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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912.

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nach kurzer Zeit zusammensinken und die oberen Teile der Zwischenräume nicht mehr ausfüllen. Hygroskopisches Füllmaterial, wie Häckerling, Holzspäne u. dgl., trägt zum baldigen Abfaulen der Kastenhölzer bei; um dies zu verhüten, werden die Innenseiten der Verschalungsbretter mit luftdichter Isolierungspappe verkleidet. Auch werden in neuerer Zeit die Zwischenräume mit Korksteinen ausgemauert. Diese Korksteine sind aus einem Gemenge von verkleinerten Korkabfällen und Zement hergestellt, wodurch man poröse und leichte Körper (im Gewicht von rund 350 kg f. d. m3) erhält.

Die Fugen zwischen den Steinen werden mit Kitt oder besser mit Teer ausgegossen. Es empfiehlt sich, insbesondere bei Verwendung von Kitt, in dem sich mit der Zeit Luftrisse bilden, zwischen den Korksteinplatten und der inneren Wandverschalung eine Lage Ruberoid oder gegen Fäulnis gut imprägnierten Filz anzubringen.

Zuweilen läßt man auch zwischen der äußeren und der ersten inneren Verschalung in den Seitenwänden und dem Dach durch besondere an den Stirnwänden angebrachte Öffnungen (Luftschlitzen) Luft durchstreichen, um durch den Luftzug während der Fahrt eine Abkühlung der äußeren Wände zu bewirken.

Diese Anordnung ist besonders für die Wagendecke zweckmäßig, weil letztere durch die unmittelbare Einwirkung der Sonnenstrahlen am meisten erwärmt wird. Die Luftschlitze müssen jedoch in den Wintermonaten verschlossen werden, um eine zu große Abkühlung der Wände zu verhindern.

Die B. sollen nicht mit Blech, sondern mit Segelleinwand gedeckt sein. Über der Wagendecke ist häufig in einem Abstände von etwa 100 mm ein Sonnendach angeordnet. Besondere Lüftungseinrichtungen sind entbehrlich.

Die B. erhalten zum Schutze gegen die Einwirkung der Sonnenstrahlen außen weißen oder mindestens hellfarbigen Anstrich.

Zum Einsteigen in die Wagen und zum Ein- und Ausladen der Fässer werden an den Seitenwänden Flügeltüren angebracht. Die Türflügel sind in gleicher Weise wie die Seitenwände mit mehrfacher Verschalung, die Türfalze mit Filz-, Kautschukbelag oder Polsterungen, möglichst dicht schließend hergestellt. Damit die Türverschlüsse einen guten Anschluß der Türen an die Türrahmen sichern, werden Verriegelungen angewendet, die in oben und unten am Kasten befindliche Kloben eingreifen. Die Türöffnungen sollen im Interesse der Verkleinerung der Abdichtungsflächen nicht zu groß bemessen werden.

Die Eisbehälter, die je nach den Transportentfernungen und den Witterungsverhältnissen einen Fassungsraum für 600-1800 kg Eis erhalten, werden aus Zink- oder verzinktem Eisenblech, 2-5 mm stark, Abb. 130.

meist nach obenhin offen, seltener ganz geschlossen ausgeführt und in der Längsrichtung des Wagens oder bei Anordnung an den Stirnseiten in der Querrichtung desselben unterhalb der Wagendecken an Querträgern, die an den Seitenwänden befestigt sind, aufgelagert, oder in dem hiefür angebrachten Dachaufbau aufgestellt; im letzteren Falle liegen die Behälter auf den Dachbogen auf. Bei den nach amerikanischem Vorbild ausgeführten Wagen sind statt der oberen Eisbehälter Eistaschen, die an den Stirnwänden tief herabreichend angeordnet werden, angebracht.

