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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912.

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der Spekulation als die deutschen, nicht nur in Österreich, selbst, sondern auch außer Landes. Die Ursachen waren mehrere: die rasche Entwicklung des österreichisch-ungarischen Eisenbahnwesens, die vorherrschende Rohproduktion und die von der Ernte sehr abhängigen schwankenden Betriebsergebnisse, die schwankende Valuta, die Änderungen in der politischen Lage u. a. Unter den österreichischen Eisenbahnpapieren gehörten namentlich zwei zu den hervorragendsten internationalen Spekulationsobjekten: die Lombarden und die Franzosen. Lombarden nennt man die Aktien der Vereinigten Südösterreichischen, Lombardischen und Zentralitalienischen Eisenbahngesellschaft (jetzt Südbahn). Das andere Hauptspekulationspapier waren die Franzosen (Berliner Bezeichnung), in Wien Staatsbahn, in Paris Autrichiens genannt, d. h. die Aktien der Österreichisch-Ungarischen Staatseisenbahngesellschaft, in verschiedenen Emissionen zusammen 110 Mill. Gulden = 220 Mill. K. Andere wichtige Eisenbahnwerte in Österreich-Ungarn waren bis zu den Verstaatlichungen diejenigen der Galizischen Karl-Ludwig-Bahn, Lemberg-Czernowitz-Jassy-Bahn, Österreichischen Nordwestbahn, Elbetalbahn, Theißbahn, Ungarischen Nordostbahn. Von großer Bedeutung sind heute noch die Lombarden. Näheres über diese s. Saling, II. Teil, Österreichische Südbahn.

Auch die Aktien der großen Bahngesellschaften der Vereinigten Staaten von Nordamerika gewinnen mehr und mehr Bedeutung für den europäischen Effektenmarkt.

Über die jährlichen Aktienemissionen s. unter Anleihen. Näheres über die Statistik der A. s. unter A. (Statistik) im Handwörterbuch der Staatswissenschaften von Conrad, Elster, Lexis und Löning.

Literatur: Das eben erwähnte Handwörterbuch; das Wörterbuch der Volkswirtschaft von Elster; Schmoller, Grundriß d. allgem. Volkswirtschaftslehre; Die Kommentare zum deutschen Handelsgesetzbuch von Staub u. Gareis; Weltwirtschaft 1907 v. E. v. Halle.

Heubach.


Akustische (hörbare) Signale (acoustic signals, audible signals; signaux acoustiques; segnali acustici) werden mit elektrischen Läutewerken, mit Hupen, mit der Dampfpfeife, der Mundpfeife, dem Hörn und mit Knallkapseln gegeben.

Sie werden verwendet; selbständig als durchlaufende Liniensignale (s. d.); Signale des Zugpersonals, Verschiebesignale (s. d.), Warnungssignale vor unbewachten Wegübergängen (s. d.) sowie zur Ergänzung von sichtbaren Signalen, als Knallsignale vor Bahnzustandssignalen (s. d.) und als Signale mit der Dampfpfeife oder einer Sirene auf der Lokomotive (selbsttätige Führerstandsignale) (s. d.), zur Ankündigung eines feststehenden Signals (s. Signalwesen).


Alarm- (Gefahr-) Signal (alarm signal, danger signal; signal d'alarme, signal de danger; segnale d'alarme, segnale di pericolo), ein zur Ankündigung eines außergewöhnlichen gefahrdrohenden Ereignisses dienendes hörbares Signal, bei dessen Wahrnehmung jeder Bahnbedienstete ohneweiteres alle zur Abwendung von Gefahren geeigneten Maßnahmen zu treffen hat (Aufhalten der in der Fahrt begriffenen Züge, Schließen der Schranken, Stellung der Weichen auf Sicherheitsgleise).

Das A. wird gegeben durch die elektrischen Streckenläutewerke, mit dem Hörn oder der Pfeife und mit Knallkapseln (s. Signalwesen).


