Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912.rasch und ungehindert erreicht werden können; sie sind mit weithin sichtbarer Bezeichnung zu versehen. Wasserspülung der A. und sonstige Vorkehrungen, die ihre Geruchlosigkeit sichern, werden dringend empfohlen. Für größere Stationen wird eine überdeckte Verbindung der A. mit dem Empfangsgebäude und den Bahnsteigen empfohlen." Abb. 34. Abort auf einem großen Bahnhof. Bei Bahnhöfen mit Zwischenbahnsteigen sind bei stärkerem Verkehr in der Regel auf jedem Bahnsteige A. einzurichten. Es empfiehlt sich, sie mit den Unter- oder Überbauten der Zugangstreppen in Zusammenhang zu bringen. Auf größeren Bahnhöfen ist die Vereinigung mit Waschräumen häufig zweckmäßig (Abb. 34). Die A. für Männer und Frauen werden durch bis zur Decke reichende, möglichst gemauerte Zwischenwände getrennt und an verschiedenen Seiten zugänglich gemacht (Abb. 35). Die kleinsten Abortgebäude bestehen aus zwei Urinierständen und einem Sitz für Männer, einem für Frauen und einem für Beamte. Man kann für 50 bis 100 Reisende täglich einen Abortsitz und zwei Pissoirstände für Männer und einen Abortsitz für Frauen rechnen. Die A. bestehen aus den Pissoirständen, den Abortzellen, der Aborteinrichtung mit den Abfallrohren und den Sammelbehältern oder der Fortschwemmeinrichtung der Auswurfstoffe. Die Pissoire werden meist nur für Männer angelegt, doch hat man bei großem Massenverkehr, an dem das weibliche Geschlecht wesentlich beteiligt ist, auch Frauenpissoire ohne Sitze eingerichtet, z. B. auf dem Südfriedhof in Leipzig, bei denen die Fußböden als Zementtröge mit eiserner Gitterüberdeckung ausgebildet sind. Die Pissoirstände sind zum Schutz gegen Niederschläge zu überdecken. Ihre Tiefe beträgt bei einreihigen Ständen 1·40-1·60 m, bei in ihn hineinschlagenden Klosettüren 1·80-2 m, bei zweireihigen Ständen 2·40-3 m. Die lichte Höhe ist auf 2·50 m mindestens anzunehmen. Der Wandputz wird zweckmäßig rauh, etwa als Spritzputz, ausgeführt oder in Reichhöhe mit glasierten Platten bekleidet, um das Beschreiben und Beschmieren der Wände zu verhüten. Die Pissoire dienen meist als Vorraum der A. und werden auf Bahnhöfen zweckmäßig nicht mit Wandbecken ausgerüstet, weil diese leicht beschädigt und durch Zigarren-, Papierreste u. dgl. verstopft werden. Empfehlenswerter und auch genügend ist die Anordnung von Rinnen, Abb. 35. Abort für kleine Bahnhöfe. rasch und ungehindert erreicht werden können; sie sind mit weithin sichtbarer Bezeichnung zu versehen. Wasserspülung der A. und sonstige Vorkehrungen, die ihre Geruchlosigkeit sichern, werden dringend empfohlen. Für größere Stationen wird eine überdeckte Verbindung der A. mit dem Empfangsgebäude und den Bahnsteigen empfohlen.“ Abb. 34. Abort auf einem großen Bahnhof. Bei Bahnhöfen mit Zwischenbahnsteigen sind bei stärkerem Verkehr in der Regel auf jedem Bahnsteige A. einzurichten. Es empfiehlt sich, sie mit den Unter- oder Überbauten der Zugangstreppen in Zusammenhang zu bringen. Auf größeren Bahnhöfen ist die Vereinigung mit Waschräumen häufig zweckmäßig (Abb. 34). Die A. für Männer und Frauen werden durch bis zur Decke reichende, möglichst gemauerte Zwischenwände getrennt und an verschiedenen Seiten zugänglich gemacht (Abb. 35). Die kleinsten Abortgebäude bestehen aus zwei Urinierständen und einem Sitz für Männer, einem für Frauen und einem für Beamte. Man kann für 50 bis 100 Reisende täglich einen Abortsitz und zwei Pissoirstände für Männer und einen Abortsitz für Frauen rechnen. Die A. bestehen aus den Pissoirständen, den Abortzellen, der Aborteinrichtung mit den Abfallrohren und den Sammelbehältern oder der Fortschwemmeinrichtung der Auswurfstoffe. Die Pissoire