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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912.

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In der Mitte des Doppelbettes befindet sich eine für verschiedene Umfangsgeschwindigkeiten eingerichtete Spanntrommel, in die der zu durchbohrende Rohachsprügel oder die bereits mit aufgepreßten Rädern versehene Lokomotivachse eingespannt wird.

Die Spanntrommel, die aus Stahlguß hergestellt und in zwei auf dem Mittelstück des Doppelbettes aufgesetzten, nachstellbaren Lagern drehbar ist, trägt an ihren Enden je ein zentrisch spannendes Planfutter. Die Drehung der Spanntrommel erfolgt durch einen Elektromotor.

Mittels eines in den Antrieb eingebauten Räderkastens und zwei mit dem Norton-Hebel verschiebbaren Schalträdern können verschiedene, gleichmäßig abgestufte Umdrehungsgeschwindigkeiten der Spanntrommel, beziehungsweise der eingespannten, zu durchbohrenden Achse erzielt werden.

Der Vorschub der Bohrwerkzeuge (Werkzeughalter) erfolgt zwangläufig, jedoch unabhängig


Abb. 249.
voneinander durch Wechselräder und eine Leitspindel.

Die Bohrspindeln sind hohl, um zu den arbeitenden Bohrstählen Spülwasser leiten zu können.

Zur Wasserspülung dient eine kräftig arbeitende Pumpe, die das Wasser durch an das äußere Ende der Bohrstangen angeschlossene Schlauchleitungen fördert.

Zur Herstellung des Bohrloches wird die mit oder ohne bereits aufgekeilten Rädern zu durchbohrende Achse in die Spanntrommel eingelegt, mittels der an den Enden der Spanntrommel befindlichen Spannfutter zentrisch festgeklemmt und sodann in Drehung versetzt.

Zunächst wird die Achse beiderseits mit kürzeren Bohrern vorgebohrt. Die vorgebohrten Löcher dienen zur achsseitigen Führung der langen Bohrer.

Zwischen Achse und Bohrzeughalter wird bei der zweiten Bohrung jeder Bohrer noch in einer Lünette geführt.

B. zum Ausbohren von Radreifen.

Für das Ausbohren von Radreifen werden selbsttätige Karusselldrehbänke gebaut, mit denen die Innenflächen eines Radreifens, nämlich die beiden Zylinderflächen a und b (Abb. 249) die Anschlagleiste c und die Sprengringnut d gleichzeitig bearbeitet werden können.

Diese Maschinen werden in 2 Größen ausgeführt, u. zw. für Radreifen mit 700-1200 mm lichtem Durchmesser und für solche mit 700-2350 mm innerem Durchmesser.

Bei 10 stündiger Arbeitszeit können auf der kleineren Maschine 30-35 normale Wagenradreifen von 850 mm lichtem Durchmesser aus Material von 50-55 kg Festigkeit und auf der größeren Maschine die gleiche Anzahl Wagenradreifen oder 9-10 Lokomotivradreifen von 2 m innerem Durchmesser aus Material von 70 kg Festigkeit ausgebohrt werden.

(Eine nähere Beschreibung dieser Maschine enthalten Glasers Annalen für Gewerbe und Bauwesen, Band 69, Heft 7 vom 1. Oktober 1911.)

Vierfache Rohrwandbohrmaschine.

Diese zum Bohren der Siederohrlöcher in den Feuerbuchs- und Rauchrohrwänden bestimmte Bohrmaschine (Abb. 250) ermöglicht durch Anwendung von 4 Spindeln das gleichzeitige Bohren von 4 Löchern.

Der Antrieb der Bohrspindeln erfolgt gemeinschaftlich für alle 4 Spindeln mittels 4 Schneckenrädern.

Durch die am Tisch vorgesehene Teilvorrichtung kann eine genaue Verstellung des Tisches und damit des Arbeitstückes vorgenommen werden, um erforderlichenfalls das Anzeichnen der Bohrlöcher zu ersparen.

Zylinderbohrmaschine.

Diese in Abb. 251 zur Darstellung gebrachte Maschine wird zur Herstellung einer genauen Bohrung und zum Abdrehen der Flanschen an Lokomotivzylindern verwendet.

Zum Abdrehen der Flanschen dienen die beiden fliegenden Supporte, während das Bohren des Dampfzylinders mittels des Bohrkopfes erfolgt. Letzterer erhält seinen Vorschub von der sich drehenden Bohrstange, während die beiden fliegenden Supporte unabhängig von diesem Vorschub arbeiten.

Die zweite Bohrstange ermöglicht bei Zylindern mit Kolbenschiebern ein gleichzeitiges Bearbeiten des Dampfzylinders und der zylindrischen Schieberlaufflächen.

