Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite

einer jeglichen Art von Pulver eine vollkomme-
ne Kenntniß zu erlangen; so ist nöthig, daß man
erstlich wisse, wie viel Luft in einer gegebenen
Quantität Pulver enthalten sey, und denn
zweytens, wie viel Zeit vorbey gehe, indem sich
die Entzündung durch alles Pulver ausbreite.
Das erstere läßt sich nun auf diejenige Art,
welche der Autor in den ersten Sätzen dieses
Capitels ausgeführt, durch Versuche bestim-
men; über das letztere aber kan man nicht wohl
zu einer völligen Gewißheit gelangen, indem
die Zeit, in welcher die gänzliche Entzündung
geschieht allzukurz, und auch auf solchen verän-
derlichen Umständen beruht, daß dieselbe allem
Ansehen nach nicht immer einerley seyn wird.
Wir wollen demnach dasjenige, was oben über
den ersten Punkt durch Versuche ausgemacht
worden, zusammen nehmen, und in Erwegung
ziehen. Der Verfasser hat seine Versuche
über dieienige Art von Pulver, welche in En-
gelland zum Dienst der Regierung gemacht zu
werden pflegt, angestellt, und die Menge der
darinne eingeschlossenen Luft auf eine doppelte
Art bestimmt: erstlich in Ansehung des Raums,
und zweytens in Ansehung des Gewichts.
Durch die erste Art hat er befunden, daß die in
einem cubischen Zoll Pulver enthaltene Luft,
nachdem sich dieselbe mit der natürlichen Luft
auf einerley Grad der Dichtigkeit ausgebrei-

tet,
C c
Eulers erläuterte Artillerie.

einer jeglichen Art von Pulver eine vollkomme-
ne Kenntniß zu erlangen; ſo iſt noͤthig, daß man
erſtlich wiſſe, wie viel Luft in einer gegebenen
Quantitaͤt Pulver enthalten ſey, und denn
zweytens, wie viel Zeit vorbey gehe, indem ſich
die Entzuͤndung durch alles Pulver ausbreite.
Das erſtere laͤßt ſich nun auf diejenige Art,
welche der Autor in den erſten Saͤtzen dieſes
Capitels ausgefuͤhrt, durch Verſuche beſtim-
men; uͤber das letztere aber kan man nicht wohl
zu einer voͤlligen Gewißheit gelangen, indem
die Zeit, in welcher die gaͤnzliche Entzuͤndung
geſchieht allzukurz, und auch auf ſolchen veraͤn-
derlichen Umſtaͤnden beruht, daß dieſelbe allem
Anſehen nach nicht immer einerley ſeyn wird.
Wir wollen demnach dasjenige, was oben uͤber
den erſten Punkt durch Verſuche ausgemacht
worden, zuſammen nehmen, und in Erwegung
ziehen. Der Verfaſſer hat ſeine Verſuche
uͤber dieienige Art von Pulver, welche in En-
gelland zum Dienſt der Regierung gemacht zu
werden pflegt, angeſtellt, und die Menge der
darinne eingeſchloſſenen Luft auf eine doppelte
Art beſtimmt: erſtlich in Anſehung des Raums,
und zweytens in Anſehung des Gewichts.
Durch die erſte Art hat er befunden, daß die in
einem cubiſchen Zoll Pulver enthaltene Luft,
nachdem ſich dieſelbe mit der natuͤrlichen Luft
auf einerley Grad der Dichtigkeit ausgebrei-

