sen, und da der obige Werth des Buchstaben q nicht kleiner, als diese Zahl 813 angenom- men werden kann, so scheinet der Wahrheit am meisten gemäß zu seyn, daß q gleich sey 813 oder nach einer graden Zahl q = 800. Denn weil sich dieser Grad der Dichtigkeit der Luft in allem Salpeter beständig befindet, so ist zu vermuthen, daß eben dieses auch der gröste mögliche Grad der Zusammenpressung sey. Hieraus ist nun leicht zu erachten, wie ungeheure Kräfte zu Erzeugung des Salpeters erfordert werden, und da sich solche Kräfte in der Natur würklich befinden, so ist sehr wahr- scheinlich, daß dadurch die Luft in dem Sal- peter auf den höchsten möglichen Grad zusam- men gedruckt werde, und daß aus eben die- sem Grunde die Gleichheit zwischen den ver- schiedenen Theilen des Salpeters beruhe. Wenn wir also setzen, daß die gröste Dich- tigkeit, wozu die Luft durch die Zusammen- pressung gebracht werden kann, 800 mahl grösser sey, als die natürliche, in welchem Zu- stand folglich die Luft eben so dicht, als das Wasser seyn würde, welche Gleichheit nicht wenig zu Bestätigung dieses Satzes beyzu- tragen scheinet; so sind wir im Stande, eine vollständige Theorie über die verschiedenen Grade der Elasticität, welche sich in der Luft nach den verschiedenen Graden der Dichtigkeit befindet, zu geben. Denn wenn wir die Ela-
sticität
ſen, und da der obige Werth des Buchſtaben q nicht kleiner, als dieſe Zahl 813 angenom- men werden kann, ſo ſcheinet der Wahrheit am meiſten gemaͤß zu ſeyn, daß q gleich ſey 813 oder nach einer graden Zahl q = 800. Denn weil ſich dieſer Grad der Dichtigkeit der Luft in allem Salpeter beſtaͤndig befindet, ſo iſt zu vermuthen, daß eben dieſes auch der groͤſte moͤgliche Grad der Zuſammenpreſſung ſey. Hieraus iſt nun leicht zu erachten, wie ungeheure Kraͤfte zu Erzeugung des Salpeters erfordert werden, und da ſich ſolche Kraͤfte in der Natur wuͤrklich befinden, ſo iſt ſehr wahr- ſcheinlich, daß dadurch die Luft in dem Sal- peter auf den hoͤchſten moͤglichen Grad zuſam- men gedruckt werde, und daß aus eben die- ſem Grunde die Gleichheit zwiſchen den ver- ſchiedenen Theilen des Salpeters beruhe. Wenn wir alſo ſetzen, daß die groͤſte Dich- tigkeit, wozu die Luft durch die Zuſammen- preſſung gebracht werden kann, 800 mahl groͤſſer ſey, als die natuͤrliche, in welchem Zu- ſtand folglich die Luft eben ſo dicht, als das Waſſer ſeyn wuͤrde, welche Gleichheit nicht wenig zu Beſtaͤtigung dieſes Satzes beyzu- tragen ſcheinet; ſo ſind wir im Stande, eine vollſtaͤndige Theorie uͤber die verſchiedenen Grade der Elaſticitaͤt, welche ſich in der Luft nach den verſchiedenen Graden der Dichtigkeit befindet, zu geben. Denn wenn wir die Ela-
ſticitaͤt
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0322"n="302"/>ſen, und da der obige Werth des Buchſtaben<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#i">q</hi></hi> nicht kleiner, als dieſe Zahl 813 angenom-<lb/>
men werden kann, ſo ſcheinet der Wahrheit<lb/>
am meiſten gemaͤß zu ſeyn, daß <hirendition="#aq"><hirendition="#i">q</hi></hi> gleich ſey<lb/>
