Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite
Das zweyte Capitel.
Ursache und Wirkung.


Lieben Kinder! wer auf alles Acht giebt,
und aufmerksam ist, der wird bald gewahr,
daß oft ein Ding um des andern Dinges
willen geschieht. Z. E. Daß es Tag wird,
wenn die Sonne aufgeht, des Morgens,
und daß es, am Abend, dunkel wird, wenn
die Sonne untergeht. Das heißt: Es giebt
Ursachen und Wirkungen, oder Folgen.

Habt ihr heute gefrühstückt? Seyd ihr
auch satt geworden? Nicht wahr? ihr seyd
darum satt geworden, weil eure Aeltern euch
genug Frühstück gegeben haben.

Seht, Kinder! das reichliche Frühstück,
was euch eure Aeltern gegeben, ist also die
Ursache eurer Sättigung; und eure Sätti-
gung ist die Wirkung von dem reichlich ge-
nossenen Frühstück. Da wißt ihr nun, was
Ursache und Wirkung heißt.

Sage mir, mein Sohn! warum ist es
warm, hier in der Schulstube? Nicht wahr?
darum, weil es eingeheitzt ist, oder die
Sonne herein scheint. Also ist die Sonne,

oder
Das zweyte Capitel.
Urſache und Wirkung.


Lieben Kinder! wer auf alles Acht giebt,
und aufmerkſam iſt, der wird bald gewahr,
daß oft ein Ding um des andern Dinges
willen geſchieht. Z. E. Daß es Tag wird,
wenn die Sonne aufgeht, des Morgens,
und daß es, am Abend, dunkel wird, wenn
die Sonne untergeht. Das heißt: Es giebt
Urſachen und Wirkungen, oder Folgen.

Habt ihr heute gefruͤhſtuͤckt? Seyd ihr
auch ſatt geworden? Nicht wahr? ihr ſeyd
darum ſatt geworden, weil eure Aeltern euch
genug Fruͤhſtuͤck gegeben haben.

Seht, Kinder! das reichliche Fruͤhſtuͤck,
was euch eure Aeltern gegeben, iſt alſo die
Urſache eurer Saͤttigung; und eure Saͤtti-
gung iſt die Wirkung von dem reichlich ge-
noſſenen Fruͤhſtuͤck. Da wißt ihr nun, was
Urſache und Wirkung heißt.

Sage mir, mein Sohn! warum iſt es
warm, hier in der Schulſtube? Nicht wahr?
darum, weil es eingeheitzt iſt, oder die
Sonne herein ſcheint. Alſo iſt die Sonne,

oder
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0030" n="8"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Das zweyte Capitel.</hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Ur&#x017F;ache und Wirkung</hi>.</hi> </head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <p><hi rendition="#in">L</hi>ieben Kinder! wer auf alles Acht giebt,<lb/>
und aufmerk&#x017F;am i&#x017F;t, der wird bald gewahr,<lb/>
daß oft ein Ding um des andern Dinges<lb/>
willen ge&#x017F;chieht. Z. E. Daß es Tag wird,<lb/>
wenn die Sonne aufgeht, des Morgens,<lb/>
und daß es, am Abend, dunkel wird, wenn<lb/>
die Sonne untergeht. Das heißt: Es giebt<lb/>
Ur&#x017F;achen und Wirkungen, oder Folgen.</p><lb/>
          <p>Habt ihr heute gefru&#x0364;h&#x017F;tu&#x0364;ckt? Seyd ihr<lb/>
auch &#x017F;att geworden? Nicht wahr? ihr &#x017F;eyd<lb/>
darum &#x017F;att geworden, weil eure Aeltern euch<lb/>
genug Fru&#x0364;h&#x017F;tu&#x0364;ck gegeben haben.</p><lb/>
          <p>Seht, Kinder! das reichliche Fru&#x0364;h&#x017F;tu&#x0364;ck,<lb/>
was euch eure Aeltern gegeben, i&#x017F;t al&#x017F;o die<lb/><hi rendition="#fr">Ur&#x017F;ache</hi> eurer Sa&#x0364;ttigung; und eure Sa&#x0364;tti-<lb/>
gung i&#x017F;t die <hi rendition="#fr">Wirkung</hi> von dem reichlich ge-<lb/>
no&#x017F;&#x017F;enen Fru&#x0364;h&#x017F;tu&#x0364;ck. Da wißt ihr nun, was<lb/>
Ur&#x017F;ache und Wirkung heißt.</p><lb/>
          <p>Sage mir, mein Sohn! warum i&#x017F;t es<lb/>
warm, hier in der Schul&#x017F;tube? Nicht wahr?<lb/>
darum, weil es eingeheitzt i&#x017F;t, oder die<lb/>
Sonne herein &#x017F;cheint. Al&#x017F;o i&#x017F;t die Sonne,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">oder</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[8/0030] Das zweyte Capitel. Urſache und Wirkung. Lieben Kinder! wer auf alles Acht giebt, und aufmerkſam iſt, der wird bald gewahr, daß oft ein Ding um des andern Dinges willen geſchieht. Z. E. Daß es Tag wird, wenn die Sonne aufgeht, des Morgens, und daß es, am Abend, dunkel wird, wenn die Sonne untergeht. Das heißt: Es giebt Urſachen und Wirkungen, oder Folgen. Habt ihr heute gefruͤhſtuͤckt? Seyd ihr auch ſatt geworden? Nicht wahr? ihr ſeyd darum ſatt geworden, weil eure Aeltern euch genug Fruͤhſtuͤck gegeben haben. Seht, Kinder! das reichliche Fruͤhſtuͤck, was euch eure Aeltern gegeben, iſt alſo die Urſache eurer Saͤttigung; und eure Saͤtti- gung iſt die Wirkung von dem reichlich ge- noſſenen Fruͤhſtuͤck. Da wißt ihr nun, was Urſache und Wirkung heißt. Sage mir, mein Sohn! warum iſt es warm, hier in der Schulſtube? Nicht wahr? darum, weil es eingeheitzt iſt, oder die Sonne herein ſcheint. Alſo iſt die Sonne, oder

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772/30
Zitationshilfe: [Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772/30>, abgerufen am 25.11.2024.