In der Mitte des Doppelbettes befindet sich eine für verschiedene Umfangsgeschwindigkeiten eingerichtete Spanntrommel, in die der zu durchbohrende Rohachsprügel oder die bereits mit aufgepreßten Rädern versehene Lokomotivachse eingespannt wird.

Die Spanntrommel, die aus Stahlguß hergestellt und in zwei auf dem Mittelstück des Doppelbettes aufgesetzten, nachstellbaren Lagern drehbar ist, trägt an ihren Enden je ein zentrisch spannendes Planfutter. Die Drehung der Spanntrommel erfolgt durch einen Elektromotor.

Mittels eines in den Antrieb eingebauten Räderkastens und zwei mit dem Norton-Hebel verschiebbaren Schalträdern können verschiedene, gleichmäßig abgestufte Umdrehungsgeschwindigkeiten der Spanntrommel, beziehungsweise der eingespannten, zu durchbohrenden Achse erzielt werden.

Der Vorschub der Bohrwerkzeuge (Werkzeughalter) erfolgt zwangläufig, jedoch unabhängig


Abb. 249.
voneinander durch Wechselräder und eine Leitspindel.

Die Bohrspindeln sind hohl, um zu den arbeitenden Bohrstählen Spülwasser leiten zu können.

Zur Wasserspülung dient eine kräftig arbeitende Pumpe, die das Wasser durch an das äußere Ende der Bohrstangen angeschlossene Schlauchleitungen fördert.

Zur Herstellung des Bohrloches wird die mit oder ohne bereits aufgekeilten Rädern zu durchbohrende Achse in die Spanntrommel eingelegt, mittels der an den Enden der Spanntrommel befindlichen Spannfutter zentrisch festgeklemmt und sodann in Drehung versetzt.

Zunächst wird die Achse beiderseits mit kürzeren Bohrern vorgebohrt. Die vorgebohrten Löcher dienen zur achsseitigen Führung der langen Bohrer.

Zwischen Achse und Bohrzeughalter wird bei der zweiten Bohrung jeder Bohrer noch in einer Lünette geführt.

B. zum Ausbohren von Radreifen.

Für das Ausbohren von Radreifen werden selbsttätige Karusselldrehbänke gebaut, mit denen die Innenflächen eines Radreifens, nämlich die beiden Zylinderflächen a und b (Abb. 249) die Anschlagleiste c und die Sprengringnut d gleichzeitig bearbeitet werden können.

Diese Maschinen werden in 2 Größen ausgeführt, u. zw. für Radreifen mit 700–1200 mm lichtem Durchmesser und für solche mit 700–2350 mm innerem Durchmesser.

Bei 10 stündiger Arbeitszeit können auf der kleineren Maschine 30–35 normale Wagenradreifen von 850 mm lichtem Durchmesser aus Material von 50–55 kg Festigkeit und auf der größeren Maschine die gleiche Anzahl Wagenradreifen oder 9–10 Lokomotivradreifen von 2 m innerem Durchmesser aus Material von 70 kg Festigkeit ausgebohrt werden.

(Eine nähere Beschreibung dieser Maschine enthalten Glasers Annalen für Gewerbe und Bauwesen, Band 69, Heft 7 vom 1. Oktober 1911.)

Vierfache Rohrwandbohrmaschine.

Diese zum Bohren der Siederohrlöcher in den Feuerbuchs- und Rauchrohrwänden bestimmte Bohrmaschine (Abb. 250) ermöglicht durch Anwendung von 4 Spindeln das gleichzeitige Bohren von 4 Löchern.

Der Antrieb der Bohrspindeln erfolgt gemeinschaftlich für alle 4 Spindeln mittels 4 Schneckenrädern.

Durch die am Tisch vorgesehene Teilvorrichtung kann eine genaue Verstellung des Tisches und damit des Arbeitstückes vorgenommen werden, um erforderlichenfalls das Anzeichnen der Bohrlöcher zu ersparen.

Zylinderbohrmaschine.

Diese in Abb. 251 zur Darstellung gebrachte Maschine wird zur Herstellung einer genauen Bohrung und zum Abdrehen der Flanschen an Lokomotivzylindern verwendet.

Zum Abdrehen der Flanschen dienen die beiden fliegenden Supporte, während das Bohren des Dampfzylinders mittels des Bohrkopfes erfolgt. Letzterer erhält seinen Vorschub von der sich drehenden Bohrstange, während die beiden fliegenden Supporte unabhängig von diesem Vorschub arbeiten.

Die zweite Bohrstange ermöglicht bei Zylindern mit Kolbenschiebern ein gleichzeitiges Bearbeiten des Dampfzylinders und der zylindrischen Schieberlaufflächen.