Alaska, der nördlichste Teil der Vereinigten Staaten von Amerika, den diese im Jahre 1867 von Rußland gekauft und 1868 als Territorium angegliedert haben. A. hat einen Umfang von 1,376.292 km2 und (1909) 91.978 Einwohner. Nach den neueren Untersuchungen soll das Land reiche Schätze an Kohlen und Kupfer bergen. Infolgedessen und nach den Goldfunden vom Klondikefluß hat sich Interesse für den Bau von besseren Verkehrswegen, besonders Eisenbahnen, gezeigt. Bis jetzt ist eine kleine Bahn, die Tananatalbahn (der Tanana ist ein Nebenfluß des Klondike) vorhanden, in einer Länge von 72 km. Eine andere Bahn, die Alaska-Northern-Bahn, die von der Südküste nach dem Innern in die Goldgebiete führen soll, ist geplant, von einer dritten Bahn, der Copper-River- and North-west-Bahn, die von der Küste in Cordova durch das Tal des Copper River nach Copperfield führen und durch eine Seitenbahn die Kohlengebiete an der Behringstraße erschließen soll, ist eine Teilstrecke von etwa 165 km am 6. Januar 1910 und eine weitere Strecke von 60 km bis zur Station Chitnie noch im selben Jahre in Betrieb genommen worden. Der Rest von etwa 90 km ist im Bau. Dieser ist mit großen Schwierigkeiten verknüpft, besonders da, wo sie sich an Gletschern hinzieht. Diese wandern an einzelnen Stellen bis zu 1·2 m täglich, bei den schwierigsten Stellen befinden sie sich jedoch nur an einem der beiden Flußufer und die Bahn muß dann von einem Flußufer zum andern wiederholt übergeführt werden. Viele Steigungen sind zu überwinden, 9 Tunnel waren zu bauen, große Strecken sind durch Schneedächer geschützt.

Andere Bahnen, die auch eine Verbindung mit Kanada herstellen sollen, sind in Aussicht genommen.

In der letzten Zeit stockt indes der Bahnbau auch aus dem Grunde, weil der Betrieb infolge der hohen Kohlenpreise außerordentlich

der Spekulation als die deutschen, nicht nur in Österreich, selbst, sondern auch außer Landes. Die Ursachen waren mehrere: die rasche Entwicklung des österreichisch-ungarischen Eisenbahnwesens, die vorherrschende Rohproduktion und die von der Ernte sehr abhängigen schwankenden Betriebsergebnisse, die schwankende Valuta, die Änderungen in der politischen Lage u. a. Unter den österreichischen Eisenbahnpapieren gehörten namentlich zwei zu den hervorragendsten internationalen Spekulationsobjekten: die Lombarden und die Franzosen. Lombarden nennt man die Aktien der Vereinigten Südösterreichischen, Lombardischen und Zentralitalienischen Eisenbahngesellschaft (jetzt Südbahn). Das andere Hauptspekulationspapier waren die Franzosen (Berliner Bezeichnung), in Wien Staatsbahn, in Paris Autrichiens genannt, d. h. die Aktien der Österreichisch-Ungarischen Staatseisenbahngesellschaft, in verschiedenen Emissionen zusammen 110 Mill. Gulden = 220 Mill. K. Andere wichtige Eisenbahnwerte in Österreich-Ungarn waren bis zu den Verstaatlichungen diejenigen der Galizischen Karl-Ludwig-Bahn, Lemberg-Czernowitz-Jassy-Bahn, Österreichischen Nordwestbahn, Elbetalbahn, Theißbahn, Ungarischen Nordostbahn. Von großer Bedeutung sind heute noch die Lombarden. Näheres über diese s. Saling, II. Teil, Österreichische Südbahn.

Auch die Aktien der großen Bahngesellschaften der Vereinigten Staaten von Nordamerika gewinnen mehr und mehr Bedeutung für den europäischen Effektenmarkt.

Über die jährlichen Aktienemissionen s. unter Anleihen. Näheres über die Statistik der A. s. unter A. (Statistik) im Handwörterbuch der Staatswissenschaften von Conrad, Elster, Lexis und Löning.

Literatur: Das eben erwähnte Handwörterbuch; das Wörterbuch der Volkswirtschaft von Elster; Schmoller, Grundriß d. allgem. Volkswirtschaftslehre; Die Kommentare zum deutschen Handelsgesetzbuch von Staub u. Gareis; Weltwirtschaft 1907 v. E. v. Halle.

Heubach.


Akustische (hörbare) Signale (acoustic signals, audible signals; signaux acoustiques; segnali acustici) werden mit elektrischen Läutewerken, mit Hupen, mit der Dampfpfeife, der Mundpfeife, dem Hörn und mit Knallkapseln gegeben.

Sie werden verwendet; selbständig als durchlaufende Liniensignale (s. d.); Signale des Zugpersonals, Verschiebesignale (s. d.), Warnungssignale vor unbewachten Wegübergängen (s. d.) sowie zur Ergänzung von sichtbaren Signalen, als Knallsignale vor Bahnzustandssignalen (s. d.) und als Signale mit der Dampfpfeife oder einer Sirene auf der Lokomotive (selbsttätige Führerstandsignale) (s. d.), zur Ankündigung eines feststehenden Signals (s. Signalwesen).


