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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.

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Beamten) näher beschriebenen technischen E. Sie gewähren ihren Schülern, die zunächst in den unteren Eisenbahndienst treten, genügende Grundlagen, um ihnen den späteren Übergang in mittlere Beamtenstellungen zu ermöglichen. Schließlich ist zu erwähnen, daß mehrere Privatlehranstalten in letzter Zeit besondere Abteilungen für angehende mittlere Eisenbahnbeamten errichtet haben. Dahin gehören die Schulen für Bauaufseher (Deßjatniki) in Kiew, Saratow, Odessa und einigen anderen Städten, gegründet von der kaiserlich russischen technischen Gesellschaft; ferner die Eisenbahnkurse von N. N. Kaschnitzew in St. Petersburg, mit einjährigem Kurs zur Ausbildung von Beamten für den Betriebs- und kommerziellen Dienst, die Eisenbahnabteilung bei den Buchführungskursen von Pobjedinsky in St. Petersburg und die Eisenbahnabteilung der bautechnischen Schule der Moskauer Ingenieure und Pädagogen.

Zur Fortbildung von Beamten des Betriebsdienstes haben mehrere Eisenbahnverwaltungen (die Libau-Romnyer Eisenbahn, die Poljesser Bahnen, die Südost-Bahnen, die Weichselbahnen und die Südbahnen) besondere Kurse eingerichtet.

In Bulgarien werden in den meisten Fällen Leute in den Eisenbahndienst eingestellt, die eine besondere Fachausbildung nicht genossen haben. Für die Beförderung von einer Dienststelle in eine solche höheren Ranges sind Prüfungsvorschriften gegeben, denen der Bewerber genügen muß. Die erforderlichen Kenntnisse muß er sich durch die Praxis und durch Selbststudium verschaffen. Vorbereitungskurse werden von der Staatseisenbahnverwaltung nicht gehalten.

Seit einigen Jahren ist jedoch eine Eisenbahnfachschule in Verbindung mit dem Eisenbahnregiment in Sofia errichtet worden. Im Laufe der dreijährigen Dienstzeit werden während der Wintermonate von höheren Staatsbeamten und von Offizieren des Regiments theoretische Kurse über Eisenbahnfächer für die Mannschaften gehalten. Im Sommer werden diese dagegen zwecks Ausbildung im praktischen Eisenbahndienst den verschiedenen äußeren Eisenbahndienststellen überwiesen. Da durch diese Ausbildung den jungen Leuten eine gute Vorbereitung für den Eintritt in den äußeren und inneren Eisenbahndienst zuteil wird, pflegen seit Einführung dieser Einrichtung zahlreiche, für den Eisenbahndienst vorgemerkte junge Leute ihrer Dienstpflicht gerade in diesem Regiment zu genügen.

Die Schweiz besitzt eine verhältnismäßig große Zahl von Eisenbahnfachschulen, nämlich in Biel, Winterthur, Bern, St. Gallen, Lausanne, Olten, Neuchatel und Genf. Sie sind teils Gemeindeanstalten, teils Privatanstalten. In der Regel sind sie Handelsschulen angegliedert, zum Teil - wie in Biel und Winterthur - sind sie Abteilungen eines Technikums; in St. Gallen ist es eine Abteilung der Verkehrsschule; einer selbständigen Vorbereitungsanstalt für den Post-, Telegraphen-, Zoll- und Eisenbahndienst. Die Dauer der Kurse schwankt zwischen einem Jahr (Bern) und drei Jahren (Lausanne); die Regel bilden zwei Jahre. Die eintretenden Schüler müssen völlige körperliche Tauglichkeit und - in den meisten Fällen - die Absolvierung einer Sekundärschule nachweisen.

Der Unterricht erstreckt sich auf die deutsche, französische, italienische und (wahlweise) englische Sprache, Rechnen, Geographie, Warenkunde, Physik, Stenographie, Maschinenschreiben, Eisenbahnrecht, Chemie, Verfassungskunde, Telegraphie, Einführung in Bahnanlagen und Betriebsmittel, Tarif- und Expeditionswesen, Buchhaltung, Betriebsdienst, Dienstkorrespondenz. Die Anzahl der Wochenstunden schwankt zwischen 33 und 40.

Die Absolvierung einer E. gewährt kein Recht auf Anstellung im Eisenbahndienst. Die Verwaltungen pflegen aber die Eisenbahnschüler wegen ihrer besseren Vorbildung mit Vorliebe zu übernehmen; sie müssen aber vor Eintritt in den Dienst ein Staatsexamen ablegen.

