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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745.

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Pulvers ist der Salpeter, und eben deswegen
rühren auch die meisten Mängel des Pulvers
hiervon her. Es ist aber der Salpeter nichts
anders, als eine durch die Erde aus der Luft
getränkte Materie. Denn wenn eine Quanti-
tät Erde, aus welcher der Salpeter schon aus-
gezogen worden, wiederum von neuem der
Luft eine Zeitlang ausgesetzet wird, so wird
darinn wiedrum Salpeter erzeuget; und die-
ses geschieht so oft, als man den Versuch
auch immer wiederholet.

Der Salpeter ist an sich selbst eine unver-
brennliche Materie; denn wenn derselbe in das
stärkste Feuer gesetzet wird, so schmeltzet er nur,
und entzündet sich nimmer, wofern keine ver-
brennliche Materie damit vermischet wird.
Ob derselbe aber gleich für sich selbst und ohne
Vermischung mit andern Materien sich weder
entzündet noch brennet, so vermehret derselbe
doch, wenn er mit verbrennlichen Materien
vermischet wird, die Heftigkeit der Entzün-
dung auf eine gantz erstaunliche Art, und thut
in diesem Fall eine weit stärkere Würkung,
als die Luft, wenn dieselbe vermittelst etlicher
Blase-Bälge mit dem Feuer vermischet
wird, immer hervorzubringen vermögend ist.

Da nun das Pulver erstlich aus Schwefel
und Kohlen, welches verbrennliche Materien,
und denn aus Salpeter, welches eine unver-
brennliche Materie ist, bestehet; so ist klar, daß

wenn
B b 4

Pulvers iſt der Salpeter, und eben deswegen
ruͤhren auch die meiſten Maͤngel des Pulvers
hiervon her. Es iſt aber der Salpeter nichts
anders, als eine durch die Erde aus der Luft
getraͤnkte Materie. Denn wenn eine Quanti-
taͤt Erde, aus welcher der Salpeter ſchon aus-
gezogen worden, wiederum von neuem der
Luft eine Zeitlang ausgeſetzet wird, ſo wird
darinn wiedrum Salpeter erzeuget; und die-
ſes geſchieht ſo oft, als man den Verſuch
auch immer wiederholet.

Der Salpeter iſt an ſich ſelbſt eine unver-
brennliche Materie; denn wenn derſelbe in das
ſtaͤrkſte Feuer geſetzet wird, ſo ſchmeltzet er nur,
und entzuͤndet ſich nimmer, wofern keine ver-
brennliche Materie damit vermiſchet wird.
Ob derſelbe aber gleich fuͤr ſich ſelbſt und ohne
Vermiſchung mit andern Materien ſich weder
entzuͤndet noch brennet, ſo vermehret derſelbe
doch, wenn er mit verbrennlichen Materien
vermiſchet wird, die Heftigkeit der Entzuͤn-
dung auf eine gantz erſtaunliche Art, und thut
in dieſem Fall eine weit ſtaͤrkere Wuͤrkung,
als die Luft, wenn dieſelbe vermittelſt etlicher
Blaſe-Baͤlge mit dem Feuer vermiſchet
wird, immer hervorzubringen vermoͤgend iſt.

Da nun das Pulver erſtlich aus Schwefel
und Kohlen, welches verbrennliche Materien,
und denn aus Salpeter, welches eine unver-
brennliche Materie iſt, beſtehet; ſo iſt klar, daß

wenn
B b 4
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[391/0411] Pulvers iſt der Salpeter, und eben deswegen ruͤhren auch die meiſten Maͤngel des Pulvers hiervon her. Es iſt aber der Salpeter nichts anders, als eine durch die Erde aus der Luft getraͤnkte Materie. Denn wenn eine Quanti- taͤt Erde, aus welcher der Salpeter ſchon aus- gezogen worden, wiederum von neuem der Luft eine Zeitlang ausgeſetzet wird, ſo wird darinn wiedrum Salpeter erzeuget; und die- ſes geſchieht ſo oft, als man den Verſuch auch immer wiederholet. Der Salpeter iſt an ſich ſelbſt eine unver- brennliche Materie; denn wenn derſelbe in das ſtaͤrkſte Feuer geſetzet wird, ſo ſchmeltzet er nur, und entzuͤndet ſich nimmer, wofern keine ver- brennliche Materie damit vermiſchet wird. Ob derſelbe aber gleich fuͤr ſich ſelbſt und ohne Vermiſchung mit andern Materien ſich weder entzuͤndet noch brennet, ſo vermehret derſelbe doch, wenn er mit verbrennlichen Materien vermiſchet wird, die Heftigkeit der Entzuͤn- dung auf eine gantz erſtaunliche Art, und thut in dieſem Fall eine weit ſtaͤrkere Wuͤrkung, als die Luft, wenn dieſelbe vermittelſt etlicher Blaſe-Baͤlge mit dem Feuer vermiſchet wird, immer hervorzubringen vermoͤgend iſt. Da nun das Pulver erſtlich aus Schwefel und Kohlen, welches verbrennliche Materien, und denn aus Salpeter, welches eine unver- brennliche Materie iſt, beſtehet; ſo iſt klar, daß wenn B b 4

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Zitationshilfe: Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/411>, abgerufen am 22.11.2024.