Alarm- (Gefahr-) Signal (alarm signal, danger signal; signal d'alarme, signal de danger; segnale d'alarme, segnale di pericolo), ein zur Ankündigung eines außergewöhnlichen gefahrdrohenden Ereignisses dienendes hörbares Signal, bei dessen Wahrnehmung jeder Bahnbedienstete ohneweiteres alle zur Abwendung von Gefahren geeigneten Maßnahmen zu treffen hat (Aufhalten der in der Fahrt begriffenen Züge, Schließen der Schranken, Stellung der Weichen auf Sicherheitsgleise).

Das A. wird gegeben durch die elektrischen Streckenläutewerke, mit dem Hörn oder der Pfeife und mit Knallkapseln (s. Signalwesen).


Alaska, der nördlichste Teil der Vereinigten Staaten von Amerika, den diese im Jahre 1867 von Rußland gekauft und 1868 als Territorium angegliedert haben. A. hat einen Umfang von 1,376.292 km2 und (1909) 91.978 Einwohner. Nach den neueren Untersuchungen soll das Land reiche Schätze an Kohlen und Kupfer bergen. Infolgedessen und nach den Goldfunden vom Klondikefluß hat sich Interesse für den Bau von besseren Verkehrswegen, besonders Eisenbahnen, gezeigt. Bis jetzt ist eine kleine Bahn, die Tananatalbahn (der Tanana ist ein Nebenfluß des Klondike) vorhanden, in einer Länge von 72 km. Eine andere Bahn, die Alaska-Northern-Bahn, die von der Südküste nach dem Innern in die Goldgebiete führen soll, ist geplant, von einer dritten Bahn, der Copper-River- and North-west-Bahn, die von der Küste in Cordova durch das Tal des Copper River nach Copperfield führen und durch eine Seitenbahn die Kohlengebiete an der Behringstraße erschließen soll, ist eine Teilstrecke von etwa 165 km am 6. Januar 1910 und eine weitere Strecke von 60 km bis zur Station Chitnie noch im selben Jahre in Betrieb genommen worden. Der Rest von etwa 90 km ist im Bau. Dieser ist mit großen Schwierigkeiten verknüpft, besonders da, wo sie sich an Gletschern hinzieht. Diese wandern an einzelnen Stellen bis zu 1·2 m täglich, bei den schwierigsten Stellen befinden sie sich jedoch nur an einem der beiden Flußufer und die Bahn muß dann von einem Flußufer zum andern wiederholt übergeführt werden. Viele Steigungen sind zu überwinden, 9 Tunnel waren zu bauen, große Strecken sind durch Schneedächer geschützt.

Andere Bahnen, die auch eine Verbindung mit Kanada herstellen sollen, sind in Aussicht genommen.

In der letzten Zeit stockt indes der Bahnbau auch aus dem Grunde, weil der Betrieb infolge der hohen Kohlenpreise außerordentlich