Die Gemeindeanstalten werden gewöhnlich von dem Kanton und der Eidgenossenschaft unterstützt, die in der Regel je 1/3 der allgemeinen Unkosten übernehmen. Welcher Anteil dieser Subventionen auf die E. entfällt, läßt sich im einzelnen nicht immer berechnen, da sie für die Gesamtanstalt gewährt werden.

Rumänien besitzt zwei Fachschulen zur Vorbereitung für den mittleren Eisenbahndienst. Die erste hat die Vorbildung der Anwärter für den Betriebs- und kommerziellen Dienst zum Ziele. Sie ist 1880 gegründet worden und nimmt gleichzeitig etwa 40 Schüler auf, die mindestens 4 Klassen eines Gymnasiums oder einer gleichgestellten Anstalt mit Erfolg besucht haben müssen. Die Kurse dauern 9 Monate und umfassen folgende Fächer: Betriebs- und Verkehrsdienst, Tarife, Geographie, Telegraphie, Rechnungswesen, deutsche Sprache. Als Lehrer wirken 8 höhere Eisenbahnbeamte.

Nach der Abschlußprüfung werden die Absolventen in den äußeren Dienst eingestellt, um dann, nach Beendigung einer praktischen Tätigkeit, als mittlere Beamte für den äußeren

Beamten) näher beschriebenen technischen E. Sie gewähren ihren Schülern, die zunächst in den unteren Eisenbahndienst treten, genügende Grundlagen, um ihnen den späteren Übergang in mittlere Beamtenstellungen zu ermöglichen. Schließlich ist zu erwähnen, daß mehrere Privatlehranstalten in letzter Zeit besondere Abteilungen für angehende mittlere Eisenbahnbeamten errichtet haben. Dahin gehören die Schulen für Bauaufseher (Deßjatniki) in Kiew, Saratow, Odessa und einigen anderen Städten, gegründet von der kaiserlich russischen technischen Gesellschaft; ferner die Eisenbahnkurse von N. N. Kaschnitzew in St. Petersburg, mit einjährigem Kurs zur Ausbildung von Beamten für den Betriebs- und kommerziellen Dienst, die Eisenbahnabteilung bei den Buchführungskursen von Pobjedinsky in St. Petersburg und die Eisenbahnabteilung der bautechnischen Schule der Moskauer Ingenieure und Pädagogen.

Zur Fortbildung von Beamten des Betriebsdienstes haben mehrere Eisenbahnverwaltungen (die Libau-Romnyer Eisenbahn, die Poljesser Bahnen, die Südost-Bahnen, die Weichselbahnen und die Südbahnen) besondere Kurse eingerichtet.

In Bulgarien werden in den meisten Fällen Leute in den Eisenbahndienst eingestellt, die eine besondere Fachausbildung nicht genossen haben. Für die Beförderung von einer Dienststelle in eine solche höheren Ranges sind Prüfungsvorschriften gegeben, denen der Bewerber genügen muß. Die erforderlichen Kenntnisse muß er sich durch die Praxis und durch Selbststudium verschaffen. Vorbereitungskurse werden von der Staatseisenbahnverwaltung nicht gehalten.

Seit einigen Jahren ist jedoch eine Eisenbahnfachschule in Verbindung mit dem Eisenbahnregiment in Sofia errichtet worden. Im Laufe der dreijährigen Dienstzeit werden während der Wintermonate von höheren Staatsbeamten und von Offizieren des Regiments theoretische Kurse über Eisenbahnfächer für die Mannschaften gehalten. Im Sommer werden diese dagegen zwecks Ausbildung im praktischen Eisenbahndienst den verschiedenen äußeren Eisenbahndienststellen überwiesen. Da durch diese Ausbildung den jungen Leuten eine gute Vorbereitung für den Eintritt in den äußeren und inneren Eisenbahndienst zuteil wird, pflegen seit Einführung dieser Einrichtung zahlreiche, für den Eisenbahndienst vorgemerkte junge Leute ihrer Dienstpflicht gerade in diesem Regiment zu genügen.

