Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite

chen Leuten herkamen, welche den grösten
Theil ihres Lebens in Ausübung der Artille-
rie
zugebracht hatten. Dergleichen sind die
Tabellen des Ufano, Galeus, Ulrich, und
anderer, welche vom Blondel (b) angeführet
werden; welchen noch verschiedene andere,
deren bey diesem Autore keine Meldung ge-
schieht, beygefügt werden könnten. Es fin-
den sich in der That unter den alten Scri-
bent
en, welche über diese Materie geschrie-
ben, und deren Anzahl sehr groß ist, gar we-
nige, welche sich nicht mit ihren Speculatio-
nen
über den Unterscheid zwischen der natür-
lichen, gewaltsamen und vermischten Bewe-
gung, eingelassen, obgleich von denselben kaum
zwey in Bestimmung dieser irrigen Begriffe
überein kommen.

Was uns aber am meisten befremdet, ist,
daß bey diesen Streitigkeiten sich so wenig
Leute, welche doch dazu Gelegenheit gehabt,
haben angelegen seyn lassen, diese verschiede-
nen Theorien durch die Erfahrung zu unter-
suchen. Wie nun dieses auch mag zugegan-
gen seyn, so kann ich mich nicht mehr als 4.

Autorum
(b) Es ist zu mercken, daß die Meynung, welche Blondel
in seiner Art de jetter les Bombes Cap. V. unter-
sucht, ursprünglich nicht von Rivaltio, welchem er
solche beymißt, herrühre, sondern von dem obge-
meldten Santbech, von welchem dieselbe der Rival-
tius
gestohlen. Man besehe Santbech Sect. 6.

chen Leuten herkamen, welche den groͤſten
Theil ihres Lebens in Ausuͤbung der Artille-
rie
zugebracht hatten. Dergleichen ſind die
Tabellen des Ufano, Galeus, Ulrich, und
anderer, welche vom Blondel (b) angefuͤhret
werden; welchen noch verſchiedene andere,
deren bey dieſem Autore keine Meldung ge-
ſchieht, beygefuͤgt werden koͤnnten. Es fin-
den ſich in der That unter den alten Scri-
bent
en, welche uͤber dieſe Materie geſchrie-
ben, und deren Anzahl ſehr groß iſt, gar we-
nige, welche ſich nicht mit ihren Speculatio-
nen
uͤber den Unterſcheid zwiſchen der natuͤr-
lichen, gewaltſamen und vermiſchten Bewe-
gung, eingelaſſen, obgleich von denſelben kaum
zwey in Beſtimmung dieſer irrigen Begriffe
uͤberein kommen.

Was uns aber am meiſten befremdet, iſt,
daß bey dieſen Streitigkeiten ſich ſo wenig
Leute, welche doch dazu Gelegenheit gehabt,
haben angelegen ſeyn laſſen, dieſe verſchiede-
nen Theorien durch die Erfahrung zu unter-
ſuchen. Wie nun dieſes auch mag zugegan-
gen ſeyn, ſo kann ich mich nicht mehr als 4.

