Aus diesen drey Experimenten des Autoris haben wir also drey verschiedene Werthe für den Buchstaben g bekommen, nehmlich
I. g = 22102 II. g = 18176 III. g = 30781 Rheinl. Schuh.
wenn man nun zwischen diesen ein Mittel nimmt, so kommt heraus g = 23686. Da aber in dem dritten die Kugel einen weit grös- sern Weg, als in den beyden andern beschrie- ben, und auch der Unterscheid zwischen den Geschwindigkeiten in A und M grösser gewesen; so hat die Unrichtigkeit der Ausmessungen in dem letzten Experiment keinen so grossen Ein- fluß haben können, als in den andern, und da- hero scheinet der letzt gefundene Werth des g der Wahrheit am meisten gemäß zu seyn. Weil man aber doch Ursache zu vermuthen hat, daß derselbe noch etwas zu groß ist, die Höhe einer natürlichen Luft-Säule aber, welche der elastischen Kraft der Luft gleich ist, etwas kleiner gefunden wird; so scheinet der Wahr- heit gemäß zu seyn, daß dieser Buchstabe g dieser Höhe accurat gleich sey. Wir haben aber oben diese Höhe etwas zu groß angesetzt, weil wir daselbst die Luft 864 mahl leichter, als das Wasser genommen haben. Wenn wir also einer Quecksilber-Säule, deren Ge- wicht der Elasticität der Luft gleich ist, 30 En- glische Zoll oder 21/2 Schuh annehmen, das
Queck-
Aus dieſen drey Experimenten des Autoris haben wir alſo drey verſchiedene Werthe fuͤr den Buchſtaben g bekommen, nehmlich
I. g = 22102 II. g = 18176 III. g = 30781 Rheinl. Schuh.
wenn man nun zwiſchen dieſen ein Mittel nimmt, ſo kommt heraus g = 23686. Da aber in dem dritten die Kugel einen weit groͤſ- ſern Weg, als in den beyden andern beſchrie- ben, und auch der Unterſcheid zwiſchen den Geſchwindigkeiten in A und M groͤſſer geweſen; ſo hat die Unrichtigkeit der Ausmeſſungen in dem letzten Experiment keinen ſo groſſen Ein- fluß haben koͤnnen, als in den andern, und da- hero ſcheinet der letzt gefundene Werth des g der Wahrheit am meiſten gemaͤß zu ſeyn. Weil man aber doch Urſache zu vermuthen hat, daß derſelbe noch etwas zu groß iſt, die Hoͤhe einer natuͤrlichen Luft-Saͤule aber, welche der elaſtiſchen Kraft der Luft gleich iſt, etwas kleiner gefunden wird; ſo ſcheinet der Wahr- heit gemaͤß zu ſeyn, daß dieſer Buchſtabe g dieſer Hoͤhe accurat gleich ſey. Wir haben aber oben dieſe Hoͤhe etwas zu groß angeſetzt, weil wir daſelbſt die Luft 864 mahl leichter, als das Waſſer genommen haben. Wenn wir alſo einer Queckſilber-Saͤule, deren Ge- wicht der Elaſticitaͤt der Luft gleich iſt, 30 En- gliſche Zoll oder 2½ Schuh annehmen, das
Queck-
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Aus dieſen drey Experimenten des Autoris
haben wir alſo drey verſchiedene Werthe fuͤr
den Buchſtaben g bekommen, nehmlich
I. g = 22102
II. g = 18176
III. g = 30781
Rheinl. Schuh.
wenn man nun zwiſchen dieſen ein Mittel
nimmt, ſo kommt heraus g = 23686. Da
aber in dem dritten die Kugel einen weit groͤſ-
ſern Weg, als in den beyden andern beſchrie-
ben, und auch der Unterſcheid zwiſchen den
Geſchwindigkeiten in A und M groͤſſer geweſen;
ſo hat die Unrichtigkeit der Ausmeſſungen in
dem letzten Experiment keinen ſo groſſen Ein-
fluß haben koͤnnen, als in den andern, und da-
hero ſcheinet der letzt gefundene Werth des g
der Wahrheit am meiſten gemaͤß zu ſeyn.
Weil man aber doch Urſache zu vermuthen
hat, daß derſelbe noch etwas zu groß iſt, die Hoͤhe
einer natuͤrlichen Luft-Saͤule aber, welche der
elaſtiſchen Kraft der Luft gleich iſt, etwas
kleiner gefunden wird; ſo ſcheinet der Wahr-
heit gemaͤß zu ſeyn, daß dieſer Buchſtabe g
dieſer Hoͤhe accurat gleich ſey. Wir haben
aber oben dieſe Hoͤhe etwas zu groß angeſetzt,
weil wir daſelbſt die Luft 864 mahl leichter,
als das Waſſer genommen haben. Wenn
wir alſo einer Queckſilber-Saͤule, deren Ge-
wicht der Elaſticitaͤt der Luft gleich iſt, 30 En-
gliſche Zoll oder 2½ Schuh annehmen, das
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 538. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/558>, abgerufen am 23.11.2024.
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