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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.

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Die Betriebslänge der Staatsbahnen betrug am 31. Dezember 1909: 1759 km (10931/4 engl. Meilen); im Bau waren 1909: 76 km.

Die Strecke Van Reenen-Bethlehem-Kroonstad, 142·4 km, die im Eigentum der Oranje River-Kolonie steht, wird für die Zentralsüdafrikanischen Bahnen mitbetrieben.

Von diesem Bahnnetz ist nur die Strecke Estcourd-Weenen, ein von der Stammstrecke Pietermaritzburg-Ladysmith nach Nordosten abzweigende Flügelbahn mit 46·3 km Länge, schmalspurig (61 cm Spur), d. s. 2·7%.

Auf den Schmuck der Stationen durch gärtnerische Anlagen wird in Natal besonderer Wert gelegt, für die am besten ausgestatteten Stationen werden, wie auf der Ugandabahn, Preise ausgesetzt, die die Stationsbeamten zu besonderem Eifer nach dieser Richtung anspornen.

3. Oranjefluß-Kolonie und Transvaal; Zentralsüdafrikanische Eisenbahnen.

a) Oranjefluß-Kolonie: Die Eisenbahnen sind von der Kapregierung hergestellt und betrieben, wobei dem Freistaat die Hälfte des Gewinnes zufloß.

Die Hauptlinie ist die in Norvals Pont am Oranjefluß an die mittelländische Bahn der Kapkolonie anschließende, von Südwest nach Nordost gerichtete Stammbahn, 547 km, die über Spring Fontein die Hauptstadt des Landes Bloemfontein mit Kroonstad und der nördlichen Grenzstation Vereeniging am Vaalfluß verbindet. Ferner besteht eine Zweigbahn von Bloemfontein in östlicher Richtung nach Ladybrand, an die Westgrenze des Basutolandes führend und in Bethlehem endigend. Bei Springfontein zweigt von der Stammbahn eine Bahn in südwestlicher Richtung ab, die in Bethulie, 43 km, den Anschluß an die östliche Gruppe der kapländischen Bahnen erreicht und über Queenstown nach der Hafenstadt East London führt.

Diese Linien wurden als nördliches Netz der kapländischen Bahnen verwaltet und deckten unter der englischen Verwaltung nicht nur ihre Betriebskosten, sondern ergaben sogar steigende Überschüsse. Am 1. Januar 1897 erwarb der Oranje-Freistaat seine Bahnen, - damals rund 590 km - für den Preis von 21/2 Mill. L, das sind rund 86.000 M. für d. km.

Im Burenkrieg verlor der Oranje-Freistaat seine Unabhängigkeit und seit dem Jahre 1902 sind die Staatsbahnen in der Oranjefluß-Kolonie mit denen von Transvaal zu einer gemeinsamen Verwaltung unter der Bezeichnung "Zentralsüdafrikanische Bahnen" (Central South African Railways) verschmolzen die Regierung übernahm den Gesamtbestand von 2148 km zu einem Preise von 262·9 Mill. M, das sind 122·500 M. f. d. km.

Seitdem hat auch die Oranjefluß-Kolonie wie Transvaal und die Kapkolonie im wesentlichen nur noch koloniale Staatsbahnen, deren Anlagekosten durch Anleihen beschafft werden.

Im April 1905 unternahm die Staatsbahnverwaltung den Weiterbau der in Bethlehem endigenden Zweigbahn in westlicher Richtung und vollendete ihn i. J. 1906 bis Kroonstad an der Zentralbahn, wodurch daselbst ein zweiter Anschluß von Durban an die südafrikanische Zentralbahn Kapstadt - Pretoria hergestellt ist.

Durch Gesetzvorlage vom Jahre 1906 ist der Bau einer Eisenbahn von Aliwal North, ungefähr parallel der Stammbahn, in der Richtung auf Ladybrand, 291 km, zur besseren Verbindung und Erschließung von Basutoland genehmigt worden.

Diese Strecke wurde mit 161 km Länge i. J. 1908 dem Verkehre übergeben.

b) Transvaal: Die Niederländische südafrikanische Eisenbahngesellschaft, Nederlandsche Zuid Afrikansche Spoorweg Maatschappij, (englisch): Netherlands Railway Company, wurde i. J. 1887 in Amsterdam gegründet, war aber tatsächlich eine deutsche Gesellschaft. Beim Ausbruch des Burenkrieges hatten ihre Linien eine Länge von 1154 km.

Am 1. Juli 1902 wurden die Bahnen der beiden neuerworbenen Kolonien unter dem Namen der "Zentralsüdafrikanischen Eisenbahnen" unter einer gemeinsamen Zivilverwaltung vereinigt. 1903 wurde aus



Die Betriebslänge der Staatsbahnen betrug am 31. Dezember 1909: 1759 km (10931/4 engl. Meilen); im Bau waren 1909: 76 km.

