rer sagt! Wir wissen jetzo vielmehr als den er- sten Tag. Oder endlich, ich nehme die Sache für wahr an, um des Zeugnißes willen, (ein Zeugniß aber ist: Was jemand von sich, oder von andern für wahr an- giebt,) desjenigen, der da spricht oder schreibt. Z. E: Wenn ihr einmal hören solltet, lieben Kinder! daß die erste Ursache aller Wirkungen, oder dasjenige Wesen, welches wir, mit Einem Worte, Gott, nen- nen, euer Wohlthäter, von dem ihr Leben und alles habt, ich sage, wenn ihr einmal hörtet, daß dieses gütige Wesen wichtige Nachrichten von sich selbst, den Menschen gegeben hätte, die sie, ohne diesen göttlichen Unterricht nimmermehr wißen konnten -- Würdet ihr alle diese Nachrichten nicht für wahr annehmen, um des Zeugnißes Gottes willen? Recht, lieben Kinder! Denn was hätte Gott, der über alles gütig ist, wohl vor Ursache, uns armen Menschen Unwahr- heit zu sagen, ober uns zu betrügen? und was hätten eure Aeltern und Lehrer für Vortheile davon, euch Unwahrheit zu lehren?
Wie heißt du, meine Tochter! mit dem Taufnahmen? Ist das wahr? Bist du dessen gewiß, daß das wahr ist? Führe mir einen Grund, oder eine Ursache an, warum das
wahr
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rer ſagt! Wir wiſſen jetzo vielmehr als den er- ſten Tag. Oder endlich, ich nehme die Sache fuͤr wahr an, um des Zeugnißes willen, (ein Zeugniß aber iſt: Was jemand von ſich, oder von andern fuͤr wahr an- giebt,) desjenigen, der da ſpricht oder ſchreibt. Z. E: Wenn ihr einmal hoͤren ſolltet, lieben Kinder! daß die erſte Urſache aller Wirkungen, oder dasjenige Weſen, welches wir, mit Einem Worte, Gott, nen- nen, euer Wohlthaͤter, von dem ihr Leben und alles habt, ich ſage, wenn ihr einmal hoͤrtet, daß dieſes guͤtige Weſen wichtige Nachrichten von ſich ſelbſt, den Menſchen gegeben haͤtte, die ſie, ohne dieſen goͤttlichen Unterricht nimmermehr wißen konnten — Wuͤrdet ihr alle dieſe Nachrichten nicht fuͤr wahr annehmen, um des Zeugnißes Gottes willen? Recht, lieben Kinder! Denn was haͤtte Gott, der uͤber alles guͤtig iſt, wohl vor Urſache, uns armen Menſchen Unwahr- heit zu ſagen, ober uns zu betruͤgen? und was haͤtten eure Aeltern und Lehrer fuͤr Vortheile davon, euch Unwahrheit zu lehren?
Wie heißt du, meine Tochter! mit dem Taufnahmen? Iſt das wahr? Biſt du deſſen gewiß, daß das wahr iſt? Fuͤhre mir einen Grund, oder eine Urſache an, warum das
wahr
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rer ſagt! Wir wiſſen jetzo vielmehr als den er-
ſten Tag. Oder endlich, ich nehme die
Sache fuͤr wahr an, um des Zeugnißes
willen, (ein Zeugniß aber iſt: Was jemand
von ſich, oder von andern fuͤr wahr an-
giebt,) desjenigen, der da ſpricht oder
ſchreibt. Z. E: Wenn ihr einmal hoͤren
ſolltet, lieben Kinder! daß die erſte Urſache
aller Wirkungen, oder dasjenige Weſen,
welches wir, mit Einem Worte, Gott, nen-
nen, euer Wohlthaͤter, von dem ihr Leben
und alles habt, ich ſage, wenn ihr einmal
hoͤrtet, daß dieſes guͤtige Weſen wichtige
Nachrichten von ſich ſelbſt, den Menſchen
gegeben haͤtte, die ſie, ohne dieſen goͤttlichen
Unterricht nimmermehr wißen konnten —
Wuͤrdet ihr alle dieſe Nachrichten nicht fuͤr
wahr annehmen, um des Zeugnißes Gottes
willen? Recht, lieben Kinder! Denn was
haͤtte Gott, der uͤber alles guͤtig iſt, wohl
vor Urſache, uns armen Menſchen Unwahr-
heit zu ſagen, ober uns zu betruͤgen? und
was haͤtten eure Aeltern und Lehrer fuͤr
Vortheile davon, euch Unwahrheit zu lehren?
Wie heißt du, meine Tochter! mit dem
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[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772/43>, abgerufen am 16.07.2024.
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