sche Schuh, ausgedruckt haben: folglich dringt die Luft in einen Luft-leeren Raum mit einer Geschwindigkeit, welche ein fallender Körper aus der Höhe von 29100 Schuhen erlangt, und also in einer Secunde 1348 Schuh be- trägt. Wenn sich dahero ein Cylinder seiner Länge nach mit einer Geschwindigkeit von 1348 Schuhen in einer Secunde bewegt; so kann demselben die Luft just nachfolgen, daß kein Raum hinter demselben ledig gelassen wird. Jn diesem Fall übet aber die Luft von hinten auf den Cylinder gar keinen Druck aus. Da nun derselbe von vorne erstlich den Wiederstand, welcher dem Gewicht einer gleich dicken Luft-Säule, deren Höhe = 29100, als wodurch die Geschwindigkeit desselben aus- gedruckt wird, gleich ist, und noch ausser dem den Gegendruck der Atmosphaere, welcher eben so groß ist, zu überwinden hat; so ist die sämtliche Resistenz zweymahl so groß, als der Wiederstand allein, welcher aus dem An- stoß dieses Körpers an die Lufttheilchen ent- stehet. Solte sich aber der Cylinder mit ei- ner noch grössern Geschwindigkeit bewegen, so würde derselbe von hinten nicht nur gleich- fals keinen Druck empfinden, sondern es würde so gar immer hinter demselben ein Luft- leerer Raum bleiben. Wenn man also die obige Höhe von 29100 Schuhen, wodurch die Geschwindigkeit der nachfolgenden Luft
aus-
ſche Schuh, ausgedruckt haben: folglich dringt die Luft in einen Luft-leeren Raum mit einer Geſchwindigkeit, welche ein fallender Koͤrper aus der Hoͤhe von 29100 Schuhen erlangt, und alſo in einer Secunde 1348 Schuh be- traͤgt. Wenn ſich dahero ein Cylinder ſeiner Laͤnge nach mit einer Geſchwindigkeit von 1348 Schuhen in einer Secunde bewegt; ſo kann demſelben die Luft juſt nachfolgen, daß kein Raum hinter demſelben ledig gelaſſen wird. Jn dieſem Fall uͤbet aber die Luft von hinten auf den Cylinder gar keinen Druck aus. Da nun derſelbe von vorne erſtlich den Wiederſtand, welcher dem Gewicht einer gleich dicken Luft-Saͤule, deren Hoͤhe = 29100, als wodurch die Geſchwindigkeit deſſelben aus- gedruckt wird, gleich iſt, und noch auſſer dem den Gegendruck der Atmosphære, welcher eben ſo groß iſt, zu uͤberwinden hat; ſo iſt die ſaͤmtliche Reſiſtenz zweymahl ſo groß, als der Wiederſtand allein, welcher aus dem An- ſtoß dieſes Koͤrpers an die Lufttheilchen ent- ſtehet. Solte ſich aber der Cylinder mit ei- ner noch groͤſſern Geſchwindigkeit bewegen, ſo wuͤrde derſelbe von hinten nicht nur gleich- fals keinen Druck empfinden, ſondern es wuͤrde ſo gar immer hinter demſelben ein Luft- leerer Raum bleiben. Wenn man alſo die obige Hoͤhe von 29100 Schuhen, wodurch die Geſchwindigkeit der nachfolgenden Luft
aus-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0492"n="472"/>ſche Schuh, ausgedruckt haben: folglich dringt<lb/>
die Luft in einen Luft-leeren Raum mit einer<lb/>
Geſchwindigkeit, welche ein fallender Koͤrper<lb/>
aus der Hoͤhe von 29100 Schuhen erlangt,<lb/>
