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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.

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regulateurs, distribiteurs de la vapeur; registri).

Die mit entsprechenden Öffnungen versehenen Flächen, auf denen diese beiden Gattungen von Schiebern gleiten, werden Schiebergesicht oder Schieberspiegel genannt.

Je nach der Form der Gleitfläche unterscheidet man im allgemeinen Flachschieber (Abb. 182 und 183) und zylindrische Schieber (Abb. 184 bis 187).

Die Absperrung, der Durchlaß und die Verteilung des Dampfes erfolgt bei beiden Schiebergattungen entweder durch geradliniges Hin- und Hergleiten der Schieber auf dem Schiebergesicht (gerade geführte Schieber) wie in den Abb. 182, 186 und 187, oder durch Drehbewegung (Drehschieber) wie in den Abb. 183, 184 und 185, wobei durch die abschließenden Kanten des Schiebers die Dampfeinlaßkanäle A geöffnet oder geschlossen werden.

A. Steuerungsschieber. Diese führen bei Lokomotiven den in den Schieberkasten eingetretenen Dampf abwechselnd vor oder hinter die Kolben der Dampfzylinder und aus diesen ins Freie oder bei vielen Stabilmaschinen und Schiffsmaschinen in den Kondensator ab. Diese durch die äußere Steuerung betätigte Bewegung geht in der Weise vor sich, daß die äußeren Kanten des in dem Schieberkasten des Dampfzylinders befindlichen Schiebers die Dampfkanäle am Schiebergesicht öffnen oder schließen, je nachdem der Schieber durch die Steuerung nach rechts oder nach links ausgelenkt wird und der abziehende Dampf durch Hohlräume des Schiebers in den eigentlichen Ausströmungskanal gelangen kann.

1. Einzelschieber mit flachem Spiegel (nach der Form des Längsschnittes auch Muschelschieber genannt),

a) mit einfacher Eröffnung.

Ein einfacher Muschelschieber ist in Abb. 188 von außen und in Abb. 189 im Schnitt dargestellt.

Der frische Dampf tritt aus dem Schieberkasten in den Einströmungskanal K1 ein, während der bereits ausgenützte Dampf aus dem Kanal K2 durch die Höhlung H (die Schiebermuschel) in den Ausströmungskanal K3 in der durch die Pfeile angedeuteten Richtung abfließt.

In Abb. 188 und 189 stellt b die Einströmkanalbreite, e die Stegstärke, i die innere Oberdeckung, o die Breite des Ausströmungskanals, l die Kanallänge und S die Schieberstange mit dem Schieberrahmen S1 dar, mittels deren der Schieber hin und her geschoben wird.

Wird der Querschnitt des Schieberkanals bl wie bei Lokomotiven 1/12-1/15 der Kolbenfläche und die Kanallänge l = 0·65-0·95 des Durchmessers des Dampfzylinders angenommen, so kann b leicht bestimmt werden. Ferner wird o.l = 1/5-1/8 der Kolbenfläche und die Stegstärke e = 1·0 + 0·5 b gemacht. Soll bei der äußersten Lage des Schiebers die freie Öffnung von o = b werden, so ergibt sich bei bekannter Exzentrizität r:
o + e = i + r + b
und
o = i + r + b - e.

Da bei der größten Auslenkung des Schiebers vom Mittel der Ausströmungskanal niemals mit dem Schieberkastenraum in Verbindung treten darf, weil sonst der Dampf aus diesem ins Freie oder in die Verdichtungskammer gelangen würde, so muß, wenn E die äußere Deckung des Schiebers bezeichnet:
E + b + e > r
oder
e > r - E - b
sein. Die Exzentrizität ist so groß zu machen, daß der Schieber den Kanal ganz öffnet.

Um bei großer Zylinderlänge möglichst kurze Einströmkanäle und geringe schädliche Räume zu erhalten, wendet man bei Stabilmaschinen zuweilen eine Konstruktion an, bei der zwei voneinander getrennte einzelne Muschelschieber mittels einer einzigen Schieberstange bewegt werden (Abb. 190).

