kommen einerley. Wenn aber das Pulver unbehutsamer Weise dem grösten Dunst aus- gesetzet wird, oder wenn dasselbe allzuviel ge- meines Saltz in sich enthält; so kann vielleicht die eingezogene Feuchtigkeit vermögend seyn, einen Theil von dem Salpeter völlig aufzulö- sen, welches ein Schade seyn würde, der durch keine Trocknung wiederum ersetzet werden könnte. Wenn man aber nur eine mäßige Sorgfalt in Bewahrung des Pulvers beo- bachtet, und wenn der Salpeter, woraus das- selbe besteht, von dem gemeinen Saltz wohl gereiniget worden, so kan dasselbe seine Gewalt viel länger behalten, als man insgemein da- für hält. Also habe ich gehört, daß Pulver, welches wohl verwahret gewesen, nach Ver- fliessung von 50 Jahren keinen Abgang an sei- ner Gewalt erlitten.
Man hat aber bey Trocknung des feuchten Pulvers nöthig, behutsam damit umzugehen. Denn es ist ein solcher Grad der Hitze, welcher ob er gleich nicht hinreichet, das Pulver zu entzünden, dennoch den Schwefel zerschmelzet, und dadurch die gehörige Zusammensetzung zerstöret. Ja es giebt über dieses noch einen sol- chen Grad der Hitze, wodurch der Schwefel Feuer fängt, und nach und nach wegbrennt, ohne daß das Pulver selbst davon entzündet werde. Dieses kann ein jeder durch eigene Erfahrung leicht probiren. Man darf zu die-
sem
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kommen einerley. Wenn aber das Pulver unbehutſamer Weiſe dem groͤſten Dunſt aus- geſetzet wird, oder wenn daſſelbe allzuviel ge- meines Saltz in ſich enthaͤlt; ſo kann vielleicht die eingezogene Feuchtigkeit vermoͤgend ſeyn, einen Theil von dem Salpeter voͤllig aufzuloͤ- ſen, welches ein Schade ſeyn wuͤrde, der durch keine Trocknung wiederum erſetzet werden koͤnnte. Wenn man aber nur eine maͤßige Sorgfalt in Bewahrung des Pulvers beo- bachtet, und wenn der Salpeter, woraus daſ- ſelbe beſteht, von dem gemeinen Saltz wohl gereiniget worden, ſo kan daſſelbe ſeine Gewalt viel laͤnger behalten, als man insgemein da- fuͤr haͤlt. Alſo habe ich gehoͤrt, daß Pulver, welches wohl verwahret geweſen, nach Ver- flieſſung von 50 Jahren keinen Abgang an ſei- ner Gewalt erlitten.
Man hat aber bey Trocknung des feuchten Pulvers noͤthig, behutſam damit umzugehen. Denn es iſt ein ſolcher Grad der Hitze, welcher ob er gleich nicht hinreichet, das Pulver zu entzuͤnden, dennoch den Schwefel zerſchmelzet, und dadurch die gehoͤrige Zuſammenſetzung zerſtoͤret. Ja es giebt uͤber dieſes noch einen ſol- chen Grad der Hitze, wodurch der Schwefel Feuer faͤngt, und nach und nach wegbrennt, ohne daß das Pulver ſelbſt davon entzuͤndet werde. Dieſes kann ein jeder durch eigene Erfahrung leicht probiren. Man darf zu die-
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kommen einerley. Wenn aber das Pulver
unbehutſamer Weiſe dem groͤſten Dunſt aus-
geſetzet wird, oder wenn daſſelbe allzuviel ge-
meines Saltz in ſich enthaͤlt; ſo kann vielleicht
die eingezogene Feuchtigkeit vermoͤgend ſeyn,
einen Theil von dem Salpeter voͤllig aufzuloͤ-
ſen, welches ein Schade ſeyn wuͤrde, der durch
keine Trocknung wiederum erſetzet werden
koͤnnte. Wenn man aber nur eine maͤßige
Sorgfalt in Bewahrung des Pulvers beo-
bachtet, und wenn der Salpeter, woraus daſ-
ſelbe beſteht, von dem gemeinen Saltz wohl
gereiniget worden, ſo kan daſſelbe ſeine Gewalt
viel laͤnger behalten, als man insgemein da-
fuͤr haͤlt. Alſo habe ich gehoͤrt, daß Pulver,
welches wohl verwahret geweſen, nach Ver-
flieſſung von 50 Jahren keinen Abgang an ſei-
ner Gewalt erlitten.
Man hat aber bey Trocknung des feuchten
Pulvers noͤthig, behutſam damit umzugehen.
Denn es iſt ein ſolcher Grad der Hitze, welcher
ob er gleich nicht hinreichet, das Pulver zu
entzuͤnden, dennoch den Schwefel zerſchmelzet,
und dadurch die gehoͤrige Zuſammenſetzung
zerſtoͤret. Ja es giebt uͤber dieſes noch einen ſol-
chen Grad der Hitze, wodurch der Schwefel
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/281>, abgerufen am 25.11.2024.
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