Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.daß jedem Querschnitte positive und negative Beitragstrecken entsprechen, die zu belasten sind, um das größte + M oder - M zu erhalten. So sind für die Querschnitte (P1) zwischen den Fixpunkten die Felder abwechselnd voll zu belasten; für einen Querschnitt außerhalb der Fixpunkte (P2) ist das betreffende Feld dagegen nur teilweise zu belasten und ist die Belastung der übrigen Felder derart anzunehmen, daß an das belastete Ende des ![]() Abb. 343. ![]() Abb. 344. Für das größte (negative) Stützenmoment sind die beiden an die Stütze angrenzenden Felder voll, die übrigen Felder abwechselnd zu belasten. Die Einflußlinie der Querkräfte, die sich aus jener der Stützenmomente nach Gleichung 2) ableiten läßt (Abb. 344), zeigt, daß jede zwischen dem beliebigen Querschnitte Q und der nächstgelegenen rechten Stütze angreifende Last in ersterem eine positive Querkraft hervorruft. Die Querkraft wird hingegen negativ, wenn die Last zwischen dem Querschnitt und der linken Stütze angreift. Die übrigen Felder sind wieder abwechselnd zu belasten. IV. Größtwerte der Momente und Querkräfte. a) Totale gleichmäßige Belastung mit g f. d. Längeneinheit (Eigengewichtsbelastung). Sind Mr-1 und Mr die für diese Belastung berechneten Stützenmomente für das beliebige r-te Feld, so wird im Querschnitt, dessen Abstand x von der linken Stütze ist, nach Gleichung 1) und 2) das Moment Die Querkraft wird sonach durch eine gerade Linie, das Moment durch eine Parabel dargestellt. (In Abb. 345 und 346 die schwächer gezogenen Linien.) b) Zufällige Last. Für diese gelten die unter III angeführten ungünstigsten Belastungsannahmen. Hinsichtlich der Momente hat man zwischen den Querschnitten, die innerhalb und außerhalb der beiden Fixpunkte der betreffenden Spannweite gelegen sind, zu unterscheiden. Für erstere ist abwechselnde Vollbelastung der Felder maßgebend. Unter Annahme einer über die Längeneinheit gleichmäßig verteilten Verkehrsbelastung p berechnet sich Natürlich sind in diesen beiden Formeln Mr und Mr-1 nicht identisch, sondern für jede unter der Voraussetzung der ungünstigsten Belastung zu bestimmen. Das positive und negative Maximum ergänzen sich zur totalen Belastung, so daß man, wenn die Wirkung der letzteren bekannt ist, nur eines der beiden Maximalmomente zu rechnen hat. Die positiven daß jedem Querschnitte positive und negative Beitragstrecken entsprechen, die zu belasten sind, um das größte + M oder – M zu erhalten. So sind für die Querschnitte (P1) zwischen den Fixpunkten die Felder abwechselnd voll zu belasten; für einen Querschnitt außerhalb der Fixpunkte (P2) ist das betreffende Feld dagegen nur teilweise zu belasten und ist die Belastung der übrigen Felder derart anzunehmen, daß an das belastete Ende des ![]() Abb. 343. ![]() Abb. 344. Für das größte (negative) Stützenmoment sind die beiden an die Stütze angrenzenden Felder voll, die übrigen Felder abwechselnd zu belasten. Die Einflußlinie der Querkräfte, die sich aus jener der Stützenmomente nach Gleichung 2) ableiten läßt (Abb. 344), zeigt, daß jede zwischen dem beliebigen Querschnitte Q und der nächstgelegenen rechten Stütze angreifende Last in ersterem eine positive Querkraft hervorruft. Die Querkraft wird hingegen negativ, wenn die Last zwischen dem Querschnitt und der linken Stütze angreift. Die übrigen Felder sind wieder abwechselnd zu belasten. IV. Größtwerte der Momente und Querkräfte. a) Totale gleichmäßige Belastung mit g f. d. Längeneinheit (Eigengewichtsbelastung). Sind Mr–1 und Mr die für diese Belastung berechneten Stützenmomente für das beliebige r-te Feld, so wird im Querschnitt, dessen Abstand x von der linken