Die Schweiz besitzt eine verhältnismäßig große Zahl von Eisenbahnfachschulen, nämlich in Biel, Winterthur, Bern, St. Gallen, Lausanne, Olten, Neuchâtel und Genf. Sie sind teils Gemeindeanstalten, teils Privatanstalten. In der Regel sind sie Handelsschulen angegliedert, zum Teil – wie in Biel und Winterthur – sind sie Abteilungen eines Technikums; in St. Gallen ist es eine Abteilung der Verkehrsschule; einer selbständigen Vorbereitungsanstalt für den Post-, Telegraphen-, Zoll- und Eisenbahndienst. Die Dauer der Kurse schwankt zwischen einem Jahr (Bern) und drei Jahren (Lausanne); die Regel bilden zwei Jahre. Die eintretenden Schüler müssen völlige körperliche Tauglichkeit und – in den meisten Fällen – die Absolvierung einer Sekundärschule nachweisen.

Der Unterricht erstreckt sich auf die deutsche, französische, italienische und (wahlweise) englische Sprache, Rechnen, Geographie, Warenkunde, Physik, Stenographie, Maschinenschreiben, Eisenbahnrecht, Chemie, Verfassungskunde, Telegraphie, Einführung in Bahnanlagen und Betriebsmittel, Tarif- und Expeditionswesen, Buchhaltung, Betriebsdienst, Dienstkorrespondenz. Die Anzahl der Wochenstunden schwankt zwischen 33 und 40.

Die Absolvierung einer E. gewährt kein Recht auf Anstellung im Eisenbahndienst. Die Verwaltungen pflegen aber die Eisenbahnschüler wegen ihrer besseren Vorbildung mit Vorliebe zu übernehmen; sie müssen aber vor Eintritt in den Dienst ein Staatsexamen ablegen.

Die Gemeindeanstalten werden gewöhnlich von dem Kanton und der Eidgenossenschaft unterstützt, die in der Regel je 1/3 der allgemeinen Unkosten übernehmen. Welcher Anteil dieser Subventionen auf die E. entfällt, läßt sich im einzelnen nicht immer berechnen, da sie für die Gesamtanstalt gewährt werden.

Rumänien besitzt zwei Fachschulen zur Vorbereitung für den mittleren Eisenbahndienst. Die erste hat die Vorbildung der Anwärter für den Betriebs- und kommerziellen Dienst zum Ziele. Sie ist 1880 gegründet worden und nimmt gleichzeitig etwa 40 Schüler auf, die mindestens 4 Klassen eines Gymnasiums oder einer gleichgestellten Anstalt mit Erfolg besucht haben müssen. Die Kurse dauern 9 Monate und umfassen folgende Fächer: Betriebs- und Verkehrsdienst, Tarife, Geographie, Telegraphie, Rechnungswesen, deutsche Sprache. Als Lehrer wirken 8 höhere Eisenbahnbeamte.

Nach der Abschlußprüfung werden die Absolventen in den äußeren Dienst eingestellt, um dann, nach Beendigung einer praktischen Tätigkeit, als mittlere Beamte für den äußeren