Das Bedürfnis, bei schnellgehenden Maschinen ein rasches Öffnen und Schließen der Steuerkanäle ohne Drosselung zu erzielen und eine Verkürzung des Schieberhubes und der Abmessungen des Schiebers zwecks geringerer Schieberreibungsarbeit zu bewirken, hat zum Bau von Schiebern mit Überströmkanälen und

b) mit mehrfachen Eröffnungen geführt:

Als einfachste Form dieses Systemes ist der Tricksche Kanalschieber (Abb. 191 und 191 a) zu nennen, bei dem der Überströmkanal k den Frischdampf auch von der Gegenseite her, u. zw. beim Überschleifen der äußeren Schieberspiegelkanten einläßt.

Wird nämlich der Schieber um den Weg f + g nach links ausgelenkt (Abb. 191), so beginnt der Dampf in den Kanal k, dessen Breite gleich h ist, und aus diesem in den Kanal K1 von der Breite b einzuströmen. Bei weiterer Auslenkung nach links öffnet aber auch die äußere Schieberkante n den unmittelbaren Zutritt des Dampfes aus dem Schieberkasten in den Kanal K1, und es wird hierdurch der Einströmungsquerschnitt entsprechend vergrößert.

regulateurs, distribiteurs de la vapeur; registri).

Die mit entsprechenden Öffnungen versehenen Flächen, auf denen diese beiden Gattungen von Schiebern gleiten, werden Schiebergesicht oder Schieberspiegel genannt.

Je nach der Form der Gleitfläche unterscheidet man im allgemeinen Flachschieber (Abb. 182 und 183) und zylindrische Schieber (Abb. 184 bis 187).

Die Absperrung, der Durchlaß und die Verteilung des Dampfes erfolgt bei beiden Schiebergattungen entweder durch geradliniges Hin- und Hergleiten der Schieber auf dem Schiebergesicht (gerade geführte Schieber) wie in den Abb. 182, 186 und 187, oder durch Drehbewegung (Drehschieber) wie in den Abb. 183, 184 und 185, wobei durch die abschließenden Kanten des Schiebers die Dampfeinlaßkanäle A geöffnet oder geschlossen werden.

A. Steuerungsschieber. Diese führen bei Lokomotiven den in den Schieberkasten eingetretenen Dampf abwechselnd vor oder hinter die Kolben der Dampfzylinder und aus diesen ins Freie oder bei vielen Stabilmaschinen und Schiffsmaschinen in den Kondensator ab. Diese durch die äußere Steuerung betätigte Bewegung geht in der Weise vor sich, daß die äußeren Kanten des in dem Schieberkasten des Dampfzylinders befindlichen Schiebers die Dampfkanäle am Schiebergesicht öffnen oder schließen, je nachdem der Schieber durch die Steuerung nach rechts oder nach links ausgelenkt wird und der abziehende Dampf durch Hohlräume des Schiebers in den eigentlichen Ausströmungskanal gelangen kann.

1. Einzelschieber mit flachem Spiegel (nach der Form des Längsschnittes auch Muschelschieber genannt),

a) mit einfacher Eröffnung.

Ein einfacher Muschelschieber ist in Abb. 188 von außen und in Abb. 189 im Schnitt dargestellt.

Der frische Dampf tritt aus dem Schieberkasten in den Einströmungskanal K1 ein, während der bereits ausgenützte Dampf aus dem Kanal K2 durch die Höhlung H (die Schiebermuschel) in den Ausströmungskanal K3 in der durch die Pfeile angedeuteten Richtung abfließt.

In Abb. 188 und 189 stellt b die Einströmkanalbreite, e die Stegstärke, i die innere Oberdeckung, o die Breite des Ausströmungskanals, l die Kanallänge und S die Schieberstange mit dem Schieberrahmen S1 dar, mittels deren der Schieber hin und her geschoben wird.