Die nach obenhin offenen Behälter haben den Vorteil der einfacheren Bauart, besseren Zugänglichkeit und leichteren Reinigung, gegenüber den geschlossenen Behältern jedoch den Nachteil, daß der durch das Bestreichen des frei liegenden Eises sich ergebende hohe Feuchtigkeitsgehalt der Luft auf die Holzbestandteile des Wagens schädlich einwirkt. Zur Vermeidung rascher Kälteabgabe und großen Eisverbrauchs wird häufig gegen den Laderaum zu eine Holzverschalung, die einen genügenden Luftzutritt von diesem zu den Behältern und umgekehrt gestatten muß, vorgelegt. Zuweilen werden auch in die Behälter Roste aus hölzernen Latten eingelegt, um das Eis besser vom Schmelzwasser zu trennen.

Für eine stetige Abführung des Tauwassers muß vorgesorgt sein, weil die Ansammlung des Wassers in den Behältern das Schmelzen des Eises beschleunigen würde.

Die Tauwasserablaufrohre, die an der tiefsten Stelle in die Behälter einmünden, erhalten entweder am unteren Ende außerhalb des Wagenkastens oder auch unmittelbar unter dem Behälterboden im Wagen einen siphonartigen Teil, um durch Wasserabschluß das Eindringen der äußeren Luft und des Staubes in die Eisbehälter zu verhindern.

Bei niederen Lufttemperaturen, etwa unter + 6° C, bei denen eine Eiskühlung selbstverständlich

nach kurzer Zeit zusammensinken und die oberen Teile der Zwischenräume nicht mehr ausfüllen. Hygroskopisches Füllmaterial, wie Häckerling, Holzspäne u. dgl., trägt zum baldigen Abfaulen der Kastenhölzer bei; um dies zu verhüten, werden die Innenseiten der Verschalungsbretter mit luftdichter Isolierungspappe verkleidet. Auch werden in neuerer Zeit die Zwischenräume mit Korksteinen ausgemauert. Diese Korksteine sind aus einem Gemenge von verkleinerten Korkabfällen und Zement hergestellt, wodurch man poröse und leichte Körper (im Gewicht von rund 350 kg f. d. m3) erhält.

Die Fugen zwischen den Steinen werden mit Kitt oder besser mit Teer ausgegossen. Es empfiehlt sich, insbesondere bei Verwendung von Kitt, in dem sich mit der Zeit Luftrisse bilden, zwischen den Korksteinplatten und der inneren Wandverschalung eine Lage Ruberoid oder gegen Fäulnis gut imprägnierten Filz anzubringen.

Zuweilen läßt man auch zwischen der äußeren und der ersten inneren Verschalung in den Seitenwänden und dem Dach durch besondere an den Stirnwänden angebrachte Öffnungen (Luftschlitzen) Luft durchstreichen, um durch den Luftzug während der Fahrt eine Abkühlung der äußeren Wände zu bewirken.

Diese Anordnung ist besonders für die Wagendecke zweckmäßig, weil letztere durch die unmittelbare Einwirkung der Sonnenstrahlen am meisten erwärmt wird. Die Luftschlitze müssen jedoch in den Wintermonaten verschlossen werden, um eine zu große Abkühlung der Wände zu verhindern.

Die B. sollen nicht mit Blech, sondern mit Segelleinwand gedeckt sein. Über der Wagendecke ist häufig in einem Abstände von etwa 100 mm ein Sonnendach angeordnet. Besondere Lüftungseinrichtungen sind entbehrlich.

Die B. erhalten zum Schutze gegen die Einwirkung der Sonnenstrahlen außen weißen oder mindestens hellfarbigen Anstrich.

Zum Einsteigen in die Wagen und zum Ein- und Ausladen der Fässer werden an den Seitenwänden Flügeltüren angebracht. Die Türflügel sind in gleicher Weise wie die Seitenwände mit mehrfacher Verschalung, die Türfalze mit Filz-, Kautschukbelag oder Polsterungen, möglichst dicht schließend hergestellt. Damit die Türverschlüsse einen guten Anschluß der Türen an die Türrahmen sichern, werden Verriegelungen angewendet, die in oben und unten am Kasten befindliche Kloben eingreifen. Die Türöffnungen sollen im Interesse der Verkleinerung der Abdichtungsflächen nicht zu groß bemessen werden.

