chem eine 18 pfündige Kugel mit einer Ge- schwindigkeit von 1650 Schuhen in einer Se- cunde geschossen würde. Wenn man nun hierüber die gegebene Tabelle zu Rathe zieht, so sieht man leicht, daß dieses weder mit einer Ladung von 3 Lb noch 6 Pfund, noch 9 Pfund Pulver geschehen könne, dieweil auch in dem letzten Fall das Stück noch über 40 Caliber lang seyn müste. Wolte man aber dazu 12 Pfund Pulver gebrauchen, so müßte die Canone 30 Caliber lang seyn; für 15 Pfund Pulver aber wird die Canone ungefehr 25 Ca- liber lang, und für 18 Pfund Pulver wird die- selbe ungefehr 23 Caliber lang. Bey den letzten Fällen sieht man wohl, daß man um 2 Caliber willen nicht 3 Pfund Pulver mehr laden werde, 5 Caliber aber möchten den Zu- wachs der Ladung von 3 Pfund ungefehr ersetzen. Dahero wird die Canone am füg- lichsten 30 Caliber lang, und die Ladung 12 Pfund schwehr genommen werden. Dieser Umstand ereignet sich in der That bey den Feld-Schlangen, deren Endzweck in weit rei- chenden Schüssen bestehet.
III.Anmerkung.
Wenn wir nun diese Bestimmungen, welche durch die Erfahrung bestätiget worden, zum Grunde legen, so kann daraus nachfol- gende Regel hergeleitet werden, vermittelst
welcher
chem eine 18 pfuͤndige Kugel mit einer Ge- ſchwindigkeit von 1650 Schuhen in einer Se- cunde geſchoſſen wuͤrde. Wenn man nun hieruͤber die gegebene Tabelle zu Rathe zieht, ſo ſieht man leicht, daß dieſes weder mit einer Ladung von 3 ℔ noch 6 Pfund, noch 9 Pfund Pulver geſchehen koͤnne, dieweil auch in dem letzten Fall das Stuͤck noch uͤber 40 Caliber lang ſeyn muͤſte. Wolte man aber dazu 12 Pfund Pulver gebrauchen, ſo muͤßte die Canone 30 Caliber lang ſeyn; fuͤr 15 Pfund Pulver aber wird die Canone ungefehr 25 Ca- liber lang, und fuͤr 18 Pfund Pulver wird die- ſelbe ungefehr 23 Caliber lang. Bey den letzten Faͤllen ſieht man wohl, daß man um 2 Caliber willen nicht 3 Pfund Pulver mehr laden werde, 5 Caliber aber moͤchten den Zu- wachs der Ladung von 3 Pfund ungefehr erſetzen. Dahero wird die Canone am fuͤg- lichſten 30 Caliber lang, und die Ladung 12 Pfund ſchwehr genommen werden. Dieſer Umſtand ereignet ſich in der That bey den Feld-Schlangen, deren Endzweck in weit rei- chenden Schuͤſſen beſtehet.
III.Anmerkung.
Wenn wir nun dieſe Beſtimmungen, welche durch die Erfahrung beſtaͤtiget worden, zum Grunde legen, ſo kann daraus nachfol- gende Regel hergeleitet werden, vermittelſt
welcher
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chem eine 18 pfuͤndige Kugel mit einer Ge-
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hieruͤber die gegebene Tabelle zu Rathe zieht,
ſo ſieht man leicht, daß dieſes weder mit einer
Ladung von 3 ℔ noch 6 Pfund, noch 9 Pfund
Pulver geſchehen koͤnne, dieweil auch in dem
letzten Fall das Stuͤck noch uͤber 40 Caliber
lang ſeyn muͤſte. Wolte man aber dazu 12
Pfund Pulver gebrauchen, ſo muͤßte die
Canone 30 Caliber lang ſeyn; fuͤr 15 Pfund
Pulver aber wird die Canone ungefehr 25 Ca-
liber lang, und fuͤr 18 Pfund Pulver wird die-
ſelbe ungefehr 23 Caliber lang. Bey den
letzten Faͤllen ſieht man wohl, daß man um
2 Caliber willen nicht 3 Pfund Pulver mehr
laden werde, 5 Caliber aber moͤchten den Zu-
wachs der Ladung von 3 Pfund ungefehr
erſetzen. Dahero wird die Canone am fuͤg-
lichſten 30 Caliber lang, und die Ladung 12
Pfund ſchwehr genommen werden. Dieſer
Umſtand ereignet ſich in der That bey den
Feld-Schlangen, deren Endzweck in weit rei-
chenden Schuͤſſen beſtehet.
III. Anmerkung.
Wenn wir nun dieſe Beſtimmungen, welche
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 574. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/594>, abgerufen am 23.11.2024.
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