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[456/0468] In der Mitte des Doppelbettes befindet sich eine für verschiedene Umfangsgeschwindigkeiten eingerichtete Spanntrommel, in die der zu durchbohrende Rohachsprügel oder die bereits mit aufgepreßten Rädern versehene Lokomotivachse eingespannt wird. Die Spanntrommel, die aus Stahlguß hergestellt und in zwei auf dem Mittelstück des Doppelbettes aufgesetzten, nachstellbaren Lagern drehbar ist, trägt an ihren Enden je ein zentrisch spannendes Planfutter. Die Drehung der Spanntrommel erfolgt durch einen Elektromotor. Mittels eines in den Antrieb eingebauten Räderkastens und zwei mit dem Norton-Hebel verschiebbaren Schalträdern können verschiedene, gleichmäßig abgestufte Umdrehungsgeschwindigkeiten der Spanntrommel, beziehungsweise der eingespannten, zu durchbohrenden Achse erzielt werden. Der Vorschub der Bohrwerkzeuge (Werkzeughalter) erfolgt zwangläufig, jedoch unabhängig [Abbildung Abb. 249. ] voneinander durch Wechselräder und eine Leitspindel. Die Bohrspindeln sind hohl, um zu den arbeitenden Bohrstählen Spülwasser leiten zu können. Zur Wasserspülung dient eine kräftig arbeitende Pumpe, die das Wasser durch an das äußere Ende der Bohrstangen angeschlossene Schlauchleitungen fördert. Zur Herstellung des Bohrloches wird die mit oder ohne bereits aufgekeilten Rädern zu durchbohrende Achse in die Spanntrommel eingelegt, mittels der an den Enden der Spanntrommel befindlichen Spannfutter zentrisch festgeklemmt und sodann in Drehung versetzt. Zunächst wird die Achse beiderseits mit kürzeren Bohrern vorgebohrt. Die vorgebohrten Löcher dienen zur achsseitigen Führung der langen Bohrer. Zwischen Achse und Bohrzeughalter wird bei der zweiten Bohrung jeder Bohrer noch in einer Lünette geführt. B. zum Ausbohren von Radreifen. Für das Ausbohren von Radreifen werden selbsttätige Karusselldrehbänke gebaut, mit denen die Innenflächen eines Radreifens, nämlich die beiden Zylinderflächen a und b (Abb. 249) die Anschlagleiste c und die Sprengringnut d gleichzeitig bearbeitet werden können. Diese Maschinen werden in 2 Größen ausgeführt, u. zw. für Radreifen mit 700–1200 mm lichtem Durchmesser und für solche mit 700–2350 mm innerem Durchmesser. Bei 10 stündiger Arbeitszeit können auf der kleineren Maschine 30–35 normale Wagenradreifen von 850 mm lichtem Durchmesser aus Material von 50–55 kg Festigkeit und auf der größeren Maschine die gleiche Anzahl Wagenradreifen oder 9–10 Lokomotivradreifen von 2 m innerem Durchmesser aus Material von 70 kg Festigkeit ausgebohrt werden. (Eine nähere Beschreibung dieser Maschine enthalten Glasers Annalen für Gewerbe und Bauwesen, Band 69, Heft 7 vom 1. Oktober 1911.) Vierfache Rohrwandbohrmaschine. Diese zum Bohren der Siederohrlöcher in den Feuerbuchs- und Rauchrohrwänden bestimmte Bohrmaschine (Abb. 250) ermöglicht durch Anwendung von 4 Spindeln das gleichzeitige Bohren von 4 Löchern. Der Antrieb der Bohrspindeln erfolgt gemeinschaftlich für alle 4 Spindeln mittels 4 Schneckenrädern. Durch die am Tisch vorgesehene Teilvorrichtung kann eine genaue Verstellung des Tisches und damit des Arbeitstückes vorgenommen werden, um erforderlichenfalls das Anzeichnen der Bohrlöcher zu ersparen. Zylinderbohrmaschine. Diese in Abb. 251 zur Darstellung gebrachte Maschine wird zur Herstellung einer genauen Bohrung und zum Abdrehen der Flanschen an Lokomotivzylindern verwendet. Zum Abdrehen der Flanschen dienen die beiden fliegenden Supporte, während das Bohren des Dampfzylinders mittels des Bohrkopfes erfolgt. Letzterer erhält seinen Vorschub von der sich drehenden Bohrstange, während die beiden fliegenden Supporte unabhängig von diesem Vorschub arbeiten. Die zweite Bohrstange ermöglicht bei Zylindern mit Kolbenschiebern ein gleichzeitiges Bearbeiten des Dampfzylinders und der zylindrischen Schieberlaufflächen.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen02_1912/468>, abgerufen am 22.12.2024.