Die Eisbehälter, die je nach den Transportentfernungen und den Witterungsverhältnissen einen Fassungsraum für 600–1800 kg Eis erhalten, werden aus Zink- oder verzinktem Eisenblech, 2–5 mm stark, Abb. 130.

meist nach obenhin offen, seltener ganz geschlossen ausgeführt und in der Längsrichtung des Wagens oder bei Anordnung an den Stirnseiten in der Querrichtung desselben unterhalb der Wagendecken an Querträgern, die an den Seitenwänden befestigt sind, aufgelagert, oder in dem hiefür angebrachten Dachaufbau aufgestellt; im letzteren Falle liegen die Behälter auf den Dachbogen auf. Bei den nach amerikanischem Vorbild ausgeführten Wagen sind statt der oberen Eisbehälter Eistaschen, die an den Stirnwänden tief herabreichend angeordnet werden, angebracht.

Die nach obenhin offenen Behälter haben den Vorteil der einfacheren Bauart, besseren Zugänglichkeit und leichteren Reinigung, gegenüber den geschlossenen Behältern jedoch den Nachteil, daß der durch das Bestreichen des frei liegenden Eises sich ergebende hohe Feuchtigkeitsgehalt der Luft auf die Holzbestandteile des Wagens schädlich einwirkt. Zur Vermeidung rascher Kälteabgabe und großen Eisverbrauchs wird häufig gegen den Laderaum zu eine Holzverschalung, die einen genügenden Luftzutritt von diesem zu den Behältern und umgekehrt gestatten muß, vorgelegt. Zuweilen werden auch in die Behälter Roste aus hölzernen Latten eingelegt, um das Eis besser vom Schmelzwasser zu trennen.

Für eine stetige Abführung des Tauwassers muß vorgesorgt sein, weil die Ansammlung des Wassers in den Behältern das Schmelzen des Eises beschleunigen würde.

Die Tauwasserablaufrohre, die an der tiefsten Stelle in die Behälter einmünden, erhalten entweder am unteren Ende außerhalb des Wagenkastens oder auch unmittelbar unter dem Behälterboden im Wagen einen siphonartigen Teil, um durch Wasserabschluß das Eindringen der äußeren Luft und des Staubes in die Eisbehälter zu verhindern.

Bei niederen Lufttemperaturen, etwa unter + 6° C, bei denen eine Eiskühlung selbstverständlich

