peter, welche Materien pulverisirt und in einem steinern Mörsel zusammen wohl vermi- schet werden sollen. Dieses muß nun eine weit stärkere Composition seyn, als heut zu Tage vermittelst einer grossen Menge Pulver gemacht zu werden pfleget. Ungeachtet aber die eigentliche Zeit dieses Autoris nicht gewiß ist, so muß er doch lange vor dem Gebrauch der Artillerie gelebt haben; denn er thut nirgends, wie ich sehe, die geringste Meldung, daß diese Kunststücke in dem Kriege wären gebraucht worden; und da sich derselbe die Erfindung die- ser Drachen und Schwärmer, wie man die- selben heut zu Tage nennen würde, nicht zu- schreibet, davon auch nicht als von etwas neues spricht, so kan man sicher glauben, daß dieselben schon lange vor ihm üblich gewesen.
Der erste Gebrauch dieser Vermischungen im Kriegswesen scheinet bald nach dem Jahr 1300 gemacht worden zu seyn. Der Vorschlag des Bacons, welchen er um das Jahr 1280 ge- than, sich dieser heftigen Loßbrennung zu Zerstö- rung der Städte und Armeen zu bedienen, mag dazu die ersten Gedanken gegeben haben, welche nachgehends besser sind verfolget worden. Schwartz, an statt der erste Erfinder des Schießpulvers zu seyn, mag vermuthlich das- selbe zuerst bey dem Kriegswesen angewandt haben; und die gemeine Erzehlung, auf was Art derselbe zu dieser Erfindung gelanget seyn
soll,
peter, welche Materien pulveriſirt und in einem ſteinern Moͤrſel zuſammen wohl vermi- ſchet werden ſollen. Dieſes muß nun eine weit ſtaͤrkere Compoſition ſeyn, als heut zu Tage vermittelſt einer groſſen Menge Pulver gemacht zu werden pfleget. Ungeachtet aber die eigentliche Zeit dieſes Autoris nicht gewiß iſt, ſo muß er doch lange vor dem Gebrauch der Artillerie gelebt haben; denn er thut nirgends, wie ich ſehe, die geringſte Meldung, daß dieſe Kunſtſtuͤcke in dem Kriege waͤren gebraucht worden; und da ſich derſelbe die Erfindung die- ſer Drachen und Schwaͤrmer, wie man die- ſelben heut zu Tage nennen wuͤrde, nicht zu- ſchreibet, davon auch nicht als von etwas neues ſpricht, ſo kan man ſicher glauben, daß dieſelben ſchon lange vor ihm uͤblich geweſen.
Der erſte Gebrauch dieſer Vermiſchungen im Kriegsweſen ſcheinet bald nach dem Jahr 1300 gemacht worden zu ſeyn. Der Vorſchlag des Bacons, welchen er um das Jahr 1280 ge- than, ſich dieſer heftigen Loßbrennung zu Zerſtoͤ- rung der Staͤdte und Arméen zu bedienen, mag dazu die erſten Gedanken gegeben haben, welche nachgehends beſſer ſind verfolget worden. Schwartz, an ſtatt der erſte Erfinder des Schießpulvers zu ſeyn, mag vermuthlich daſ- ſelbe zuerſt bey dem Kriegsweſen angewandt haben; und die gemeine Erzehlung, auf was Art derſelbe zu dieſer Erfindung gelanget ſeyn
ſoll,
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0051"n="31"/>
peter, welche <hirendition="#aq">Materien pulveriſi</hi>rt und in<lb/>
einem ſteinern Moͤrſel zuſammen wohl vermi-<lb/>ſchet werden ſollen. Dieſes muß nun eine<lb/>
weit ſtaͤrkere <hirendition="#aq">Compoſition</hi>ſeyn, als heut zu<lb/>
