erste plötzliche Fall des Quecksilbers wird verursachet von der Gewalt dieser flüßigen Materie, so lange die Flamme dauret, als wodurch die Ausdehnungs-Kraft derselben noch vielmehr vermehret wird. So bald aber die Flamme und zugleich die heftige Er- hitzung dieser Materie aufhöret, so wird auch die Elasticitaet derselben wiederum vermin- dert: welches, da es in sehr kurzer Zeit ge- schieht, so steiget auch das Quecksilber sehr bald nach dem ersten Fall wiederum herauf, welches Steigen so lange dauret, biß die ela- stische Materie mit dem Recipienten einer- ley Grad der Wärme erreichet; und alsdenn scheinet der Mercurius still zu stehen. Daß aber dieselbe noch nachgehends unvermerkt hö- her kommt, rühret theils von der darauf fol- genden allmähligen Abkühlung des Recipi- enten, als welcher durch die Entzündung des Pulvers auch einiger massen erhitzet worden, her, theils aber insonderheit von der Verzeh- rung eines Theils der Luft, so durch die schweflichten Dämpfe, wie oben angemerkt worden, geschieht, wodurch folglich die Drü- ckung derselben auf den Mercurium vermin- dert wird.
Zusatz.
Jn den folgenden Propositionen wird un- wiedersprechlich dargethan werden, daß
die
erſte ploͤtzliche Fall des Queckſilbers wird verurſachet von der Gewalt dieſer fluͤßigen Materie, ſo lange die Flamme dauret, als wodurch die Ausdehnungs-Kraft derſelben noch vielmehr vermehret wird. So bald aber die Flamme und zugleich die heftige Er- hitzung dieſer Materie aufhoͤret, ſo wird auch die Elaſticitæt derſelben wiederum vermin- dert: welches, da es in ſehr kurzer Zeit ge- ſchieht, ſo ſteiget auch das Queckſilber ſehr bald nach dem erſten Fall wiederum herauf, welches Steigen ſo lange dauret, biß die ela- ſtiſche Materie mit dem Recipienten einer- ley Grad der Waͤrme erreichet; und alsdenn ſcheinet der Mercurius ſtill zu ſtehen. Daß aber dieſelbe noch nachgehends unvermerkt hoͤ- her kommt, ruͤhret theils von der darauf fol- genden allmaͤhligen Abkuͤhlung des Recipi- enten, als welcher durch die Entzuͤndung des Pulvers auch einiger maſſen erhitzet worden, her, theils aber inſonderheit von der Verzeh- rung eines Theils der Luft, ſo durch die ſchweflichten Daͤmpfe, wie oben angemerkt worden, geſchieht, wodurch folglich die Druͤ- ckung derſelben auf den Mercurium vermin- dert wird.
Zuſatz.
Jn den folgenden Propoſitionen wird un- wiederſprechlich dargethan werden, daß
die
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erſte ploͤtzliche Fall des Queckſilbers wird
verurſachet von der Gewalt dieſer fluͤßigen
Materie, ſo lange die Flamme dauret, als
wodurch die Ausdehnungs-Kraft derſelben
noch vielmehr vermehret wird. So bald
aber die Flamme und zugleich die heftige Er-
hitzung dieſer Materie aufhoͤret, ſo wird auch
die Elaſticitæt derſelben wiederum vermin-
dert: welches, da es in ſehr kurzer Zeit ge-
ſchieht, ſo ſteiget auch das Queckſilber ſehr
bald nach dem erſten Fall wiederum herauf,
welches Steigen ſo lange dauret, biß die ela-
ſtiſche Materie mit dem Recipienten einer-
ley Grad der Waͤrme erreichet; und alsdenn
ſcheinet der Mercurius ſtill zu ſtehen. Daß
aber dieſelbe noch nachgehends unvermerkt hoͤ-
her kommt, ruͤhret theils von der darauf fol-
genden allmaͤhligen Abkuͤhlung des Recipi-
enten, als welcher durch die Entzuͤndung des
Pulvers auch einiger maſſen erhitzet worden,
her, theils aber inſonderheit von der Verzeh-
rung eines Theils der Luft, ſo durch die
ſchweflichten Daͤmpfe, wie oben angemerkt
worden, geſchieht, wodurch folglich die Druͤ-
ckung derſelben auf den Mercurium vermin-
dert wird.
Zuſatz.
Jn den folgenden Propoſitionen wird un-
wiederſprechlich dargethan werden, daß
die
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/97>, abgerufen am 24.11.2024.
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