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[369/0379] nach kurzer Zeit zusammensinken und die oberen Teile der Zwischenräume nicht mehr ausfüllen. Hygroskopisches Füllmaterial, wie Häckerling, Holzspäne u. dgl., trägt zum baldigen Abfaulen der Kastenhölzer bei; um dies zu verhüten, werden die Innenseiten der Verschalungsbretter mit luftdichter Isolierungspappe verkleidet. Auch werden in neuerer Zeit die Zwischenräume mit Korksteinen ausgemauert. Diese Korksteine sind aus einem Gemenge von verkleinerten Korkabfällen und Zement hergestellt, wodurch man poröse und leichte Körper (im Gewicht von rund 350 kg f. d. m3) erhält. Die Fugen zwischen den Steinen werden mit Kitt oder besser mit Teer ausgegossen. Es empfiehlt sich, insbesondere bei Verwendung von Kitt, in dem sich mit der Zeit Luftrisse bilden, zwischen den Korksteinplatten und der inneren Wandverschalung eine Lage Ruberoid oder gegen Fäulnis gut imprägnierten Filz anzubringen. Zuweilen läßt man auch zwischen der äußeren und der ersten inneren Verschalung in den Seitenwänden und dem Dach durch besondere an den Stirnwänden angebrachte Öffnungen (Luftschlitzen) Luft durchstreichen, um durch den Luftzug während der Fahrt eine Abkühlung der äußeren Wände zu bewirken. Diese Anordnung ist besonders für die Wagendecke zweckmäßig, weil letztere durch die unmittelbare Einwirkung der Sonnenstrahlen am meisten erwärmt wird. Die Luftschlitze müssen jedoch in den Wintermonaten verschlossen werden, um eine zu große Abkühlung der Wände zu verhindern. Die B. sollen nicht mit Blech, sondern mit Segelleinwand gedeckt sein. Über der Wagendecke ist häufig in einem Abstände von etwa 100 mm ein Sonnendach angeordnet. Besondere Lüftungseinrichtungen sind entbehrlich. Die B. erhalten zum Schutze gegen die Einwirkung der Sonnenstrahlen außen weißen oder mindestens hellfarbigen Anstrich. Zum Einsteigen in die Wagen und zum Ein- und Ausladen der Fässer werden an den Seitenwänden Flügeltüren angebracht. Die Türflügel sind in gleicher Weise wie die Seitenwände mit mehrfacher Verschalung, die Türfalze mit Filz-, Kautschukbelag oder Polsterungen, möglichst dicht schließend hergestellt. Damit die Türverschlüsse einen guten Anschluß der Türen an die Türrahmen sichern, werden Verriegelungen angewendet, die in oben und unten am Kasten befindliche Kloben eingreifen. Die Türöffnungen sollen im Interesse der Verkleinerung der Abdichtungsflächen nicht zu groß bemessen werden. Die Eisbehälter, die je nach den Transportentfernungen und den Witterungsverhältnissen einen Fassungsraum für 600–1800 kg Eis erhalten, werden aus Zink- oder verzinktem Eisenblech, 2–5 mm stark, [Abbildung Abb. 130. ] meist nach obenhin offen, seltener ganz geschlossen ausgeführt und in der Längsrichtung des Wagens oder bei Anordnung an den Stirnseiten in der Querrichtung desselben unterhalb der Wagendecken an Querträgern, die an den Seitenwänden befestigt sind, aufgelagert, oder in dem hiefür angebrachten Dachaufbau aufgestellt; im letzteren Falle liegen die Behälter auf den Dachbogen auf. Bei den nach amerikanischem Vorbild ausgeführten Wagen sind statt der oberen Eisbehälter Eistaschen, die an den Stirnwänden tief herabreichend angeordnet werden, angebracht. Die nach obenhin offenen Behälter haben den Vorteil der einfacheren Bauart, besseren Zugänglichkeit und leichteren Reinigung, gegenüber den geschlossenen Behältern jedoch den Nachteil, daß der durch das Bestreichen des frei liegenden Eises sich ergebende hohe Feuchtigkeitsgehalt der Luft auf die Holzbestandteile des Wagens schädlich einwirkt. Zur Vermeidung rascher Kälteabgabe und großen Eisverbrauchs wird häufig gegen den Laderaum zu eine Holzverschalung, die einen genügenden Luftzutritt von diesem zu den Behältern und umgekehrt gestatten muß, vorgelegt. Zuweilen werden auch in die Behälter Roste aus hölzernen Latten eingelegt, um das Eis besser vom Schmelzwasser zu trennen. Für eine stetige Abführung des Tauwassers muß vorgesorgt sein, weil die Ansammlung des Wassers in den Behältern das Schmelzen des Eises beschleunigen würde. Die Tauwasserablaufrohre, die an der tiefsten Stelle in die Behälter einmünden, erhalten entweder am unteren Ende außerhalb des Wagenkastens oder auch unmittelbar unter dem Behälterboden im Wagen einen siphonartigen Teil, um durch Wasserabschluß das Eindringen der äußeren Luft und des Staubes in die Eisbehälter zu verhindern. Bei niederen Lufttemperaturen, etwa unter + 6° C, bei denen eine Eiskühlung selbstverständlich

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen02_1912/379>, abgerufen am 21.11.2024.