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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912.

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Steilere B. der Aufträge erlauben Steinsätze (Abb. 199); hierbei werden die Steine so gesetzt, daß 4/5- und 1/2füßige B. haltbar sind. Noch steilere B. der Aufträge ermöglichen Trocken- und Mörtelmauern (s. hierüber Stütz-
Abb. 202.
Abb. 198.


Abb. 199.

Abb. 200.

Abb. 201.
und Futtermauern). Im ungünstigen Boden mit sehr kleinem Reibungswinkel werden 2- bis 3füßige, auch Stufenböschungen erforderlich. Die Eisenbahneinschnitte erhalten in der Regel 1-11/2füßige B. (Abb. 200). Im Boden mit großer Kohäsion, also im Felsboden, werden je nach der Kohäsion, also der Gesteinfestigkeit und der Gesteinschichtung, steilere, 1/2- bis 1/6füßige, auch senkrechte B. ausgeführt (s. Abb. 201, 202 und 203).

Im ungünstigen Boden kommen flachere 2- und 3füßige und Stufenböschungen (Abb. 204) zur Verwendung; diese haben den Vorteil, daß bewegte Erdmassen, auch fließendes Wasser an den Stufen zur Ruhe kommen, wodurch die darunterliegenden Böschungsteile geschützt werden.

Böschungssicherungen. Damm- wie Einschnittsböschungen mit Ausnahme der im festen Felsboden werden gegen die atmosphärischen Einflüsse und fließendes Wasser durch Bekleidungen geschützt.

Bei geeigneter Bodenart werden die B. besämt, um eine schützende Grasdecke zu erzielen.

Eignet sich der Boden nicht unmittelbar zur Besamung, so wird auf die aufgerauhten oder gefurchten B. (Abb. 205) eine 15-30 cm starke Mutterbodenschicht aufgebracht, in die in der Regel ein den Boden- und klimatischen Verhältnissen angepaßter Grassamen eingesät wird.

Wenn Rasen zur Verfügung steht und rasche Sicherung erforderlich ist, bekleidet man die B. mit Flachrasen. Die durch Abstechen auf den Wiesen gewonnenen Rasenziegeln, 6 bis 20 cm dick und 25-50 cm lang und breit, werden entweder unmittelbar oder nach Aufbringen einer 10-20 cm starken Mutterbodenschicht auf die B., meist in feuchter Jahreszeit

Steilere B. der Aufträge erlauben Steinsätze (Abb. 199); hierbei werden die Steine so gesetzt, daß 4/5- und 1/2füßige B. haltbar sind. Noch steilere B. der Aufträge ermöglichen Trocken- und Mörtelmauern (s. hierüber Stütz-
Abb. 202.
Abb. 198.


Abb. 199.

Abb. 200.

Abb. 201.
und Futtermauern). Im ungünstigen Boden mit sehr kleinem Reibungswinkel werden 2- bis 3füßige, auch Stufenböschungen erforderlich. Die Eisenbahneinschnitte erhalten in der Regel 1–11/2füßige B. (Abb. 200). Im Boden mit großer Kohäsion, also im Felsboden, werden je nach der Kohäsion, also der Gesteinfestigkeit und der Gesteinschichtung, steilere, 1/2- bis 1/6füßige, auch senkrechte B. ausgeführt (s. Abb. 201, 202 und 203).

Im ungünstigen Boden kommen flachere 2- und 3füßige und Stufenböschungen (Abb. 204) zur Verwendung; diese haben den Vorteil, daß bewegte Erdmassen, auch fließendes Wasser an den Stufen zur Ruhe kommen, wodurch die darunterliegenden Böschungsteile geschützt werden.

Böschungssicherungen. Damm- wie Einschnittsböschungen mit Ausnahme der im festen Felsboden werden gegen die atmosphärischen Einflüsse und fließendes Wasser durch Bekleidungen geschützt.

Bei geeigneter Bodenart werden die B. besämt, um eine schützende Grasdecke zu erzielen.

Eignet sich der Boden nicht unmittelbar zur Besamung, so wird auf die aufgerauhten oder gefurchten B. (Abb. 205) eine 15–30 cm starke Mutterbodenschicht aufgebracht, in die in der Regel ein den Boden- und klimatischen Verhältnissen angepaßter Grassamen eingesät wird.

Wenn Rasen zur Verfügung steht und rasche Sicherung erforderlich ist, bekleidet man die B. mit Flachrasen. Die durch Abstechen auf den Wiesen gewonnenen Rasenziegeln, 6 bis 20 cm dick und 25–50 cm lang und breit, werden entweder unmittelbar oder nach Aufbringen einer 10–20 cm starken Mutterbodenschicht auf die B., meist in feuchter Jahreszeit

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[435/0447] Steilere B. der Aufträge erlauben Steinsätze (Abb. 199); hierbei werden die Steine so gesetzt, daß 4/5- und 1/2füßige B. haltbar sind. Noch steilere B. der Aufträge ermöglichen Trocken- und Mörtelmauern (s. hierüber Stütz- [Abbildung Abb. 202. ] [Abbildung Abb. 198. ] [Abbildung Abb. 199. ] [Abbildung Abb. 200. ] [Abbildung Abb. 201. ] und Futtermauern). Im ungünstigen Boden mit sehr kleinem Reibungswinkel werden 2- bis 3füßige, auch Stufenböschungen erforderlich. Die Eisenbahneinschnitte erhalten in der Regel 1–11/2füßige B. (Abb. 200). Im Boden mit großer Kohäsion, also im Felsboden, werden je nach der Kohäsion, also der Gesteinfestigkeit und der Gesteinschichtung, steilere, 1/2- bis 1/6füßige, auch senkrechte B. ausgeführt (s. Abb. 201, 202 und 203). Im ungünstigen Boden kommen flachere 2- und 3füßige und Stufenböschungen (Abb. 204) zur Verwendung; diese haben den Vorteil, daß bewegte Erdmassen, auch fließendes Wasser an den Stufen zur Ruhe kommen, wodurch die darunterliegenden Böschungsteile geschützt werden. Böschungssicherungen. Damm- wie Einschnittsböschungen mit Ausnahme der im festen Felsboden werden gegen die atmosphärischen Einflüsse und fließendes Wasser durch Bekleidungen geschützt. Bei geeigneter Bodenart werden die B. besämt, um eine schützende Grasdecke zu erzielen. Eignet sich der Boden nicht unmittelbar zur Besamung, so wird auf die aufgerauhten oder gefurchten B. (Abb. 205) eine 15–30 cm starke Mutterbodenschicht aufgebracht, in die in der Regel ein den Boden- und klimatischen Verhältnissen angepaßter Grassamen eingesät wird. Wenn Rasen zur Verfügung steht und rasche Sicherung erforderlich ist, bekleidet man die B. mit Flachrasen. Die durch Abstechen auf den Wiesen gewonnenen Rasenziegeln, 6 bis 20 cm dick und 25–50 cm lang und breit, werden entweder unmittelbar oder nach Aufbringen einer 10–20 cm starken Mutterbodenschicht auf die B., meist in feuchter Jahreszeit

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Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912, S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen02_1912/447>, abgerufen am 21.11.2024.