Tage vermittelſt einer groſſen Menge Pulver<lb/>
gemacht zu werden pfleget. Ungeachtet aber<lb/>
die eigentliche Zeit dieſes <hirendition="#aq">Autoris</hi> nicht gewiß<lb/>
iſt, ſo muß er doch lange vor dem Gebrauch der<lb/><hirendition="#aq">Artillerie</hi> gelebt haben; denn er thut nirgends,<lb/>
wie ich ſehe, die geringſte Meldung, daß dieſe<lb/>
Kunſtſtuͤcke in dem Kriege waͤren gebraucht<lb/>
worden; und da ſich derſelbe die Erfindung die-<lb/>ſer Drachen und Schwaͤrmer, wie man die-<lb/>ſelben heut zu Tage nennen wuͤrde, nicht zu-<lb/>ſchreibet, davon auch nicht als von etwas neues<lb/>ſpricht, ſo kan man ſicher glauben, daß dieſelben<lb/>ſchon lange vor ihm uͤblich geweſen.</p><lb/><p>Der erſte Gebrauch dieſer Vermiſchungen<lb/>
im Kriegsweſen ſcheinet bald nach dem Jahr<lb/>
1300 gemacht worden zu ſeyn. Der Vorſchlag<lb/>
des <hirendition="#aq">Bacons,</hi> welchen er um das Jahr 1280 ge-<lb/>
than, ſich dieſer heftigen Loßbrennung zu Zerſtoͤ-<lb/>
rung der Staͤdte und <hirendition="#aq">Arméen</hi> zu bedienen, mag<lb/>
dazu die erſten Gedanken gegeben haben, welche<lb/>
nachgehends beſſer ſind verfolget worden.<lb/>
Schwartz, an ſtatt der erſte Erfinder des<lb/>
Schießpulvers zu ſeyn, mag vermuthlich daſ-<lb/>ſelbe zuerſt bey dem Kriegsweſen angewandt<lb/>
haben; und die gemeine Erzehlung, auf was<lb/>
Art derſelbe zu dieſer Erfindung gelanget ſeyn<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſoll,</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[31/0051]
peter, welche Materien pulveriſirt und in
einem ſteinern Moͤrſel zuſammen wohl vermi-
ſchet werden ſollen. Dieſes muß nun eine
weit ſtaͤrkere Compoſition ſeyn, als heut zu
Tage vermittelſt einer groſſen Menge Pulver
gemacht zu werden pfleget. Ungeachtet aber
die eigentliche Zeit dieſes Autoris nicht gewiß
iſt, ſo muß er doch lange vor dem Gebrauch der
Artillerie gelebt haben; denn er thut nirgends,
wie ich ſehe, die geringſte Meldung, daß dieſe
Kunſtſtuͤcke in dem Kriege waͤren gebraucht
worden; und da ſich derſelbe die Erfindung die-
ſer Drachen und Schwaͤrmer, wie man die-
ſelben heut zu Tage nennen wuͤrde, nicht zu-
ſchreibet, davon auch nicht als von etwas neues
ſpricht, ſo kan man ſicher glauben, daß dieſelben
ſchon lange vor ihm uͤblich geweſen.
Der erſte Gebrauch dieſer Vermiſchungen
im Kriegsweſen ſcheinet bald nach dem Jahr
1300 gemacht worden zu ſeyn. Der Vorſchlag
des Bacons, welchen er um das Jahr 1280 ge-
than, ſich dieſer heftigen Loßbrennung zu Zerſtoͤ-
rung der Staͤdte und Arméen zu bedienen, mag
dazu die erſten Gedanken gegeben haben, welche
nachgehends beſſer ſind verfolget worden.
Schwartz, an ſtatt der erſte Erfinder des
Schießpulvers zu ſeyn, mag vermuthlich daſ-
ſelbe zuerſt bey dem Kriegsweſen angewandt
haben; und die gemeine Erzehlung, auf was
Art derſelbe zu dieſer Erfindung gelanget ſeyn
ſoll,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/51>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.