Die Strecke Van Reenen-Bethlehem-Kroonstad, 142·4 km, die im Eigentum der Oranje River-Kolonie steht, wird für die Zentralsüdafrikanischen Bahnen mitbetrieben.

Von diesem Bahnnetz ist nur die Strecke Estcourd-Weenen, ein von der Stammstrecke Pietermaritzburg-Ladysmith nach Nordosten abzweigende Flügelbahn mit 46·3 km Länge, schmalspurig (61 cm Spur), d. s. 2·7%.

Auf den Schmuck der Stationen durch gärtnerische Anlagen wird in Natal besonderer Wert gelegt, für die am besten ausgestatteten Stationen werden, wie auf der Ugandabahn, Preise ausgesetzt, die die Stationsbeamten zu besonderem Eifer nach dieser Richtung anspornen.

3. Oranjefluß-Kolonie und Transvaal; Zentralsüdafrikanische Eisenbahnen.

a) Oranjefluß-Kolonie: Die Eisenbahnen sind von der Kapregierung hergestellt und betrieben, wobei dem Freistaat die Hälfte des Gewinnes zufloß.

Die Hauptlinie ist die in Norvals Pont am Oranjefluß an die mittelländische Bahn der Kapkolonie anschließende, von Südwest nach Nordost gerichtete Stammbahn, 547 km, die über Spring Fontein die Hauptstadt des Landes Bloemfontein mit Kroonstad und der nördlichen Grenzstation Vereeniging am Vaalfluß verbindet. Ferner besteht eine Zweigbahn von Bloemfontein in östlicher Richtung nach Ladybrand, an die Westgrenze des Basutolandes führend und in Bethlehem endigend. Bei Springfontein zweigt von der Stammbahn eine Bahn in südwestlicher Richtung ab, die in Bethulie, 43 km, den Anschluß an die östliche Gruppe der kapländischen Bahnen erreicht und über Queenstown nach der Hafenstadt East London führt.

Diese Linien wurden als nördliches Netz der kapländischen Bahnen verwaltet und deckten unter der englischen Verwaltung nicht nur ihre Betriebskosten, sondern ergaben sogar steigende Überschüsse. Am 1. Januar 1897 erwarb der Oranje-Freistaat seine Bahnen, – damals rund 590 km – für den Preis von 21/2 Mill. ₤, das sind rund 86.000 M. für d. km.

Im Burenkrieg verlor der Oranje-Freistaat seine Unabhängigkeit und seit dem Jahre 1902 sind die Staatsbahnen in der Oranjefluß-Kolonie mit denen von Transvaal zu einer gemeinsamen Verwaltung unter der Bezeichnung „Zentralsüdafrikanische Bahnen“ (Central South African Railways) verschmolzen die Regierung übernahm den Gesamtbestand von 2148 km zu einem Preise von 262·9 Mill. M, das sind 122·500 M. f. d. km.

Seitdem hat auch die Oranjefluß-Kolonie wie Transvaal und die Kapkolonie im wesentlichen nur noch koloniale Staatsbahnen, deren Anlagekosten durch Anleihen beschafft werden.

Im April 1905 unternahm die Staatsbahnverwaltung den Weiterbau der in Bethlehem endigenden Zweigbahn in westlicher Richtung und vollendete ihn i. J. 1906 bis Kroonstad an der Zentralbahn, wodurch daselbst ein zweiter Anschluß von Durban an die südafrikanische Zentralbahn Kapstadt – Pretoria hergestellt ist.

Durch Gesetzvorlage vom Jahre 1906 ist der Bau einer Eisenbahn von Aliwal North, ungefähr parallel der Stammbahn, in der Richtung auf Ladybrand, 291 km, zur besseren Verbindung und Erschließung von Basutoland genehmigt worden.

Diese Strecke wurde mit 161 km Länge i. J. 1908 dem Verkehre übergeben.

b) Transvaal: Die Niederländische südafrikanische Eisenbahngesellschaft, Nederlandsche Zuid Afrikansche Spoorweg Maatschappij, (englisch): Netherlands Railway Company, wurde i. J. 1887 in Amsterdam gegründet, war aber tatsächlich eine deutsche Gesellschaft. Beim Ausbruch des Burenkrieges hatten ihre Linien eine Länge von 1154 km.