tet,
C c
Eulers erlaͤuterte Artillerie.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0421" n="401"/>
einer jeglichen Art von Pulver eine vollkomme-<lb/>
ne Kenntniß zu erlangen; &#x017F;o i&#x017F;t no&#x0364;thig, daß man<lb/>
er&#x017F;tlich wi&#x017F;&#x017F;e, wie viel Luft in einer gegebenen<lb/>
Quantita&#x0364;t Pulver enthalten &#x017F;ey, und denn<lb/>
zweytens, wie viel Zeit vorbey gehe, indem &#x017F;ich<lb/>
die Entzu&#x0364;ndung durch alles Pulver ausbreite.<lb/>
Das er&#x017F;tere la&#x0364;ßt &#x017F;ich nun auf diejenige Art,<lb/>
welche der <hi rendition="#aq">Autor</hi> in den er&#x017F;ten Sa&#x0364;tzen die&#x017F;es<lb/>
Capitels ausgefu&#x0364;hrt, durch Ver&#x017F;uche be&#x017F;tim-<lb/>
men; u&#x0364;ber das letztere aber kan man nicht wohl<lb/>
zu einer vo&#x0364;lligen Gewißheit gelangen, indem<lb/>
die Zeit, in welcher die ga&#x0364;nzliche Entzu&#x0364;ndung<lb/>
ge&#x017F;chieht allzukurz, und auch auf &#x017F;olchen vera&#x0364;n-<lb/>
derlichen Um&#x017F;ta&#x0364;nden beruht, daß die&#x017F;elbe allem<lb/>
An&#x017F;ehen nach nicht immer einerley &#x017F;eyn wird.<lb/>
Wir wollen demnach dasjenige, was oben u&#x0364;ber<lb/>
den er&#x017F;ten Punkt durch Ver&#x017F;uche ausgemacht<lb/>
worden, zu&#x017F;ammen nehmen, und in Erwegung<lb/>
ziehen. Der Verfa&#x017F;&#x017F;er hat &#x017F;eine Ver&#x017F;uche<lb/>
u&#x0364;ber dieienige Art von Pulver, welche in En-<lb/>
gelland zum Dien&#x017F;t der Regierung gemacht zu<lb/>
werden pflegt, ange&#x017F;tellt, und die Menge der<lb/>
darinne einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;enen Luft auf eine doppelte<lb/>
Art be&#x017F;timmt: er&#x017F;tlich in An&#x017F;ehung des Raums,<lb/>
und zweytens in An&#x017F;ehung des Gewichts.<lb/>
Durch die er&#x017F;te Art hat er befunden, daß die in<lb/>
einem <hi rendition="#aq">cubi</hi>&#x017F;chen Zoll Pulver enthaltene Luft,<lb/>
nachdem &#x017F;ich die&#x017F;elbe mit der natu&#x0364;rlichen Luft<lb/>
auf einerley Grad der Dichtigkeit ausgebrei-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C c<lb/><hi rendition="#fr">Eulers erla&#x0364;uterte</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Artillerie.</hi></hi></fw><fw place="bottom" type="catch">tet,</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[401/0421] einer jeglichen Art von Pulver eine vollkomme- ne Kenntniß zu erlangen; ſo iſt noͤthig, daß man erſtlich wiſſe, wie viel Luft in einer gegebenen Quantitaͤt Pulver enthalten ſey, und denn zweytens, wie viel Zeit vorbey gehe, indem ſich die Entzuͤndung durch alles Pulver ausbreite. Das erſtere laͤßt ſich nun auf diejenige Art, welche der Autor in den erſten Saͤtzen dieſes Capitels ausgefuͤhrt, durch Verſuche beſtim- men; uͤber das letztere aber kan man nicht wohl zu einer voͤlligen Gewißheit gelangen, indem die Zeit, in welcher die gaͤnzliche Entzuͤndung geſchieht allzukurz, und auch auf ſolchen veraͤn- derlichen Umſtaͤnden beruht, daß dieſelbe allem Anſehen nach nicht immer einerley ſeyn wird. Wir wollen demnach dasjenige, was oben uͤber den erſten Punkt durch Verſuche ausgemacht worden, zuſammen nehmen, und in Erwegung ziehen. Der Verfaſſer hat ſeine Verſuche uͤber dieienige Art von Pulver, welche in En- gelland zum Dienſt der Regierung gemacht zu werden pflegt, angeſtellt, und die Menge der darinne eingeſchloſſenen Luft auf eine doppelte Art beſtimmt: erſtlich in Anſehung des Raums, und zweytens in Anſehung des Gewichts. Durch die erſte Art hat er befunden, daß die in einem cubiſchen Zoll Pulver enthaltene Luft, nachdem ſich dieſelbe mit der natuͤrlichen Luft auf einerley Grad der Dichtigkeit ausgebrei- tet, C c Eulers erlaͤuterte Artillerie.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/421
Zitationshilfe: Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/421>, abgerufen am 22.11.2024.