte Diensträume erforderlich; aber auch in diesem Falle wird man die Räume beider Verwaltungen möglichst nahe aneinanderlegen, um den Verkehr zwischen ihnen zu erleichtern.

Bei ganz kleinen Anlagen (Haltepunkten) genügt ein einziger Dienstraum, der zugleich auch Fahrkartenausgabe und Gepäckabfertigung ist. Auf kleineren Stationen mit Gleichlage des E. ordnet man die Räume für den inneren Dienst im unmittelbaren Zusammenhang mit denen für den äußeren Dienst an. Meist genügt ein Zimmer für den Diensthabenden und ein Telegraphenzimmer. Befindet sich die Befehlsstelle im E., so erhält das Telegraphenzimmer vielfach einen erkerartigen Vorbau, der die Block- und Stellwerksanlage aufnimmt. Um auch die Güterabfertigung dem Stationsbeamten übertragen zu können, legt man den Güterschuppen neben das E. und verbindet ihn durch einen Gang. Liegen die Bahnsteige höher oder tiefer als

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[312/0326] größere Anlagen erhalten einen Speisesaal. Dann ist ein besonderer Wirtschaftstunnel nötig, der das Bahnsteiggebäude mit den Wirtschaftsräumen im E. verbindet. Wo die Züge nur kurzen Aufenthalt haben und dieser zur Einnahme von Erfrischungen benutzt zu werden pflegt, sind Restaurationsräume auf den Bahnsteigen weniger am Platze. Es genügen vielmehr einfache Schanktische, die möglichst vielen Personen gleichzeitig die Einnahme von Getränken und Speisen gestatten. Häufiger baut man dafür auf dem Bahnsteig ein kleines Buffetgebäude, das an allen vier Seiten Schanktische hat. Die Wände über den Schanktischen haben große Schiebefenster. Sind die Wartesäle bei Gleichlage unmittelbar vom Bahnsteig aus zugänglich, so legt man auch hier Schanktische für die Durchgangsreisenden an. Die Aborte sollen von den Wartesälen auf kurzem Wege, ohne Durchschreiten der Sperre und ohne Verlassen des Gebäudes erreichbar sein. 6. Wirtschaftsräume. Bei größeren Bahnhofsanlagen werden die Wirtschaftsräume in mehrere Geschosse verteilt, bei kleineren im Erdgeschoß vereinigt. Den Mittelpunkt bildet der Anrichte- oder Schänkraum, der Türen nach allen Wartesälen oder Restaurationsräumen, womöglich auch nach dem Speisesaal haben soll. Neben den Türen sind Luken zum Durchreichen von Speisen und Geschirr anzuordnen. In jedem Wartesaal befindet sich vor der Tür zum Anrichteraum der Schanktisch. Ist die Küche in einem Obergeschoß untergebracht, so vermitteln Aufzüge, sonst Luken, den Verkehr zwischen ihr und dem Anrichteraum. Neben der Küche befinden sich die Räume für das Zurichten der Speisen, sowie die nötigen Speisekammern, Kohlen- und Vorratsräume. Notwendig sind ferner ein oder mehrere Bureauräume, Waschküche, Mangel- und Plättstube, Schlafräume, womöglich auch Speiseräume für das Personal mit zugehörigen Abortanlagen, alle für männliches und weibliches Personal getrennt. In Verbindung mit den Warteräumen wird auch meist die Wohnung des Bahnhofwirts angelegt. Stets ist ein Wein- und ein Bierkeller vorzusehen, dieser mit einer Luke zum Einbringen der Fässer. Die Wirtschaftsräume sollen von einem besonderen Wirtschaftshof aus zugänglich sein. 7. Räume für hochgestellte Reisende. (Fürstenzimmer). Auf größeren Bahnhöfen und in Residenzstädten sind besondere Bauanlagen für die Abreise und den Empfang von fürstlichen Personen notwendig. Sie werden in einem Flügel des E. oder in einem besonderen Gebäude untergebracht. Sie sind mit einer gedeckten Vorfahrt und mit eigenen Zugängen zu den Bahnsteigen zu versehen. Um das Treppensteigen zu ersparen, ordnet man die Räume gern in Gleishöhe an und bildet die Vorfahrt als Rampe aus. Im Mittelpunkt der Anlage liegt der Empfangsraum, er bildet zugleich den Durchgang von der Vorfahrt zu den Bahnsteigen. An den Empfangsraum schließen sich seitlich an: ein größerer Raum für das Gefolge mit Aborten und Waschräumen, ein Raum für die höheren Eisenbahnbeamten, die den Zug begleiten, meistens zwei Aufenthaltsräume für die Fürstlichkeiten. Diese Räume sind so einzurichten, daß sie auch zum längeren Aufenthalt und zum Umkleiden benutzt werden können und sind ebenfalls mit Aborten und Waschräumen, auch mit Baderäumen, zu verbinden. Neben das Zimmer der Fürstin ist ein Raum für die Hofdame zu legen, neben den Raum für den Fürsten ein solcher für den Kammerdiener. Endlich ist noch je ein weiterer Raum für sonstige Hofbedienstete und das Gepäck notwendig. 8. Die Räume für den inneren Eisenbahndienst. müssen in guter Verbindung mit den Bahnsteigen stehen. Um mit möglichst wenig Beamten auszukommen, vereinigt man die Diensträume an einer Stelle des E. Gehört ein Bahnhof mehreren Verwaltungen an und führt jede den Betrieb für sich, so sind für jede Verwaltung gesonderte Diensträume erforderlich; aber auch in diesem Falle wird man die Räume beider Verwaltungen möglichst nahe aneinanderlegen, um den Verkehr zwischen ihnen zu erleichtern. Bei ganz kleinen Anlagen (Haltepunkten) genügt ein einziger Dienstraum, der zugleich auch Fahrkartenausgabe und Gepäckabfertigung ist. Auf kleineren Stationen mit Gleichlage des E. ordnet man die Räume für den inneren Dienst im unmittelbaren Zusammenhang mit denen für den äußeren Dienst an. Meist genügt ein Zimmer für den Diensthabenden und ein Telegraphenzimmer. Befindet sich die Befehlsstelle im E., so erhält das Telegraphenzimmer vielfach einen erkerartigen Vorbau, der die Block- und Stellwerksanlage aufnimmt. Um auch die Güterabfertigung dem Stationsbeamten übertragen zu können, legt man den Güterschuppen neben das E. und verbindet ihn durch einen Gang. Liegen die Bahnsteige höher oder tiefer als

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen04_1913/326>, abgerufen am 22.11.2024.