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[124/0132] der Spekulation als die deutschen, nicht nur in Österreich, selbst, sondern auch außer Landes. Die Ursachen waren mehrere: die rasche Entwicklung des österreichisch-ungarischen Eisenbahnwesens, die vorherrschende Rohproduktion und die von der Ernte sehr abhängigen schwankenden Betriebsergebnisse, die schwankende Valuta, die Änderungen in der politischen Lage u. a. Unter den österreichischen Eisenbahnpapieren gehörten namentlich zwei zu den hervorragendsten internationalen Spekulationsobjekten: die Lombarden und die Franzosen. Lombarden nennt man die Aktien der Vereinigten Südösterreichischen, Lombardischen und Zentralitalienischen Eisenbahngesellschaft (jetzt Südbahn). Das andere Hauptspekulationspapier waren die Franzosen (Berliner Bezeichnung), in Wien Staatsbahn, in Paris Autrichiens genannt, d. h. die Aktien der Österreichisch-Ungarischen Staatseisenbahngesellschaft, in verschiedenen Emissionen zusammen 110 Mill. Gulden = 220 Mill. K. Andere wichtige Eisenbahnwerte in Österreich-Ungarn waren bis zu den Verstaatlichungen diejenigen der Galizischen Karl-Ludwig-Bahn, Lemberg-Czernowitz-Jassy-Bahn, Österreichischen Nordwestbahn, Elbetalbahn, Theißbahn, Ungarischen Nordostbahn. Von großer Bedeutung sind heute noch die Lombarden. Näheres über diese s. Saling, II. Teil, Österreichische Südbahn. Auch die Aktien der großen Bahngesellschaften der Vereinigten Staaten von Nordamerika gewinnen mehr und mehr Bedeutung für den europäischen Effektenmarkt. Über die jährlichen Aktienemissionen s. unter Anleihen. Näheres über die Statistik der A. s. unter A. (Statistik) im Handwörterbuch der Staatswissenschaften von Conrad, Elster, Lexis und Löning. Literatur: Das eben erwähnte Handwörterbuch; das Wörterbuch der Volkswirtschaft von Elster; Schmoller, Grundriß d. allgem. Volkswirtschaftslehre; Die Kommentare zum deutschen Handelsgesetzbuch von Staub u. Gareis; Weltwirtschaft 1907 v. E. v. Halle. Heubach. Akustische (hörbare) Signale (acoustic signals, audible signals; signaux acoustiques; segnali acustici) werden mit elektrischen Läutewerken, mit Hupen, mit der Dampfpfeife, der Mundpfeife, dem Hörn und mit Knallkapseln gegeben. Sie werden verwendet; selbständig als durchlaufende Liniensignale (s. d.); Signale des Zugpersonals, Verschiebesignale (s. d.), Warnungssignale vor unbewachten Wegübergängen (s. d.) sowie zur Ergänzung von sichtbaren Signalen, als Knallsignale vor Bahnzustandssignalen (s. d.) und als Signale mit der Dampfpfeife oder einer Sirene auf der Lokomotive (selbsttätige Führerstandsignale) (s. d.), zur Ankündigung eines feststehenden Signals (s. Signalwesen). Alarm- (Gefahr-) Signal (alarm signal, danger signal; signal d'alarme, signal de danger; segnale d'alarme, segnale di pericolo), ein zur Ankündigung eines außergewöhnlichen gefahrdrohenden Ereignisses dienendes hörbares Signal, bei dessen Wahrnehmung jeder Bahnbedienstete ohneweiteres alle zur Abwendung von Gefahren geeigneten Maßnahmen zu treffen hat (Aufhalten der in der Fahrt begriffenen Züge, Schließen der Schranken, Stellung der Weichen auf Sicherheitsgleise). Das A. wird gegeben durch die elektrischen Streckenläutewerke, mit dem Hörn oder der Pfeife und mit Knallkapseln (s. Signalwesen). Alaska, der nördlichste Teil der Vereinigten Staaten von Amerika, den diese im Jahre 1867 von Rußland gekauft und 1868 als Territorium angegliedert haben. A. hat einen Umfang von 1,376.292 km2 und (1909) 91.978 Einwohner. Nach den neueren Untersuchungen soll das Land reiche Schätze an Kohlen und Kupfer bergen. Infolgedessen und nach den Goldfunden vom Klondikefluß hat sich Interesse für den Bau von besseren Verkehrswegen, besonders Eisenbahnen, gezeigt. Bis jetzt ist eine kleine Bahn, die Tananatalbahn (der Tanana ist ein Nebenfluß des Klondike) vorhanden, in einer Länge von 72 km. Eine andere Bahn, die Alaska-Northern-Bahn, die von der Südküste nach dem Innern in die Goldgebiete führen soll, ist geplant, von einer dritten Bahn, der Copper-River- and North-west-Bahn, die von der Küste in Cordova durch das Tal des Copper River nach Copperfield führen und durch eine Seitenbahn die Kohlengebiete an der Behringstraße erschließen soll, ist eine Teilstrecke von etwa 165 km am 6. Januar 1910 und eine weitere Strecke von 60 km bis zur Station Chitnie noch im selben Jahre in Betrieb genommen worden. Der Rest von etwa 90 km ist im Bau. Dieser ist mit großen Schwierigkeiten verknüpft, besonders da, wo sie sich an Gletschern hinzieht. Diese wandern an einzelnen Stellen bis zu 1·2 m täglich, bei den schwierigsten Stellen befinden sie sich jedoch nur an einem der beiden Flußufer und die Bahn muß dann von einem Flußufer zum andern wiederholt übergeführt werden. Viele Steigungen sind zu überwinden, 9 Tunnel waren zu bauen, große Strecken sind durch Schneedächer geschützt. Andere Bahnen, die auch eine Verbindung mit Kanada herstellen sollen, sind in Aussicht genommen. In der letzten Zeit stockt indes der Bahnbau auch aus dem Grunde, weil der Betrieb infolge der hohen Kohlenpreise außerordentlich

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen01_1912/132>, abgerufen am 22.11.2024.