Am 1. Juli 1902 wurden die Bahnen der beiden neuerworbenen Kolonien unter dem Namen der „Zentralsüdafrikanischen Eisenbahnen“ unter einer gemeinsamen Zivilverwaltung vereinigt. 1903 wurde aus

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[88/0099] Die Betriebslänge der Staatsbahnen betrug am 31. Dezember 1909: 1759 km (10931/4 engl. Meilen); im Bau waren 1909: 76 km. Die Strecke Van Reenen-Bethlehem-Kroonstad, 142·4 km, die im Eigentum der Oranje River-Kolonie steht, wird für die Zentralsüdafrikanischen Bahnen mitbetrieben. Von diesem Bahnnetz ist nur die Strecke Estcourd-Weenen, ein von der Stammstrecke Pietermaritzburg-Ladysmith nach Nordosten abzweigende Flügelbahn mit 46·3 km Länge, schmalspurig (61 cm Spur), d. s. 2·7%. Auf den Schmuck der Stationen durch gärtnerische Anlagen wird in Natal besonderer Wert gelegt, für die am besten ausgestatteten Stationen werden, wie auf der Ugandabahn, Preise ausgesetzt, die die Stationsbeamten zu besonderem Eifer nach dieser Richtung anspornen. 3. Oranjefluß-Kolonie und Transvaal; Zentralsüdafrikanische Eisenbahnen. a) Oranjefluß-Kolonie: Die Eisenbahnen sind von der Kapregierung hergestellt und betrieben, wobei dem Freistaat die Hälfte des Gewinnes zufloß. Die Hauptlinie ist die in Norvals Pont am Oranjefluß an die mittelländische Bahn der Kapkolonie anschließende, von Südwest nach Nordost gerichtete Stammbahn, 547 km, die über Spring Fontein die Hauptstadt des Landes Bloemfontein mit Kroonstad und der nördlichen Grenzstation Vereeniging am Vaalfluß verbindet. Ferner besteht eine Zweigbahn von Bloemfontein in östlicher Richtung nach Ladybrand, an die Westgrenze des Basutolandes führend und in Bethlehem endigend. Bei Springfontein zweigt von der Stammbahn eine Bahn in südwestlicher Richtung ab, die in Bethulie, 43 km, den Anschluß an die östliche Gruppe der kapländischen Bahnen erreicht und über Queenstown nach der Hafenstadt East London führt. Diese Linien wurden als nördliches Netz der kapländischen Bahnen verwaltet und deckten unter der englischen Verwaltung nicht nur ihre Betriebskosten, sondern ergaben sogar steigende Überschüsse. Am 1. Januar 1897 erwarb der Oranje-Freistaat seine Bahnen, – damals rund 590 km – für den Preis von 21/2 Mill. ₤, das sind rund 86.000 M. für d. km. Im Burenkrieg verlor der Oranje-Freistaat seine Unabhängigkeit und seit dem Jahre 1902 sind die Staatsbahnen in der Oranjefluß-Kolonie mit denen von Transvaal zu einer gemeinsamen Verwaltung unter der Bezeichnung „Zentralsüdafrikanische Bahnen“ (Central South African Railways) verschmolzen die Regierung übernahm den Gesamtbestand von 2148 km zu einem Preise von 262·9 Mill. M, das sind 122·500 M. f. d. km. Seitdem hat auch die Oranjefluß-Kolonie wie Transvaal und die Kapkolonie im wesentlichen nur noch koloniale Staatsbahnen, deren Anlagekosten durch Anleihen beschafft werden. Im April 1905 unternahm die Staatsbahnverwaltung den Weiterbau der in Bethlehem endigenden Zweigbahn in westlicher Richtung und vollendete ihn i. J. 1906 bis Kroonstad an der Zentralbahn, wodurch daselbst ein zweiter Anschluß von Durban an die südafrikanische Zentralbahn Kapstadt – Pretoria hergestellt ist. Durch Gesetzvorlage vom Jahre 1906 ist der Bau einer Eisenbahn von Aliwal North, ungefähr parallel der Stammbahn, in der Richtung auf Ladybrand, 291 km, zur besseren Verbindung und Erschließung von Basutoland genehmigt worden. Diese Strecke wurde mit 161 km Länge i. J. 1908 dem Verkehre übergeben. b) Transvaal: Die Niederländische südafrikanische Eisenbahngesellschaft, Nederlandsche Zuid Afrikansche Spoorweg Maatschappij, (englisch): Netherlands Railway Company, wurde i. J. 1887 in Amsterdam gegründet, war aber tatsächlich eine deutsche Gesellschaft. Beim Ausbruch des Burenkrieges hatten ihre Linien eine Länge von 1154 km. Am 1. Juli 1902 wurden die Bahnen der beiden neuerworbenen Kolonien unter dem Namen der „Zentralsüdafrikanischen Eisenbahnen“ unter einer gemeinsamen Zivilverwaltung vereinigt. 1903 wurde aus

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/99>, abgerufen am 23.11.2024.