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[127/0136] Beamten) näher beschriebenen technischen E. Sie gewähren ihren Schülern, die zunächst in den unteren Eisenbahndienst treten, genügende Grundlagen, um ihnen den späteren Übergang in mittlere Beamtenstellungen zu ermöglichen. Schließlich ist zu erwähnen, daß mehrere Privatlehranstalten in letzter Zeit besondere Abteilungen für angehende mittlere Eisenbahnbeamten errichtet haben. Dahin gehören die Schulen für Bauaufseher (Deßjatniki) in Kiew, Saratow, Odessa und einigen anderen Städten, gegründet von der kaiserlich russischen technischen Gesellschaft; ferner die Eisenbahnkurse von N. N. Kaschnitzew in St. Petersburg, mit einjährigem Kurs zur Ausbildung von Beamten für den Betriebs- und kommerziellen Dienst, die Eisenbahnabteilung bei den Buchführungskursen von Pobjedinsky in St. Petersburg und die Eisenbahnabteilung der bautechnischen Schule der Moskauer Ingenieure und Pädagogen. Zur Fortbildung von Beamten des Betriebsdienstes haben mehrere Eisenbahnverwaltungen (die Libau-Romnyer Eisenbahn, die Poljesser Bahnen, die Südost-Bahnen, die Weichselbahnen und die Südbahnen) besondere Kurse eingerichtet. In Bulgarien werden in den meisten Fällen Leute in den Eisenbahndienst eingestellt, die eine besondere Fachausbildung nicht genossen haben. Für die Beförderung von einer Dienststelle in eine solche höheren Ranges sind Prüfungsvorschriften gegeben, denen der Bewerber genügen muß. Die erforderlichen Kenntnisse muß er sich durch die Praxis und durch Selbststudium verschaffen. Vorbereitungskurse werden von der Staatseisenbahnverwaltung nicht gehalten. Seit einigen Jahren ist jedoch eine Eisenbahnfachschule in Verbindung mit dem Eisenbahnregiment in Sofia errichtet worden. Im Laufe der dreijährigen Dienstzeit werden während der Wintermonate von höheren Staatsbeamten und von Offizieren des Regiments theoretische Kurse über Eisenbahnfächer für die Mannschaften gehalten. Im Sommer werden diese dagegen zwecks Ausbildung im praktischen Eisenbahndienst den verschiedenen äußeren Eisenbahndienststellen überwiesen. Da durch diese Ausbildung den jungen Leuten eine gute Vorbereitung für den Eintritt in den äußeren und inneren Eisenbahndienst zuteil wird, pflegen seit Einführung dieser Einrichtung zahlreiche, für den Eisenbahndienst vorgemerkte junge Leute ihrer Dienstpflicht gerade in diesem Regiment zu genügen. Die Schweiz besitzt eine verhältnismäßig große Zahl von Eisenbahnfachschulen, nämlich in Biel, Winterthur, Bern, St. Gallen, Lausanne, Olten, Neuchâtel und Genf. Sie sind teils Gemeindeanstalten, teils Privatanstalten. In der Regel sind sie Handelsschulen angegliedert, zum Teil – wie in Biel und Winterthur – sind sie Abteilungen eines Technikums; in St. Gallen ist es eine Abteilung der Verkehrsschule; einer selbständigen Vorbereitungsanstalt für den Post-, Telegraphen-, Zoll- und Eisenbahndienst. Die Dauer der Kurse schwankt zwischen einem Jahr (Bern) und drei Jahren (Lausanne); die Regel bilden zwei Jahre. Die eintretenden Schüler müssen völlige körperliche Tauglichkeit und – in den meisten Fällen – die Absolvierung einer Sekundärschule nachweisen. Der Unterricht erstreckt sich auf die deutsche, französische, italienische und (wahlweise) englische Sprache, Rechnen, Geographie, Warenkunde, Physik, Stenographie, Maschinenschreiben, Eisenbahnrecht, Chemie, Verfassungskunde, Telegraphie, Einführung in Bahnanlagen und Betriebsmittel, Tarif- und Expeditionswesen, Buchhaltung, Betriebsdienst, Dienstkorrespondenz. Die Anzahl der Wochenstunden schwankt zwischen 33 und 40. Die Absolvierung einer E. gewährt kein Recht auf Anstellung im Eisenbahndienst. Die Verwaltungen pflegen aber die Eisenbahnschüler wegen ihrer besseren Vorbildung mit Vorliebe zu übernehmen; sie müssen aber vor Eintritt in den Dienst ein Staatsexamen ablegen. Die Gemeindeanstalten werden gewöhnlich von dem Kanton und der Eidgenossenschaft unterstützt, die in der Regel je 1/3 der allgemeinen Unkosten übernehmen. Welcher Anteil dieser Subventionen auf die E. entfällt, läßt sich im einzelnen nicht immer berechnen, da sie für die Gesamtanstalt gewährt werden. Rumänien besitzt zwei Fachschulen zur Vorbereitung für den mittleren Eisenbahndienst. Die erste hat die Vorbildung der Anwärter für den Betriebs- und kommerziellen Dienst zum Ziele. Sie ist 1880 gegründet worden und nimmt gleichzeitig etwa 40 Schüler auf, die mindestens 4 Klassen eines Gymnasiums oder einer gleichgestellten Anstalt mit Erfolg besucht haben müssen. Die Kurse dauern 9 Monate und umfassen folgende Fächer: Betriebs- und Verkehrsdienst, Tarife, Geographie, Telegraphie, Rechnungswesen, deutsche Sprache. Als Lehrer wirken 8 höhere Eisenbahnbeamte. Nach der Abschlußprüfung werden die Absolventen in den äußeren Dienst eingestellt, um dann, nach Beendigung einer praktischen Tätigkeit, als mittlere Beamte für den äußeren

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen04_1913/136>, abgerufen am 25.11.2024.