Wird der Querschnitt des Schieberkanals bl wie bei Lokomotiven 1/12–1/15 der Kolbenfläche und die Kanallänge l = 0·65–0·95 des Durchmessers des Dampfzylinders angenommen, so kann b leicht bestimmt werden. Ferner wird o.l = 1/5–1/8 der Kolbenfläche und die Stegstärke e = 1·0 + 0·5 b gemacht. Soll bei der äußersten Lage des Schiebers die freie Öffnung von o = b werden, so ergibt sich bei bekannter Exzentrizität r:
o + e = i + r + b
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Da bei der größten Auslenkung des Schiebers vom Mittel der Ausströmungskanal niemals mit dem Schieberkastenraum in Verbindung treten darf, weil sonst der Dampf aus diesem ins Freie oder in die Verdichtungskammer gelangen würde, so muß, wenn E die äußere Deckung des Schiebers bezeichnet:
E + b + e > r
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sein. Die Exzentrizität ist so groß zu machen, daß der Schieber den Kanal ganz öffnet.

Um bei großer Zylinderlänge möglichst kurze Einströmkanäle und geringe schädliche Räume zu erhalten, wendet man bei Stabilmaschinen zuweilen eine Konstruktion an, bei der zwei voneinander getrennte einzelne Muschelschieber mittels einer einzigen Schieberstange bewegt werden (Abb. 190).

Das Bedürfnis, bei schnellgehenden Maschinen ein rasches Öffnen und Schließen der Steuerkanäle ohne Drosselung zu erzielen und eine Verkürzung des Schieberhubes und der Abmessungen des Schiebers zwecks geringerer Schieberreibungsarbeit zu bewirken, hat zum Bau von Schiebern mit Überströmkanälen und

b) mit mehrfachen Eröffnungen geführt:

Als einfachste Form dieses Systemes ist der Tricksche Kanalschieber (Abb. 191 und 191 a) zu nennen, bei dem der Überströmkanal k den Frischdampf auch von der Gegenseite her, u. zw. beim Überschleifen der äußeren Schieberspiegelkanten einläßt.

Wird nämlich der Schieber um den Weg f + g nach links ausgelenkt (Abb. 191), so beginnt der Dampf in den Kanal k, dessen Breite gleich h ist, und aus diesem in den Kanal K1 von der Breite b einzuströmen. Bei weiterer Auslenkung nach links öffnet aber auch die äußere Schieberkante n den unmittelbaren Zutritt des Dampfes aus dem Schieberkasten in den Kanal K1, und es wird hierdurch der Einströmungsquerschnitt entsprechend vergrößert.

