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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.

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k = 0·135 + 0·1 x innerhalb der Grenzen von x = 0·7 bis x = 1,
x = 1 für trockenen Dampf,
k = 1·3 für Heißdampf unter der Voraussetzung, daß der Dampf am Ende der Expansion noch überhitzt wäre.

Die Gesamtarbeit ist dann:

in m kg, (v1/v) = S das Expansionsverhältnis,

in Pferdestärken, da L = 75.60.60 PS = 270000 PS.

Häufig wird bei Berechnungen der Dampfdruck vor und nach der Expansion gegeben und es ist dann

aus welcher Formel sich ohneweiters die Expansionsarbeit des trockenen Sattdampfes mit jener des Heißdampfes vergleichen läßt.

Bei einer Expansion von 10 Atm. abs. auf 0·5 Atm. abs. ergibt sich beispielsweise für Sattdampf:

für Heißdampf von 400°

Die Expansionsarbeit bei Heißdampf überragt somit unter obigen Annahmen jene des Sattdampfes bei gleichem Dampfgewichte um etwa 11·6%. Im allgemeinen liegt die Ausdehnungslinie im Idealdiagramm für Heißdampf höher als bei Sattdampf (s. Linie hi in Abb. 154), da das Volumen des Heißdampfes verhältnismäßig größer ist. Beispielsweise ist das Volumen des Heißdampfes von 350° bei



Auch die Gesamtwärme des Heißdampfes von 350° ist größer als jene des Sattdampfes gleicher Spannung und gleichen Gewichtes, wie nachstehende Tabelle zeigt:



Letzteres Verhältnis nimmt aber bei höheren Spannungen ab.

Wird das Verhältnis der für 1 kg Dampf geleisteten idealen D. Lo zu der in 1 kg enthaltenen Wärmemenge betrachtet, so ist dies der thermische Wirkungsgrad eth; dieser ist
bei Sattdampf
bei Heißdampf

Wenn nun auch Lho5 > Lo und 427 l < 427 (l + cp t), so kommt es doch bei höheren Dampfdrücken dahin, daß ehth < esh.

Immer ist es aber vorteilhaft, Heißdampf anzuwenden, da wegen der bedeutend kleineren Wärmeleitungsfähigkeit des Heißdampfes die Wärmeverluste kleiner sind als bei Sattdampf.

1 kg Heißdampf ergibt bei höheren Spannungen etwa 10.000 m kg, bei niederen Spannungen etwa 13.000 m kg mehr D. als 1 kg Sattdampf, und es ist sehr vorteilhaft, höhere Spannungen überhaupt anzuwenden. Von großem Nutzen ist auch die Kondensation, da aus 1 kg Heißdampf etwa 20.000 m kg und aus 1 kg Sattdampf etwa 17.000 m kg mehr Arbeit gewonnen werden kann als bei Auspuff und da beispielsweise bei 5 Atm. eine Besserung der Ausnützung der Wärme bei Kondensation gegen Auspuff um 65% eintritt. Bei 13 Atm. beträgt diese Besserung allerdings nur 36%. In ähnlicher Weise wie die D. im Idealdiagramm (Abb. 154) während der Expansion dargestellt wurde, kann diese auch während eines Kolbenhin- und -herganges betrachtet werden:

In Abb. 155 a ist der Dampfzylinder MN mit seinem Schieber D und der Kolbenscheibe K dargestellt. S0 bedeutet den schädlichen Raum (das ist der Raum zwischen dem Kolben am Ende seines Hubes und dem Zylinderdeckel, einschließlich des Volumens des zugehörigen Einströmkanals [s. Dampfzylinder]; in den Abb. 155 b und c, ist dieses Volumen auf den Kolbenquerschnitt reduziert zu denken), S1 den Kolbenweg während der Volldruckperiode, p1 die Dampfspannung am Ende der Volldruckperiode (Abb. 155 a b), S2 den Kolbenweg vom Beginn bis zum Ende der Expansionsperiode, p2 die Dampfspannung am Ende der Expansionsperiode, S3 den Kolbenweg vom Beginn bis zum Ende des Ausströmens, p3 die Dampfspannung am Ende des Ausströmens, S4 den Kolbenweg während der Kompressions- und der sogenannten Gegendampfperiode p4 die Dampfspannung am Ende der letzteren.

Die absoluten Dampfspannungen sind als Atmosphären von der Vakuumlinie aus nach oben aufgetragen und bedeuten die in Abb. 155 b und c durch 1 gehenden horizontalen Linien die Atmosphären-, und die Linien LL' die Kesselspannungen. Letztere sind immer etwas höher als die Anfangsspannungen im Dampfzylinder.

