Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite

Gewalt des Pulvers befindlich, und der Zwi-
schen-Raum zwischen den beyden Circuln das
Metall andeuten soll. Die ausdehnende Kraft
des Pulvers würket nun allenthalben gleich
stark auf den innern Umfang des Cirkuls
A B Q P, und suchet denselben entweder zu er-
weitern, oder gar zu zersprengen. Wir wollen
aber nur ein Stück des Metalls A E F B,
welches durch zwey aus dem Centro C ge-
zogene Radios CE und CF abgeschnitten
wird, in Betrachtung ziehen. Es sey der in-
nere Radius AC = BC = a, und der Win-
kel ACB = 2 ph, so wird der Bogen AB,
auf welchen die Kraft des Pulvers würket,
gleich seyn 2 a ph, und folglich die Kraft selbst
diesem Bogen proportional, welche wir also
= 2 m a ph setzen wollen. Die mittlere Di-
rection
dieser Kraft wird nun durch das
Centrum C gehen, und den Winkel ACB
in zwey gleiche Theile zerschneiden. Es sey
demnach CDM diese Direction, nach wel-
cher das Stück AEFB von der Kraft 2 m a ph
gestossen wird. Wenn also dieses Stück nicht
mit dem übrigen Metall befestiget wäre; so
würde dasselbe würklich nach der Direction
DM
weggestossen werden. Die Befestigung
dieses Stücks aber geschieht nach den Linien
AE und BF, als in welchen dasselbe mit dem
übrigen Metall zusammen hängt, und da diese

Befe-
Eulers erläuterte Artillerie. Q

Gewalt des Pulvers befindlich, und der Zwi-
ſchen-Raum zwiſchen den beyden Circuln das
Metall andeuten ſoll. Die ausdehnende Kraft
des Pulvers wuͤrket nun allenthalben gleich
ſtark auf den innern Umfang des Cirkuls
A B Q P, und ſuchet denſelben entweder zu er-
weitern, oder gar zu zerſprengen. Wir wollen
aber nur ein Stuͤck des Metalls A E F B,
welches durch zwey aus dem Centro C ge-
zogene Radios CE und CF abgeſchnitten
wird, in Betrachtung ziehen. Es ſey der in-
nere Radius AC = BC = a, und der Win-
kel ACB = 2 φ, ſo wird der Bogen AB,
auf welchen die Kraft des Pulvers wuͤrket,
gleich ſeyn 2 a φ, und folglich die Kraft ſelbſt
dieſem Bogen proportional, welche wir alſo
= 2 m a φ ſetzen wollen. Die mittlere Di-
rection
dieſer Kraft wird nun durch das
Centrum C gehen, und den Winkel ACB
in zwey gleiche Theile zerſchneiden. Es ſey
demnach CDM dieſe Direction, nach wel-
cher das Stuͤck AEFB von der Kraft 2 m a φ
geſtoſſen wird. Wenn alſo dieſes Stuͤck nicht
mit dem uͤbrigen Metall befeſtiget waͤre; ſo
wuͤrde daſſelbe wuͤrklich nach der Direction
DM
weggeſtoſſen werden. Die Befeſtigung
dieſes Stuͤcks aber geſchieht nach den Linien
AE und BF, als in welchen daſſelbe mit dem
uͤbrigen Metall zuſammen haͤngt, und da dieſe