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[241/0255] regulateurs, distribiteurs de la vapeur; registri). Die mit entsprechenden Öffnungen versehenen Flächen, auf denen diese beiden Gattungen von Schiebern gleiten, werden Schiebergesicht oder Schieberspiegel genannt. Je nach der Form der Gleitfläche unterscheidet man im allgemeinen Flachschieber (Abb. 182 und 183) und zylindrische Schieber (Abb. 184 bis 187). Die Absperrung, der Durchlaß und die Verteilung des Dampfes erfolgt bei beiden Schiebergattungen entweder durch geradliniges Hin- und Hergleiten der Schieber auf dem Schiebergesicht (gerade geführte Schieber) wie in den Abb. 182, 186 und 187, oder durch Drehbewegung (Drehschieber) wie in den Abb. 183, 184 und 185, wobei durch die abschließenden Kanten des Schiebers die Dampfeinlaßkanäle A geöffnet oder geschlossen werden. A. Steuerungsschieber. Diese führen bei Lokomotiven den in den Schieberkasten eingetretenen Dampf abwechselnd vor oder hinter die Kolben der Dampfzylinder und aus diesen ins Freie oder bei vielen Stabilmaschinen und Schiffsmaschinen in den Kondensator ab. Diese durch die äußere Steuerung betätigte Bewegung geht in der Weise vor sich, daß die äußeren Kanten des in dem Schieberkasten des Dampfzylinders befindlichen Schiebers die Dampfkanäle am Schiebergesicht öffnen oder schließen, je nachdem der Schieber durch die Steuerung nach rechts oder nach links ausgelenkt wird und der abziehende Dampf durch Hohlräume des Schiebers in den eigentlichen Ausströmungskanal gelangen kann. 1. Einzelschieber mit flachem Spiegel (nach der Form des Längsschnittes auch Muschelschieber genannt), a) mit einfacher Eröffnung. Ein einfacher Muschelschieber ist in Abb. 188 von außen und in Abb. 189 im Schnitt dargestellt. Der frische Dampf tritt aus dem Schieberkasten in den Einströmungskanal K1 ein, während der bereits ausgenützte Dampf aus dem Kanal K2 durch die Höhlung H (die Schiebermuschel) in den Ausströmungskanal K3 in der durch die Pfeile angedeuteten Richtung abfließt. In Abb. 188 und 189 stellt b die Einströmkanalbreite, e die Stegstärke, i die innere Oberdeckung, o die Breite des Ausströmungskanals, l die Kanallänge und S die Schieberstange mit dem Schieberrahmen S1 dar, mittels deren der Schieber hin und her geschoben wird. Wird der Querschnitt des Schieberkanals bl wie bei Lokomotiven 1/12–1/15 der Kolbenfläche und die Kanallänge l = 0·65–0·95 des Durchmessers des Dampfzylinders angenommen, so kann b leicht bestimmt werden. Ferner wird o.l = 1/5–1/8 der Kolbenfläche und die Stegstärke e = 1·0 + 0·5 b gemacht. Soll bei der äußersten Lage des Schiebers die freie Öffnung von o = b werden, so ergibt sich bei bekannter Exzentrizität r: o + e = i + r + b und o = i + r + b – e. Da bei der größten Auslenkung des Schiebers vom Mittel der Ausströmungskanal niemals mit dem Schieberkastenraum in Verbindung treten darf, weil sonst der Dampf aus diesem ins Freie oder in die Verdichtungskammer gelangen würde, so muß, wenn E die äußere Deckung des Schiebers bezeichnet: E + b + e > r oder e > r – E – b sein. Die Exzentrizität ist so groß zu machen, daß der Schieber den Kanal ganz öffnet. Um bei großer Zylinderlänge möglichst kurze Einströmkanäle und geringe schädliche Räume zu erhalten, wendet man bei Stabilmaschinen zuweilen eine Konstruktion an, bei der zwei voneinander getrennte einzelne Muschelschieber mittels einer einzigen Schieberstange bewegt werden (Abb. 190). Das Bedürfnis, bei schnellgehenden Maschinen ein rasches Öffnen und Schließen der Steuerkanäle ohne Drosselung zu erzielen und eine Verkürzung des Schieberhubes und der Abmessungen des Schiebers zwecks geringerer Schieberreibungsarbeit zu bewirken, hat zum Bau von Schiebern mit Überströmkanälen und b) mit mehrfachen Eröffnungen geführt: Als einfachste Form dieses Systemes ist der Tricksche Kanalschieber (Abb. 191 und 191 a) zu nennen, bei dem der Überströmkanal k den Frischdampf auch von der Gegenseite her, u. zw. beim Überschleifen der äußeren Schieberspiegelkanten einläßt. Wird nämlich der Schieber um den Weg f + g nach links ausgelenkt (Abb. 191), so beginnt der Dampf in den Kanal k, dessen Breite gleich h ist, und aus diesem in den Kanal K1 von der Breite b einzuströmen. Bei weiterer Auslenkung nach links öffnet aber auch die äußere Schieberkante n den unmittelbaren Zutritt des Dampfes aus dem Schieberkasten in den Kanal K1, und es wird hierdurch der Einströmungsquerschnitt entsprechend vergrößert.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/255>, abgerufen am 20.09.2024.