813 oder nach einer graden Zahl <hirendition="#aq"><hirendition="#i">q</hi></hi> = 800.<lb/>
Denn weil ſich dieſer Grad der Dichtigkeit<lb/>
der Luft in allem Salpeter beſtaͤndig befindet,<lb/>ſo iſt zu vermuthen, daß eben dieſes auch der<lb/>
groͤſte moͤgliche Grad der Zuſammenpreſſung<lb/>ſey. Hieraus iſt nun leicht zu erachten, wie<lb/>
ungeheure Kraͤfte zu Erzeugung des Salpeters<lb/>
erfordert werden, und da ſich ſolche Kraͤfte in<lb/>
der Natur wuͤrklich befinden, ſo iſt ſehr wahr-<lb/>ſcheinlich, daß dadurch die Luft in dem Sal-<lb/>
peter auf den hoͤchſten moͤglichen Grad zuſam-<lb/>
men gedruckt werde, und daß aus eben die-<lb/>ſem Grunde die Gleichheit zwiſchen den ver-<lb/>ſchiedenen Theilen des Salpeters beruhe.<lb/>
Wenn wir alſo ſetzen, daß die groͤſte Dich-<lb/>
tigkeit, wozu die Luft durch die Zuſammen-<lb/>
preſſung gebracht werden kann, 800 mahl<lb/>
groͤſſer ſey, als die natuͤrliche, in welchem Zu-<lb/>ſtand folglich die Luft eben ſo dicht, als das<lb/>
Waſſer ſeyn wuͤrde, welche Gleichheit nicht<lb/>
wenig zu Beſtaͤtigung dieſes Satzes beyzu-<lb/>
tragen ſcheinet; ſo ſind wir im Stande, eine<lb/>
vollſtaͤndige <hirendition="#aq">Theorie</hi> uͤber die verſchiedenen<lb/>
Grade der <hirendition="#aq">Elaſtici</hi>taͤt, welche ſich in der Luft<lb/>
nach den verſchiedenen Graden der Dichtigkeit<lb/>
befindet, zu geben. Denn wenn wir die <hirendition="#aq">Ela-</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">ſtici</hi>taͤt</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[302/0322]
ſen, und da der obige Werth des Buchſtaben
q nicht kleiner, als dieſe Zahl 813 angenom-
men werden kann, ſo ſcheinet der Wahrheit
am meiſten gemaͤß zu ſeyn, daß q gleich ſey
813 oder nach einer graden Zahl q = 800.
Denn weil ſich dieſer Grad der Dichtigkeit
der Luft in allem Salpeter beſtaͤndig befindet,
ſo iſt zu vermuthen, daß eben dieſes auch der
groͤſte moͤgliche Grad der Zuſammenpreſſung
ſey. Hieraus iſt nun leicht zu erachten, wie
ungeheure Kraͤfte zu Erzeugung des Salpeters
erfordert werden, und da ſich ſolche Kraͤfte in
der Natur wuͤrklich befinden, ſo iſt ſehr wahr-
ſcheinlich, daß dadurch die Luft in dem Sal-
peter auf den hoͤchſten moͤglichen Grad zuſam-
men gedruckt werde, und daß aus eben die-
ſem Grunde die Gleichheit zwiſchen den ver-
ſchiedenen Theilen des Salpeters beruhe.
Wenn wir alſo ſetzen, daß die groͤſte Dich-
tigkeit, wozu die Luft durch die Zuſammen-
preſſung gebracht werden kann, 800 mahl
groͤſſer ſey, als die natuͤrliche, in welchem Zu-
ſtand folglich die Luft eben ſo dicht, als das
Waſſer ſeyn wuͤrde, welche Gleichheit nicht
wenig zu Beſtaͤtigung dieſes Satzes beyzu-
tragen ſcheinet; ſo ſind wir im Stande, eine
vollſtaͤndige Theorie uͤber die verſchiedenen
Grade der Elaſticitaͤt, welche ſich in der Luft
nach den verſchiedenen Graden der Dichtigkeit
befindet, zu geben. Denn wenn wir die Ela-
ſticitaͤt
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/322>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.