Befe-
Eulers erlaͤuterte Artillerie. Q
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0261" n="241"/>
Gewalt des Pulvers befindlich, und der Zwi-<lb/>
&#x017F;chen-Raum zwi&#x017F;chen den beyden <hi rendition="#aq">Circul</hi>n das<lb/>
Metall andeuten &#x017F;oll. Die ausdehnende Kraft<lb/>
des Pulvers wu&#x0364;rket nun allenthalben gleich<lb/>
&#x017F;tark auf den innern Umfang des Cirkuls<lb/><hi rendition="#aq">A B Q P,</hi> und &#x017F;uchet den&#x017F;elben entweder zu er-<lb/>
weitern, oder gar zu zer&#x017F;prengen. Wir wollen<lb/>
aber nur ein Stu&#x0364;ck des Metalls <hi rendition="#aq">A E F B,</hi><lb/>
welches durch zwey aus dem <hi rendition="#aq">Centro C</hi> ge-<lb/>
zogene <hi rendition="#aq">Radios CE</hi> und <hi rendition="#aq">CF</hi> abge&#x017F;chnitten<lb/>
wird, in Betrachtung ziehen. Es &#x017F;ey der in-<lb/>
nere <hi rendition="#aq">Radius AC = BC = <hi rendition="#i">a</hi>,</hi> und der Win-<lb/>
kel <hi rendition="#aq">ACB</hi> = 2 &#x03C6;, &#x017F;o wird der Bogen <hi rendition="#aq">AB,</hi><lb/>
auf welchen die Kraft des Pulvers wu&#x0364;rket,<lb/>
gleich &#x017F;eyn 2 <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a</hi></hi> &#x03C6;, und folglich die Kraft &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
die&#x017F;em Bogen <hi rendition="#aq">proportional,</hi> welche wir al&#x017F;o<lb/>
= <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">2 m a</hi></hi> &#x03C6; &#x017F;etzen wollen. Die mittlere <hi rendition="#aq">Di-<lb/>
rection</hi> die&#x017F;er Kraft wird nun durch das<lb/><hi rendition="#aq">Centrum C</hi> gehen, und den Winkel <hi rendition="#aq">ACB</hi><lb/>
in zwey gleiche Theile zer&#x017F;chneiden. Es &#x017F;ey<lb/>
demnach <hi rendition="#aq">CDM</hi> die&#x017F;e <hi rendition="#aq">Direction,</hi> nach wel-<lb/>
cher das Stu&#x0364;ck <hi rendition="#aq">AEFB</hi> von der Kraft 2 <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">m a</hi></hi> &#x03C6;<lb/>
ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en wird. Wenn al&#x017F;o die&#x017F;es Stu&#x0364;ck nicht<lb/>
mit dem u&#x0364;brigen Metall befe&#x017F;tiget wa&#x0364;re; &#x017F;o<lb/>
wu&#x0364;rde da&#x017F;&#x017F;elbe wu&#x0364;rklich nach der <hi rendition="#aq">Direction<lb/>
DM</hi> wegge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en werden. Die Befe&#x017F;tigung<lb/>
die&#x017F;es Stu&#x0364;cks aber ge&#x017F;chieht nach den Linien<lb/><hi rendition="#aq">AE</hi> und <hi rendition="#aq">BF,</hi> als in welchen da&#x017F;&#x017F;elbe mit dem<lb/>
u&#x0364;brigen Metall zu&#x017F;ammen ha&#x0364;ngt, und da die&#x017F;e<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">Eulers erla&#x0364;uterte</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Artillerie.</hi></hi> Q</fw><fw place="bottom" type="catch">Befe-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[241/0261] Gewalt des Pulvers befindlich, und der Zwi- ſchen-Raum zwiſchen den beyden Circuln das Metall andeuten ſoll. Die ausdehnende Kraft des Pulvers wuͤrket nun allenthalben gleich ſtark auf den innern Umfang des Cirkuls A B Q P, und ſuchet denſelben entweder zu er- weitern, oder gar zu zerſprengen. Wir wollen aber nur ein Stuͤck des Metalls A E F B, welches durch zwey aus dem Centro C ge- zogene Radios CE und CF abgeſchnitten wird, in Betrachtung ziehen. Es ſey der in- nere Radius AC = BC = a, und der Win- kel ACB = 2 φ, ſo wird der Bogen AB, auf welchen die Kraft des Pulvers wuͤrket, gleich ſeyn 2 a φ, und folglich die Kraft ſelbſt dieſem Bogen proportional, welche wir alſo = 2 m a φ ſetzen wollen. Die mittlere Di- rection dieſer Kraft wird nun durch das Centrum C gehen, und den Winkel ACB in zwey gleiche Theile zerſchneiden. Es ſey demnach CDM dieſe Direction, nach wel- cher das Stuͤck AEFB von der Kraft 2 m a φ geſtoſſen wird. Wenn alſo dieſes Stuͤck nicht mit dem uͤbrigen Metall befeſtiget waͤre; ſo wuͤrde daſſelbe wuͤrklich nach der Direction DM weggeſtoſſen werden. Die Befeſtigung dieſes Stuͤcks aber geſchieht nach den Linien AE und BF, als in welchen daſſelbe mit dem uͤbrigen Metall zuſammen haͤngt, und da dieſe Befe- Eulers erlaͤuterte Artillerie. Q

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/261
Zitationshilfe: Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/261>, abgerufen am 08.05.2024.