Die in Abb. 155 a gezeichneten Kolbenwege S sind mit der Abb. 155 b in Obereinstimmung gebracht. Abb. 155 b stellt ein Spannungsdiagramm für Maschinen


k = 0·135 + 0·1 x innerhalb der Grenzen von x = 0·7 bis x = 1,
x = 1 für trockenen Dampf,
k = 1·3 für Heißdampf unter der Voraussetzung, daß der Dampf am Ende der Expansion noch überhitzt wäre.

Die Gesamtarbeit ist dann:

in m kg, (v1/v) = Σ das Expansionsverhältnis,

in Pferdestärken, da L = 75.60.60 PS = 270000 PS.

Häufig wird bei Berechnungen der Dampfdruck vor und nach der Expansion gegeben und es ist dann

aus welcher Formel sich ohneweiters die Expansionsarbeit des trockenen Sattdampfes mit jener des Heißdampfes vergleichen läßt.

Bei einer Expansion von 10 Atm. abs. auf 0·5 Atm. abs. ergibt sich beispielsweise für Sattdampf:

für Heißdampf von 400°

Die Expansionsarbeit bei Heißdampf überragt somit unter obigen Annahmen jene des Sattdampfes bei gleichem Dampfgewichte um etwa 11·6%. Im allgemeinen liegt die Ausdehnungslinie im Idealdiagramm für Heißdampf höher als bei Sattdampf (s. Linie hi in Abb. 154), da das Volumen des Heißdampfes verhältnismäßig größer ist. Beispielsweise ist das Volumen des Heißdampfes von 350° bei



Auch die Gesamtwärme des Heißdampfes von 350° ist größer als jene des Sattdampfes gleicher Spannung und gleichen Gewichtes, wie nachstehende Tabelle zeigt:



Letzteres Verhältnis nimmt aber bei höheren Spannungen ab.

Wird das Verhältnis der für 1 kg Dampf geleisteten idealen D. Lo zu der in 1 kg enthaltenen Wärmemenge betrachtet, so ist dies der thermische Wirkungsgrad ηth; dieser ist
bei Sattdampf
bei Heißdampf

Wenn nun auch Lho5 > Lo und 427 λ < 427 (λ + cp t), so kommt es doch bei höheren Dampfdrücken dahin, daß ηhth < ηsh.

Immer ist es aber vorteilhaft, Heißdampf anzuwenden, da wegen der bedeutend kleineren Wärmeleitungsfähigkeit des Heißdampfes die Wärmeverluste kleiner sind als bei Sattdampf.

1 kg Heißdampf ergibt bei höheren Spannungen etwa 10.000 m kg, bei niederen Spannungen etwa 13.000 m kg mehr D. als 1 kg Sattdampf, und es ist sehr vorteilhaft, höhere Spannungen überhaupt anzuwenden. Von großem Nutzen ist auch die Kondensation, da aus 1 kg Heißdampf etwa 20.000 m kg und aus 1 kg Sattdampf etwa 17.000 m kg mehr Arbeit gewonnen werden kann als bei Auspuff und da beispielsweise bei 5 Atm. eine Besserung der Ausnützung der Wärme bei Kondensation gegen Auspuff um 65% eintritt. Bei 13 Atm. beträgt diese Besserung allerdings nur 36%. In ähnlicher Weise wie die D. im Idealdiagramm (Abb. 154) während der Expansion dargestellt wurde, kann diese auch während eines Kolbenhin- und -herganges betrachtet werden:

In Abb. 155 a ist der Dampfzylinder MN mit seinem Schieber D und der Kolbenscheibe K dargestellt. S0 bedeutet den schädlichen Raum (das ist der Raum zwischen dem Kolben am Ende seines Hubes und dem Zylinderdeckel, einschließlich des Volumens des zugehörigen Einströmkanals [s. Dampfzylinder]; in den Abb. 155 b und c, ist dieses Volumen auf den Kolbenquerschnitt reduziert zu denken), S1 den Kolbenweg während der Volldruckperiode, p1 die Dampfspannung am Ende der Volldruckperiode (Abb. 155 a b), S2 den Kolbenweg vom Beginn bis zum Ende der Expansionsperiode, p2 die Dampfspannung am Ende der Expansionsperiode, S3 den Kolbenweg vom Beginn bis zum Ende des Ausströmens, p3 die Dampfspannung am Ende des Ausströmens, S4 den Kolbenweg während der Kompressions- und der sogenannten Gegendampfperiode p4 die Dampfspannung am Ende der letzteren.

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Die in Abb. 155 a gezeichneten Kolbenwege S sind mit der Abb. 155 b in Obereinstimmung gebracht. Abb. 155 b stellt ein Spannungsdiagramm für Maschinen

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/235>, abgerufen am 19.06.2024.