Nitrum, und Salpeter, verleitet zu haben scheint. Es ist aber anjetzo bey den Chymicis eine ausgemachte Sache, daß die bey einigen Alten unter dem Nahmen Nitro erwehnte und bey dem Plinio beschriebene Materie, ein Saltz gewesen, welches von demjenigen, so wir Salpeter nennen, gänzlich verschieden ist.
Daß aber die erste Entdeckung des Schieß- Pulvers, oder eine demselben ähnliche Mix- tur, weit vor die Zeiten, da Schwartz und Ba- con gelebet, hinaus gesetzt werden, und da- hero, allem Ansehen nach, eben so alt, als die Kenntniß des Salpeters selbst seyn müsse, erhellet aus dem Bacone selbst. Denn das- jenige, was er beschreibet, war zu seiner Zeit keine neu erfundene Composition, sondern nur eine Anwendung einer alten zum Behuf des Kriegeswesens. Und aus seinen eignen Worten ist deutlich zu ersehen, (n) daß damahls schon eine Vermischung aus Salpeter und
andern
(n)Bacon erzehlet, daß ein Knall gleich dem Don- ner, und ein Blitz, welcher den natürlichen über- treffe, durch die Kunst hervor gebracht werden, und daß es verschiedene Mittel gäbe, wo- durch eine Stadt oder eine Armee zu Grunde ge- richtet werden könne. Er steht auch in den Ge- dancken, daß Gideon auf eine solche Art die Mi- dianiter überwunden habe. Nachdem er an ei- nem andern Orte eben diese Dinge mit andern Worten angeführet, so fügt er folgendes hinzu:
Et ex-
Nitrum, und Salpeter, verleitet zu haben ſcheint. Es iſt aber anjetzo bey den Chymicis eine ausgemachte Sache, daß die bey einigen Alten unter dem Nahmen Nitro erwehnte und bey dem Plinio beſchriebene Materie, ein Saltz geweſen, welches von demjenigen, ſo wir Salpeter nennen, gaͤnzlich verſchieden iſt.
Daß aber die erſte Entdeckung des Schieß- Pulvers, oder eine demſelben aͤhnliche Mix- tur, weit vor die Zeiten, da Schwartz und Ba- con gelebet, hinaus geſetzt werden, und da- hero, allem Anſehen nach, eben ſo alt, als die Kenntniß des Salpeters ſelbſt ſeyn muͤſſe, erhellet aus dem Bacone ſelbſt. Denn das- jenige, was er beſchreibet, war zu ſeiner Zeit keine neu erfundene Compoſition, ſondern nur eine Anwendung einer alten zum Behuf des Kriegesweſens. Und aus ſeinen eignen Worten iſt deutlich zu erſehen, (n) daß damahls ſchon eine Vermiſchung aus Salpeter und
andern
(n)Bacon erzehlet, daß ein Knall gleich dem Don- ner, und ein Blitz, welcher den natuͤrlichen uͤber- treffe, durch die Kunſt hervor gebracht werden, und daß es verſchiedene Mittel gaͤbe, wo- durch eine Stadt oder eine Armée zu Grunde ge- richtet werden koͤnne. Er ſteht auch in den Ge- dancken, daß Gideon auf eine ſolche Art die Mi- dianiter uͤberwunden habe. Nachdem er an ei- nem andern Orte eben dieſe Dinge mit andern Worten angefuͤhret, ſo fuͤgt er folgendes hinzu:
Et ex-
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0049"n="29"/><hirendition="#aq">Nitrum,</hi> und Salpeter, verleitet zu haben<lb/>ſcheint. Es iſt aber anjetzo bey den <hirendition="#aq">Chymicis</hi><lb/>
eine ausgemachte Sache, daß die bey einigen<lb/>
Alten unter dem Nahmen <hirendition="#aq">Nitro</hi> erwehnte<lb/>
und bey dem <hirendition="#aq">Plinio</hi> beſchriebene <hirendition="#aq">Materie,</hi> ein<lb/>