Autorum
(b) Es iſt zu mercken, daß die Meynung, welche Blondel
in ſeiner Art de jetter les Bombes Cap. V. unter-
ſucht, urſpruͤnglich nicht von Rivaltio, welchem er
ſolche beymißt, herruͤhre, ſondern von dem obge-
meldten Santbech, von welchem dieſelbe der Rival-
tius
geſtohlen. Man beſehe Santbech Sect. 6.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0065" n="45"/>
chen Leuten herkamen, welche den gro&#x0364;&#x017F;ten<lb/>
Theil ihres Lebens in Ausu&#x0364;bung der <hi rendition="#aq">Artille-<lb/>
rie</hi> zugebracht hatten. Dergleichen &#x017F;ind die<lb/>
Tabellen des <hi rendition="#aq">Ufano, Galeus,</hi> Ulrich, und<lb/>
anderer, welche vom <hi rendition="#aq">Blondel</hi> <note place="foot" n="(b)">Es i&#x017F;t zu mercken, daß die Meynung, welche <hi rendition="#aq">Blondel</hi><lb/>
in &#x017F;einer <hi rendition="#aq">Art de jetter les Bombes Cap. V.</hi> unter-<lb/>
&#x017F;ucht, ur&#x017F;pru&#x0364;nglich nicht von <hi rendition="#aq">Rivaltio,</hi> welchem er<lb/>
&#x017F;olche beymißt, herru&#x0364;hre, &#x017F;ondern von dem obge-<lb/>
meldten <hi rendition="#aq">Santbech,</hi> von welchem die&#x017F;elbe der <hi rendition="#aq">Rival-<lb/>
tius</hi> ge&#x017F;tohlen. Man be&#x017F;ehe <hi rendition="#aq">Santbech Sect.</hi> 6.</note> angefu&#x0364;hret<lb/>
werden; welchen noch ver&#x017F;chiedene andere,<lb/>
deren bey die&#x017F;em <hi rendition="#aq">Autore</hi> keine Meldung ge-<lb/>
&#x017F;chieht, beygefu&#x0364;gt werden ko&#x0364;nnten. Es fin-<lb/>
den &#x017F;ich in der That unter den alten <hi rendition="#aq">Scri-<lb/>
bent</hi>en, welche u&#x0364;ber die&#x017F;e <hi rendition="#aq">Materie</hi> ge&#x017F;chrie-<lb/>
ben, und deren Anzahl &#x017F;ehr groß i&#x017F;t, gar we-<lb/>
nige, welche &#x017F;ich nicht mit ihren <hi rendition="#aq">Speculatio-<lb/>
nen</hi> u&#x0364;ber den Unter&#x017F;cheid zwi&#x017F;chen der natu&#x0364;r-<lb/>
lichen, gewalt&#x017F;amen und vermi&#x017F;chten Bewe-<lb/>
gung, eingela&#x017F;&#x017F;en, obgleich von den&#x017F;elben kaum<lb/>
zwey in Be&#x017F;timmung die&#x017F;er irrigen Begriffe<lb/>
u&#x0364;berein kommen.</p><lb/>
        <p>Was uns aber am mei&#x017F;ten befremdet, i&#x017F;t,<lb/>
daß bey die&#x017F;en Streitigkeiten &#x017F;ich &#x017F;o wenig<lb/>
Leute, welche doch dazu Gelegenheit gehabt,<lb/>
haben angelegen &#x017F;eyn la&#x017F;&#x017F;en, die&#x017F;e ver&#x017F;chiede-<lb/>
nen <hi rendition="#aq">Theorien</hi> durch die Erfahrung zu unter-<lb/>
&#x017F;uchen. Wie nun die&#x017F;es auch mag zugegan-<lb/>
gen &#x017F;eyn, &#x017F;o kann ich mich nicht mehr als 4.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Autorum</hi></fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[45/0065] chen Leuten herkamen, welche den groͤſten Theil ihres Lebens in Ausuͤbung der Artille- rie zugebracht hatten. Dergleichen ſind die Tabellen des Ufano, Galeus, Ulrich, und anderer, welche vom Blondel (b) angefuͤhret werden; welchen noch verſchiedene andere, deren bey dieſem Autore keine Meldung ge- ſchieht, beygefuͤgt werden koͤnnten. Es fin- den ſich in der That unter den alten Scri- benten, welche uͤber dieſe Materie geſchrie- ben, und deren Anzahl ſehr groß iſt, gar we- nige, welche ſich nicht mit ihren Speculatio- nen uͤber den Unterſcheid zwiſchen der natuͤr- lichen, gewaltſamen und vermiſchten Bewe- gung, eingelaſſen, obgleich von denſelben kaum zwey in Beſtimmung dieſer irrigen Begriffe uͤberein kommen. Was uns aber am meiſten befremdet, iſt, daß bey dieſen Streitigkeiten ſich ſo wenig Leute, welche doch dazu Gelegenheit gehabt, haben angelegen ſeyn laſſen, dieſe verſchiede- nen Theorien durch die Erfahrung zu unter- ſuchen. Wie nun dieſes auch mag zugegan- gen ſeyn, ſo kann ich mich nicht mehr als 4. Autorum (b) Es iſt zu mercken, daß die Meynung, welche Blondel in ſeiner Art de jetter les Bombes Cap. V. unter- ſucht, urſpruͤnglich nicht von Rivaltio, welchem er ſolche beymißt, herruͤhre, ſondern von dem obge- meldten Santbech, von welchem dieſelbe der Rival- tius geſtohlen. Man beſehe Santbech Sect. 6.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/65
Zitationshilfe: Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/65>, abgerufen am 25.11.2024.