werden meist nur für Männer angelegt, doch hat man bei großem Massenverkehr, an dem das weibliche Geschlecht wesentlich beteiligt ist, auch Frauenpissoire ohne Sitze eingerichtet, z. B. auf dem Südfriedhof in Leipzig, bei denen die Fußböden als Zementtröge mit eiserner Gitterüberdeckung ausgebildet sind. Die Pissoirstände sind zum Schutz gegen Niederschläge zu überdecken. Ihre Tiefe beträgt bei einreihigen Ständen 1·40–1·60 m, bei in ihn hineinschlagenden Klosettüren 1·80–2 m, bei zweireihigen Ständen 2·40–3 m. Die lichte Höhe ist auf 2·50 m mindestens anzunehmen. Der Wandputz wird zweckmäßig rauh, etwa als Spritzputz, ausgeführt oder in Reichhöhe mit glasierten Platten bekleidet, um das Beschreiben und Beschmieren der Wände zu verhüten. Die Pissoire dienen meist als Vorraum der A. und werden auf Bahnhöfen zweckmäßig nicht mit Wandbecken ausgerüstet, weil diese leicht beschädigt und durch Zigarren-, Papierreste u. dgl. verstopft werden. 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rasch und ungehindert erreicht werden können; sie sind mit weithin sichtbarer Bezeichnung zu versehen. Wasserspülung der A. und sonstige Vorkehrungen, die ihre Geruchlosigkeit sichern, werden dringend empfohlen. Für größere Stationen wird eine überdeckte Verbindung der A. mit dem Empfangsgebäude und den Bahnsteigen empfohlen.“
[Abbildung Abb. 34. Abort auf einem großen Bahnhof.
]
Bei Bahnhöfen mit Zwischenbahnsteigen sind bei stärkerem Verkehr in der Regel auf jedem Bahnsteige A. einzurichten. Es empfiehlt sich, sie mit den Unter- oder Überbauten der Zugangstreppen in Zusammenhang zu bringen. Auf größeren Bahnhöfen ist die Vereinigung mit Waschräumen häufig zweckmäßig (Abb. 34). Die A. für Männer und Frauen werden durch bis zur Decke reichende, möglichst gemauerte Zwischenwände getrennt und an verschiedenen Seiten zugänglich gemacht (Abb. 35). Die kleinsten Abortgebäude bestehen aus zwei Urinierständen und einem Sitz für Männer, einem für Frauen und einem für Beamte. Man kann für 50 bis 100 Reisende täglich einen Abortsitz und zwei Pissoirstände für Männer und einen Abortsitz für Frauen rechnen.
Die A. bestehen aus den Pissoirständen, den Abortzellen, der Aborteinrichtung mit den Abfallrohren und den Sammelbehältern oder der Fortschwemmeinrichtung der Auswurfstoffe.
Die Pissoire werden meist nur für Männer angelegt, doch hat man bei großem Massenverkehr, an dem das weibliche Geschlecht wesentlich beteiligt ist, auch Frauenpissoire ohne Sitze eingerichtet, z. B. auf dem Südfriedhof in Leipzig, bei denen die Fußböden als Zementtröge mit eiserner Gitterüberdeckung ausgebildet sind. Die Pissoirstände sind zum Schutz gegen Niederschläge zu überdecken. Ihre Tiefe beträgt bei einreihigen Ständen 1·40–1·60 m, bei in ihn hineinschlagenden Klosettüren 1·80–2 m, bei zweireihigen Ständen 2·40–3 m. Die lichte Höhe ist auf 2·50 m mindestens anzunehmen. Der Wandputz wird zweckmäßig rauh, etwa als Spritzputz, ausgeführt oder in Reichhöhe mit glasierten Platten bekleidet, um das Beschreiben und Beschmieren der Wände zu verhüten. Die Pissoire dienen meist als Vorraum der A. und werden auf Bahnhöfen zweckmäßig nicht mit Wandbecken ausgerüstet, weil diese leicht beschädigt und durch Zigarren-, Papierreste u. dgl. verstopft werden. Empfehlenswerter und auch genügend ist die Anordnung von Rinnen,
[Abbildung Abb. 35. Abort für kleine Bahnhöfe.
]
u. zw. – namentlich bei Wasserspülung und bei Ölpissoirs – nicht als erhöhte Rinnen, sondern im Fußboden als an die Pissoirrückwand anstoßende, etwa 30 cm breite, 10–15 cm tiefe Vertiefung. Bisweilen wird vor der Rinne ein Gittertritt angeordnet. Der Fußboden
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