Stütze ist, nach Gleichung 1) und 2) das Moment Die Querkraft wird sonach durch eine gerade Linie, das Moment durch eine Parabel dargestellt. (In Abb. 345 und 346 die schwächer gezogenen Linien.) b) Zufällige Last. Für diese gelten die unter III angeführten ungünstigsten Belastungsannahmen. Hinsichtlich der Momente hat man zwischen den Querschnitten, die innerhalb und außerhalb der beiden Fixpunkte der betreffenden Spannweite gelegen sind, zu unterscheiden. Für erstere ist abwechselnde Vollbelastung der Felder maßgebend. Unter Annahme einer über die Längeneinheit gleichmäßig verteilten Verkehrsbelastung p berechnet sich Natürlich sind in diesen beiden Formeln Mr und Mr–1 nicht identisch, sondern für jede unter der Voraussetzung der ungünstigsten Belastung zu bestimmen. 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daß jedem Querschnitte positive und negative Beitragstrecken entsprechen, die zu belasten sind, um das größte + M oder – M zu erhalten. So sind für die Querschnitte (P1) zwischen den Fixpunkten die Felder abwechselnd voll zu belasten; für einen Querschnitt außerhalb der Fixpunkte (P2) ist das betreffende Feld dagegen nur teilweise zu belasten und ist die Belastung der übrigen Felder derart anzunehmen, daß an das belastete Ende des
[Abbildung Abb. 343.
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[Abbildung Abb. 344.
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fraglichen Feldes ein unbelastetes Feld und an das unbelastete Ende ein belastetes Feld stößt und daß im weiteren immer ein belastetes Feld mit einem unbelasteten Felde abwechselt.
Für das größte (negative) Stützenmoment sind die beiden an die Stütze angrenzenden Felder voll, die übrigen Felder abwechselnd zu belasten.
Die Einflußlinie der Querkräfte, die sich aus jener der Stützenmomente nach Gleichung 2) ableiten läßt (Abb. 344), zeigt, daß jede zwischen dem beliebigen Querschnitte Q und der nächstgelegenen rechten Stütze angreifende Last in ersterem eine positive Querkraft hervorruft. Die Querkraft wird hingegen negativ, wenn die Last zwischen dem Querschnitt und der linken Stütze angreift. Die übrigen Felder sind wieder abwechselnd zu belasten.
IV. Größtwerte der Momente und Querkräfte.
a) Totale gleichmäßige Belastung mit g f. d. Längeneinheit (Eigengewichtsbelastung).
Sind Mr–1 und Mr die für diese Belastung berechneten Stützenmomente für das beliebige r-te Feld, so wird im Querschnitt, dessen Abstand x von der linken Stütze ist, nach Gleichung 1) und 2) das Moment
[FORMEL]
die Querkraft
[FORMEL]
Die Querkraft wird sonach durch eine gerade Linie, das Moment durch eine Parabel dargestellt. (In Abb. 345 und 346 die schwächer gezogenen Linien.)
b) Zufällige Last. Für diese gelten die unter III angeführten ungünstigsten Belastungsannahmen. Hinsichtlich der Momente hat man zwischen den Querschnitten, die innerhalb und außerhalb der beiden Fixpunkte der betreffenden Spannweite gelegen sind, zu unterscheiden. Für erstere ist abwechselnde Vollbelastung der Felder maßgebend.
Unter Annahme einer über die Längeneinheit gleichmäßig verteilten Verkehrsbelastung p berechnet sich
[FORMEL]
Natürlich sind in diesen beiden Formeln Mr und Mr–1 nicht identisch, sondern für jede unter der Voraussetzung der ungünstigsten Belastung zu bestimmen. Das positive und negative Maximum ergänzen sich zur totalen Belastung, so daß man, wenn die Wirkung der letzteren bekannt ist, nur eines der beiden Maximalmomente zu rechnen hat. Die positiven
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Zitationshilfe: | Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 466. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/484>, abgerufen am 16.02.2025. |