Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite

durch Offenbarung, oder Bekanntmachung ge-
wißer wichtigen Wahrheiten, unserm Ver-
stande zu Hülfe gekommen wäre. Gott hat
dieses würklich gethan, und, von Anfang,
den Menschen so viel Wahrheiten offenbart
oder kund gethan, als nöthig waren. Gott
hat, entweder Selbst Wahrheit gelehrt, oder
den Verstand guter Menschen so regiert, daß
sie Wahrheit lehrten.

Im Anfang ward die Lehre Gottes
durch mündliche Erzählung erhalten, denn
die Menschen konnten noch nicht schreiben.
Endlich aber sammleten und schrieben, gute
und verständige Menschen, alles in ein
Buch, welches die Bibel, oder die heilige
Schrift, auch das Wort Gottes, heißt.

Diese Bibel ist nun der Schatz von
Wahrheit, aus dem ein jeder Weisheit ler-
nen kann. Gott Selbst erklärt die Bibel
für Sein Wort, und Sein Zeugniß ist un-
verwerflich.

So viele gute und verständige Menschen,
bezeugen alle Tage, daß sie durch Betrach-
tung des Wortes Gottes, ruhig und glück-
lich, verständig und weise geworden sind;
dieß sind wieder Zeugniße, die Glauben
verdienen. Ihr seyd also schuldig, gelieb-
ten Kinder! dem Worte Gottes zu glauben,

das

durch Offenbarung, oder Bekanntmachung ge-
wißer wichtigen Wahrheiten, unſerm Ver-
ſtande zu Huͤlfe gekommen waͤre. Gott hat
dieſes wuͤrklich gethan, und, von Anfang,
den Menſchen ſo viel Wahrheiten offenbart
oder kund gethan, als noͤthig waren. Gott
hat, entweder Selbſt Wahrheit gelehrt, oder
den Verſtand guter Menſchen ſo regiert, daß
ſie Wahrheit lehrten.

Im Anfang ward die Lehre Gottes
durch muͤndliche Erzaͤhlung erhalten, denn
die Menſchen konnten noch nicht ſchreiben.
Endlich aber ſammleten und ſchrieben, gute
und verſtaͤndige Menſchen, alles in ein
Buch, welches die Bibel, oder die heilige
Schrift, auch das Wort Gottes, heißt.

Dieſe Bibel iſt nun der Schatz von
Wahrheit, aus dem ein jeder Weisheit ler-
nen kann. Gott Selbſt erklaͤrt die Bibel
fuͤr Sein Wort, und Sein Zeugniß iſt un-
verwerflich.

So viele gute und verſtaͤndige Menſchen,
bezeugen alle Tage, daß ſie durch Betrach-
tung des Wortes Gottes, ruhig und gluͤck-
lich, verſtaͤndig und weiſe geworden ſind;
dieß ſind wieder Zeugniße, die Glauben
verdienen. Ihr ſeyd alſo ſchuldig, gelieb-
ten Kinder! dem Worte Gottes zu glauben,

das
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0067" n="45"/>
durch Offenbarung, oder Bekanntmachung ge-<lb/>
wißer wichtigen Wahrheiten, un&#x017F;erm Ver-<lb/>
&#x017F;tande zu Hu&#x0364;lfe gekommen wa&#x0364;re. Gott hat<lb/>
die&#x017F;es wu&#x0364;rklich gethan, und, von Anfang,<lb/>
den Men&#x017F;chen &#x017F;o viel Wahrheiten offenbart<lb/>
oder kund gethan, als no&#x0364;thig waren. Gott<lb/>
hat, entweder Selb&#x017F;t Wahrheit gelehrt, oder<lb/>
den Ver&#x017F;tand guter Men&#x017F;chen &#x017F;o regiert, daß<lb/>
&#x017F;ie Wahrheit lehrten.</p><lb/>
              <p>Im Anfang ward die Lehre Gottes<lb/>
durch mu&#x0364;ndliche Erza&#x0364;hlung erhalten, denn<lb/>
die Men&#x017F;chen konnten noch nicht &#x017F;chreiben.<lb/>
Endlich aber &#x017F;ammleten und &#x017F;chrieben, gute<lb/>
und ver&#x017F;ta&#x0364;ndige Men&#x017F;chen, alles in ein<lb/>
Buch, welches die Bibel, oder die heilige<lb/>
Schrift, auch das Wort Gottes, heißt.</p><lb/>
              <p>Die&#x017F;e Bibel i&#x017F;t nun der Schatz von<lb/>
Wahrheit, aus dem ein jeder Weisheit ler-<lb/>
nen kann. Gott Selb&#x017F;t erkla&#x0364;rt die Bibel<lb/>
fu&#x0364;r Sein Wort, und Sein Zeugniß i&#x017F;t un-<lb/>
verwerflich.</p><lb/>
              <p>So viele gute und ver&#x017F;ta&#x0364;ndige Men&#x017F;chen,<lb/>
bezeugen alle Tage, daß &#x017F;ie durch Betrach-<lb/>
tung des Wortes Gottes, ruhig und glu&#x0364;ck-<lb/>
lich, ver&#x017F;ta&#x0364;ndig und wei&#x017F;e geworden &#x017F;ind;<lb/>
dieß &#x017F;ind wieder Zeugniße, die Glauben<lb/>
verdienen. Ihr &#x017F;eyd al&#x017F;o &#x017F;chuldig, gelieb-<lb/>
ten Kinder! dem Worte Gottes zu glauben,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">das</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[45/0067] durch Offenbarung, oder Bekanntmachung ge- wißer wichtigen Wahrheiten, unſerm Ver- ſtande zu Huͤlfe gekommen waͤre. Gott hat dieſes wuͤrklich gethan, und, von Anfang, den Menſchen ſo viel Wahrheiten offenbart oder kund gethan, als noͤthig waren. Gott hat, entweder Selbſt Wahrheit gelehrt, oder den Verſtand guter Menſchen ſo regiert, daß ſie Wahrheit lehrten. Im Anfang ward die Lehre Gottes durch muͤndliche Erzaͤhlung erhalten, denn die Menſchen konnten noch nicht ſchreiben. Endlich aber ſammleten und ſchrieben, gute und verſtaͤndige Menſchen, alles in ein Buch, welches die Bibel, oder die heilige Schrift, auch das Wort Gottes, heißt. Dieſe Bibel iſt nun der Schatz von Wahrheit, aus dem ein jeder Weisheit ler- nen kann. Gott Selbſt erklaͤrt die Bibel fuͤr Sein Wort, und Sein Zeugniß iſt un- verwerflich. So viele gute und verſtaͤndige Menſchen, bezeugen alle Tage, daß ſie durch Betrach- tung des Wortes Gottes, ruhig und gluͤck- lich, verſtaͤndig und weiſe geworden ſind; dieß ſind wieder Zeugniße, die Glauben verdienen. Ihr ſeyd alſo ſchuldig, gelieb- ten Kinder! dem Worte Gottes zu glauben, das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772/67
Zitationshilfe: [Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772/67>, abgerufen am 22.12.2024.