und alſo in einer <hirendition="#aq">Secund</hi>e 1348 Schuh be-<lb/>
traͤgt. Wenn ſich dahero ein <hirendition="#aq">Cylin</hi>der ſeiner<lb/>
Laͤnge nach mit einer Geſchwindigkeit von<lb/>
1348 Schuhen in einer <hirendition="#aq">Secund</hi>e bewegt; ſo<lb/>
kann demſelben die Luft juſt nachfolgen, daß<lb/>
kein Raum hinter demſelben ledig gelaſſen<lb/>
wird. Jn dieſem Fall uͤbet aber die Luft von<lb/>
hinten auf den <hirendition="#aq">Cylinder</hi> gar keinen Druck<lb/>
aus. Da nun derſelbe von vorne erſtlich den<lb/>
Wiederſtand, welcher dem Gewicht einer gleich<lb/>
dicken Luft-Saͤule, deren Hoͤhe = 29100,<lb/>
als wodurch die Geſchwindigkeit deſſelben aus-<lb/>
gedruckt wird, gleich iſt, und noch auſſer<lb/>
dem den Gegendruck der <hirendition="#aq">Atmosphære,</hi> welcher<lb/>
eben ſo groß iſt, zu uͤberwinden hat; ſo iſt<lb/>
die ſaͤmtliche <hirendition="#aq">Reſiſtenz</hi> zweymahl ſo groß, als<lb/>
der Wiederſtand allein, welcher aus dem An-<lb/>ſtoß dieſes Koͤrpers an die Lufttheilchen ent-<lb/>ſtehet. Solte ſich aber der <hirendition="#aq">Cylind</hi>er mit ei-<lb/>
ner noch groͤſſern Geſchwindigkeit bewegen,<lb/>ſo wuͤrde derſelbe von hinten nicht nur gleich-<lb/>
fals keinen Druck empfinden, ſondern es<lb/>
wuͤrde ſo gar immer hinter demſelben ein Luft-<lb/>
leerer Raum bleiben. Wenn man alſo die<lb/>
obige Hoͤhe von 29100 Schuhen, wodurch<lb/>
die Geſchwindigkeit der nachfolgenden Luft<lb/><fwplace="bottom"type="catch">aus-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[472/0492]
ſche Schuh, ausgedruckt haben: folglich dringt
die Luft in einen Luft-leeren Raum mit einer
Geſchwindigkeit, welche ein fallender Koͤrper
aus der Hoͤhe von 29100 Schuhen erlangt,
und alſo in einer Secunde 1348 Schuh be-
traͤgt. Wenn ſich dahero ein Cylinder ſeiner
Laͤnge nach mit einer Geſchwindigkeit von
1348 Schuhen in einer Secunde bewegt; ſo
kann demſelben die Luft juſt nachfolgen, daß
kein Raum hinter demſelben ledig gelaſſen
wird. Jn dieſem Fall uͤbet aber die Luft von
hinten auf den Cylinder gar keinen Druck
aus. Da nun derſelbe von vorne erſtlich den
Wiederſtand, welcher dem Gewicht einer gleich
dicken Luft-Saͤule, deren Hoͤhe = 29100,
als wodurch die Geſchwindigkeit deſſelben aus-
gedruckt wird, gleich iſt, und noch auſſer
dem den Gegendruck der Atmosphære, welcher
eben ſo groß iſt, zu uͤberwinden hat; ſo iſt
die ſaͤmtliche Reſiſtenz zweymahl ſo groß, als
der Wiederſtand allein, welcher aus dem An-
ſtoß dieſes Koͤrpers an die Lufttheilchen ent-
ſtehet. Solte ſich aber der Cylinder mit ei-
ner noch groͤſſern Geſchwindigkeit bewegen,
ſo wuͤrde derſelbe von hinten nicht nur gleich-
fals keinen Druck empfinden, ſondern es
wuͤrde ſo gar immer hinter demſelben ein Luft-
leerer Raum bleiben. Wenn man alſo die
obige Hoͤhe von 29100 Schuhen, wodurch
die Geſchwindigkeit der nachfolgenden Luft
aus-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/492>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.