Saltz geweſen, welches von demjenigen, ſo wir<lb/>
Salpeter nennen, gaͤnzlich verſchieden iſt.</p><lb/><p>Daß aber die erſte Entdeckung des Schieß-<lb/>
Pulvers, oder eine demſelben aͤhnliche <hirendition="#aq">Mix-<lb/>
tur,</hi> weit vor die Zeiten, da Schwartz und <hirendition="#aq">Ba-<lb/>
con</hi> gelebet, hinaus geſetzt werden, und da-<lb/>
hero, allem Anſehen nach, eben ſo alt, als die<lb/>
Kenntniß des Salpeters ſelbſt ſeyn muͤſſe,<lb/>
erhellet aus dem <hirendition="#aq">Bacone</hi>ſelbſt. Denn das-<lb/>
jenige, was er beſchreibet, war zu ſeiner Zeit<lb/>
keine neu erfundene <hirendition="#aq">Compoſition,</hi>ſondern<lb/>
nur eine Anwendung einer alten zum Behuf<lb/>
des Kriegesweſens. Und aus ſeinen eignen<lb/>
Worten iſt deutlich zu erſehen, <notexml:id="a01"next="#a02"place="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">Bacon</hi> erzehlet, daß ein Knall gleich dem Don-<lb/>
ner, und ein Blitz, welcher den natuͤrlichen uͤber-<lb/>
treffe, durch die Kunſt hervor gebracht werden,<lb/>
und daß es verſchiedene Mittel gaͤbe, wo-<lb/>
durch eine Stadt oder eine <hirendition="#aq">Armée</hi> zu Grunde ge-<lb/>
richtet werden koͤnne. Er ſteht auch in den Ge-<lb/>
dancken, daß <hirendition="#aq">Gideon</hi> auf eine ſolche Art die <hirendition="#aq">Mi-<lb/>
dianiter</hi> uͤberwunden habe. Nachdem er an ei-<lb/>
nem andern Orte eben dieſe Dinge mit andern<lb/>
Worten angefuͤhret, ſo fuͤgt er folgendes hinzu:<lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">Et ex-</hi></fw></note> daß damahls<lb/>ſchon eine Vermiſchung aus Salpeter und<lb/><fwplace="bottom"type="catch">andern</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[29/0049]
Nitrum, und Salpeter, verleitet zu haben
ſcheint. Es iſt aber anjetzo bey den Chymicis
eine ausgemachte Sache, daß die bey einigen
Alten unter dem Nahmen Nitro erwehnte
und bey dem Plinio beſchriebene Materie, ein
Saltz geweſen, welches von demjenigen, ſo wir
Salpeter nennen, gaͤnzlich verſchieden iſt.
Daß aber die erſte Entdeckung des Schieß-
Pulvers, oder eine demſelben aͤhnliche Mix-
tur, weit vor die Zeiten, da Schwartz und Ba-
con gelebet, hinaus geſetzt werden, und da-
hero, allem Anſehen nach, eben ſo alt, als die
Kenntniß des Salpeters ſelbſt ſeyn muͤſſe,
erhellet aus dem Bacone ſelbſt. Denn das-
jenige, was er beſchreibet, war zu ſeiner Zeit
keine neu erfundene Compoſition, ſondern
nur eine Anwendung einer alten zum Behuf
des Kriegesweſens. Und aus ſeinen eignen
Worten iſt deutlich zu erſehen, (n) daß damahls
ſchon eine Vermiſchung aus Salpeter und
andern
(n) Bacon erzehlet, daß ein Knall gleich dem Don-
ner, und ein Blitz, welcher den natuͤrlichen uͤber-
treffe, durch die Kunſt hervor gebracht werden,
und daß es verſchiedene Mittel gaͤbe, wo-
durch eine Stadt oder eine Armée zu Grunde ge-
richtet werden koͤnne. Er ſteht auch in den Ge-
dancken, daß Gideon auf eine ſolche Art die Mi-
dianiter uͤberwunden habe. Nachdem er an ei-
nem andern Orte eben dieſe Dinge mit andern
Worten angefuͤhret, ſo fuͤgt er folgendes hinzu:
Et ex-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/49>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.